DE4403318C1 - Beschichtungsmittelsystem - Google Patents
BeschichtungsmittelsystemInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L63/00—Compositions of epoxy resins; Compositions of derivatives of epoxy resins
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Description
Die Erfindung betrifft ein. Beschichtungsmittelsystem bestehend
aus
- a) einer Bindemittelkomponente, die ein säurefunktio nelles Acrylatharz enthält mit einer Säurezahl von 5 bis 80 mg KOH/g, und
- b) einem Epoxy-Copolymer-Härter mit einem Epoxiäqui valentgewicht von 50 bis 800,
wobei durch Mischung der beiden Komponenten ein für begrenzte
Zeit gebrauchsfertiges Beschichtungsmittel entsteht, welches
durch Reaktion der funktionellen Carboxylgruppen des Acrylat
harzes mit den Epoxidgruppen des Epoxy-Copolymer-Härters aus
härtet. Ein solches Beschichtungsmittelsystem - in der Praxis
kurz als Zweikomponenten-System bezeichnet - ist für hoch
wertige Metall- und Kunststoffbeschichtungen geeignet, wobei
der Bindemittelkomponente übliche Hilfs- und Zusatzstoffe der
Lacktechnologie nach Bedarf zugesetzt werden. Dazu gehören
insbesondere Pigmente, Dispergierhilfsmittel für die Pig
mentverteilung, Verlaufshilfsmittel, Entschäumungsmittel und
dergleichen. Typische Anwendungen sind Lacke für Nutzfahr
zeuge, Autoreparaturen, Maschinenanstriche sowie Klarlacke für
Kunststoffe.
Aus EP-A-358 979 ist ein wasserverdünnbares Zweikomponen
ten-Beschichtungsmittelsystem mit einem Sulfonat- und/oder
Carboxylatgruppen enthaltendem Polymerisat als Bindemittel
komponente und mit einem Isocyanathärter bekannt. Bei der
Herstellung der Bindemittelkomponente werden Monomere mit
verwendet, die Carboxyl- und/oder Sulfonsäuregruppen ent
halten. Durch Neutralisation der Säuregruppen mit anorga
nischen Basen oder Aminen wird eine Wasserlöslichkeit bzw.
Dispergierbarkeit des Polymerisats erreicht. Das Neutra
lisationsmittel hat einen negativen Einfluß auf Wasserbe
ständigkeit, Wetterbeständigkeit, Korrosionsschutz und Topf
zeit des Beschichtungsmittels. Isocyanate sind heute als
gesundheitsbedenklich eingestuft, so daß auch die Verwendung
eines Isocyanathärters als problematisch anzusehen ist.
Bekannt sind auch Zweikomponenten-Beschichtungsmittelsysteme
aus Epoxidharz und Amin/Amidhärtern, welche aber keine aus
reichende Wetterbeständigkeit aufweisen aufgrund von Kreidung.
Ausreichende Wetterbeständigkeit erhält man durch Reaktion von
Epoxidgruppen mit säurefunktionellen Acrylatharzen, wobei das
epoxifunktionelle Harz hierbei als Härterkomponente eingesetzt
wird. Diese Zweikomponenten-Beschichtungsmittelsysteme werden
in Lösemittel gelöst von verschiedenen Herstellern angeboten.
Ein isocyanatfreies Beschichtungsmittelsystem der eingangs be
schriebenen Art ist z. B. aus der Firmendruckschrift "Cray
Valley Kunstharze GmbH", Bulletin No. 109, Januar 1992, be
kannt. Die Bindemittelkomponente und der Epoxy-Copolymer-Här
ter sind in organischen Lösemitteln gelöst, wobei der Lösemit
telgehalt zwischen 43 und 47 Gew.-% beträgt. Eine noch weiter
gehende Verdünnung mit organischem Lösemittel ist notwendig,
um die Verarbeitungsviskosität zu erreichen. Der hohe Gehalt
an organischen Lösemitteln führt zu Umweltproblemen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wasserverdünn
bares, isocyanatfreies Beschichtungsmittelsystem für hoch
wertige Beschichtungen anzugeben.
Die Aufgabe wird bei einem Beschichtungsmittelsystem der ein
gangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
mindestens eine der beiden Beschichtungsmittelkomponenten,
nämlich die Bindemittelkomponente a) und/oder der Epoxy-Co
polymer-Härter b), als wäßrige Emulsion vorliegt, die durch
Zusatz eines Emulgators stabilisiert ist. Vorzugsweise werden
sowohl die Bindemittelkomponente a) als auch der
Epoxy-Copolymer-Härter b) als wäßrige, durch Zusatz von
Emulgatoren stabilisierte Emulsionen eingesetzt.
Erfindungsgemäß werden Acrylatharze mit säurefunktionellen
Gruppen und Epoxy-Copolymer-Härter eingesetzt, die in orga
nischen Lösemitteln gelöst sein können und aus der lösemit
telhaltigen Lackpraxis bekannt sind. Der Festkörpergehalt
sollte dabei so hoch als möglich eingestellt sein. Nach be
vorzugter Ausführungsform der Erfindung beträgt der Gesamt
gehalt an organischen Lösemitteln im gebrauchsfertigen Be
schichtungsmittel nach Mischen der beiden Beschichtungs
mittelkomponenten weniger als 10 Gew.-%.
Als Emulgatoren sind anionaktive, nichtionogene und kation
aktive Emulgatoren geeignet, die üblicherweise für die Her
stellung von Kunststoffen durch Polymerisation, beispielsweise
als Basisemulgatoren für alle Arten der Emulsionspolymerisa
tion oder als Coemulgatoren zur Stabilisierung von Polymer
dispersionen, eingesetzt werden. Die Emulgatorzugabe liegt
zwischen 0,1 bis 10 Gew.-% bezogen auf die eingesetzte Form
des Acrylatharzes bzw. des Epoxyx-Copolymer-Härters. Nach Zu
gabe des Emulgators zum Acrylatharz und/oder Epoxy-Copoly
mer-Härters erfolgt eine Verdünnung mit Wasser, so daß eine
stabile Emulsion resultiert. Zur Herstellung des gebrauchs
fertigen Beschichtungsmittels werden die beiden Komponenten
zusammengerührt.
Das erfindungsgemäße, wäßrige Beschichtungsmittelsystem führt
zu hochwertigen Beschichtungen, die den aus der organischen
Lackpraxis bekannten Beschichtungen in bezug auf ihre Eigen
schaften nicht nachstehen. Überraschenderweise haben die Emul
gatoren keinen negativen Einfluß auf die Filmeigenschaft der
Beschichtungen. Insbesondere bei erhöhter Trockentemperatur
oberhalb 30°C sind sehr hochwertige Filme mit ausgezeichnetem
Glanz erreichbar. Das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
system eignet sich auch für Einbrennlacke.
Das erfindungsgemäße Beschichtungsmittelsystem ist auf folgen
de Weise herstellbar. Handelsübliches, in organischem Lösemit
tel gelöstes Acrylatharz wird durch Lösemitteldestillation
aufkonzentriert. In der Wärme wird dem Konzentrat ein Emul
gator zugegeben, und schließlich wird unter Rühren die notwen
dige Wassermenge zur Herstellung einer wäßrigen Emulsion zu
geführt. Eine analoge Verfahrensweise ist auch zur Herstellung
einer Epoxy-Copolymer-Härter-Emulsion anwendbar.
Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, schon bei der Herstel
lung der Harze den Festkörper nicht mit Lösemitteln, sondern
durch Zugabe von Emulgatoren und Wasser einzustellen.
Stabile Emulsionen der beiden Beschichtungsmittelkomponenten
sind in großen pH-Wert Bereichen herstellbar. Durch den
pH-Wert der wäßrigen Emulsionen können die Eigenschaften des
gebrauchsfertigen Beschichtungsmittels gesteuert werden. Durch
Zugabe von anorganischen und/oder organischen Säuren/Basen ist
die Topfzeit, der Glanzgrad, die Haftung usw. beeinflußbar.
Aus 100 Teilen Acrylatharz, Synocure 890 S, Lieferform 55-
prozentig, werden durch Destillation 25 Teile des Lösemittels
entfernt. 75 Teile des aufkonzentrierten Acrylatharzes, 73
prozentig, werden mit 0,5 Teilen Emulgator und 30 Teilen
destilliertem Wasser gemischt unter Bildung einer wäßrigen
Emulsion. Diese Emulsion bildet die Bindemittelkomponente a).
Aus 100 Teilen Epoxy-Copolymer-Härter, Synocure 899 SA,
Lieferform 60prozentig, werden 28 Teile Lösemittel ab
destilliert. 72 Teile des aufkonzentrierten Epoxy-Copoly
mer-Härters (83prozentig) werden mit 0,7 Teilen Emulgator und
30 Teilen destilliertem Wasser vermischt unter Bildung einer
wäßrigen Emulsion, welche die Beschichtungsmittelkomponente
b) bildet.
Die Beschichtungsmittelkomponenten a) - Acrylatharzemulsion -
und b) - Epoxy-Copolymeremulsion - sind in einem Mischungsver
hältnis von 2 : 1 bis 4 : 1 (Acrylatharzelmulsion/Epoxy-Copolymer
emulsion) einsetzbar. Bevorzugt ist ein Mischungsverhältnis
aus 3,36 Teilen Acrylatharzemulsion und einem Teil Epoxy-Co
polymeremulsion.
1) Klarlack glänzend
100 Teile Acrylatharzemulsion
0,3 Teile Essigsäure 5prozentig, pH-Wert ca. 5,2
30 Teile Epoxy-Copolymeremulsion
Die Mischung wird mit destilliertem Wasser auf Spritzvisko sität von 50 s (DIN 53211-4) eingestellt.
0,3 Teile Essigsäure 5prozentig, pH-Wert ca. 5,2
30 Teile Epoxy-Copolymeremulsion
Die Mischung wird mit destilliertem Wasser auf Spritzvisko sität von 50 s (DIN 53211-4) eingestellt.
2) Klarlack seidenglänzend
100 Teile Acrylatharzemulsion
0,2 Teile Ammoniak 25prozentig, pH-Wert 8,2
30 Teile Epoxy-Copolymeremulsion
Die Mischung wird mit destilliertem Wasser auf Spritzviskosi tät von 50 s (DIN 53211-4) eingestellt.
0,2 Teile Ammoniak 25prozentig, pH-Wert 8,2
30 Teile Epoxy-Copolymeremulsion
Die Mischung wird mit destilliertem Wasser auf Spritzviskosi tät von 50 s (DIN 53211-4) eingestellt.
3) Prüfergebnisse: Klarlack glänzend
Topfzeit: 6 Stunden
Schichtdicke: 50 µm
Trocknung: 1 Stunde 50°C
Glanz (600): 78%
Pendelhärte (König): 65 s
Nach fünfminütiger Behandlung mit Superbenzin, bleifrei wird keine Veränderung der Oberfläche festgestellt.
Schichtdicke: 50 µm
Trocknung: 1 Stunde 50°C
Glanz (600): 78%
Pendelhärte (König): 65 s
Nach fünfminütiger Behandlung mit Superbenzin, bleifrei wird keine Veränderung der Oberfläche festgestellt.
Claims (4)
1. Beschichtungsmittelsystem bestehend aus,
- a) einer Bindemittelkomponente, die ein säurefunk tionelles Acrylatharz enthält mit einer Säurezahl von 5 bis 80 mg KOH/g und
- b) einen Epoxy-Copolymer-Härter mit einem Epoxyäquiva lentgewicht von 50 bis 800,
wobei durch Mischung der beiden Komponenten ein für begrenzte
Zeit gebrauchsfertiges Beschichtungsmittel entsteht, welches
durch Reaktion der funktionellen Carboxylgruppen des Acrylat
harzes mit den Epoxidgruppen des Epoxy-Copolymer-Härters aus
härtet, dadurch gekennzeichnet, daß min
destens eine der beiden Beschichtungsmittelkomponenten,
nämlich die Bindemittelkomponente a) und/oder der
Epoxy-Copolymer-Härter b), als wäßrige Emulsion vorliegt, die
durch Zusatz eines Emulgators stabilisiert ist.
2. Beschichtungsmittelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sowohl die Bindemittelkomponente a) als auch der
Epoxy-Copolymer-Härter b) als wäßrige, emulgatorstabilisierte
Emulsion vorliegt.
3. Beschichtungsmittelsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Bindemittelkomponente und/oder der Epoxy-Copolymer-Härter
organisches Lösemittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gesamtgehalt an organischen Lösemitteln in beiden Kompo
nenten weniger als 20 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 10
Gew.-%, beider Komponenten zusammen beträgt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403318 DE4403318C1 (de) | 1994-02-03 | 1994-02-03 | Beschichtungsmittelsystem |
PCT/EP1994/004258 WO1995021222A1 (de) | 1994-02-03 | 1994-12-21 | Zweikomponenten-beschichtungsmittelsystem |
AU13171/95A AU1317195A (en) | 1994-02-03 | 1994-12-21 | Two-part coating agent system |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403318 DE4403318C1 (de) | 1994-02-03 | 1994-02-03 | Beschichtungsmittelsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4403318C1 true DE4403318C1 (de) | 1994-11-17 |
Family
ID=6509392
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944403318 Expired - Lifetime DE4403318C1 (de) | 1994-02-03 | 1994-02-03 | Beschichtungsmittelsystem |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU1317195A (de) |
DE (1) | DE4403318C1 (de) |
WO (1) | WO1995021222A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0358979A2 (de) * | 1988-09-01 | 1990-03-21 | Bayer Ag | Beschichtungsmittel, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und die Verwendung von ausgewählten Zweikomponenten- Polyurethansystemen als Bindemittel für derartige Beschichtungsmittel |
DE3924618A1 (de) * | 1989-07-26 | 1991-01-31 | Basf Lacke & Farben | Ueberzugsmittel auf der basis von carboxylgruppenhaltigen polymeren und epoxidgruppenhaltigen vernetzern, verfahren zur herstellung des ueberzugsmittels sowie seine verwendung |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
USRE25880E (en) * | 1958-03-26 | 1965-10-12 | Ethoxyline besin emulsions | |
US4029620A (en) * | 1975-08-13 | 1977-06-14 | Mobil Oil Corporation | Blends of partially neutralized carboxyl functional copolymers and epoxy resins in aqueous emulsion |
DE4222256A1 (de) * | 1992-07-07 | 1994-01-13 | Bayer Ag | Wäßriges Beschichtungsmittel und seine Verwendung |
-
1994
- 1994-02-03 DE DE19944403318 patent/DE4403318C1/de not_active Expired - Lifetime
- 1994-12-21 AU AU13171/95A patent/AU1317195A/en not_active Abandoned
- 1994-12-21 WO PCT/EP1994/004258 patent/WO1995021222A1/de active Application Filing
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0358979A2 (de) * | 1988-09-01 | 1990-03-21 | Bayer Ag | Beschichtungsmittel, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und die Verwendung von ausgewählten Zweikomponenten- Polyurethansystemen als Bindemittel für derartige Beschichtungsmittel |
DE3924618A1 (de) * | 1989-07-26 | 1991-01-31 | Basf Lacke & Farben | Ueberzugsmittel auf der basis von carboxylgruppenhaltigen polymeren und epoxidgruppenhaltigen vernetzern, verfahren zur herstellung des ueberzugsmittels sowie seine verwendung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1995021222A1 (de) | 1995-08-10 |
AU1317195A (en) | 1995-08-21 |
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