DE4405666A1 - Universal-Anschlußeinheit für Lichtwellenleiter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Universal-Anschlußeinheit für Lichtwellenleiter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

In Lichtwellenleiternetzen sind Anschlußeinheiten zum Ver­ binden oder Abzweigen von Lichtwellenleiter (LWL)-Kabeln vor­ gesehen.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 26 039 A1 ist die Verwendung einer Durchgangsmuffe, die zur Aufnahme von Kas­ settenblöcken dient, als Anschlußeinheit bekannt. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 40 701 A1 ist bekannt, einen Verteiler in einem Schacht unterzubringen, der eben­ falls Kassetten zur Aufnahme von Spleißen oder Koppler ent­ halten kann.

Für manche Anwendungsfälle sind dies jedoch noch nicht die optimalen Lösungen. In einer Kassette sind mehrere Spleiße und Koppler für den Anschluß mehrerer Teilnehmer unterge­ bracht. Dies erschwert Rangierarbeiten und Reparaturarbeiten.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Universal-Anschlußeinheit mit Kassetten für Einzelfaserspleiße anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch eine Universal-Anschlußeinheit ent­ sprechend Anspruch 1 gelöst.

Der besondere Vorteil der Universal-Anschlußeinheit ergibt sich aus ihrer Konstruktion. Sie kann mit einer unterschied­ lichen Anzahl von Kassetten mit unterschiedlicher Höhe bestückt werden. Diese sind - je nach Bedarf - für Einzelfa­ serspleiße, Bündeladerspleiße, Koppler, Adapter zum Verzwei­ gen von Bündeladern auf Einzelfasern oder für das Aufspulen von Bündeladern ausgebildet.

Der besondere Vorteil liegt in der guten Zugänglichkeit der einem Teilnehmer zugeordneten Einzelfaserspleiße, die jeweils in einer separaten Kassette angeordnet sind. Die kreisseg­ mentförmigen Kassetten lassen in der Haubenmuffe auch noch ausreichend Platz zur Unterbringung von Kabeln und Anschluß­ adern. Außerdem können auf der Rückwand noch Adapter zum Ver­ zweigen von Bündeladern auf Einzeladern vorgesehen werden.

Führungseinrichtungen sorgen dafür, daß die minimalen Biege­ radien nicht unterschritten werden und eine problemlose Umlenkung zwischen einem waagerechten und senkrechten Verlauf erfolgt.

Bei Bedarf kann die Bauhöhe durch Verlängern der Rückwand oder auch Setzen eines Kassettenblockes vergrößert werden.

Ebenso kann die Verdrahtungsrückwand baukastenmäßig ergänzt werden.

Vorteilhaft für eine einfache Montage ist auch eine möglichst weitgehende Vorkonfektionierung der Universal-Anschlußein­ heit, an die vor Ort nur noch die entsprechenden Adern ange­ schlossen zu werden brauchen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anhand von Figuren näher erläutert werden.

Es zeigen

Fig. 1 die unterschiedlichen Anwendungsfälle für die Univer­ sal-Anschlußeinheiten,

Fig. 2 den Aufbau einer Universal-Anschlußeinheit,

Fig. 3 ein Verdrahtungsbeispiel der Universal-Anschlußein­ heit,

Fig. 4 die Draufsicht auf die Universal-Anschlußeinheit,

Fig. 5 die Montage eines Spleißes,

Fig. 6 eine Koppler-Kassette,

Fig. 7 eine Spleißkassette,

Fig. 8 die schematische Erweiterung der Universal-Anschluß­ einheit und

Fig. 9 eine Verdrahtungsrückwand.

In Fig. 1 ist die Universal-Anschlußeinheit 1 schematisch dargestellt. Fig. 1a zeigt die Unterbringung von Kassetten 11 in einer Haubenmuffe 6. Das Hauptkabel 2 wird von unten in die Muffe geführt, wobei ein Teil der Lichtwellenleiter-Adern aufgeschnitten und über Koppler auf Verzweigungsadern ver­ teilt wird. Ein anderer Teil der Lichtwellenleiter (LWL)- Adern des Hauptkabels wird ungeschnitten weitergeführt.

In Bild 1b wird die Muffe lediglich zur Aufnahme der Vorrats­ länge eines LWL-Kabels verwendet, um später die Möglichkeit der Abzweigung zu haben.

Gemäß Bild 1c wird die Muffe zur Aufnahme von Spleißen ver­ wendet, mit denen LWL-Kabel verbunden werden.

Fig. 1d zeigt wie Fig. 1e die Verzweigung von jeweils einem Lichtwellenleiter auf mehrere.

In Fig. 1f wird ein Teil der LWL-Adern weitergeführt, wäh­ rend ein anderer Teil der Adern auf mehrere LWL-Adern ver­ zweigt wird.

In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Universal- Anschlußeinheit 1 dargestellt. Auf dem Muffenkopf 4 ist auf einem Befestigungsbügel 9 eine Rückwand montiert, an der kreissegmentähnliche Kassetten 11, 12 und 13 anliegen. Das Hauptkabel 2 wird durch eine Durchführung 5 des Muffenkopfes 4 geführt und über eine Kabelhalterung 28, 16 in einem Oval befestigt. In den Kassetten 12, 13 und 11 erfolgt beispiels­ weise eine Aufteilung auf unterschiedliche Verzweigungsadern 29. Hierzu sind die beiden oberen Kassetten 12 und 13 vorge­ sehen, die Adapter zum Vereinzeln der Bündeladern und Koppler zum Verzweigen enthalten. Die Adern des Verzweigungskabels 3 sind in den unteren Kassetten 11 mit den Anschlußadern der Koppler verspleißt. Die Zusammenführung der einzelnen Hohl­ adern 22 zu Bündelader kann in einer weiteren Kassette oder in Adaptern 24 erfolgen, die auf der Rückseite angeordnet sind. Umlenkbleche 20 und Adernführungen sorgen für die Ein­ haltung der Mindestradien.

In Fig. 3 ist die Verdrahtung für eine "Abzweig-Anschlußein­ heit" schematisch dargestellt. Für die ungeschnittenen und die geschnittenen Bündeladern des Hauptkabels HK ist ein Füh­ rungskanal V1 vorgesehen, in den die Adern in einer Schlaufe geführt werden. Die aus dem Hauptkabel "entnommenen" Licht­ wellenleiter werden in eine Kassette V2 (bzw. 14) geführt, die deren Reservelänge aufnimmt, um dann über einen Verbin­ dungskanal V3 zu den Spleißkassetten V4 und V5 (bzw. 13) zu gelangen. Hier werden die LWL-Adern des Hauptkabels HK an vorkonfektionierte Lichtwellenleiter angespleißt, die als Bündeladern zu weiteren Kassetten V6 und V7 geführt werden, in denen die Bündeladern auf einzelne Hohladern vereinzelt und über Koppler verzweigt (Kassette 12) werden (die Reihen­ folge von Vereinzelung und Spleißen) kann geändert werden). Über ebenfalls vorkonfektionierte Lichtwellenleiter werden die Verzweigungsadern zu weiteren flachen Kassetten V5 (bzw. 11) geführt, in denen sie an Adern des Verzweigungskabels VZK (bzw. 3) angeschaltet werden. Über Verbindungskanäle V9 ge­ langen die Hohladern 22, 10 (bzw. 24) zu Adaptern, in denen die Einzelfasern zu Bündeladern zusammengefaßt und über Füh­ rungen V11 in das Verzweigungskabel VZK übergehen.

Fig. 4 zeigt eine Haubenmuffe in der Draufsicht. Die Innen­ seite der entfernten Haubenmuffe ist mit 6 bezeichnet. Die dargestellte Spleißkassette 11 entspricht weitgehend einem Kreissegment. Die Kanten zwischen Kassettenbasis 9 und dem kreisförmigen Umfang sind verrundet. Die Hohladern 26, 27 werden hier außen an der Kassette um den Drehpunkt S5 herum geführt. In der Kassette ist ein Führungskörper 44 zur S-för­ migen Umlenkung von Hohladern bzw. LWL-Fasern vorgesehen. Der Wickelraum 43 weist einen exentrisch angeordneten Wickelkör­ per 35 auf, um den die Reservelänge der jeweils an einen Spleiß 17 geführten LWL-Faser aufgewickelt ist. Jede Kassette ist einzeln um eine gemeinsame Drehachse 5 schwenkbar. Im verbleibenden Freiraum 39 erkennt man die (ungeschnittenen) Bündeladern 10 sowie die Hohladern des Verzweigungskabels 29. Die Reservelänge der LWL-Fasern wir im Wickelraum 43 abge­ legt. Niederhalter 19 halten die Fasern im Wickelraum.

In Fig. 5 ist eine der Kassetten 11 aus dem Kassettenstapel herausgeschwenkt. In diese soll nun der Spleiß 17 mit den an ihn geführten LWL-Fasern 7 und 15 eingesetzt werden. Zunächst wird der Spleiß in die hierfür vorgesehene Halterung 48 ein­ gedrückt und anschließend werden die Lichtwellenleiter in dem Wickelraum 43 aufgewickelt. Der Wickeldurchmesser wird so variiert, daß die Reservelänge problemlos untergebracht wird. Das Hauptkabel und die Adern des Verzweigungskabels wurden wieder im Schnitt dargestellt.

In Fig. 6 ist eine Kopplerkassette 12 schematisch darge­ stellt. Bei dieser Variante liegt der Drehpunkt, wie dann auch bei allen anderen Kassetten, außerhalb des Kassettenin­ nenraums. Da auch hier die Zufuhr aller Hohladern 28 nur von einer Seite erfolgt, ist ebenfalls teilweise eine S-förmige Führung 52 der Fasern erforderlich. Über Spleiße 40 werden die Hohladern an die Anschlüsse der Koppler 51 geführt und dort auf insgesamt 32 LWL-Fasern verzweigt.

Dies Prinzip der Faser-(Adern)führung gilt ebenso bei der in Fig. 7 dargestellten Spleißkassette für Bündeladern, bei der mehrere in einer Zugabfangung 49 befestigte Bündeladern 21, 31 durch in einer Spleißhalterung 40 angebrachte Spleiße 17 verbunden werden.

Fig. 8 zeigt eine verlängerte Universal-Anschlußeinheit, bei der ein weiterer Kassettenblock 30 hinzugefügt wurde.

In Fig. 9 ist die Verdrahtungsrückwand - von der Kassetten­ seite aus gesehen - dargestellt. Die Verdrahtungselemente 32 können aneinandergereiht werden, wobei Rasterungen 54 vorge­ sehen sind. Die waagerechte Adernführung 38, die zur Aufnahme der in die Kassetten geführten Hohladern dient, geht auf der rechten Seite in einen vertikalen Faserführungskanal 36 über, in der die Adern des Verzweigungskabels 29 geführt werden. Bei den oberen Verdrahtungselementen 37 - hier ist nur eines dargestellt - erfolgt eine Umleitung der Fasern bzw. Adern nach unten.

Claims (7)

1. Universal-Anschlußeinheit (1) für Lichtwellenleiter, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Haubenmuffe (4, 6) als Gehäuse vorgesehen ist, bei der die Anschlußkabel (2, 3) durch den Muffenkopf (4) einge­ führt werden,
daß um eine gemeinsame Drehachse (5) schwenkbare Kassetten (11, 12, 13; 30) vorgesehen sind, die zu unterschiedlich gro­ ßen Kassettenblöcken zusammengefaßt sind,
daß jede Kassette (11, 12, 13; 30) eine einem Kreissegment ähnliche Grundfläche aufweist, die mehr als einen Halbkreis umfaßt und daß der verbleibende Freiraum (39) zur Aufnahme der Anschlußkabel (2, 3) und von Verbindungsadern (22) vorge­ sehen ist.

2. Universal-Anschlußeinheit, dadurch gekennzeichnet, daß Kassetten (11, 12, 13) mit unterschiedlicher Zargenhöhe vorgesehen sind.

3. Universal-Anschlußeinheit, dadurch gekennzeichnet, daß Spleißkassetten (11) mit Lichtwellenleiteranschlüssen für jeweils einen Teilnehmer vorgesehen sind.

4. Universal-Anschlußeinheit, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückwand Adapter (24) zur Vereinzelung von Bündel­ fasern angeordnet sind.

5. Universal-Anschlußeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Verdrahtungselemente (32) mit waagerechten Adernführungen (38) und Umlenkanordnungen für eine senkrechte Adernführung vorgesehen sind.

6. Universal-Anschlußeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Anforderungen entsprechende Bestückung mit Kas­ setten (11, 12, 13; 30) vorgesehen ist.

7. Universal-Anschlußeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderlichen Verbindungen bereits vorkonfektioniert ab Werk hergestellt werden.