DE4401344A1

DE4401344A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen des Seitenregisters

Info

Publication number: DE4401344A1
Application number: DE19944401344
Authority: DE
Inventors: Klaus Reichenbach; Hermann Doebler
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1994-01-18
Filing date: 1994-01-18
Publication date: 1995-07-20

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einstellen des Seitenregisters nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. 3.

Es ist allgemeiner Stand der Technik, das Seitenregister in einem Druckwerk durch ein axiales Verschieben des Formzylinders einzustellen (z. B. DE-GM 76 34 679, DE-AS 21 55 334, DE-PS 39 18 128).

Bei dieser Verfahrensweise wird der jeweilige eingefärbte Rasterpunkt des Formzylinders auf dem Übertragungszylinder axial versetzt, wobei ein Anteil Restfarbe auf dem Übertragungszylinder längs der Verschiebestrecke des Formzylinders verbleibt. U. a. diesem Umstand Rechnung tragend muß der Übertragungszylinder turnusgemäß gereinigt werden. Bei der Anwendung von schnelltrocknenden, wasserverdünnbaren Druckfarben kommt jedoch erschwerend hinzu, daß diese in sehr kurzer Zeit trocknen und dann in diesem Zustand kaum durch Lösungsmittel auf dem Übertragungszylinder anlös- und nachfolgend von diesem entfernbar sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrich tung zum Einstellen des Seitenregisters gemäß dem Oberbegriff von An spruch 1 zu schaffen, die unter besonderer Berücksichtigung schnelltrock nender, wasserverdünnbarer Druckfarben einer Verschmutzung des Über tragungszylinders mit Restfarbe entgegenwirken. Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 bzw. 3 verfahrens- bzw. vorrichtungsgemäß gelöst.

Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei einer Verstellung des Seitenregisters bezüglich des jeweiligen Rasterpunktes ständig eine deckungsgleiche Farbübertragung zwischen dem Form- und dem Übertra gungszylinder gewährleistet ist und damit Farbablagerungen neben den druckenden Rasterpunkten auf dem Übertragungszylinder vermieden wer den.

Die Unteransprüche enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläu tert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen in jeweils schematischer Darstel lung:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit symbolhafter Darstellung der erfindungsgemäßen Wirkung auf den rechten Zylinderabschnit ten und der Wirkungen des Standes der Technik auf den linken Zylinderabschnitten;

Fig. 2 eine Variante zu Fig. 1 mit einem gemeinsamen Antrieb für die mechanisch gekoppelt axial verschiebbaren Zylinder;

Fig. 3 ein für die Anwendung der Erfindung bestimmtes Druckwerk für indirekten Druck.

Fig. 3 zeigt ein aus einem Formzylinder 1, einem in eine Druckabstellung schwenkbaren Übertragungszylinder 2 und einem Gegendruckzylinder 3 bestehendes Druckwerk für indirekten Druck, wobei die Einfärbung des Formzylinders 1 durch eine Kammerrakel 4 mit einer schnelltrocknenden, wasserverdünnbaren Druckfarbe erfolgen und sowohl die Druckform als auch der elastische Belag des Übertragungszylinders 2 als eine auf den jeweiligen Zylinderkörper aufsteckbare Hülse ausgeführt sein kann.

Um bei diesem Druckwerk dem Antrocknen von Restfarbe auf dem Übertra gungszylinder 2 entgegenzuwirken, ist in Fig. 1 bei der Einstellung des Seitenregisters der Übertragungszylinder 2 gemeinsam mit dem Formzylin der 1 mittels dafür geeigneter elektrischer Einzelantriebe synchron axial verschiebbar.

Dazu sitzt auf den Achszapfen 5; 6 des Form- und des Übertragungszylin ders 1; 2 jeweils ein Kupplungsteil 7; 8 einer Verdrehkupplung 9; 10, deren dieses Kupplungsteil 7; 8 formschlüssig übergreifendes anderes Kupplungs teil 11; 12 auf einer im Gestell 13 axial verschiebbar gelagerten Stellspindel 14; 15 sitzt, die mit ihrem mit einem Bewegungsgewinde ausgestatteten, am Gestell überstehenden Ende die Gewindebohrung eines Rotors 16; 17 eines am Gestell 13 befestigten Elektromotors 18; 19 durchsetzend mit diesem einen Verschiebetrieb 20; 21 bildet.

Um für die Druckabstellung ein Abschwenken des dazu in Exzenterbuchsen 22; 23 gelagerten Übertragungszylinders 2 vom Formzylinder 1 zu ermögli chen, ist das übergreifende Kupplungsteil 12 gegenüber dem anderen Kupplungsteil 8 mit einem entsprechenden Radialspiel ausgestattet.

In Fig. 1 zeigen in abstrahierender, symbolhafter Darstellungsweise die linken Zylinderabschnitte gemäß dem Stand der Technik die auf dem nicht axial verschiebbaren Übertragungszylinder 2′ verbleibende Restfarbe 24 vom seitlich verschobenen Rasterpunkt 25 des Formzylinders 1 und die rechten Zylinderabschnitte erfindungsgemäß den zu dem Rasterpunkt 25 des Formzylinders 1 deckungsgleich synchron verschobenen zugehörigen Farb abdruck 26 auf dem Übertragungszylinder 2.

In Fig. 2 sind die Achszapfen 5′; 6′ des Formzylinders 1′ und des Übertra gungszylinders 2′′ mechanisch durch ein den jeweiligen Achszapfen 5′; 6′ dessen Verdrehung gewährleistend in Verschieberichtung formschlüssig umfassendes Querjoch 27 verbunden, in dessen Mittenbereich zwischen beiden Zylindern eine axial verschiebbar im Gestell 13′ gelagerte Stellspindel 28 angreift, die in der in Fig. 1 bereits beschriebenen Art und Weise mit einem Elektromotor 29 einen Verschiebetrieb 30 bildet, wobei auch an Stelle des Elektromotors 29 ein drehbar an der Gestellwand 13′ gelagertes, mit einer Gewindebuchse für die Stellspindel 28 ausgerüstetes, ggf. zusätz lich arretierbares Handrad denkbar ist.

Die den Formzylinder 1; 1′, den Übertragungszylinder 2; 2′′ und Gegen druckzylinder 3; 3′ antreibenden Stirnzahnräder 31; 31′ bis 33; 33′ bleiben in allen Stellungen der genannten Zylinder im Zahneingriff.

Auf die Darstellung der nicht zum Erfindungsgegenstand gehörenden, be kannten Umfangsregisterverstellung wurde verzichtet.

Bezugszeichenliste

1; 1′ Formzylinder
2; 2′; 2′′ Übertragungszylinder
3; 3′ Gegendruckzylinder
4 Kammerrakel
5; 5′ Achszapfen
6; 6′ Achszapfen
7 Kupplungsteil
8 Kupplungsteil
9 Verdrehkupplung
10 Verdrehkupplung
11 Kupplungsteil
12 Kupplungsteil
13; 13′ Gestell
14 Stellspindel
15 Stellspindel
16 Rotor
17 Rotor
18 Elektromotor
19 Elektromotor
20 Verschiebetrieb
21 Verschiebetrieb
22 Exzenterbuchse
23 Exzenterbuchse
24 Restfarbe
25; 25′ Rasterpunkt
26 Farbabdruck
27 Querjoch
28 Stellspindel
29 Elektromotor
30 Verschiebetrieb
31; 31′ Stirnzahnrad
32; 32′ Stirnzahnrad
33; 33′ Stirnzahnrad

Claims

1. Verfahren zum Einstellen des Seitenregisters durch axiales Verschieben des Formzylinders in einem mit einem Übertragungszylinder für indirek ten Druck ausgestatteten Druckwerk für Rotationsdruckmaschinen, gekennzeichnet dadurch, daß bei der Verstellung des Seitenregisters der Übertragungszylinder (2; 2′′) gemeinsam mit dem Formzylinder (1; 1′) synchron axial verschoben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Formzy linder (1; 1′) mit einer schnelltrocknenden, wasserverdünnbaren Druck farbe eingefärbt wird.

3. Vorrichtung zum Verstellen des Seitenregisters durch axiales Verschie ben des Formzylinders in einem mit einem Übertragungszylinder für indirekten Druck ausgestatteten Druckwerk für Rotationsdruckmaschi nen, gekennzeichnet dadurch, daß der Übertragungszylinder (2; 2′′) axial verschiebbar gelagert ist und letzterer und der Formzylinder (1; 1′) mit einem eine gemeinsame synchrone Verschiebung des Formzylinders (1; 1′) und des Übertragungszylinders (2; 2′′) bewirkenden Antrieb aus gestattet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß der Formzy linder (1) und der Übertragungszylinder (2) jeweils mit einem bezüglich der axialen Verschiebung beider Zylinder synchron geregelten Ver schiebetrieb (20; 21) ausgestattet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, gekennzeichnet dadurch, daß auf den Achszapfen (5; 6) der Zylinder jeweils ein Kupplungsteil (7; 8) einer Verdrehkupplung (9; 10) sitzt, dessen anderes Kupplungsteil (11; 12) auf einer im Gestell (13) axial verschiebbar gelagerten Stellspindel (14; 15) angeordnet ist, wobei die dem Übertragungszylinder (2) zuge hörigen Kupplungsteile (8; 12) zueinander ein ein Schwenken des Übertragungszylinders (2) ermöglichendes Radialspiel besitzen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß der Formzy linder (1′) und der Übertragungszylinder (2′′) eine gemeinsame axiale Verschiebung mit Hilfe eines Antriebes ermöglichend in Verschieberich tung formschlüssig miteinander verbunden sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet dadurch, daß an den Achszapfen (5′; 6′) des Formzylinders (1′) und des Übertragungszylin ders (2′′) deren Verdrehung und bei letzterem zusätzlich dessen Schwenken ermöglichend ein in axialer Richtung der Zylinder ver schiebbar gelagertes, mit dem Antrieb für die Verschiebung in Verbin dung stehendes Querjoch (27) angreift.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, daß an dem Querjoch (27) im Mittenbereich zwischen den beiden Zylindern eine in deren axialen Richtung verschiebbar im Gestell gelagerte Stellspindel (28) befestigt ist, die mit einem motorischen oder von Hand betätigba ren Verschiebetrieb (30) ausgestattet ist.