DE4406261C2 - Verwendung von Thiolverbindungen zur Verminderung der Körperfettmenge - Google Patents

Verwendung von Thiolverbindungen zur Verminderung der Körperfettmenge

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Thiolverbindungen zur Verminderung der Körperfettmenge.
Aus DE-A-36 43 119 ist eine pharmazeutische Zusammensetzung, die Cystein oder ein pharmakologisch akzeptables Salz davon enthält, zur Theraphie für Diabetes-Komplikationen, insbesondere den Diabetes-Katarakt, bekannt. Aus US-A- 4,708,965 ist die Behandlung von Herpesläsionen mit N,N′-Diacetylcystein, N- Acetylhomocystein und N-Acetylcystein bekannt.
Weitere Versuche der Anmelderin haben nun gezeigt, daß Thiolverbindungen auch bei Personen ohne eine solche Disposition erfolgreich zur Verminderung der Körperfettmenge eingesetzt werden kann.
In der erfindungsgemäßen Verwendung wird eine Thiolverbindung, insbesondere Cystein, ein Derivat und/oder Analogon davon eingesetzt. Als Thiolverbindung ist auch Glutathion als günstig zu nennen. Ebenso sind N-Acetyl-Cystein und Homocystein sowie ein Thiazolidin-Derivat des Cysteins, z. B. 2-Oxo-4-thiazol­ idincarboxylat, als besonders geeignet zu erwähnen.
In bevorzugter Ausführungsform wird zusätzlich eine Substanz verwendet, die die Aufnahme der aktiven Verbindung(en) durch die Zelle verbessert. Hierfür können übliche Substanzen verwendet werden, die den Stofftransport in die Zelle erleichtern. Vorzugsweise werden Liposomen verwendet, in deren Lumen die aktiven Verbindung(en) eingebaut werden. Die Herstellung von Liposomen erfolgt nach üblichen, in der Literatur beschriebenen Verfahren.
Die Thiolverbindung kann in einem Mittel eingesetzt werden, das zweckmäßig 5-95, vorzugsweise 30-70 und insbesondere 40-60 Gew.-% an Thiolverbindung bzw. Thiolverbindungen und 95-5, vorzugsweise 70-30 und insbesondere 60-30 Gew.-% an üblichen Hilfsstoffen. Das Mittel kann nach üblichen Arten, wie oral, parenteral oder lokal, appliziert werden, wobei die orale Applikation bevorzugt ist. Ferner kann das Mittel in üblichen Formen, wie als Lösung, Suspension, Emulsion, Pulver, Tablette, Kapsel oder Salbe, appliziert werden, wobei Magensaft-resistente Kapseln bevorzugt sind.
Des weiteren können als Hilfsstoffe die üblichen, wie Arzneimittelträger, Bindemittel, Sprengmittel, Gleitmittel, Lösungsmittel, Lösungsvermittler, Freigabe-Beschleuniger, Freigabe-Verzögerer, Emulgatoren, Stabilisatoren (z. B. Antioxidantien, Puffer), Färbemittel oder Geschmacks­ korrigentien verwendet werden. Als Lösungsmittel ist pyrogenfreies Wasser oder physiologische Kochsalzlösung bevorzugt, wobei sich eine Konzentration von 10-5 bis 10-1, vorzugsweise von 10-3 bis 10-2 g aktive Verbin­ dung(en) pro Liter anbietet.
Die Dosierung des Mittels liegt zweckmäßig bei 50 mg-5 g, vorzugsweise 200 mg-4 g und insbesondere 2×200 mg an aktiver Verbindung(en) pro Tag. Eine hiervon abweichende Dosierung kann jedoch im Einzelfall geboten sein, und vom Fachmann leicht bestimmt werden.
Die erfindungsgemäße Verwendung ermöglicht es, die Körperfettmenge zu vermindern. Dies kann bei Personen erfolgen, die eine Kombination von überdurchschnittlich hohen Plasma-Triglycerid- und Plasma-Glutamat-Spiegeln aufweisen, wie viele AIDS-Patienten und kachektische Krebspatienten. Auch können es Personen ohne eine solche Disposition sein. Des weiteren kann die erfindungsgemäße Verwendung von Thiolverbindungen zur Verminderung der Körperfettmenge von Tieren eingesetzt werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Beispiel Wirkung von N-Acetyl-Cystein auf die Körperfettmenge
17 männlichen, im Alter zwischen 20 und 60 Jahren befindlichen Personen, einschließlich 5 Personen mit einer Kombination von überdurchschnittlich hohen Plasma- Triglycerid- und Plasma-Glutamat-Spiegeln wurde N-Acetyl-Cystein 4 Wochen lang verabreicht, und zwar in einer Dosierung von 2×200 mg 3mal wöchentlich. Die Studie wurde randomisiert und doppelblind mit einer etwa gleichgroßen Zahl von Plazebokontrollen (n=21) durchgeführt (einschließlich 7 Personen mit vorstehender Disposition). Während dieser 4 Wochen führten die Personen ein Sportprogramm mit einer definierten, im wesentlichen anaeroben Belastung, namentlich der Armmuskulatur durch. Vor Beginn des 4-wöchigen Behand­ lungszeitraums sowie nach dessen Abschluß wurden die Plasma-Triglycerid- und Plasma-Glutamat-Spiegel untersucht. Die Körperzellmasse und Körperfettmenge wurden ebenfalls vor und nach dem 4-wöchigen Behandlungszeitraum mit Hilfe der bekannten, in der Literatur beschriebenen Impedanzanalyse bestimmt. Die Körperzellmasse und die Körperfettmenge wurden mittels eines Computerprogramms aus dem Körpergewicht und den Daten der Impedanzanalyse errechnet.
Die Ergebnisse der Studie zeigen in der Tabelle, daß die gesamte Gruppe der Plazebo-behandelten Versuchspersonen im Beobachtungszeitraum eine signifikante Zunahme des Körper­ gewichts um 1,2% aufweist, die aber im wesentlichen auf eine Zunahme der Körperfettmenge (4,7%) zurückzuführen ist, während die Körperzellmasse im gleichen Zeitraum um 2,2% abnimmt. Die N-Acetyl-Cystein behandelte Gruppe weist keine Zunahme des Körpergewichts und der Körperfettmenge und nur eine geringfügige Abnahme der Körperzellmasse auf. Diese Unterschiede sind bei den Personen vorstehender Disposition besonders deutlich. Hier weisen die Plazebo-behandelten Personen eine Verminderung der Körperzellmasse um durch­ schnittlich 3,7% und einen Anstieg der Körperfettmenge um 10,7% auf. Da die Körperzellmasse ungefähr 40-50% des Körpergewichts und die Körperfettmenge 15-20% des Körper­ gewichts dieser Personen ausmachen, wird der Verlust an Körperzellmasse gewichtsmäßig durch die Zunahme an Körper­ fettmenge aufgewogen. Im Unterschied dazu zeigen die entsprechenden N-Acetyl-Cystein-behandelten Personen eine Steigerung der Körperzellmasse um 1,7% und eine praktisch unveränderte Körperfettmenge. Die Unterschiede zwischen den N-Acetyl-Cystein-behandelten und Plazebo-behandelten Personen sind statistisch signifikant.
Vorstehende Ergebnisse verdeutlichen, daß eine Thiolverbindung erfolgreich zur Verminderung der Körper­ fettmenge eingesetzt werden kann.
Tabelle
Wirkung von N-Acetyl-Cystein (NAC) auf die Körperfettmenge

Claims (3)

1. Verwendung einer Thiolverbindung, insbesondere von Cystein, einem Derivat und/oder Analogen davon, zur Verminderung der Körperfettmenge.
2. Verwendung von N-Acetylcystein, Homocystein oder einem Thiazolidin-Derivat von Cystein, insbesondere des 2-Oxo-4-thiazolidincarboxylats, gemäß Anspruch 1.
3. Verwendung von Substanzen zur verbesserten Zellaufnahme des Wirkstoffs, insbesondere von Liposomen, gemäß den Ansprüchen 1 oder 2.
DE4406261A 1993-08-31 1994-02-25 Verwendung von Thiolverbindungen zur Verminderung der Körperfettmenge Expired - Fee Related DE4406261C2 (de)

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