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Die
Erfindung betrifft eine Kombination, die einen P-Glykoprotein(P-Gp)-Inhibitor,
der ausgewählt
ist aus [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-Ciclosporin, [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-[Val]2-Ciclosporin (PCS833), [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-[Nva]2-Ciclosporin, Cyclo-[Pec-MeVal-Val-MeAsp(β-P-t-Bu)-Melle-Melle-Gly-MeVal-Tyr(Me)-L-Lact]
und Cyclo-[Pec-MeVal-Val-MeAsp-Melle-Melle-Gly-MeVal-Tyr(Me)-D-Lact],
und ein antiepileptisches Arzneimittel, das ausgewählt ist
aus Phenytoin (5,5-Diphenyl-2,4-imidazolidindion), Carbamazepin,
Lamotrigin, Gabapentin, Oxcarbazepin, Valproinsäure und Topiramat umfasst,
zur gleichzeitigen, getrennten oder sequenziellen Verwendung bei
der Vorbeugung, Verzögerung
des Fortschreitens oder Behandlung von Erkrankungen, insbesondere
Epilepsie, vor allem eine Epilepsie, die resistent ist gegenüber antiepileptischen
Arzneimitteln; die Verwendung einer solchen Kombination für die Herstellung
eines Medikaments für
einen solche Vorbeugung, Verzögerung des
Fortschreitens oder Behandlung; und ein Verfahren der Vorbeugung,
Verzögerung
des Fortschreitens oder Behandlung von Epilepsie.
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Resistenz
gegenüber
antiepileptischen Arzneimitteln ist ein Hauptproblem bei der Behandlung von
Epilepsie. Die Mechanismen, die der Entwicklung einer chronischen
oder pharmakoresistenten Epilepsie zugrunde liegen, sind weit davon
entfernt, verstanden zu werden. Wie aus dem Stand der Technik bekannt
ist, finden die meisten antiepileptischen Arzneimittel in das Hirn
durch Diffusion oder Verteilung und nicht durch einen aktiven Transportmechanismus
Eingang. Überraschenderweise
wurde gefunden, dass die Verabreichung einer Kombination, die hierin
offenbart ist, zu einer erhöhten
lokalen Konzentration von dem antiepileptischen Arzneimittel im
Hirn führt,
ohne Erhöhung
oder Steigerung der Nebenwirkungen von einem solchen Arzneimittel
um den gleichen Faktor, wie eine solche lokale Konzentration, oder
vorzugsweise überhaupt
ohne Erhöhung
oder Steigerung der Nebenwirkungen von einem solchen Arzneimittel.
Diese Ergebnisse qualifizieren die Kombinationen, die hierin offenbart
sind dafür,
dass die geeigneter sind, um Epilepsie zu behandeln, die resistent
ist gegenüber
antiepileptischen Arzneimitteln, als die entsprechenden antiepileptischen
Arzneimittel alleine.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kombination, die eine kombinierte
Zubereitung bzw. pharmazeutische Zusammensetzung, die einen P-Glykoprotein
(P-Gp)-Inhibitor, der ausgewählt
ist aus [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-Ciclosporin, [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-[Val]2-Ciclosporin (PCS833), [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-[Nva]2-Ciclosporin, Cyclo-[Pec-MeVal-Val-MeAsp(β-P-t-Bu)-Melle-Melle-Gly-MeVal-Tyr(Me)-L-Lact] und
Cyclo-[Pec-MeVal-Val-MeAsp-Melle-Melle-Gly-MeVal-Tyr(Me)-D-Lact],
und ein antiepileptisches Arzneimittel, das ausgewählt ist
aus Phenytoin, Carbamazepin, Lamotrigin, Gabapentin, Oxcarbazepin, Valproinsäure und
Topiramat, in der die wirksamen Inhaltsstoffe jeweils in freier
Form oder in der Form eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes vorliegen,
und gegebenenfalls mindestens einen pharmazeutisch annehmbaren Träger umfasst,
zur gleichzeitigen, getrennten oder sequenziellen Verwendung, insbesondere
bei der Vorbeugung, Verzögerung
des Fortschreitens oder Behandlung von Erkrankungen, insbesondere
von Epilepsie, vor allem einer Epilepsie, die resistent ist gegenüber antiepileptischen
Arzneimitteln. Eine solche Kombination ist vorzugsweise eine kombinierte
Zubereitung oder eine pharmazeutische Zusammensetzung.
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Mit
dem Begriff "eine
kombinierte Zubereitung oder pharmazeutische Zusammensetzung zur gleichzeitigen,
getrennten oder sequenziellen Verwendung" ist insbesondere eine Kollektion oder
ein "Kit-of-parts"-Präparat gemeint,
in dem Sinn, dass die Bestandteile P-Gp-Inhibitor und ein antiepileptisches
Arz neimittel, das ausgewählt
ist aus Phenytoin, Carbamazepin, Lamotrigin, Gabapentin, Oxcarbazepin,
Valproinsäure
und Topiramat unabhängig
dosiert werden können
oder durch Verwendung von verschiedenen fixen Kombinationen mit
unterschiedlichen Mengen der Bestandteile, d.h. zu verschiedenen
Zeitpunkten oder gleichzeitig. Die Teile oder Bestandteile des Kit-of-parts
oder der Kollektion können dann
z.B. gleichzeitig oder chronologisch abgestuft oder versetzt verabreicht
werden, d.h. zu verschiedenen Zeitpunkten und innerhalb gleicher
oder verschiedener Zeiträume
für jeden
Teil oder Bestandteil des Kit-of-parts
oder der Kollektion. Vorzugsweise werden die Zeiträume so gewählt, dass
der Effekt auf die behandelte Erkrankung oder den behandelten Zustand
in der kombinierten Verwendung der Teile oder Bestandteile größer ist
als der Effekt, der erhalten werden würde durch Verwendung von nur
einer der Komponenten oder einem der Bestandteile.
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Der
Begriff "Vorbeugung" bedeutet eine prophylaktische
Verabreichung der Kombination an gesunde Patienten, um den Ausbruch
der Erkrankungen und Zustände,
die hierin genannt sind, zu vermeiden oder ihnen vorzubeugen. Außerdem bedeutet
der Begriff "Vorbeugung" eine prophylaktische Verabreichung
einer solchen Kombination an Patienten, die sich in einer Vorstufe
zu der Erkrankung, die behandelt wird, befinden. Der Begriff "Verzögerung des
Fortschreitens",
der hierin verwendet wird, bedeutet die Verabreichung der Kombination
an Patienten, die sich in einer Vorstufe der Erkrankung, die behandelt
wird, befinden, wobei bei den Patienten eine Vorform der entsprechenden
Erkrankung diagnostiziert wird.
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Der
Begriff "pharmakoresistent" oder "Pharmakoresistenz", wie er in Verbindung
mit Epilepsie hierin verwendet wird, bezieht sich auf eine Epilepsie, die
refraktär
ist auf die Behandlung mit zwei oder vorzugsweise drei antiepileptischen
Arzneimitteln, die in einer Dosierung und während eines Zeitraums verabreicht
werden, wie etwa die Standardkur oder -behandlung für solche
Arzneimittel darstellen.
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Der
Begriff "P-Gp-Inhibitor", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf Verbindungen, welche die Aktivität des P-Glykoproteins
inhibieren oder hemmen. Der Begriff schließt [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]
1-Ciclosporin, [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]
1-[Val)
2-Ciclosporin
und [3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]
1-[Nva]
2-Ciclosporin, die
in der
EP 0 296 122 in
Beispiel H als Cyclosporine 1.37, 1.38 bzw. 1.39 offenbart sind,
ein, sowie Cyclo-[Pec-MeVal-Val-MeAsp(β-P-t-Bu)-Meile-Melle-Gly-MeVal-Tyr(Me)-L-Lact]
und Cyclo-[Pec-MeVal-Val-MeAsp-Meile-Meile-Gly-MeVal-Tyr(Me)-D-Lact],
die in der
EP 0 360 760 als
Beispiele 52 bzw. 1 (erste Verbindung) offenbart sind. Hinsichtlich
aller Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise
[3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]
1-[Val]
2-Ciclosporin
A, auch bekannt als Valspodar, im Folgenden als PSC833 bezeichnet,
bekannt aus
EP 0 296 122 (Beispiel
H), als der P-Gp-Inhibitor verwendet. PSC833 kann in der Form der
galenischen Zusammensetzung, die in WO 93 20 833 offenbart wird,
verabreicht werden.
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5,5-Diphenyl-2,4-imidazolidindion,
auch bekannt als Phenytoin, kann hergestellt werden, wie in der
US 2 409 754 offenbart und
z.B. in der Form, wie sie vermarktet wird, z.B. unter der Handelsmarke ZENTROPIL
TM, LEHYDAN
TM, PHENHYDAN
TM oder DIFHYDAN
TM verabreicht
werden. Es kann auch in der Form seines Natriumsalzes verwendet
werden.
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Carbamazepin
kann hergestellt werden, wie in der
US
2 948 718 beschrieben. Es kann z.B. in der Form, wie es
vermarktet wird, z.B. unter den Handelsmarken CALEPSIN
TM oder
TEGRETOL
TM, verabreicht werden.
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Lamotrigin
kann hergestellt werden, wie in der
US
4 602 017 beschrieben. Es kann z.B. in der Form, wie es
vermarktet wird, z.B. unter den Handelsmarken LAMICTAL
TM oder
LAMICTAL CD
TM, verabreicht werden.
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Gabapentin
kann hergestellt werden, wie in der
US
4 024 175 beschrieben. Es kann z.B. in der Form, wie in
der
US 4 087 544 beschrieben,
oder in der Form, wie es vermarktet wird, z.B. unter der Handelsmarke
NEURONTIN
TM, verabreicht werden.
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Topiramat
kann hergestellt werden, wie in der
US
4 513 006 beschrieben. Es kann z.B. verabreicht werden
in der Form, wie es vermarktet wird, z.B. unter den Handelsmarken
TOPOMAX
TM oder TOPOMAX SPRINKLE
TM.
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Valproinsäure kann
z.B. in der Form, wie sie vermarktet wird, z.B. unter der Handelsmarke
CONVULEXTM, verabreicht werden. Außerdem kann
sie in der Form ihres Natriumsalzes, z.B. wie sie vermarktet wird
unter der Handelsmarke VALPROAT AZUTM verabreicht
werden.
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Oxcarbazepin
kann z.B. in der Form, wie es vermarktet wird, z.B. unter der Handelsmarke
TRILEPTALTM verabreicht werden.
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Weitere
Erkrankungen, die behandelt werden können durch ein oder mehrere
der Kombinationen, die hierin offenbart sind, sind insbesondere Angst,
Schmerz, eine Psychose, Migräne
oder Depression.
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Die
wirksamen Inhaltsstoffe oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz
davon kann auch verwendet werden in Form eines Hydrats oder andere Lösemittel,
die zur Kristallisation verwendet werden, einschließen.
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Die
Struktur der wirksamen Mittel oder Wirkstoffe, die identifiziert
werden durch Kodenummern, chemische Kurzbezeichnungen (Generic Names oder
Freinamen oder Generics) oder Handelsmarken können aus der aktuellen Ausgabe
des Standardwerks 'The
Merck Index" oder
aus Datenbanken, z.B. Patents International (z.B. IMS World Publications) entnommen
werden.
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Für die Behandlung
von Epilepsie, insbesondere Epilepsie, die resistent ist gegenüber antiepileptischen
Arzneimitteln, wird der P-Gp-Inhibitor vorzugsweise ausgewählt aus
[3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-Ciclosporin,
[3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-[Val]2-Ciclosporin,
[3'-Desoxy-3'-oxo-MeBmt]1-[Nva]2-Ciclosporin,
Cyclo-[Pec-MeVal-Val-MeAsp(β-P-t-Bu)-Melle-Melle-Giy-MeVal-Tyr(Me)-L-Lact]
und Cyclo-[Pec-MeVal-Val-MeAsp-Melle-Melle-Gly-MeVal-Tyr(Me)-D-Lact],
und besonders bevorzugt ist der P-Gp-Inhibitor PSC833.
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Es
kann gezeigt werden durch anerkannte Testmodelle und insbesondere
das Testmodell, das hierin beschrieben ist, dass die Kombination
eines P-Gp-Inhibitors und eines antiepileptischen Arzneimittels,
das ausgewählt
ist aus Carbamazepin, Lamotrigin, Gabapentin, Oxcarbazepin, Valproinsäure, Topiramat
und insbesondere Phenytoin (5,5-Diphenyl-2,4-imidazolidindion) oder
jeweils eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon zu einer effektiveren
oder wirkungsvolleren Vorbeugung oder vorzugsweise Behandlung von
Epilepsie führt,
insbesondere einer Epilepsie, die resistent ist gegenüber antiepileptischen
Arzneimitteln, z.B. Phenytoin, in Abwesenheit von einem P-Gp-Inhibitor.
Die pharmakologische Wirksamkeit oder Aktivität kann z.B. gezeigt werden
und durch die Befolgung des Wesentlichen des in vivo Testverfahrens
bei Ratten oder in einer klinischen Studie, wie im Folgenden schrieben.
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In vivo Mikrodialyse bei
erwachsenen weiblichen Wistar Ratten
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Die
Kombination von Phenytoin (Aldrich, Steinheim Deutschland) und eines
P-Gp-Inhibitors, z.B. PSC833) wird über die Mikrodialysesonde in dem
rechten frontalen oder stirnseitigen Kortex gegeben, während eine
Sonde in dem linken Kortex als eine Träger- oder Vehikelkontrollstelle
diente. Eine Perfusion mit dem P-Gp-Inhibitor begann 15 bis 60 min
vor einer i.p. Verabreichung von 50 mg/kg Phenytoin.
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Tiere:
Erwachsene Wistar Ratten (Harlan-Winkelmann, Deutschland), gehalten
unter kontrollierten Umgebungsbedingungen, wurden in der Untersuchung
verwendet.
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Implantation
der Führungskanülen: Führungskanülen (CMA/12
Polyurethan, Carnegie Medicine, Schweden) werden in den linken und
rechten frontalen oder stirnseitigen (Motor) Kortex unter Anästhesie
implantiert. Die Spitzen der Führung
werden bei den rostral + 3,2, lateral + 3,2 oder 3,2 und ventral 2,0
mm zu Bregma Koordinaten positioniert gemäß Paxinos und Watson, The rat
brain in stereotaxic coordinates, Syndey, Academic Press, 1986.
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Mikordialyseverfahren:
Mikrodialyse-Experimente werden durchgeführt nach einem Erholungszeitraum
von mindestens drei Tagen nach der Operation. Die Mikrodialysesonde
wird durch die Führungskanüle bis zu
einer Tiefe von 5,0 mm gemäß Bregma gesenkt.
14 bis 16 h nach der Einführung
wird eine Perfusion der Sonde gestartet unter Verwendung von Ringer
Lösung
(in mM 147 Na+, 2,3 Ca2+,
4,0 K+ und 155,6 Cl–,
pH 6,0). Zwei Dialysatproben werden gesammelt über einen Zeitraum von 1 h
bevor den Ratten Phenytoin (50 mg/kg i.p.) injiziert wird. Nach
der Arzneimittelverabreichung werden weitere 4 Proben gesammelt über die
nächsten
2 h. Eine lokale Applikation des P-Gp-Inhibitors, z.B. 2 mM PSC833, über die
rechte Mikrodialysesonde wird 15 min vor der Phenytoininjektion
gestartet. Die linke Mikrodialysesonde wird perfusiert mit dem jeweiligen
Arzneimittelträger,
z.B. Ringer Lösung
mit 15% Cremophor EL und 3% Ethanol im Fall von PSC833.
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Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC):
Die Phenytoinkonzentration in Dialysat- und Plasmaproben werden
bestimmt durch HPLC mit UV-Detektion.
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Ergebnisse:
In Abwesenheit eines P-Gp-Inhibitors erhöhen sich die extrazellulären Werte
oder Konzentrationen von Phenytoin in dem linken und rechten Zerebralkortex
schnell, erreichen Maximumwerte von etwa 200 bis 1150 ng/ml innerhalb
von 60 bis 90 min nach einer systemischen Injektion von Phenytoin
in einzelne Ratten. Nachdem die Maximumwerte erreicht wurden, nehmen
die ECF-Konzentrationen von Phenytoin ab mit einer Halbwertszeit von
etwa 4 h. PSC833 erhöht
z.B. die ECF-Werte von Phenytoin in nahezu allen Ratten, wobei das
Maximum 70 ± 20%
ist, verglichen zur unbehandelten Stelle. Wenn das ECF-Plasmaverhältnis der
PSC833 behandelten Stelle verglichen wird mit den ECF-Plasmaverhältnissen
von mit Träger
oder Vehikel behandelten Kontrollen, sind die ECF-Werte oder -Konzentrationen
von Phenytoin um etwa 150% oberhalb der Kontrolle erhöht.
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Durch
die Untersuchung bei Ratten, die hierin zuvor beschrieben ist, wird
gezeigt, dass die Konzentration von Phenytoin in dem extrazellulären Fluid (ECF)
des Zerebralkortex gesteigert werden kann durch gemeinsame Verabreichung
oder Co-Applikation von einem P-Gp-Inhibitor, insbesondere PSC833.
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Ein
weiterer Vorteil der Kombination der vorliegenden Erfindung ist
die Tatsache, dass das antiepileptische Arzneimittel, das ausgewählt ist
aus Phenytoin, Carbamazepin, Lamotrigin, Carbapentin, Oxcarbazepin
und Topiramat angewendet werden kann zumindest bei einigen Patienten,
in einer geringeren Dosierung bei der Vermeidung, Verzögerung des Fortschreitens
oder Behandlung von Epilepsie, die nicht resistent ist gegenüber antiepileptischen
Arzneimitteln und auch in Fällen,
bei denen im Allgemeinen höhere
Dosen oder Dosierungen des antiepileptischen Arzneimittels benötigt würden, um
eine Linderung oder Verminderung der Epilepsie zu bewirken, z.B.
aufgrund des ersten Ansatzes von Resistenz gegenüber einem antiepileptischen
Arzneimittel. Eine geringere Dosierung des antiepileptischen Arzneimittels
führt normalerweise
zu weniger Nebenwirkungen.
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Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung eine kombinierte Zubereitung, die einen
P-Gp-Inhibitor und ein antiepileptisches Arzneimittel, in der die wirksamen
Inhaltsstoffe jeweils in freier Form oder in der Form eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes vorliegen, und gegebenenfalls mindestens einen pharmazeutisch
annehmbaren Träger
umfasst, als eine kombinierte Zubereitung zur gleichzeitigen, getrennten
oder sequenziellen Verwendung.
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Es
ist eine Aufgabe, dieser Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitzustellen, die eine Menge umfasst, die gemeinsam therapeutisch
wirksam ist bei Epilepsie, die resistent ist gegenüber antiepileptischen
Arzneimitteln, von (i) einem P-Gp-Inhibitor und (ii) einem antiepileptischen Arzneimittel
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon und mindestens
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger. In dieser Zusammensetzung
können
die Bestandteile oder Komponenten (i) und (ii) zusammen verabreicht
werden, einer nach dem anderen oder getrennt in einer kombinierten
Einheitsdosierungsform oder in zwei getrennten Einheitsdosierungsformen.
Die Einheitsdosierungsform kann auch eine fixe Kombination sein.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung können hergestellt
werden in einer an sich bekannten Art und Weise und sind solche,
die geeignet sind zur enteralen, wie oralen oder rektalen, und parenteralen
Verabreichung an Säuger
(warmblütige
Lebewesen), einschließlich dem
Menschen umfassend eine therapeutisch wirksame Menge der pharmakologisch
wirksamen Verbindung, allein oder in Kombination mit ein oder mehr pharmazeutisch
annehmbaren Trägern,
insbesondere geeignet zur enteralen oder parenteralen Anwendung.
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Die
neuen pharmazeutischen Zubereitungen enthalten z.B. von etwa 10%
bis 100%, vorzugsweise 80%, vorzugsweise von etwa 20% bis etwa 60%,
von dem wirksamen Inhaltsstoff. Pharmazeutische Zubereitungen für die Kombinationstherapie,
die verwendet werden können
für eine
enterale oder parenterale Verabreichung sind z.B. solche in Einheitsdosierungsformen,
wie zuckerbeschichtete Tabletten, Tabletten, Kapseln oder Suppositorien
und außerdem Ampullen.
Wenn es nicht anders angegeben ist, werden diese hergestellt in
einer Art und Weise, die an sich bekannt ist, z.B. mit Hilfe herkömmlicher
Misch-, Granulier-, Zuckerbeschichtungs-, Auflösungs- oder Lyophilisierungsverfahren.
Daher können
die pharmazeutischen Zubereitungen zum oralen Gebrauch erhalten
werden durch Kombination des wirksamen Inhaltsstoffs mit festen
Trägern,
wenn gewünscht durch
Granulierung eines Gemischs, das erhalten wird, und Verarbeitung
des Gemischs oder des Granulats, wenn gewünscht oder notwendig, nach
Zugabe von geeigneten Hilfsstoffen, um Tabletten oder zuckerbeschichtete
Tablettenkerne zu ergeben.
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Es
wird willkommen sein, dass der Einheitsgehalt von Wirkstoffen oder
Inhaltsstoffen, die in einer einzelnen Dosierung oder Dosis von
jeder Dosierungsform enthalten sind, nicht selbst eine wirksame Menge
bereitstellen müssen,
da die notwendige wirksame Menge erreicht werden kann durch Verabreichung
einer Vielzahl von Dosierungseinheiten.
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Insbesondere
kann eine therapeutisch wirksame Menge von jedem der Bestandteile
der Kombination der vorliegenden Erfindung gleichzeitig oder sequenziell
und in beliebiger Reihenfolge verabreicht wer den, und die Bestandteile
können
getrennt verabreicht werden oder als eine fixe Kombination. Die
einzelnen Bestandteile der Kombination können getrennt verabreicht werden
zu verschiedenen Zeitpunkten während
des Verlaufs der Therapie oder gleichzeitig in aufgeteilten oder
einzelnen Kombinationsformen. Außerdem umfasst der Begriff
Verabreichen auch die Verwendung von Pro-Pharmaka von beliebigen
der Arzneimittel, die in vivo zu den selektiven Arzneimitteln umgesetzt
werden. Die vorliegende Erfindung ist daher so zu verstehen, dass
sie alle solchen Behandlungsformen oder Kuren von gleichzeitiger
oder wechselnder Behandlung umfasst, und der Begriff "Verabreichen" dementsprechend
zu verstehen ist.
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Die
bevorzugte Route oder der bevorzugte Weg der Verabreichung der Dosierungsformen
der vorliegenden Erfindung ist enteral oder vorzugsweise oral. Wegen
ihrer einfachen Verabreichung stellen Tabletten und Kapseln die
vorteilhafteste orale Dosierungseinheit dar, wobei in diesem Fall
offenkundig feste pharmazeutische Träger eingesetzt werden.
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Die
wirksame Dosierung von jedem der wirksamen Inhaltsstoffe, die in
der Kombinationstherapie eingesetzt werden, kann verschieden sein
von der besonderen pharmazeutischen Zusammensetzung, die eingesetzt
wird, dem Modus oder der Art der Verabreichung, oder dem Schwerheitsgrad
des Zustands, der behandelt wird. Ein Arzt, Kliniker oder Tierarzt
von gewöhnlichem
Fachkönnen,
kann die wirksame Menge des Arzneimittels, das benötigt wird,
um in Fortschritt des Zustands vorzubeugen, entgegenzuwirken oder
anzuhalten, leicht bestimmen und festzusetzen oder verschreiben
oder vorschreiben.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die einen P-Gp-Inhibitor und
ein antiepileptisches Arzneimittel, das ausgewählt ist aus Phenytoin, Carbamazepin,
Lamotrigin, Gabapentin, Oxcarbazepin, Valproinsäure und Topiramat in freier
Form oder in Form eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon
umfasst zur Herstellung eines Medikaments für die Vorbeugung, Verzögerung des
Fortschreitens oder Behandlung von Epilepsie, insbesondere einer
Epilepsie, die resistent ist gegenüber antiepileptischen Arzneimitteln.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ferner ein Verfahren bereitgestellt zur Vorbeugung,
Verzögerung
des Fortschreitens oder Behandlung von und eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Vorbeugung, Verzögerung des Fortschreitens oder Behandlung
von Epilepsie, insbesondere einer Epilepsie, die resistent ist gegenüber antiepileptischen Arzneimitteln.
Die Behandlung umfasst ein Verabreichen einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die
einen pharmazeutischen Träger
und eine therapeutisch wirksame Menge von jeder Verbindung in der
Kombination der vorliegenden Erfindung umfasst, an einen Patienten,
der einer solchen Behandlung bedarf.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung wird eine Kombination, wie hierin offenbart, lokal
dem Hirn eines Säugers,
insbesondere eines Menschen, der unter Epilepsie oder einer anderen
hierin genannten Erkrankung leidet, lokal verabreicht. Eine solche lokale
Verabreichung kann z.B. erreicht werden mit Hilfe einer kleinen
Pumpe, die unter die Haut des Säugers
platziert wird, wobei die Pumpe z.B, kontinuierlich eine solche
Kombination einer besonderen Region oder einem besonderen Bereich
des Gehirns bereitstellt. Daher betrifft die vorliegende Erfindung auch
die Verwendung von einer Kombination, wie in dieser Beschreibung
offenbart, zur Herstellung eines Medikaments, worin das Medikament
geeignet ist zur lokalen Verabreichung an eine besondere Region oder
einen besonderen Bereich des Hirns von einem Säuger.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere eine kommerzielle Verpackung, die
zusammen therapeutisch wirksame Mengen von einem P-Glykoprotein (P-Gp)-Inhibitor
und einem antiepileptischen Arzneimittel jeweils in freier Form
oder pharmazeutisch annehmbarer Salzform umfasst, zusammen mit Anleitungen
zur Verwendung davon bei der Behandlung von Epilepsie, insbesondere
einer Epilepsie, die resistent ist gegenüber antiepileptischen Arzneimitteln, Angst,
Schmerz, einer Psychose, Migräne
oder Depression.
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PSC833
wird einem Menschen vorzugsweise in einer Dosierung im Bereich von
etwa 50 bis 1000, besonders bevorzugt 100 bis 500, mg/Tag verabreicht.
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Phenytoin
wird einem Menschen vorzugsweise oral in einer Dosierung im Bereich
von etwa 50 bis 400, besonders bevorzugt 100 bis 300, mg/Tag verabreicht.
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Carbamazepin
wird einem Menschen vorzugsweise oral in einer Dosierung im Bereich
von etwa 200 bis 1600, besonders bevorzugt 200 bis 600, mg/Tag verabreicht.
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Lamotrigin
wird einem Menschen vorzugsweise oral in einer Dosierung im Bereich
von etwa 10 bis 500, besonders bevorzugt 25 bis 250, mg/Tag verabreicht.
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Gabapentin
wird einem Menschen vorzugsweise oral in einer Dosierung im Bereich
von etwa 300 bis 3000, besonders bevorzugt 900 bis 2400, mg/Tag
verabreicht.
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Oxcarbazepin
wird einem Menschen vorzugsweise oral in einer Dosierung im Bereich
von etwa 150 bis 3000 mg/Tag verabreicht.
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Valproinsäure wird
einem Menschen vorzugsweise oral in einer Dosierung im Bereich von etwa
150 bis 2500 mg/Tag verabreicht.
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Topiramat
wird einem Menschen vorzugsweise oral in einer Dosierung im Bereich
von etwa 250 bis 1000, besonders bevorzugt 50 bis 400, mg/Tag verabreicht.