DE4409156A1 - Verfahren zur Gewinnung von Wirkstofflösungen aus Pflanzenmaterial - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Wirkstofflösungen aus PflanzenmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von
Wirkstofflösungen aus vorzugsweise alkaloidhaltigem
Pflanzenmaterial durch Extraktion mit einem eine wäß
rige Ethanollösung enthaltenden Extraktionsmittel.
Die Herstellung von alkaloidhaltigen Extrakten aus
Pflanzen, wie Schöllkraut (Chelidonium-Extrakt) wird
bisher im pharmazeutisch-technischen Maßstab durch eine
modifizierte Mazeration durchgeführt. Als Auszugsmittel
dient ein 40%iges Ethanol-Wasser-Gemisch. Die getrock
nete und zerkleinerte Droge wird in ruhender Schüttung
mit der fünffachen Menge Extraktionsmittel bedeckt und
über einen längeren Zeitraum (10-15 Tage) stehengelas
sen, dann wird der Extrakt abgelassen und die Droge
ausgepreßt. Der erhaltene Extrakt (ca. 4 Teile) wird
anschließend mit Auszugsmittel auf 5 Teile aufgefüllt
und erneute mit 1 Teil Droge in den Extraktionsbehälter
gefüllt. Nach weiteren 10-15 Tagen wird der Extrakt
wiederum abgelassen und die Droge ausgepreßt. Die ver
einigten Extrakte werden durch Rühren homogen vermischt
und vor der Weiterverwendung 10 Tage lang unterhalb von
10°C aufbewahrt. Diese Verfahrensweise führt dazu, daß
aus einem Teil Droge zwei Teile Extrakt gewonnen wer
den. Dabei erhält man Extraktionsausbeuten von 15-25%,
d. h. nach herkömmlichen Verfahren werden von den im
pflanzlichen Material enthaltenden Alkaloiden nur etwa
1/6-1/4 der Gesamtmenge extrahiert.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das herkömmliche
Extraktionsverfahren zu verbessern, insbesondere die
Extraktionszeiten zu verkürzen und höhere Extraktaus
beuten zu erzielen.
Dies kann zum einen durch eine geeignete Vorbehandlung
des pflanzlichen Material erfolgen, wie z. B. eine wei
tere Zerkleinerung oder eine Quellung der Droge. Ein
höherer Zerkleinerungsgrad erlaubt eine schnellere
Gleichgewichtseinstellung und damit eine kürzere Ex
traktionszeit. Ein zu hoher Zerkleinerungsgrad kann je
doch Probleme bei der Abtrennung des Extraktes verursa
chen und Schwierigkeiten durch Verstopfungen der Appa
ratur bewirken. Eine Quellung der Droge bewirkt eine
Aufweitung der Zell-Kapillaren, was die Diffusion des
Extraktionsmittels erleichtert. Das Aufquellen kann mit
Wasser, Säuren oder Laugen durchgeführt werden. Bei
stark schleimhaltigen Drogen kann jedoch durch die
Quellung die Extraktion behindert werden. Auch der pH-
Wert des Lösungsmittels beeinflußt die Selektivität ei
ner Extraktion. Er hat Einfluß auf die quantitative
Ausbeute an extrahierbaren Wirkstoffen, aber auch auf
die Art und Menge der extrahierten Begleitstoffe.
Schließlich kann man bessere Extraktionsausbeuten auch
durch höhere Lösungsmittelverhältnisse erzielen. Ver
wendet man, bezogen auf das eingesetzte Pflanzenmate
rial mehr Ethanollösung, so steigen die Extraktionsgra
de an. Gleichzeitig erhält man aber auch stärker ver
dünnte Wirkstofflösungen, die eine nachträgliche Ex
traktaufkonzentrierung erforderlich machen. Da die
Alkaloide thermisch empfindliche Substanzen sind, darf
dies nur mit schonenden Methoden, z. B. Vakuumverdampfung
oder Ultrafiltration, erfolgen. Das bedeutet einen zu
sätzlichen apparativen und kostenmäßigen Aufwand.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu
entwickeln, das es ermöglicht, höhere Extraktionsgrade
in kürzeren Extraktionszeiten zu erzielen. Dabei sollte
das Wirkstoffspektrum erhalten bleiben und der Extrakt
in einer Konzentration anfallen, die möglichst keine
nachträgliche Aufkonzentrierung erforderlich macht.
Dieses Ziel wird erreicht durch eine Druckextraktion
mit C₂H₅OH/H₂O/CO₂-Gemischen, d. h. mit wäßrigen Ethanol
lösungen, in denen unter Druck Kohlendioxid gelöst
wird. Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn
- - vorzugsweise 40-60 vol-%ige wäßrige Ethanollösungen eingesetzt werden,
- - und darin Kohlendioxid bei Drücken von 50-220 bar ge löst wird.
Während bei der üblichen drucklosen Extraktion mit 40
vol-%igem Ethanol Extraktionsausbeuten von nur 15-25%
erreicht werden und dazu Extraktionszeiten von 50-500 h
erforderlich sind, kann durch Aufpressen von CO₂ die
Extraktionszeit auf 3-8 h reduziert werden, wobei sich
die Ausbeute auf 45-60% erhöht. Das Kohlendioxid übt
offenbar einen speziellen positiven Effekt aus. Ver
gleichsversuche mit Stickstoff ergeben z. B. nur eine
Steigerung des Extraktionsgrades auf 35-45%. Ein wei
terer Vorteil des CO₂ ist seine physiologische Unbe
denklichkeit. Es ist sicherheitstechnisch problemlos zu
handhaben und läßt sich aus dem Extraktionsgut durch
Entspannung auf Normaldruck einfach entfernen. Man er
hält nach der Druckabsenkung alkoloidhaltige wäßrig-al
koholische Lösungen wie bei der drucklosen Ethanol-Ex
traktion. Bei Verwendung von 40-60 vol-%igen Ethanol-
Lösungen ist auch das Wirkstoffspektrum der erhaltenen
Lösungen mit den auf herkömmliche Art gewonnenen Präpa
raten vergleichbar, so daß deren unmittelbare Substitu
tion möglich ist.
Die Extraktionsausbeuten können auch durch eine Verbes
serung des Stoffaustausches zwischen der Droge und dem
Extraktionsmittel erhöht werden. Das kann beispielswei
se dadurch bewirkt werden, daß das Auszugsmittel umge
pumpt und dadurch wiederholt durch das Extraktionsgut
geleitet wird (Perkolation). Eine weitere Variante be
steht darin, nicht in einer ruhenden Feststoffschüttung
zu arbeiten, sondern den pflanzlichen Rohstoff durch
Rühren oder Schütteln im Extraktionsmittel zu suspen
dieren. Dadurch wird der Zutritt des Extraktionsmittels
erleichtert, so daß die Extraktionszeiten erheblich
verkürzt werden können.
Das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren wird bevor
zugt für alkaloidhaltiges Pflanzenmaterial aus der
Gruppe Herba Chelidonii majus (Schöllkraut), Folia
Belladonnae (Tollkirschenblätter), Radix Belladonnae
(Tollkirschenwurzel), Folia Hyoscyami (Bilsenkrautblät
ter), Folia Stramonii (Stechapfelblätter), Herba Lobe
liae (Lobelienkraut), Herba Sarothamni (Besenginster
kraut), Herba Ephedrae (Ephedrakraut), Herba Esch
scholtziae (Eschscholtzienkraut (Kaliforn. Mohn), Radix
Rauwolfiae (Rauwolfiawurzel), Radix lpecacuanhae (Brech
wurzel) und Secale cornutum (Mutterkorn) durchgeführt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in Fig. 1
bis 4 schematisch dargestellten technischen Ausführun
gen der Druckextraktion mit Gemischen aus C₂H₅OH,H₂O und
CO₂ näher erläutert.
Die einfachste Möglichkeit gemäß Fig. 1 besteht darin,
den Feststoff 10 in einem Druckgefäß 12 mit CO₂-belade
ner Ethanollösung zu bedecken. Diese Lösung läßt man
eine gewisse Zeit einwirken bevor man auf Normaldruck
entspannt. Beim Entspannen entweicht die Hauptmenge des
CO₂, die Wirkstofflösung kann abgelassen werden und zur
vollständigen Abtrennung noch mit weiterem CO₂ gespült
oder der Feststoff abgepreßt werden.
Oftmals ist es günstiger, den Feststoff 10 in einer mit
CO₂-beladenen Ethanollösung in einem Autoklaven 12 mit
tels eines Rührwerks 14 zu verrühren (Fig. 2). Nach er
folgter Extraktion der Wirkstoffe führt man die Fest
stoffsuspension einer Fest-flüssig-Trennung durch Fil
tration, Zentrifugieren oder dergleichen zu. Die erfor
derlichen Extraktionszeiten sind bei dieser Verfahrens
variante erheblich kürzer als bei der Festbett-Extrak
tion mit ruhendem Extraktionsmittel.
Ähnlich günstig, aber apparativ einfacher kann es sein,
eine Schüttung des Feststoffes 10 mit einer CO₂-belade
nen Ethanollösung im Kreislauf mittels einer Pumpe 16
umzuwälzen (Fig. 3). Dabei erhöht sich die Wirkstoff
konzentration in der Lösung ebenfalls in kürzeren Zei
ten, denn bei dieser Verfahrensvariante wird, infolge
der Strömung des Lösungsmittels durch die Festbett
schüttung, ein guter Stoffübergang gewährleistet.
Bei allen drei Fahrweisen ist es möglich, zur Erhöhung
der Gesamtausbeute, die Extraktion mehrfach nacheinan
der mit frischem Extraktionsmittel zu wiederholen.
Schließlich ist es auch möglich, den Feststoff 10 stän
dig mit einer frischen CO₂-beladenen Ethanollösung un
ter Druck zu durchströmen (Fig. 4). Auch auf diese Wei
se können hohe Extraktionsgrade erreicht werden. Aller
dings benötigt man (im Gegensatz zu den vorher be
schriebenen diskontinuierlichen Fahrweisen) ziemlich
große Lösungsmittelmengen, so daß sich relativ niedrig
konzentrierte Wirkstofflösungen ergeben.
Bei den nachstehenden Ausführungsbeispielen wurde aus
schließlich die Schöllkrautpflanze als alkaloidhaltige
Droge verwendet. Die Schöllkrautpflanze wurde zu allen
Zeiten als Heilmittel eingesetzt, vor allem zur inner
lichen Behandlung von Galle- und Leberleiden und zur
äußeren Anwendung bei Hauterkrankungen. Die Volksmedi
zin empfiehlt Schöllkrautpräparate außerdem zur Behand
lung von Warzen. Die Hauptalkaloide des Schöllkrautes
sind Chelidonin, Sanguinarin, Chelerythrin, Berberin
und Protopin-Alkaloid.
In einen beheizbaren Autoklaven aus Edelstahl mit einem
Innendurchmesser von 14 cm und einem Volumen von 8,2 l
wurden 474 g Schöllkraut (Alkaloidgehalt ca. 0,9 Gew.-%)
eingefüllt und 3,9 l wäßrige Ethanollösung hineingepumpt,
so daß die Droge von der Flüssigkeit bedeckt war. Nun
wurde CO₂ bis zu einem Druck von 200 bar aufgepreßt, wo
bei sich ein Teil des CO₂ im Ethanol-Wasser-Gemisch löst.
Anschließend wurde die Umlaufpumpe in Betrieb genommen,
so daß das CO₂-beladene Ethanol-Wasser-Gemisch, entspre
chend der in Fig. 3 dargestellten Fahrweise, etwa 3 h
lang durch die Feststoffschüttung gepumpt wurde. Nach
Beendigung der Extraktion wurde auf Normaldruck entspannt
und die Flüssigkeit aus dem Autoklaven abgelassen. Es
wurden ca. 2,2 l einer braunen Extraktlösung erhalten,
die sowohl in der Alkaloid-, der Flavon- als auch in der
Säurezusammensetzung mit den herkömmlichen Extrakten
vergleichbar war. Der Extraktionsgrad betrug bei dieser
einstufigen Extraktion ca. 44%.
In dieselbe Apparatur wurden bei vier weiteren Versuchen
jeweils 300-500 g Schöllkraut eingefüllt und dann wieder
2,3-31 40 vol-%ige Ethanollösung hineingepumpt. Bei
CO₂-Drücken von 50-220 bar wurde durch Umpumpen der gasbe
ladenen Ethanollösung extrahiert, entspannt und die Wirk
stofflösung abgelassen. Anschließend wurde erneut 0,9-1,5 l
Ethanollösung zugepumpt und bei gleichem CO₂-Druck
noch ein zweites Mal extrahiert. Die genauen Versuchsda
ten sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Die
jeweils erreichten Gesamt-Extraktionsgrade lagen durchweg
zwischen 45-60%. Die Farbe der Extrakte und das Wirk
stoffspektrum der Alkaloide unterschied sich nicht von
denen bei der einstufigen Extraktion erhaltenen Lösung.
Zum Vergleich wurde ein Versuch durchgeführt, der dem
vorhergehenden entspricht. Die gasgesättigte Ethanollö
sung wurde jedoch nicht umgepumpt. Auch hier konnte ei
ne Ausbeute von 42,5% erzielt werden.
Zusätzlich wurde die zweimalige Extraktion mit Kreis
lauf-Durchströmung auch mit höher konzentrierten Etha
nollösungen durchgeführt. Dabei wurde, wie nachfolgende
Tabelle aufweist, zunächst eine 60 vol-%ige und dann
eine 80 vol-%ige wäßrige C₂H₅OH-Lösung verwendet, auf
die jeweils CO₂ bis zu einem Druck von 220 bar aufge
preßt wurde.
Die erreichten Gesamt-Extraktionsgrade lagen mit Werten
zwischen 70 und 80% höher als bei Verwendung von 40 vol-%igem
Ethanol. Das Wirkstoffspektrum des Extraktes hatte
sich allerdings bei Einsatz von 80 vol-%igem Ethanol
schon deutlich verändert, was auch äußerlich an der
dunkelgrünen Farbe erkenntlich war. Bei höheren Etha
nol-Konzentrationen löst sich erheblich mehr CO₂ in der
flüssigen Phase, wodurch auch andere Komponenten mitex
trahiert werden.
Um die spezielle Wirksamkeit des CO₂ zu belegen, wurden
auch zwei Vergleichsversuche mit Stickstoff durchge
führt. Ein Versuch wurde wieder mit zweimaliger Extrak
tion unter Kreislauf-Durchströmung ausgeführt, so daß
die Ergebnisse mit den Versuchen 2-5 direkt vergleich
bar sind. Der zweite Versuch wurde jedoch in ruhender
Schüttung vorgenommen, entsprechend dem Versuch 7. Wie
nachfolgende Daten zeigen, erhält man unter einem N₂-
Druck von 140 bar in 2 × 3 h Extraktionszeit einen Ex
traktionsgrad von knapp 40%, während alle mit CO₂
durchgeführten Versuche unter vergleichbaren Bedingun
gen 45-60% ergaben.
Schließlich wurden noch zwei drucklose Vergleichsversu
che mit 40%igem Ethanol ausgeführt, wobei die Mischun
gen geschüttelt wurden. Aus der Tabelle ist ersicht
lich, daß eine Extraktion mit CO₂-freien C₂H₅OH/H₂O-Ge
mischen zu wesentlich ungünstigeren Ergebnissen führt,
und zwar selbst bei hohen Lösungsmittelverhältnissen
und einer guten Vermischung durch Schütteln. Aus der
nachfolgenden Tabelle ist zu entnehmen, daß sowohl mit
40- als auch mit 80 vol-%igem Ethanol ohne CO₂-Druck
nur Extraktionsgrade von 20-35% erreichbar sind.
Diese Beispiele zeigen, daß die Extraktion von Schöll
kraut nur dann zu kurzen Extraktionszeiten, guten Aus
beuten und dem gewünschten Wirkstoffspektrum führt,
wenn die Extraktionsbedingungen gewählt werden wie sie
in den Beispielen 1-8 wiedergegeben sind. Als besonders
günstige Extraktionsmittel erwiesen sich 40-60 vol-%ige
wäßrige Ethanollösungen, auf die mit Drücken von ca.
50-250 bar Kohlendioxid aufgepreßt wurde. Mit 40%igem
C₂H₅OH-Lösungen können bei Extraktionszeiten von 3 h
Extraktionsgrade von ca. 45% erhalten werden, die bei
zweimaliger Extraktion von je 3 h auf ca. 60% gestei
gert werden können. Derartige Ergebnisse sind in druck
loser Fahrweise bei weitem nicht, aber auch mit Stick
stoffzusatz unter Druck nicht ganz zu erreichen.
Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Die Erfin
dung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von
Wirkstofflösungen aus Alkaloid-Drogen durch Extraktion
mit wäßrigen Ethanollösungen, in denen unter Druck Koh
lendioxid gelöst wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur Gewinnung von Wirkstofflösungen aus
vorzugsweise alkaloidhaltigem Pflanzenmaterial
durch Extraktion mit einem eine wäßrige Ethanollö
sung enthaltenden Extraktionsmittel, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Pflanzenmaterial mit einem
Ethanol-Wasser-Kohlendioxid-Gemisch als Extraktions
mittel unter erhöhtem Druck extrahiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Extraktionsmittel eine 20-80 vol-%ige, vor
zugsweise 40-60 vol-%ige wäßrige Ethanollösung ver
wendet wird, in der unter einem Druck von 5 bis
1000 bar, vorzugsweise 50 bis 220 bar, Kohlendioxid
gelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Pflanzenmaterial 1 bis 8 Stunden,
vorzugsweise 2 bis 4 Stunden lang dem Extraktions
mittel unter Druck ausgesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pflanzenmaterial mit dem
Extraktionsmittel unter Bildung einer Feststoff-in-
Wirkstoff-Suspension unter Druckeinwirkung verrührt
und nach der Entspannung durch Filtration, Zentri
fugieren und/oder Abpressen von dem Feststoffanteil
getrennt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Extraktionsmittel nach dem
Extraktionsvorgang unter Freigabe des beigemischten
Kohlendioxids auf Normaldruck entspannt, von dem
Pflanzenmaterial getrennt und als Wirkstofflösung
gesammelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Extraktionsmittel zusammen mit dem Pflanzen
material nach der Entspannung und vor der Trennung
nochmals mit frischem CO₂ unter Druck gespült wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die CO₂-beladene Ethanollösung
während des Extraktionsvorgangs im Kreislauf durch
das in Form eines Festbettes vorliegende Pflanzen
material umgewälzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Extraktion des Pflanzenma
terials mit frischem Extraktionsmittel wiederholt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pflanzenmaterial kontinuier
lich von der CO₂-beladenen Ethanollösung unter Druck
durchströmt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Extraktion mit Pflanzenma
terial aus der Gruppe Herba Chelidonii majus, Folia
Belladonnae, Radix Belladonnae, Folia Hyoscyami,
Folia Stramonii, Herba Lobeliae, Herba Sarothamni,
Herba Ephedrae, Herba Eschscholtziae, Radix Rau
wolfiae, Radix Ipecacuanhae, Secale cornutum durch
geführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944409156 DE4409156A1 (de) | 1994-03-17 | 1994-03-17 | Verfahren zur Gewinnung von Wirkstofflösungen aus Pflanzenmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944409156 DE4409156A1 (de) | 1994-03-17 | 1994-03-17 | Verfahren zur Gewinnung von Wirkstofflösungen aus Pflanzenmaterial |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4409156A1 true DE4409156A1 (de) | 1995-09-21 |
Family
ID=6513090
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944409156 Withdrawn DE4409156A1 (de) | 1994-03-17 | 1994-03-17 | Verfahren zur Gewinnung von Wirkstofflösungen aus Pflanzenmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4409156A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29715881U1 (de) * | 1997-09-04 | 1999-01-14 | Melitta Haushaltsprodukte GmbH & Co. KG, 32427 Minden | Vorrichtung zur Herstellung von Aromaauszügen |
-
1994
- 1994-03-17 DE DE19944409156 patent/DE4409156A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29715881U1 (de) * | 1997-09-04 | 1999-01-14 | Melitta Haushaltsprodukte GmbH & Co. KG, 32427 Minden | Vorrichtung zur Herstellung von Aromaauszügen |
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