DE4344922C3 - Vorrichtung zum Befüllen einer oder mehrerer Gießformen mit gießfähig flüssigen Medien - Google Patents
Vorrichtung zum Befüllen einer oder mehrerer Gießformen mit gießfähig flüssigen MedienInfo
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- DE4344922C3 DE4344922C3 DE4344922A DE4344922A DE4344922C3 DE 4344922 C3 DE4344922 C3 DE 4344922C3 DE 4344922 A DE4344922 A DE 4344922A DE 4344922 A DE4344922 A DE 4344922A DE 4344922 C3 DE4344922 C3 DE 4344922C3
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine solche Vorrichtung ist aus der EP 0 009 118 A bekannt,
wobei sowohl der Pump- als auch der Arbeitsraum eine Dichtung
aufweisen, so daß sowohl vom Pumpraum her als auch vom
Arbeitsraum her die volle Druckdifferenz an der zugeordneten
Dichtung anliegt. Der Raum zwischen den beiden Dichtungen des
Kolbens mit der Zylinderwandung liegt auf Atmosphärendruck.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel auf Seite 10 der EP 0 009 118 A
weisen die Arbeitsflächen des Kolbens ein Verhältnis von 2 : 1
auf. Demzufolge befindet sich an der Dichtung der Antriebsseite
eine Druckdifferenz von 50 bar und an der Dichtung zum
Arbeitsraum hin eine Druckdifferenz von 2 × 50 = 100 bar.
Gerade beim Verarbeiten von abrasiven Medien sind die
Dichtelemente wie auch der Kolbenmantel und die
Zylinderinnenwandung einem hohen Verschleiß unterworfen,
wodurch die Standzeit der Dichtelemente und der Kolben-
Zylinder-Anordnung insgesamt erheblich verkürzt wird.
Aus der DE 34 20 222 C2 ist eine Vorrichtung für die do
sierte Abgabe von füllstoffhaltigen, gießfähigen Kompo
nentenmassen bekannt, mit einem Pumpzylinder, in dem ein
Kolben gleitend angeordnet ist. Der Kolben unterteilt den
Zylinder in einen mit einem Vorratsbehälter für die Auf
nahme von Komponentenmasse verbundenen Pumpenraum
mit Einlaß- und Auslaßventil und einen mit einem Behälter
für die Aufnahme einer den Kolben antreibenden Antriebs
flüssigkeit verbundenen Arbeitsraum, wobei zwischen den
beiden Zylinderräumen eine Spaltdichtung vorgesehen ist.
Die Antriebsflüssigkeit ist so gewählt, daß sie mit der jewei
ligen Komponentenmasse verträglich ist. Die mit der An
triebsflüssigkeit und der jeweiligen Komponentenmasse in
Berührung kommenden Kolbenwirkflächen sind i. w. gleich
groß, so daß auf beiden Seiten des Kolbens i. w. der gleiche
Druck herrscht. Mit dieser Vorrichtung ist erreicht, daß auch
füllstoffhaltige Komponentenmasse ohne schädliche, die
Dosiermenge oder die Rezeptur bzw. die Funktion der Vor
richtung beeinträchtigende Leckagen, auch aus unter Va
kuum stehenden Vorratsbehältern verarbeitet werden kön
nen. Die Abdichtung des Kolbens durch eine Spaltdichtung
gewährleistet, daß der Pumpzylinder unempfindlich gegen
im Gießharz enthaltene abrasive Füllstoffe ist. Auch ist es
aus dieser Druckschrift bereits bekannt, wenigstens zwei
Kolben, welche mit jeweils einer Komponentenmasse ge
füllt werden, vorzusehen, deren Antrieb eine feste mechani
sche Kopplung in Form eines Balkens für die Kolben auf
weist. Eine alternative Ausführungsform dieser Druck
schrift beschreibt einen Stufenzylinder, in welchem eben
falls zwei Zylinderräume für die Komponentenmasse gebil
det sind. Diese bekannten Vorrichtungen dienen vornehm
lich dem Zweck, den Dichtungsproblemen des oder der Puf
ferelemente, insbesondere im Hinblick auf abrasive Füll
stoffe zu begegnen.
Aus der DE 42 08 769 A1 ist ebenfalls eine Vorrichtung
zum Befüllen einer oder mehrerer Gießformen mit gießfähi
gen Stoffen bekannt, wobei die Einzelkomponenten in Vor
ratsbehältern bevorratet sind und an den Vorratsbehältern je
weils eine Pumpe vorgesehen ist. Um schnellhärtende Gieß
massen verarbeiten zu können, deren Einzelkomponenten
mit genau einzuhaltenden Mischungsverhältnissen zuberei
tet werden, ist es dort vorgesehen, daß die Pumpen mit min
destens einer Synchrondosiereinrichtung über mit Ventilen
absperrbaren Leitungen verbunden sind und die Dosierein
richtung aus mindestens zwei Dosierkammern besteht, in
denen mechanisch miteinander verbundene Dosierkolben
geführt sind. Die Synchrondosiereinrichtung ist über mit
Ventilen absperrbaren Leitungen über einen Durchlaufmi
scher mit mindestens einer Gießmündung verbunden. Durch
die bekannte Vorrichtung lassen sich die Mischungsverhält
nisse gut einhalten. Die einzelnen Komponenten sind genau
dosierbar, und es findet eine kontinuierliche Durchmischung
in dem Mischer statt. Darüber hinaus ist es nach der
DE 42 08 769 A1 vorgesehen, im Hinblick auf schnellhär
tende Gießmassen das Gießmassenvolumen im Misch- und
Leitungsbereich zu minimieren. Diese bekannte Vorrichtung
dient jedoch vornehmlich dazu, die Massezubereitung un
mittelbar an die Gießform zu verlegen, um das zu reagie
rende Material in den Zuführungsleitungen und Elementen
auf ein Minimum zu reduzieren.
Bei Gießharz mit hoher Viskosität und geringer Topfzeit
besteht einerseits die Forderung nach kleinvolumigen
Mischkammern, um eine Aushärtung des Materials in den
Zuführungseinrichtungen zu vermeiden. Derartige kleinvo
lumige Mischkammern bedingen aber einen hohen Fließwi
derstand, was eine entsprechende Pumpkraft zur Erreichung
der vorgegebenen Fließrate erfordert.
Andererseits führt eine Heraufsetzung der Pumpkraft,
insbesondere bei abrasiven Gießmassen zu einem hohen
Verschleiß im Pumpenbereich. Darüber hinaus führen zu
hohe Pumpkräfte zu einer größeren Dosierungsungenauigkeit
der Pumpeinrichtung.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahin
gehend weiterzuentwickeln, daß insbesondere bei der Verarbeitung abrasiver
Gießmassen mit hoher Viskosität und geringer Topfzeit
bei Vermeidung von Paßspaltdichtungen der Verschleiß der Abdichtungen erheblich reduziert ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den
Unteransprüchen.
Durch die Erfindung ist erreicht, daß gerade bei hohen Drücken
die Druckdifferenz an der jeweiligen Abdichtung zwischen
Pumpraum und Arbeitsraum beziehungsweise dem Raum für das
Zwischenfluid auf ein Minimum und damit auch der Verschleiß der
Abdichtung erheblich reduziert ist. Unter Abdichtung im Sinne
der Erfindung sind körperliche Dichtungen und keine
Spaltdichtungen gemäß der DE 34 20 222 C2 zu verstehen.
Nach der Erfindung kann eine einzählige Kolben-Zylin
der-Anordnung mit zwei Zylinderräumen für die Einzel
komponenten der Gießmasse vorgesehen sein. Ebenso
können wenigstens zwei separate Kolben-Zylinder-Anord
nungen für die Einzelkomponenten der Gießmasse vorgese
hen sein, welche mit einer gemeinsamen oder mehreren
Mischkammern verbunden sind.
Die mindestens eine Kolben-Zylinder-Anordnung kann
bspw. mittels einer mit der jeweiligen Einzelkomponente
der Gießmasse verträglichen Antriebsflüssigkeit betrieben
werden, wie dies bereits in der DE 34 20 222 C2 beschrie
ben ist. Für die Regeleinrichtungen des Antriebsfluids kann
jedoch eine solche mit den Einzelkomponenten der Gieß
masse verträgliche Antriebsflüssigkeit u. U. eine zu hohe
Viskosität aufweisen. Insoweit ist es nach der Erfindung
vorgesehen, daß die mindestens eine Kolben-Zylinder-An
ordnung einen durch Druckfluid beaufschlagbaren Antriebs
kolben und einen von dem Antriebskolben über ein Zwi
schenfluid antreibbaren Förderkolben für die jeweilige Ein
zelkomponente bzw. die Gießmasse aufweist, wobei das
Zwischenfluid mit der jeweiligen Komponente verträglich
ist. Durch den geometrischen Abstand zwischen Antriebs
flüssigkeit und Einzelkomponente ist in jedem Fall sicherge
stellt, daß die Antriebsflüssigkeit nicht mit der Einzelkom
ponente in Berührung kommt und umgekehrt, so daß die
Bauteile des Antriebsystemes nicht durch die Einzelkompo
nentenmassen verunreinigt werden. Bevorzugt erfolgt dabei
der Antrieb der mindestens einen Kolben-Zylinder-Anord
nung hydraulisch.
Dabei kann es sich nach der Erfindung empfehlen, daß
der Förderkolben eine sich durch den Antriebskolben und
durch den Zylinderdeckel oder der Antriebskolben eine sich
durch den Zylinderdeckel erstreckende Kolbenstange zur
Ermittlung des Speicherinhaltes an Komponentenmasse in
der jeweiligen Kolben-Zylinder-Anordnung aufweist.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
es vorgesehen, daß die Kolbenelemente der wenigstens ei
nen Kolben-Zylinder-Anordnung starr oder mit variabel
vorwählbarem Kopplungsverhältnis miteinander gekoppelt
sind. Mit einer starren Kopplung der Kolbenelemente lassen
sich feste Rezepturen für die Gießmasse einhalten. Eine sol
che starre Kopplung kann bspw. durch eine Kolben-Zylin
der-Anordnung mit stufenförmig ausgebildeten Kolben und
zwei Zylinderräumen realisiert werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anordnung von
wenigstens zwei separaten Kolben-Zylinder-Anordnungen,
deren Kolbenelemente fest miteinander gekoppelt sind,
bspw. in Form eines die Kolbenelemente direkt oder deren
Kolbenstangen verbindenden Balkens. Dagegen lassen sich
mit einer variablen Kopplung mit vorwählbarem Kopp
lungsverhältnis unterschiedliche Rezepturen der Gießmasse
fahren, ohne daß Umbauarbeiten an den Kolben-Zylinder-
Anordnungen bzw. deren Antrieb vorgenommen wenden
müssen. Darüber hinaus kann der Antrieb für die Kolbenele
mente der Kolben-Zylinder-Anordnungen such für ein ver
änderbares Antriebsverhältnis der Kolbenelemente unter
einander bzw. für ein veränderbares Mischungsverhältnis
der Einzelkomponenten ausgebildet sein. Hierdurch kann
bspw. die Einzelteilqualität variiert werden, um einen Teil
des späteren Formlinges mit einer größeren Härte und einen
anderen Teilabschnitt flexibler zu gestalten. Bspw. könnte
die Zugabe von Flexibilisator während der Formfüllung va
riiert werden, etwa durch eine dritte Pumpeinrichtung mit
zugeordnetem Vorratsbehälter.
Die Kopplung zwischen den Kolbenelementen der min
destens einen Kolben-Zylinder-Anordnung kann bspw. me
chanisch, elektrisch, elektronisch und/oder durch ein Druck
fluid erfolgen.
Auch ist es nach der Erfindung vorgesehen, daß der An
trieb der Kolbenelemente dazu ausgebildet ist, während der
Gelierphase des Gießharzes den Nachdruck auf der jeweili
gen Gießform aufrechtzuerhalten. Hierdurch erfüllt die min
destens eine Kolben-Zylinder-Anordnung eine Doppelfunk
tion, nämlich einmal die sonst von den Dosierpumpen er
füllte Dosierfunktion und zum anderen die Aufgabe eines
Pufferelementes zum Aufrechterhalten des Nachdruckes auf
der Gießform, wobei ein während der Gelierphase auftreten
der Materialschwund durch die Kolben-Zylinder-Anord
nung bzw. Anordnungen ausgeglichen wird.
Auch kann die Mischkammer erfindungsgemäß als stati
scher oder dynamischer Mischer ausgebildet sein.
Nach der Erfindung ist es auch möglich, die Vorrichtung
für die Befüllung mehrerer Gießformen auszubilden. Nach
einer Ausgestaltung ist es dabei vorgesehen, daß in der von
der Mischkammer zu den einzelnen Gießformen führenden
Zuführungsleitung ein Pufferelement mit vorgeschaltetem
Absperrelement, wie bspw. einem Rückschlag- oder einem
Absperrventil, angeordnet ist.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfin
dung ist es insbesondere für Gießmassen mit kurzer Topfzeit
vorgesehen, daß jeder Gießform eine separate Mischkam
mer, vorzugsweise ein Statikmischer, mit nachgeschaltetem
Pufferelement zugeordnet ist und in den Zuführleitungen für
die Einzelkomponenten zu den Mischkammern Absperrele
mente, wie bspw. Rückschlag- oder Absperrventile, ange
ordnet sind. Dadurch, daß die Einzelkomponenten bis nahe
an die jeweilige Gießform herangeführt werden, wird das re
aktive Gemisch in der jeweiligen Zuführleitung auf ein Mi
nimum reduziert. Der Kolben der Pufferelemente kann mit
tels eines Druckmediums beaufschlagbar, aber auch feder
belastet oder mechanisch verfahrbar sein.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschrei
bung der Ausführungsbeispiele und der Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer möglichen Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit ei
ner einen Stufenkolben aufweisenden Kolben-Zylinder-An
ordnung,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung mit zwei separat angeordneten Kolben-
Zylinder-Anordnungen,
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemä
ßen Vorrichtung, ähnlich wie Fig. 2, jedoch zum Befüllen
mehrerer Gießformen,
Fig. 4 eine Abwandlung der Ausführungsform gemäß
Fig. 3 mit jeder Gießform zugeordneten separaten Misch
kammer,
Fig. 5 eine mögliche Ausführungsform einer Kolben-Zy
linder-Anordnung und
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform einer Kolben-Zylin
der-Anordnung.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 weist zwei Vorratsbehälter
1, 2 für die Einzelkomponenten der Gießmasse auf, wobei
jedem Vorratsbehälter 1, 2 eine Pumpeinrichtung 3, 4 zuge
ordnet ist. Von den Vorratsbehältern 1, 2 wird die jeweilige
Einzelkomponente über Zuführungsleitungen 5, 6 einer
Zweifach-Kolben-Zylinder Anordnung 7 zugeführt. Die
Kolben-Zylinder Anordnung ist mit einem Stufenkolben 8
ausgebildet, welcher mit dem ihn umgebenden Zylinder
mantel zwei Dosierkammern 9, 10 bildet. Wie aus Fig. 1 er
sichtlich, gelangt die im Vorratsbehälter 1 bevorratete Ein
zelkomponente in die Dosierkammer 9, während die Einzel
komponente aus dem Vorratsbehälter 2 in die Dosierkam
mer 10 geladen wird. Während des Füllvorganges wird der
Stufenkolben 8 in seine oberste Position geschoben. An
schließend werden die Ventile 11, 12 in den Zuführungslei
tungen 5, 6 in Absperrstellung gebracht und der Antrieb 13
für die Zweifach-Kolben-Zylinder-Anordnung 7 einge
schaltet, so daß die Dosierkammern 9, 10 zumindest teil
weise entleert werden. Dadurch gelangen die beiden Einzel
komponenten über Zuführungsleitungen 14, 15 bei in
Durchflußstellung befindlichen Ventilen 16, 17 in eine
Mischkammer 18 und von dort über eine mit einem Ab
sperrventil versehene Gießmündung 19 in eine Gießform
20.
Der Antrieb 13 für die Zweifach-Kolben-Zylinder-An
ordnung 7 ist bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel
als Hydraulikaggregat 21 ausgebildet mit Versorgungslei
tungen 22, 23, 24 und zwischengeschaltetem Servoventil
25.
Weiterhin weist der Antrieb eine Steuerung 26 auf mit In
grementalgeber 27 und ggf. einem Drucksensor 28. Mittels
der Steuerung 26 wird die Hubgeschwindigkeit des Stufen
kolbens 8 und damit die Austrittsrate der Einzelkomponen
ten aus den Dosierkammern 9 und 10 gesteuert.
Gegenüber den Pumpeinrichtungen 3 und 4 ist die Kol
ben-Zylinder-Anordnung 7 für einen wesentlich höheren
Arbeitsdruck ausgelegt. Dieser Förderdruck der Kolben-Zy
linder-Anordnung 7 ist so bemessen, daß er dem sich durch
das relativ kleine Volumen der Mischkammer 18 ergeben
den Fließwiderstand gerecht wird. Die Pumpeinrichtungen 3
und 4 haben nur noch die Bedeutung der Förderung der Ein
zelkomponenten zu der Kolben-Zylinder-Anordnung 7.
Auch die Dosierung der Einzelkomponenten erfolgt durch
die Kolben-Zylinder-Anordnung 7. Hierdurch sind die
Pumpeinrichtungen 3 und 4 wesentlich entlastet. Auch tritt
der sonst sich ergebende Verschleiß infolge zu hoher Pump
kräfte in den Pumpeinrichtungen 3, 4, insbesondere bei ab
rasiven Gießmassen nicht auf.
Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2 sind diejenigen Funk
tionsteile, welche derjenigen gemäß Fig. 1 entsprechen mit
identischen Bezugszeichen versehen, so daß insoweit auf
eine Beschreibung im einzelnen verzichtet werden kann.
Der wesentliche Unterschied bei der Vorrichtung gemäß
Fig. 2 besteht darin, daß zwei separate Kolben-Zylinder-An
ordnungen 29, 30 mit einem geänderten Antrieb 31 für die
Kolbenelemente 32, 33 vorgesehen sind. Durch die Kopp
lung mit variabel vorwählbarem Kopplungsverhältnis der
Kolbenelemente 32, 33 lassen sich unterschiedliche Rezep
turen der Gießmasse fahren, ohne daß Umbauarbeiten an
den Kolben-Zylinder-Anordnungen 29, 30 vorgenommen
werden müssen. Der Antrieb 31 weist wiederum ein Hy
draulikaggregat mit Versorgungsleitungen 22, 23, 24, 24'
auf. Durch die Steuerung 26 werden die bei dem hier ge
wählten Ausführungsbeispiel als Servoventile 34, 35 ausge
bildeten Ventile in Abhängigkeit der vom Ingrementalgeber
27, 27' abgegebenen Signale entsprechend geöffnet, so daß
entsprechend dem vorgewählten Kopplungsverhältnis
Druckfluid zu der einen bzw. anderen Kolben-Zylinder-An
ordnung 29, 30 gefördert wird. Bspw. kann das Verhältnis
der Druckfluidmengen zu der einen bzw. anderen Kolben-
Zylinder-Anordnung 2 : 1 betragen. Dieses Verhältnis ist,
wie oben ausgeführt, mittels der Steuerung 26 vorwählbar.
Auch bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2 ist ein Drucksensor
28 vorgesehen, welcher steuerungstechnisch mit der Steue
rung 26 verbunden ist und den aufrechtzuerhaltenen Nach
preßdruck auf der Gießform 20 während der Gelierphase
überwacht bzw. über die Kolben-Zylinder-Anordnungen 29,
30 den erforderlichen Nachpreßdruck aufrechterhält.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 entspricht bis zu der
strichpunktiert dargestellten Linie schematisch derjenigen
gemäß Fig. 2. Anstelle von nur einer Gießform werden hier
jedoch mehrere Gießformen 20 mit Gießmasse gefüllt. Hier
durch wird der konstruktive Aufwand durch die Komponen
tendosierung mittels der beiden Kolben-Zylinder Anord
nungen 29, 30 besonders vorteilhaft eingesetzt. Ausgehend
von der Mischkammer 18 wird die Gießmasse über Zuführ
leitungen 36 zu drei Druckgießformen 20 geführt. Innerhalb
der Verteilerleitungen 36 befindet sich jeweils ein Pufferele
ment 37 mit einem vorgeschalteten Absperrelement 38,
bspw. einem Absperrventil. Durch die Pufferelemente 37
kann während der mit einem Schwund verbundenen Verfe
stigung des Gießmaterials in der Gießform 20 ein bestimm
ter Druck aufrechterhalten werden, wobei aus den Pufferele
menten 37 Gießmasse in die zugeordnete Gießform 20
nachgefördert wird, um den Materialschwund auszuglei
chen. Durch die Anordnung der Absperrelemente 38 in die
Zuführleitungen 36 können die Gießformen 20 unabhängig
voneinander befüllt werden.
Bestimmte Gießmassen besitzen eine kurze Topfzeit, so
daß das reaktive Massevolumen in den Zuführleitungen und
Bauteilen reduziert werden muß, um Aushärtungen zu ver
meiden. Hierfür ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4
jeder Gießform 20 eine separate Mischkammer, bspw. ein
Statikmischer 39, zugeordnet. Die Einzelkomponenten der
Gießmasse werden von den beiden Kolben-Zylinder-Anord
nungen 29, 30 über parallele Zuführleitungen 41, 42 jeweils
einem der Gießform 20 vorgeschalteten Statikmischer 39
zugeführt. In den Zuführleitungen zwischen Statikmischer
39 und Gießform 20 befindet sich wiederum jeweils ein Puf
ferelement 40, um die Gießmasse in der Gießform 20 wäh
rend der Verfestigungsphase unter Druck zu halten und den
dabei auftretenden Materialschwund durch Nachfördern
von Gießmasse auszugleichen. Um such hier ein Füllen der
Gießformen 20 unabhängig voneinander zu ermöglichen, ist
in den Zuführleitungen 41, 42 jeweils vor der Mischkammer
39 ein Absperrelement 43, bspw. ein Absperrventil, ange
ordnet.
Die Pufferelemente 37, 40 gemäß den Fig. 3 und 4 kön
nen, müssen aber nicht notwendigerweise Steuerkontakte
zur Steuerung des Gießablaufes aufweisen. Denkbar ist
bspw. ein Puffer ohne Steuerkontakte, welcher nahe der
Gießformen angeordnet ist und dessen Kolben elastisch aus
weicht oder dessen Speichervolumen sich elastisch vergrö
ßert, wenn der Druck in der Gießmasse ansteigt. Dabei kann
das Pufferelement elastisch ausgeführt, bspw. als Schlauch
oder Membran, oder federbelastet oder mittels eines Druck
mediums beaufschlagbar sein. Mit zunehmendem Speicher
volumen im Puffer steigt dann der Druck an. Bei gefüllter
Gießform staut die Gießmasse zurück und das Pufferele
ment füllt sich. Wird nun bspw. nach Einfüllen einer festge
legten Hauptmenge in die Gießform der Puffer auf Halte
druckfahrweise umgeschaltet, dann läßt sich der Puffer mit
dem Haltedruck aufladen und kann nach einer vorher ermit
telten Ausgleichszeit als gefüllt im Hinblick auf die erfor
derliche Nachdruckmenge an Gießmasse während der Ver
festigungszeit betrachtet werden. Sodann kann bspw. eine
weitere Gießform entsprechend der DE 27 48 982 C2 ge
füllt werden, indem der Gießweg zu der ersten Gießform 20
durch das Absperrventil 38 in der jeweiligen Zuführleitung
gemäß Fig. 3 bzw durch die in den Zuführleitungen 41, 42
angeordneten Absperrventile 43 bei der Vorrichtung gemäß
Fig. 4 zur Materialquelle hin abgesperrt werden.
Eine andere Betriebsweise läßt sich dadurch erreichen,
daß die Puffelemente 37, 40 und die Gießform 20 durch
die Vorgabemenge der beiden Dosierelemente bzw. Kolben-
Zylinder-Anordnungen 29, 30 auf Haltedruckvolumen auf
geladen werden, sofern man zuvor diese Vorgabemenge em
pirisch ermittelt hat. Auch hierbei erfolgt eine Abschaltung
bzw. ein Absperren der Ventile 38, 43 bei Erreichen der von
den Dosierelementen 29, 30 zugeführten Sollmenge.
Eine weitere Möglichkeit der Ausgestaltung des Puffer
elementes besteht darin, durch ein zu- und wegschaltbares
Druckmittel das Puffervolumen für die Druckhaltung zu
speichern. Ein solches Pufferelement kann je nach Ausfüh
rung bei der Formfüllung leer oder voll sein. Ist das Puffer
element während der Formfüllung voll, wird zur Druckhal
tung das Druckmittel zugeschaltet, indem bspw. ein Kontakt
für das Druckmittel oder ein Kontakt für den Zeitpunkt des
Beginns der Druckhaltung betätigt wird. Ist dagegen das
Pufferelement während der Formfüllung leer, um bspw. im
Hinblick auf eine geringe Topfzeit ein Minimum an Gieß
masse im Pufferelement verweilen zu lassen, dann muß das
Pufferelement am Ende des Füllvorganges gefüllt werden.
In diesem Falle wird das Druckmittel zum Bewegen des
Kolbens bzw. Verändern des Speichervolumens des Puffer
elementes weggeschaltet und später wieder zugeschaltet.
Auch dies kann wieder durch einen Kontakt für das Druck
mittel oder einen Zeitkontakt für die Druckmittelzuschal
tung erfolgen.
Grundsätzlich können die Kolben-Zylinder-Anordnungen
mit einem Antriebsfluid betrieben werden, welches mit der
jeweiligen Einzelkomponente der Gießmasse verträglich ist.
Mitunter weist eine solche Antriebsflüssigkeit jedoch eine
zu hohe Viskosität für die Regeleinrichtungen der Kolben-
Zylinder-Anordnungen auf. Für diese Anwendungsfälle ist
es gemäß Fig. 5 und 6 vorgesehen, daß die entsprechende
Kolben-Zylinder-Anordnung, wie bspw. diejenigen gemäß
Fig. 2 bis 4 eine mittels Druckfluid 44, insbesondere mittels
Hydraulikflüssigkeit, beaufschlagbaren Antriebskolben 45
aufweisen, welcher über ein Zwischenfluid 46 auf einen
Förderkolben 47 einwirkt, der wiederum die jeweilige Ein
zelkomponente weiterfördert, bspw. zur Mischkammer 18
oder den separaten Mischkammern 39 gemäß Fig. 4. Das
zwischen dem Antriebskolben 45 und dem Förderkolben 47
eingelagerte Zwischenfluid ist so ausgewählt, daß es mit der
jeweiligen Einzelkomponente verträglich ist. Durch den
geometrischen Abstand zwischen Antriebsflüssigkeit 44
und Einzelkomponenten ist in jedem Fall sichergestellt, daß
die Antriebsflüssigkeit 44 nicht mit der Einzelkomponente
in Berührung kommt und umgekehrt, so daß die einzelnen
Komponenten des Antriebssystemes nicht durch die Einzel
komponentengießmassen verunreinigt werden.
Die Zuführung des Druckfluids 44 erfolgt über die Zufüh
rungsleitung 48. Der Ein- und Auslaß der Kolben-Zylinder-
Anordnung 29, 30 ist mittels Absperrelementen 49 öffnen-
und schließbar.
Der Unterschied der Ausführungsformen gemäß Fig. 5
und 6 besteht in der Feststellung des jeweiligen Speichervo
lumens an Einzelkomponente innerhalb der Kolben-Zylin
der-Anordnung 29, 30. Bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 5 erfolgt die Detektierung des Speichervolumens da
durch, daß der Förderkolben 47 eine sich durch den An
triebskolben 45 und durch den Zylinderdeckel 52 der Kol
ben-Zylinder-Anordnung 29, 30 erstreckende Kolbenstange
50 aufweist, so daß durch die Bewegung der Kolbenstange
50 über einen Ingrementalgeber 51 der jeweilige Füllgrad
ermittelt werden kann. Zusätzlich kann bei dieser Ausfüh
rungsform ein etwaiger Schwund an Zwischenfluid 46 durch
die dann hohl ausgeführte Kolbenstange 50 ausgeglichen
werden. Dagegen erfolgt die Detektierung der Speicher
menge an Einzelkomponente bei der Ausführungsform ge
mäß Fig. 6 indirekt über die Stellung des Antriebskolbens
45, wobei auch hier die Bewegung der durch den Zylinder
deckel 52 geführten Kolbenstange 50 als Stellgröße für den
Ingrementalgeber 51 dient.
Claims (12)
1. Vorrichtung, insbesondere Druckgeliervorrichtung, zum Befüllen
einer oder mehrerer Gießformen (20) mit gießfähig flüssigen
Stoffen, deren Einzelkomponenten mittels Pumpeinrichtungen (3,
4) über absperrbare Leitungen (5, 6) mit einem ersten
Förderdruck wenigstens einer Kolben-Zylinder-Anordnung (7, 29,
30) zugeführt werden, von welcher die Einzelkomponenten einer
Mischkammer (18, 39) und von dort zu der jeweiligen Gießform
(20) geleitet werden, und die wenigstens eine Kolben-Zylinder-
Anordnung (7, 29, 30) zur Erzeugung eines zweiten Förderdrucks
ausgebildet ist, der größer als der erste Förderdruck ist,
wobei ein Förderkolben (8, 32, 33, 47) den Zylinder der Kolben-
Zylinder-Anordnung (7, 29, 30) in wenigstens einen Pumpraum für
die gießfähig flüssigen Stoffe und in einen mit
Antriebsflüssigkeit in Strömungsverbindung stehenden
Arbeitsraum unterteilt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
jedem Pumpraum (9, 10) und dem Arbeitsraum beziehungsweise
einem an den wenigstens einen Pumpraum (9, 10) angrenzenden
Raum für ein Zwischenfluid (46) eine einzelne Abdichtung
vorgesehen ist, die Wirkflächen des Förderkolbens (8, 32, 33,
47), welche in Kontakt mit den gießfähig flüssigen Stoffen und
dem Druckfluid (44) oder dem Zwischenfluid (46) gelangen, im
wesentlichen gleich groß sind und die Mischkammer (18, 39) ein
relativ kleines Volumen aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die wenigstens eine Kolben-Zylinder-
Anordnung (7) mindestens zwei Dosierkammern (9,
10) für die Einzelkomponenten der Gießmasse auf
weist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens zwei Kolben-Zylinder-An
ordnungen (29, 30) für die Einzelkomponenten vorge
sehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Kol
ben-Zylinder-Anordnung (7; 29, 30) einen durch
Druckfluid (44), insbesondere Hydraulikflüssigkeit,
beaufschlagbaren Antriebskolben (45) sowie einen
durch den Antriebskolben (45) über ein gasförmiges
und/oder flüssiges Zwischenfluid (46) antreibbaren
Förderkolben (47) für die jeweilige Einzelkomponen
tenmasse bzw. die Gießmasse aufweist, wobei das Zwi
schenfluid (46) mit der jeweiligen Komponente ver
träglich ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Förderkolben (47) eine sich durch
den Antriebskolben (45) und durch den Zylinderdeckel
(52) oder der Antriebskolben (45) eine sich durch den
Zylinderdeckel (52) erstreckende Kolbenstange (50)
zur Ermittlung des Speicherinhaltes an Komponenten
masse in der jeweiligen Kolben-Zylinder-Anordnung
(29, 30) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Kolben
elemente (8; 32, 33) der wenigstens einen Kolben-Zy
linder-Anordnung (7; 29, 30) starr oder variabel mit
vorwählbarem Kopplungsverhältnis miteinander ge
koppelt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Kopplung zwischen den
Kolbenelementen (8; 32, 33) der Kolben-Zylinder-An
ordnungen (7; 29, 30) mechanisch, elektrisch, elektro
nisch und/oder mittels eines Druckfluides erfolgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Antrieb (31) für die
Kolbenelemente (32, 33) der Kolben-Zylinder-Anord
nungen (29, 30) dazu ausgebildet ist, während der Ge
lierphase des Gießharzes den Nachdruck auf der jewei
ligen Gießform (20) aufrechtzuerhalten.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Antrieb für die Kolben
elemente (32, 33) der Kolben-Zylinder-Anordnungen
(29, 30) für ein veränderbares Antriebsverhältnis der
Kolbenelemente (32, 33) untereinander bzw. für ein
veränderbares Mischverhältnis der Einzelkomponen
ten ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß in der Zuführleitung (36) zu
jeder Gießform (20) ein Pufferelement (37) mit vorge
schaltetem Absperrelement, wie bspw. ein Rückschlag-
oder ein Absperrventil, angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gießform (20) eine
separate Mischkammer (39), vorzugsweise ein Statik
mischer, mit nachgeschaltetem Pufferelement (40) und
in den Zuführleitungen (41, 42) für die Einzelkompo
nenten zu den Mischkammern (39) Absperrelemente
(43), wie bspw. Rückschlag- oder Absperrventile, an
geordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (44, 45) der Pufferele
mente (37 bzw. 40) federbelastet, mittels eines Druck
fluids beaufschlagbar oder mechanisch verfahrbar ist.
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EP0003563A1 (de) * | 1978-02-13 | 1979-08-22 | Bayer Ag | Vorrichtung zum Dosieren mindestens zweier fliessfähiger Reaktionskomponenten in eine Mischkammer |
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DE4208769A1 (de) * | 1991-04-03 | 1992-10-08 | Hedrich Vakuumanlagen Wilhelm | Vorrichtung zum befuellen einer oder mehrerer giessformen mit fliessfaehigen stoffen |
-
1993
- 1993-12-30 DE DE4344922A patent/DE4344922C3/de not_active Expired - Lifetime
- 1993-12-30 DE DE9320072U patent/DE9320072U1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE4344922C2 (de) | 1999-07-29 |
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DE9320072U1 (de) | 1994-03-03 |
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