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Einrichtung zum Sortieren ungeeigneter Bestandteile aus dem Schleifgemisch.
Die als Schleifmittelsortierer zu bezeichnende Erfindung verfolgt den Zweck, die
für die Oberflächenbearbeitung und Trennarbeit dienenden Schleifmittelgemische aus
Sandwasser, Stahlsandwasser, Carborundumwasser usw., wie sie die Metallindustrie,
Glasindustrie, insbesondere aber die Steinindustrie zum Sägen und Schleifen von
Natur- und Kunststein (Marmor, Granit, Serpentin usw.) gebraucht, auf eine gewünschte
Schleifmittelkorngröße zu sortieren, unerwünschte, den. Arbeitsprozeß störende Bestandteile
aus dem Schleifgemisch auszuscheiden und das Sortieren bzw. Reinigen des Schleifgemisches
bei jeder Maschine direkt über dem Werkstück, z. B. über einem eingespannten Block
in einem Steinsägegatter, zu ermöglichen..
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Steinsägegatter, Steintrennsägen, Glas-, Metall- und Steinschleifmaschinen
haben in den meisten Fällen eine Zentralschleifmittelversorgung. Das Schleifgemisch,
bestehend aus Schleifmittel und Wasser, macht einen ständigen Kreislauf. Diesem
kreisenden Gemisch wird an geeigneter Stelle verbrauchtes Schleifgemisch entzogen
und dafür frisches Schleifgemisch zugeführt.
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Die frischen Schleifmittel werden meistenteils vorsortiert, enthalten
aber immer noch Beimengungen in kleineren oder größeren Mengen, die den Arbeitsprozeß
stören, verlängern und Verlust an Material verursachen. Diese unerwünschten Bestandteile,
z. B. bei Schleifgemischen aus Sandwasser, bestehen in übergroßen Sandkörnern, Kieskörnern,
Eisenteilchen, Materialabfällen usw. 'je länger sich das Schleifgemisch im kreisenden
Umlauf befindet, um so mehr häufen sich in ihm diese schädlichen Verunreinigungen,
die u. a. die Veranlassung zum häufigen Verstopfen der Rohrleitungen und Zerstreuvorrichtungen
geben.
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Dem Übelstande versucht man in der Praxis zu begegnen, indem man an
geeigneten Stellen in den Kreislauf des Schleifgenisches, z. B. in
die
Rücklaufkanäle bei Stelasägegattern,flache Siebe aus ge:ochtem Blech oder Drahtgeflecht
einbaut. Da die Siebe aber infolge der Verstopfungsgefahr ziemlich große Maschen
haben müssen, so werden nur die gröbsten Verunreinigungen aus dem Schleifgemisch
ausgeschieden, während gerade die schädlichen Bestandteile im Gemisch bleiben und
-zwischen Werkstück und Werkzeug gelangen.
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Selbst die großmaschigen Siebe verstopfen sich leicht und «erden daher
oft vom Bedienungspersonal ausgeschaltet.
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Würde es :gelingen, eine ausreichende Reinigung des zirkulierenden
Schleifgemisches in den am Fußboden liegenden Rücklaufkanälen einer Steinsägegatteranlage
auf irgendeine Art und Weise zu erreichen, so wäre die Aufgabe doch noch unvollkommen
gelöst, weil eine Wiederverunreinigung des rücklaufenden Schleifgemisches hinter
der Reinigungsvorrichtung durch Zufall oder Nachlässigkeit sehr wahrscheinlich ist.
Auch hat das rücklaufende Schleifgemisch noch die Hebezeuge und Verteileranlagen
zu passieren, ist also auch da noch Verunreinigungen-, hauptsächlich durch sich
ablösende Eisenteilchen, ausgesetzt.
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Eine vollkommene Lösung bringt nur die Sortierung und Reinigung des
Schleifgemisches bei jeder Maschine unmittelbar über dem Werksdick, z. B. =bei einem
Steznsägegatter direkt über dem Aufnahmebehälter einer Zer-Streuvorrichtung.
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Flächen- oder Trommelsiebe sind für diesen Zweck nicht brauchbar,
weil die Löcher oder Maschen nicht klein genug .gehalten werden können, um die gewünschte
bräuchbare Schleifmittelkorngröße zu Herreichen. 'Sie verstopfen bald, lassen kein
Schleifgemisch mehr durch und unterbinden den Arbeitsprozeß. Ihre geringe Durchlässigkeit
macht Siebe von:großem Flächeninhalt zur Bedingung, um, die bedeutenden Mmgen an
Schleifgemisch, die z. B. ein Plattensägegatter für seinen Arbei:tsprozeß bedarf,
durchzulassen, und zwar selbst bei großen Löchern oder Maschen. Mit dem Anwachsen
des Flächeninhaltes wächst die Gefahr, daß ;die das Schleifmittel führende Flüssigkeit
zuviel freien Durchlaß bek ornmt und durchfließt, während das Schleifmittel selbst
oberhalb der Siebe häagen.Weibt und sich staut.
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Die gestellten Aufgaben löst unter Behebung aller Nachteide der bekannten
'Siebarten in vollkommenster Weise -der in Abb. z und dargestellte neue mechanische
Sortier:er. Er besteht -aus einer einfachen zweiteiligen, seitlich geschlossenen
Stahltrommel o. Die obere Hälfte trägt den Schleifmittelgemis.ch-Eintrittsstutzen
v und eine Schauklappe. Die untzre Hälfte ist geschlitzt. In jedem Schlitz werden
ein oder zwei flache Reinigungsorgane p bewegt. Die Reinigungsorgane p, die auf
:firmen I befestigt sind, welche auf der Schwenkwelle g durch Druckschrauben gehalten
werden, erhalsten ihre Bewegung durch den Schwenkarrn f, der mittels Schubstange
und Kurbelgetriebe bewegt wird.
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Auf der Schwenkwelle i sitzt noch der gleichfalls mit flachen Reinigungsorganen
ausgerüstete Arm s. Er schwingt in dem ebenfalls geschlitzten Trommelansatz w und
ist um einen bestimmten Winkel gegen den Schwenkarm t versetzt. Die Welle
i ist in den Lagern r ge-
lagert.
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Bei diesem Sortierer ist lediglich die Trommel .als solche bekannt.
Die Verwendung der bekannten Trommel als Siebapparat bei dem neuen Sortierer besitzt
jedoch die Neuheit, daß sie nicht wie bekannte Sieb- und Sortiertrommeln aus gelochtem
Blech oder Drahtgeflecht besteht und in rotierende Bewegung versetzt wird, sondern
an der unteren Hälfte mit Längsschlitzen versehen ist und stillsteht. Neu ist ferner
die Anwendung der flachen Reinigungsorgane und die Art der Herausschaffung der aus
dem Schleifgernis:-h ausgeschiedenen unbrauchbaren Bestandteile durch einen schwingenden
Arm.
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Bei der neuen Siebart mit langen, schlitzförmigen Durchlässen erfährt
das durchgehende Schleifkorn nur einen Reibungswiderstand an zwei Punkten seiner
=Oberfläche. Es kann also ungehinderter und folglich schneller durchfallen als wie
bei einem Sieb mit runden oder viereckigen Durchlässen, die dem Schleifkorn erheblichen
Reibungswiderstand an m,-hreren Stellen bieten. Da der Reibungswiderstand sehr gering
ist, wird bei dem neuen Sieb das Schleifmittel nicht zurückgehalten, sondern kann
mit der Flüssigkeit ungehindert durchtre:en, daher finden au,--h keins Ansammlungen
von Schleifmitteln innerhalb der TTommel, also oberhalb des Siebes statt. Es zeigt
sich, daß bei derselben freien Durchlaßfläche des neuen Siebes eine bedeutend größere
Menge an Schleifgemisch in der gleichen Zeiteinheit durchfällst als wie bei einem
Siebe der alten Art.
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Doch .auch diese -mit den .neuen schlitzförmigen Durchlässen versehenen
Siebe verstopfen sich mit der Zeit durch .Kornübergrößen und andere unerwünschte
Bes"_andteil-, des Schleifmittels.
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Das neue Sieb mit -den langen, schlitzfö,rnigen Durchlässen gestattet
aber, wie keine bisher bekannte Siebart, ein gründliches Freihalten seiner Durchlässe,
und so werden in ihnen in zweckentsprechender Weise flache Reinigungsorgane b°wegt,
die ein #7erstopfzn ausschließen.
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Durch -die Kombination der schlitzartigen Durchlässe und der Reinigungsorgane
wird nicht nur eine .hohe Durchlässigkeit je Flächeneinheit
erzielt,
sondern auch die Möglichkeit geschaffen, die Durchlaßspalten erwünscht schmal zu
halten, wodurch die Aufgabe der Gewinnung von feinem Schleifmittel und auch von
mehreren Sorten Schleifmittel gelöst wird.
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Schwierig ist bei einem Sortierei die Lösung der Frage der Herausbeförderung
der nicht durchgefallenen unerwünschten Bestandteile, wenn er direkt über dem Aufnahmebehälter
eines Zerstreuers arbeitet. In den meisten Fällen können die abgleitenden Unreinigkeiten
an dem dem Zulauf entgegengesetzten Ende der konisch gehaltenen oder geneigt liegenden
Sortiertrommel herausfallen. In den Fällen aber, wo der Sortierei direkt über dem
Aufnahmebehälter eines Zerstreuers das Schleifgemisch reinigt, muß ein mechanisches
Herausschaffen der Unreinigkeiten erfolgen. Diese Aufgabe löst der schwingende Auswerferarm
s, der nach beiden Seiten oder nach einer Seite des Trommelansatzes w auswirft,
und zwar je nachdem in jedem Schlitz ein oder zwei flache Reinigungsorgane bewegt
werden. In dem Trommelansatz w wird auch noch das etwa in dem unbrauchbaren Bestandteil
vorhandene brauchbare Schleifgeanisch durch die Bodenschlitze ausgeschieden. Die
ausgeschiedenen unbrauchbaren Bestandteile werden durch den Arins in vorgesehen--
Behälter geworfen.
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Die hohe Durchlässigkeit, das unbedingt zuverlässige Sortieren und
Ausscheiden, die Ausschaltung der Verstopfungsg:fahr und d'e Möglichkeit der Gewinnung
feiner Schl-2ifmittel in verhältnismäßig großen Mengen auf kleinem Raume macht die
Erfindung zu einem sehr nützlichen und unentbehrlichen Element in der Technik der
Oberflächenbearbeitung und Trennarbeit d,r Glas- und Metallindustrie, insbesondere
aber in der Steinindustrie.
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Der Schleifmittelsortierer ist infolge der neuen Bauart besonders
geeignet, über dem Aufnahmebehälter eines Zers:reuers bei Steinsägegattern auf kleinem
Raume zu sortieren und das Schleifgemisch von Unreinigkeiten zu befreien.
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Die Vorteile, die der neue Sortierei dein Trennverfahren bringt, besehen
in filgendem: i. Das Schleifgemisch wird auf eine gewünschte Korngröße sortiert,
dadurch werden die Schnittspalte schmal gehalten, und die geschnittene Oberfläche
Meibt glatt. Hicrdurch wird erheblich an Material und Schleifarbeit gespart.
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2. Die dem Trennverfahren besonders gefährlichen größeren Körner,
Kieskörner, Eisenteilchen usw. werden vom Arbeitsprozeß ausgeschlossen, dadurch
bleibt das zu trennend:" Material an der Oberfläche der einzelnen Platten frei von
Riefen und Verschnitten (Eingraben von Kieskörnern, Eisenteilchen in die Oberfläche
und Verschmälerung der Platten bzw. Einarbeiten von Absätzen durch durch Fremdkörper
oder Kieskörner abgelenkte Sägeblätter), und es wird ganz bedeutend an Material
und Schleifarbeit gespart.
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3. Durch das neue Sortierverfahren wird ein nochmaliges gründliches
Mischen des Schleifgemisches mit d°r das Schleifmittel führenden Flüssigkeit unmittelbar
über dem Werkstück hervorgerufen und der Fortschritt der Tr,-nnarbeit günstig beeinflußt.
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q.. Durch das immerwährende Säubern des Schleifgemisches wird ein
Verstopfen der Rohrleitungen und der Zerstreuapparat- fast gänzlich ausgeschlossen.
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Außer diesen Vorteilen, die auch zum großen Teil dem Verfahren der
Oberflächenbearbeitung (Schleifen) zugute kommen, kommt für den Schleifprozeeß noch
ein weiterer Vorteil hinzu, und zwar dadurch, daß ein Sortieren des umlaufenden
Schleifgemisches in verschiedene Abstufungen der Korngrößen in d°r zuverlässigsten
Weise auf kleinem Raume möglich ist. Diese Aufgabe wird gelöst, indem die Sortiertrommel
mit einer Serie von verschieden breiten Schlitzen versehen wird. Die Scheidung des
umlaufenden Schleifgemisches in verschiedene Zwischenstufen von fein bis grob ist
besonders wichtig für die verschiedenen Phasen des Schleifprozesses bei. Grob- und
Feinschliff, namentli--h in der Glasindustrie.