DE4343717A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen einer für ein Milchvolumen repräsentativen Milchprobe - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen einer für ein Milchvolumen repräsentativen MilchprobeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entnehmen einer für
ein Milchvolumen repräsentativen Milchprobe aus einem in
einer Hauptförderleitung in einen Sammelbehälter geförderten
Milchvolumenstrom, bei dem die Probenmenge in einem über ein
Ventil entleerbaren Mischbehälter gesammelt und durchmischt
wird, bevor sie aus dem Mischbehälter in ein Probengefäß
umgefüllt wird, sowie eine Vorrichtung zum Entnehmen einer
für ein Milchvolumen repräsentativen Milchprobe aus einem in
einer Hauptförderleitung zu einem Sammelbehälter geförderten
Milchvolumenstrom, mit einem über ein Ventil entleerbaren
Mischbehälter zum Sammeln der Probenmenge, der über eine
durch ein Absperrventil absperrbare Verbindungsleitung mit
der Hauptförderleitung verbunden ist.
Derartige Vorrichtungen ermöglichen es, mehr oder weniger
exakte repräsentative Proben der von einem Milchlieferanten
gelieferten Milchmenge zu nehmen, die anschließend gemeinsam
mit der Milch anderer Lieferanten in einem
Milchsammelfahrzeug zur Weiterverarbeitung transportiert
wird. Mit Hilfe der beim Einsammeln der Milch entnommenen
Proben ist es später möglich, die Qualität und
Zusammensetzung der von einem Lieferanten gelieferten Milch
zu bestimmen.
Beim Einsammeln der Milch besteht die Schwierigkeit, daß die
Qualität der von dem Lieferanten selbst zuvor schon in einem
Kühlbecken gesammelten Milch während des Abpumpens aus dem
Kühlbecken in das Sammelfahrzeug schwankt, weil sich
beispielsweise das in der Milch enthaltenen Fett während der
Aufbewahrung in dem Kühlbecken abgesetzt hat. Dies macht es
erforderlich, während des Abpumpens kontinuierlich einen
Teilmengenstrom von der in das Fahrzeug geförderten Milch zu
entnehmen. Dieser Teilmengenstrom wird während des Pumpens in
einem Mischbehälter gesammelt und nach Abschluß des
Pumpvorganges aus dem Mischbehälter als für die gesamte
Milchmenge repräsentative Probe in ein Probengefäß überführt.
Das mit dieser Vorgehensweise verbundene Problem besteht
darin, daß das Ergebnis der Probenentnahme durch Reste von
Milch verfälscht werden kann, die zuvor bei einem Lieferanten
eingesammelt worden ist. Der Grund für diese Verfälschung
besteht darin, daß nach der Entleerung des Mischbehälters an
dessen Wänden Milchreste verbleiben, die die nachfolgend
eingefüllte Milch eines nachfolgenden Lieferanten
kontaminieren.
Es ist zwar eine Vorrichtung zum Entnehmen einer Milchprobe
bekannt (DE-OS 35 35 179), bei der die Gefahr einer
derartigen Kontaminierung gemindert ist, weil bei dieser
Vorrichtung ein Mischbehälter vorgesehen ist, der bei sehr
großen eingesammelten Milchmengen während des Abpumpvorganges
entleert und erst anschließend mit der in einem
Zwischenbehälter gesammelten Probenmilch befüllt und auf
diese Art vorgespült wird. Bei kleineren Milchmengen erfolgt
dieses Vorspülen des Mischbehälters jedoch nicht.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, bei denen die vorstehend
erläuterte Gefahr einer Kontamination der Milch auf ein
Minimum reduziert ist.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß bei
Beginn der Milchförderung aus der Hauptförderleitung ein
großer und ein kleiner Teilmengenstrom abgezweigt wird und
beide Teilströme zu dem Mischbehälter geleitet werden, wobei
der kleinere Teilmengenstrom einen um ein Vielfaches längeren
Weg zurücklegt als der große Teilmengenstrom, daß in
ausreichender Zeit vor dem Eintreffen des kleinen
Teilmengenstroms in dem Mischbehälter die Leitung für den
großen Teilmengenstrom abgesperrt und das Ventil des
Mischbehälters solange geöffnet wird, bis der Mischbehälter
vollständig von der großen Teilmenge entleert ist, und daß
anschließend das Ventil des Mischbehälters geschlossen wird,
um die Milch des kleinen Teilmengenstroms in dem
Mischbehälter zu sammeln.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden aus dem
Hauptstrom der abgepumpten Milch mit Beginn des Pumpvorgangs
zwei unterschiedlich große Teilströme abgezweigt, die über
Leitungen unterschiedlicher Länge in den Mischbehälter
geführt werden. Dabei legt der kleinere Teilmengenstrom einen
längeren Weg zurück als der größere, wobei die Leitung für
den größeren Teilmengenstrom nach einer bestimmten Zeit
abgesperrt wird. Es wird somit vor dem Eintreffen des
kleineren Teilmengenstroms eine größere Teilmenge Milch in
den Mischbehälter gefüllt, die ebenfalls noch vor dem
Eintreffen des kleineren Teilmengenstroms wieder aus dem
Mischbehälter entleert wird. Auf diese Weise wird der
Mischbehälter durch die große Teilmenge gespült, so daß seine
Wände bei Eintreffen des kleineren Teilmengenstroms nur noch
durch Milch benetzt sind, die aus der gerade eingesammelten
Milchlieferung stammt. Die Milch des kleineren
Teilmengenstroms wird anschließend in dem Mischbehälter
gesammelt, so daß nach Abschluß des Sammelvorgangs in dem
Behälter eine kontaminationsfreie, repräsentative Milchprobe
zur Verfügung steht.
Obgleich der größere Anteil von Milchresten des
Vorlieferanten sich im Mischbehälter befindet, kann die Milch
in geringem Maße auch durch Milchreste in der langen Leitung
kleinen Querschnitts kontaminiert werden. Um auch diese
Kontamination auszuschließen, wird über die längere Leitung
kleinen Querschnittes auch nach Schließen der Leitung
größeren Querschnittes weiter Milch gefördert. Diese Milch
schiebt die Milchreste des Vorlieferanten vor sich her und
fördert sie in den Mischbehälter, der so lange geöffnet
bleibt, bis daß diese Milchreste des Vorlieferanten aus dem
Mischbehälter abgeleitet sind. Auf diese Art und Weise wird
eine absolut kontaminationsfreie, repräsentative Milchprobe
erhalten.
Vorrichtungsmäßig wird die vorgenannte Aufgabe dadurch
gelöst, daß der Mischbehälter über eine zweite
Verbindungsleitung mit der Hauptförderleitung verbunden ist,
die einen gegenüber der ersten Verbindungsleitung kleineren
Durchmesser aufweist und die über einen wesentlich längeren
Weg als die erste Verbindungsleitung zu dem
Mischbehälter geführt ist. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist es möglich, einen kleineren und einen
größeren Teilmengenstrom in der vorstehend beschriebenen
Weise in den Mischbehälter zu leiten. Eine entsprechende
automatische Steuereinrichtung kann beispielsweise dabei die
Ventile der größeren Verbindungsleitung und des
Mischbehälters so steuern, daß die größeren Teilmenge sicher
aus dem Mischbehälter entleert ist, bevor der kleinere
Teilmengenstrom dort eintrifft.
Die Spülwirkung des in den Mischbehälters eingefüllten
größeren Teilmengenstromes kann dadurch verbessert werden,
daß an dem in dem Mischbehälter mündenden Ende der ersten
Verbindungsleitung ein Sprühkopf angeordnet ist. Auf diese
Weise ist eine gleichmäßige Benetzung und Säuberung der Wände
des Mischbehälters durch Milch der gerade abgepumpten
Milchlieferung sichergestellt.
Das Abzweigen des größeren und kleineren Teilmengenstromes
sollte durch einen in der Hauptförderleitung angeordneten
Mengenteiler erfolgen, der der ersten Verbindungsleitung
einen großen und der zweiten Verbindungsleitung einen
kleineren Teilmengenstrom zuteilt. Dabei kann das
Absprerrventil für die erste Leitung, durch die der größere
Teilmengenstrom fließt, eine Baueinheit mit dem Mengenteiler
bilden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer
ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Milchprobenentnahmevorrichtung schematisch darstellenden
Zeichnung erläutert.
Die Milchprobenentnahmevorrichtung weist eine
Hauptförderleitung 1 auf, durch die Milch strömt, welche aus
einem nicht gezeigten Sammelbecken eines Lieferanten in einen
ebenfalls nicht gezeigten Sammelbehälter eines
Milchsammelfahrzeuges gefördert wird. In der
Hauptförderleitung 1 ist ein Mengenteiler 2 angeordnet. An
den Mengenteiler 2 ist eine erste Verbindungsleitung 3 mit
großem Durchmesser und eine zweite Verbindungsleitung 4 mit
einem gegenüber der ersten Verbindungsleitung 3 sehr viel
kleinerem Durchmesser angeschlossen. Der Mengenteiler 2
bildet eine Baueinheit mit einem Absperrventil 5, über das
die erste Verbindungsleitung 3 gegenüber der
Hauptförderleitung 1 absperrbar ist. Die erste
Verbindungsleitung 3 ist zusätzlich mit einer
Belüftungsvorrichtung 6 verbunden, die sicherstellt, daß die
Verbindungsleitung 3 nach dem Schließen des Absperrventils 5
leerläuft.
Die erste Verbindungsleitung 3 ist auf kürzestem Wege zu
einem Mischbehälter 7 geführt und mündet mit ihrem einen Ende
in dessen oberen Teil. Auf diesem Ende der Verbindungsleitung
3 ist ein kugelförmiger Sprühkopf 8 befestigt. Die zweite
Verbindungsleitung 4 dagegen weist eine gegenüber der ersten
Verbindungsleitung 3 viel größere Länge auf, ist aber
platzsparend in Wendeln gelegt. Mit ihrem einen Ende mündet
sie ebenfalls in den oberen Teil des Mischbehälters 7 an
dessen oberem Rand.
Der Mischbehälter 7 weist einen unteren trichterförmigen Teil
9 auf, der in eine Auslaßleitung 10 mündet, welche über ein
Ventil 11 gegenüber dem Mischbehälter 7 absperrbar ist. Im
Bereich des Ventils 11 mündet zudem eine weitere Auslaßleitung
12, die über ein weiteres Ventil 13 verschließbar ist und zur
Entnahme einer Milchprobenmenge dient. Ein Rührwerk 14 mischt
die in dem Mischbehälter 7 gesammelte Milch, um ein Absetzen
der einzelnen Bestandteile der gesammelten Milch zu
verhindern. Zur Steuerung der Ventile 5 und 11 ist eine nicht
gezeigte automatische Steuereinrichtung vorgesehen.
Die Funktionsweise der Milchentnahmevorrichtung ist folgende:
Mit dem Beginn des Abpumpens der Milch aus dem Sammelbecken
des Lieferanten wird das Absperrventil 5 der
Verbindungsleitung 3 und 4 geöffnet. Der Mengenteiler 5 teilt
nun von dem durch die Hauptförderleitung 1 strömenden
Milchvolumenstroms v einen größeren Teilmengenstrom v′ und
einen kleineren Teilmengenstrom v′′ ab. Der größere
Teilmengenstrom v′ strömt über die Verbindungsleitung 3 auf
direktem Wege in den Mischbehälter 7 und wird dort durch den
Sprühkopf 8 derart versprüht, daß alle Wände des
Mischbehälters 7 gleichmäßig mit Milch benetzt sind. Diese
Milch vermischt sich mit der von einer vorhergehenden
Lieferung stammenden, noch an den Wänden haftenden Milch und
rinnt in den trichterförmigen Teil 9. Währenddessen ist das
Ventil 11 der Auslaßleitung 10 geöffnet, so daß die in den
Mischbehälter 7 gesprühte Milch aus diesem abfließt.
Nach einer für eine Spülung des Mischbehälters 7
ausreichenden Zeit wird das Absperrventil 5 geschlossen, so
daß die Verbindungsleitung 3 in den Mischbehälter 7
leerlaufen kann. Die Abzweigung eines kleinen
Teilmengenstroms über die lange Verbindungsleitung 4 bleibt
weiter aufrechterhalten. Dieser abgezweigte kleinere
Teilmengenstrom v′′ schiebt vor sich die Milchreste in dieser
Verbindungsleitung 4 vom Vorlieferanten vor sich her, so daß
diese Milchreste zuerst in den Mischbehälter 7 gelangen.
Nachdem aus dem Mischbehälter 7 die über die
Verbindungsleitung 3 zugeführte Spülmilch und die Milchreste
des Vorlieferanten aus der Verbindungsleitung 3 über das noch
offene Ventil 11 und die Auslaßleitung 10 abgeflossen sind,
wird das Absperrventil 11 wieder verschlossen, so daß der
Mischbehälter dann ausschließlich mit dem kleineren
Teilmengenstrom v′′ über die Verbindungsleitung 4 gefüllt
wird. Nach Abschluß des Abpumpens der Milch aus dem
Sammelbecken des Lieferanten wird das Ventil 13 geöffnet und
eine Teilmenge der in dem Mischbehälter 7 gesammelten Milch
in ein nicht gezeigtes Probengefäß abgefüllt. Danach wird das
Ventil 13 wieder geschlossen und die Restmenge über das dann
geöffnete Ventil 11 und die Auslaßleitung 10 abgelassen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Entnehmen einer für ein Milchvolumen
repräsentativen Milchprobe aus einem in einer
Hauptförderleitung (1) in einen Sammelbehälter geförderten
Milchvolumenstrom (v), bei dem die Probenmenge in einem über
ein Ventil (11) entleerbaren Mischbehälter (7) gesammelt und
durchmischt wird, bevor davon eine Teilmenge aus dem
Mischbehälter (7) in ein Probengefäß umgefüllt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß bei Beginn der Milchförderung aus der Hauptförderleitung (1) ein großer und ein kleiner Teilmengenstrom (v′, v′′) abgezweigt werden und beide Teilströme (v′, v′′) zu dem Mischbehälter (7) geleitet werden, wobei der kleinere Teilmengenstrom (v′′) einen um ein Vielfaches längeren Weg zurücklegt als der große Teilmengenstrom (v′),
- - daß in ausreichender Zeit vor dem Eintreffen des kleinen Teilmengenstroms (v′′) in dem Mischbehälter (7) die Leitung (3) für den großen Teilmengenstrom (v′) abgesperrt und das Ventil (11) des Mischbehälters (7) solange geöffnet wird, bis der Mischbehälter (7) vollständig von der großen Teilmenge entleert ist, und
- - daß anschließend das Ventil (11) des Mischbehälters (7) geschlossen wird, um den kleinen Teilmengenstrom (v′′) in dem Mischbehälter (7) zu sammeln.
2. Vorrichtung zum Entnehmen einer für ein Milchvolumen
repräsentativen Milchprobe aus einem in einer
Hauptförderleitung (1) zu einem Sammelbehälter geförderten
Milchvolumenstrom (v), mit einem über ein Ventil (11)
entleerbaren Mischbehälter (7) zum Sammeln der Probenmenge,
der über eine durch ein Absperrventil (5) absperrbare
Verbindungsleitung (3) mit der Hauptförderleitung (1)
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischbehälter (7) über eine zweite Verbindungsleitung
(4) mit der Hauptförderleitung (1) verbunden ist, die einen
gegenüber der ersten Verbindungsleitung (3) kleineren
Durchmesser aufweist und die über einen wesentlich längeren
Weg als die erste Verbindungsleitung (3) zu dem
Mischbehälter (7) geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem in dem
Mischbehälter (7) mündenden Ende der ersten
Verbindungsleitung (3) ein Sprühkopf (8) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen
(3, 4) mit einem in der Hauptförderleitung (1) angeordneten
Mengenteiler (2) verbunden sind, der der ersten
Verbindungsleitung (3) einen großen und der zweiten
Verbindungsleitung (4) einen kleineren Volumenstrom (v′, v′′)
zuteilt.
5. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 4 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1.
Priority Applications (2)
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DE19934343717 DE4343717A1 (de) | 1993-12-21 | 1993-12-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen einer für ein Milchvolumen repräsentativen Milchprobe |
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4343717A1 true DE4343717A1 (de) | 1995-06-22 |
Family
ID=6505697
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934343717 Withdrawn DE4343717A1 (de) | 1993-12-21 | 1993-12-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen einer für ein Milchvolumen repräsentativen Milchprobe |
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Legal Events
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