DE4344498A1 - Tauchkörperanlage - Google Patents
TauchkörperanlageInfo
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/08—Aerobic processes using moving contact bodies
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tauchkörperanlage zur Reinigung von Abwässern.
Für die Reinigung von Abwässern sind seit langem Belebtschlammanlagen bzw. Festbett
systeme bekannt in denen die organischen Inhaltsstoffe der zu klärenden Abwässer mit Hilfe
von lebenden Mikroorganismen in verschiedenen Anteilen veratmet bzw. in absetzbare
Biomasse überführt wird. In jüngerer Zeit werden Belebtschlammweiterentwicklungen
hinsichtlich Festbett- oder Tauchkörperanlagen angestrebt, da diese Systeme die Vorteile
besitzen, daß weniger Schlamm anfällt, selten ein Rücklaufschlamm erforderlich ist, der
Energieverbrauch niedriger ist und die Betriebssicherheit hoch ist. Bei diesen Tauchkörper
anlagen bekommt man einen Bewuchs des Tauchkörpers mit einem biologischen Rasen, so daß
der Tauchkörper Kontaktstelle der Mikroorganismen zum Abwasser ist. Außer den getauchten
künstlich belüfteten Tauchkörperanlagen gibt es zum Beispiel walzenförmige rotierende
Tauchkörper, welche in einem Behandlungsbecken angeordnet sind. Sie bestehen zum Beispiel
aus einzelnen Scheiben. Der walzenförmige Tauchkörper dreht sich langsam um seine
Längsachse. Da er zum Teil über den Wasserspiegel in dem Behandlungsbecken hinausragt,
nimmt er bei der Drehung laufend den für den Stoffwechsel der Mikroorganismen erforderli
chen Sauerstoff auf. Die Reinigung des Abwassers geht dabei nur bis zur Nitrifikation. Eine
Denitrifikation ist in diesen Tauchkörperanlagen nicht möglich, so daß eine zusätzliche
Denitrifikationsstufe erforderlich ist. Eine solche Denitrifikation und gleichzeitig auch
biologische Phosphoreliminierung wird heute bei Abwasserreinigungsanlagen im Regelfall
angestrebt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand nun darin, eine Tauchkörperanlage zu
bekommen, mit Hilfe derer in einer apparativen Reinigungsstufe nicht nur eine Nitrifikation,
sondern auch eine Denitrifikation und biologische Phosphoreliminierung erfolgen kann.
Die erfindungsgemäße Tauchkörperanlage zur Reinigung von Abwässern mit einem
Behandlungsbecken und einem darin angeordneten walzenförmigen Tauchkörper ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Tauchkörper aus einem vollständig unter dem Wasserspiegel in dem
Behandlungsbecken angeordneten walzenförmigen Hauptkörper und wenigstens einem in einer
im wesentlichen vertikalen Ebene um den Hauptkörper umlaufenden und dabei wenigstens
teilweise über den Wasserspiegel in dem Behandlungsbecken gelangenden Nebenkörper
besteht.
Auf dem im Betrieb völlig getauchten walzenförmigen Hauptkörper können ohne Sauerstoff
zufuhr durch die Nebenkörper die üblichen anoxischen bzw. anaeroben Reinigungsvorgänge,
wie Denitrifikation und Phosphoreliminierung, stattfinden. Mit Hilfe der wenigstens teilweise
über den Wasserspiegel heraustauchenden Nebenkörper kann andererseits Sauerstoff in das
Behandlungsbecken und den Hauptkörper befördert werden, was die aeroben Reinigungsvor
gänge, wie Kohlenstoffabbau und Nitrifikation, ermöglicht.
Die Nebenkörper der erfindungsgemäßen Tauchkörperanlage sind vorzugsweise ebenfalls
walzenförmig ausgebildet und erstrecken sich über die ganze Länge des walzenförmigen
Hauptkörpers oder einen Teil derselben. Die walzenförmigen Haupt- und Nebenkörper können
runden oder polygonförmigen Querschnitt besitzen.
Zweckmäßig bestehen die Haupt- und/oder Nebenkörper aus einzelnen Scheiben, die zur
Vergrößerung der Oberfläche etwa wie Wellpappe aufgebaut sind und Hohlräume besitzen, in
denen sich die Mikroorganismen festsetzen können. Zweckmäßig besitzt die erfindungsgemäße
Anlage je walzenförmigen Hauptkörper mindestens vier ihn umlaufende Nebenkörper.
Die Oberfläche der Nebenkörper kann so angeordnet sein, daß sie diejenige des Hauptkörpers
im Abstand umläuft. Vorzugsweise sind aber die Oberflächen des Hauptkörpers und der
Nebenkörper wenigstens im Außenbereich lamellenartig ausgebildet, wobei diese kammartigen
Außenbereiche der Haupt- und Nebenkörper verzahnt ineinandergreifen, was den Sauerstoff
eintrag in dem Hauptkörper fördert.
Der walzenförmige Hauptkörper kann sich in dem zu reinigenden Abwasser langsam drehen,
doch ist es bevorzugt, ihn feststehend anzuordnen, so daß sich lediglich die Nebenkörper um
ihn herum bewegen. Die Nebenkörper können sich bei dieser Umlaufbewegung um den
Hauptkörper gegebenenfalls zusätzlich um ihre eigene Längsachse drehen.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Nebenkörper so strukturiert, daß
sie eine schaufelartige Funktion haben. Wenn sie, wie zweckmäßig, aus einzelnen Scheiben
aufgebaut sind, sind im Inneren der Scheiben die Kanäle so ausgebildet, daß die Kanalwandun
gen nach einer Seite hin schaufelartige Funktion bekommen. In Verbindung mit solchermaßen
ausgebildeten Nebenkörpern ist es zweckmäßig, wenn der Umlauf der Nebenkörper um die
Hauptkörper umkehrbar ist, d. h. die Nebenkörper in den zwei möglichen Richtungen um den
Hauptkörper umlaufen können. Die schaufelartigen Wandungen der Kanäle in den Neben
körpern sind dann so ausgebildet, daß sie nur in einer der Umlaufrichtungen schaufelartig
arbeiten, in der anderen Umlaufrichtung aber nicht.
Wenn ein solches System im Betrieb ist, fördert es in einer Umlaufrichtung der Nebenkörper
um den Hauptkörper mit Hilfe der schaufelartigen Struktur Sauerstoff in das Behandlungs
becken und den Hauptkörper, was zur Folge hat, daß in dieser Phase des Verfahrens
Kohlenstoff abgebaut wird und eine Nitrifikation erfolgt. Wenn dann nach bestimmter Zeit die
Nebenkörper in die gegenläufige Umdrehungsrichtung umgeschaltet werden, wird kein
Sauerstoff mehr von ihnen in den Hauptkörper und das Behandlungsbecken gefördert, so daß
dann in dieser Phase des Verfahrens nur eine Homogenisierung des Beckeninhaltes mit dem
Zulaufsubstrat erfolgt und in dem Hauptkörper anoxische bzw. anaerobe Vorgänge,
insbesondere Denitrifikation und biologische Phosphoreliminierung, stattfinden können. Die
beiden Phasen des Umlaufs der Nebenkörper können mit deren Drehrichtung und Ge
schwindigkeit vorprogrammiert werden.
Gegenüber bekannten Tauchkörperanlagen haben die Anlagen nach der Erfindung wesentliche
Vorteile. In einer apparativen Stufe können der Kohlenstoffabbau und die Nitrifizierung
einerseits und die Denitrifizierung und biologische Phosphateliminierung andererseits
durchgeführt werden. Man bekommt auf gleichem Raum eine proportional größere
Festbettfläche, einen optimalen Transport von Sauerstoff und Substrat im System, man spart
Energiekosten, da der Hauptkörper feststehen kann, es gibt keine Gefahr der Verschlammung
des Tauchkörpersystems und keine Schlammablagerung im Einbausystem, man bekommt
bautechnische und transporttechnische Vorteile.
In der Zeichnung bedeuten
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine Ausführungsform einer Tauchkörperanlage nach
der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Tauchkörperanlage nach der Erfindung mit weggeschnittenem
Mittelteil, wobei in der oberen Hälfte eine und in der unteren Hälfte eine andere
Ausführungsform gezeigt ist, und
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch einen Nebenkörper mit schaufelartiger Funktion nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
Die in Fig. 1 dargestellte Tauchkörperanlage besitzt ein Behandlungsbecken 1 mit einem
Wasserspiegel 6, der durch eine übliche Einrichtung, wie ein Überlaufwehr (nicht gezeigt),
aufrechterhalten wird. In dem Behandlungsbecken 1 unter dem Wasserspiegel 6 vollständig
getaucht befindet sich ein walzenförmiger Hauptkörper 2, der zweckmäßig aus einzelnen
Scheiben mit Kanälen darin aufgebaut ist und nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung feststehend, d. h. nicht drehbar, montiert ist. Um die Längsachse 4 des Hauptkör
pers 2 dreht sich ein Trägerkreuz 7 mit an den Enden befestigten Nebenkörpern 3, die sich
gegebenenfalls selbst nochmals um ihre Längsachsen 5 drehen können. Der Hauptkörper 2 und
die Nebenkörper 3 sind derart lamellenartig bzw. kammartig ausgebildet, daß sie zahnartig
ineinandergreifen, so daß die Querschnitte der Nebenkörper 3 den Querschnitt des
Hauptkörpers 2 überlappen. Die Umlaufrichtung der Nebenkörper 3 um den Hauptkörper 2 ist
vorzugsweise umkehrbar, so daß die Umlaufrichtung in der Zeichnung nach links oder nach
rechts erfolgen kann. In jedem Fall ist die Vorrichtung zur Einstellung des Wasserspiegels 6
so ausgebildet, daß die Nebenkörper 3 bei ihrem Umlauf um den Hauptkörper 2 am oberen
Ende des Behandlungsbeckens 1 teilweise aus dem Wasser heraustauchen.
Wie erwähnt, sind in der Draufsicht der Fig. 2 zwei alternative Ausführungsformen der
Erfindung gezeigt. Gleiche Teile besitzen in Fig. 2 die gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1, für
die im oberen Teil gezeigte Ausführungsform jeweils mit einem Apostroph. Die im unteren Teil
von Fig. 2 gezeigte Ausführungsform entspricht derjenigen der Fig. 1.
In der oberen Hälfte von Fig. 2 sind in dem Behandlungsbecken 1′ ein aus Scheiben
aufgebauter walzenförmiger Hauptkörper 2′ und ebenso aufgebaute Nebenkörper 3′
angeordnet. Der Hauptkörper 2′ ist nicht drehbar in dem Behandlungsbecken 1′ befestigt. Um
seine Längsachse 4′ drehbar ist ein Trägerkreuz 7′ angeordnet, dessen Enden die Längsachsen
5′ der Nebenkörper 3′ tragen. Der Hauptkörper 2′ und die Nebenkörper 3′ sind mit einem
Abstand voneinander angeordnet, so daß sie nicht ineinander eingreifen.
Die im unteren Teil von Fig. 2 dargestellte Ausführungsform entspricht derjenigen der Fig. 1
und unterscheidet sich von der im oberen Teil der Fig. 2 dargestellten Ausführungsform
dadurch, daß die Nebenkörper 3 mit dem Hauptkörper 4 verzahnt sind und ineinandergreifen.
Diese letztere Ausführungsform ist bevorzugt, da sie den Sauerstoff durch die Nebenkörper 3
besser in den Hauptkörper 2 einführt.
In Fig. 3 ist gezeigt, wie nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Kanäle
in den Nebenkörpern schaufelartig ausgebildet sein können. Die Fig. 3 zeigt einen senkrechten
Schnitt durch einen Nebenkörper bzw. eine Scheibe eines Nebenkörpers, worin durch
Trennwände 9 Kanäle 8 ausgebildet sind. Diese Kanäle besitzen im oberen und unteren Teil
der Zeichnung eine solche Winkelstellung, daß sie in der durch den Pfeil A angegebenen
Drehrichtung schaufelartig wirken, nicht dagegen bei einer Drehung in Richtung des mit B
bezeichneten Pfeils. Bei der Drehrichtung A wird also Sauerstoff in das Behandlungsbecken
und den Hauptkörper befördert, nicht dagegen bei der Drehrichtung B.
Claims (9)
1. Tauchkörperanlage zur Reinigung von Abwasser mit einem Behandlungsbecken und
einem darin angeordneten walzenförmigen Tauchkörper, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tauchkörper aus einem vollständig unter dem Wasserspiegel (6) in dem Behand
lungsbecken (1, 1′) angeordneten walzenförmigen Hauptkörper (2, 2′) und wenigstens
einem in einer im wesentlichen vertikalen Ebene um den Hauptkörper umlaufenden und
dabei wenigstens teilweise über den Wasserspiegel in dem Behandlungsbecken
gelangenden Nebenkörper (3, 3′) besteht.
2. Tauchkörperanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptkörper
(2) und die Nebenkörper (3) kammartig ausgebildet sind und wenigstens im Außen
bereich miteinander verzahnt sind.
3. Tauchkörperanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie
wenigstens vier Nebenkörper (3, 3′) besitzt.
4. Tauchkörperanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hauptkörper (2, 2′) nicht-drehbar in dem Behandlungsbecken (1, 1′) befestigt ist.
5. Tauchkörperanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nebenkörper (3, 3′) zusätzlich um ihre eigene Längsachse (5, 5′) drehbar gelagert
sind.
6. Tauchkörperanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Richtung des Umlaufs der Nebenkörper (3, 3′) um den Hauptkörper (2, 2′)
umkehrbar ist.
7. Tauchkörperanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haupt- und/oder Nebenkörper (2, 2′; 3, 3′) aus einzelnen Scheiben aufgebaut sind.
8. Tauchkörperanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nebenkörper (3, 3′) in ihrem Inneren ein nach außen offenes Kanalsystem (8)
besitzen.
9. Tauchkörperanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalwandun
gen (9) im senkrechten Schnitt durch den Nebenkörper (3, 3′) wenigstens teilweise
gegenüber dem Radius abgewinkelt sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934344498 DE4344498A1 (de) | 1993-12-24 | 1993-12-24 | Tauchkörperanlage |
PCT/EP1994/004293 WO1995018071A1 (de) | 1993-12-24 | 1994-12-23 | Tauchkörperanlage |
HU9601862A HU9601862D0 (en) | 1993-12-24 | 1994-12-23 | Waste water treatment plant with immersed bodies |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934344498 DE4344498A1 (de) | 1993-12-24 | 1993-12-24 | Tauchkörperanlage |
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DE4344498A1 true DE4344498A1 (de) | 1995-06-29 |
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ID=6506234
Family Applications (1)
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DE19934344498 Withdrawn DE4344498A1 (de) | 1993-12-24 | 1993-12-24 | Tauchkörperanlage |
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DE (1) | DE4344498A1 (de) |
HU (1) | HU9601862D0 (de) |
WO (1) | WO1995018071A1 (de) |
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DE102016109802A1 (de) * | 2016-05-27 | 2017-11-30 | Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover | Anordnung zur Behandlung von Wässern mit mindestens zwei Tauchkörpern und Verfahren zur Behandlung von Wässern hiermit |
CN114772710A (zh) * | 2022-04-12 | 2022-07-22 | 青岛理工大学 | 一种节能自充氧分散式生物膜污水处理装置 |
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1994
- 1994-12-23 HU HU9601862A patent/HU9601862D0/hu unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
HU9601862D0 (en) | 1996-09-30 |
WO1995018071A1 (de) | 1995-07-06 |
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