DE4340614A1 - Vorrichtung zur Verdrehung einer Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur Verdrehung einer Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Ver
drehung einer Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle in
Kraftfahrzeugen mit einem durch ein vorgegebenes elektri
sches Ansteuersignal regelbaren Stellglied nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der WO-
91/01435 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist
eine verstellbare Einlaßnockenwelle und eine verstellbare
Auslaßnockenwelle vorgesehen, die beide mit je einem
Nockenwellengebersystem versehen sind. Jedes Nockenwel
lengebersystem besteht aus einem Nockenwellengeberrad,
das für jeden Zylinder eine Nocke aufweist, und aus einem
Sensor, der die jeweilige momentane Ist-Position der
Nockenwelle durch das mittels des Nockenwellengeberrades
erzeugte Signal erfaßt und an ein erstes Steuergerät wei
terleitet. Darüber hinaus ist ein zweites Steuergerät
vorgesehen, das mit einem Kurbelwellengebersystem verbun
den ist und das die momentane Kurbelwellenposition und
die in Abhängigkeit von Betriebsgrößen der Brennkraftma
schine bestimmten Soll-Position der Nockenwellen an das
erste Steuergerät übergibt. Das erste Steuergerät berech
net die Differenz zwischen der Ist-Position und der Soll
position einer Nockenwelle und gibt in Abhängigkeit von
der Differenz für jede Nockenwelle ein elektrisches An
steuersignal an ein regelbares Stellglied zur Verdrehung
jeder Nockenwelle vor. Bei dieser bekannten Vorrichtung
hängt das vorgegebene elektrische Ansteuersignal zur Ver
drehung der Nockenwelle demnach lediglich von der Diffe
renz zwischen der Ist-Position und der Soll-Position ei
ner Nockenwelle und der momentanen Ist-Position der Kur
belwelle ab. Bei dieser bekannten Vorrichtung werden Um
weltgrößen oder Betriebsgrößen vernachlässigt, die bei
spielsweise bei gleichem vorgegebenen elektrischen An
steuersignal eine unterschiedlich starke Verdrehung einer
Nockenwelle verursachen. Eine derartige Betriebs- bzw.
Umweltgröße ist beispielsweise der Öldruck eines
Hydrauliksystems zur Verdrehung einer Nockenwelle.
Um die Einflüsse z. B. des Öldrucks vernachlässigen zu
können, ist es beispielsweise bekannt, für die Verdrehung
einer Nockenwelle ein eigenes von der Brennkraftmaschi
nendrehzahl unabhängiges Hochdrucksystem zu verwenden.
Eine derartige Vorrichtung zur Verdrehung einer Nocken
welle ist jedoch aufwendig und kostenintensiv.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Ver
drehung einer Nockenwelle eingangs genannter Art derart
zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln das vorgegebene
elektrische Ansteuersignal zur tatsächlich gewünschten
Verdrehung einer Nockenwelle führt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorzugsweise wird zur Verdrehung einer Nockenwelle das
ohnehin vorhandene Niederdruck-Hydrauliksystem der Brenn
kraftmaschine verwendet. Erfindungsgemäß wird das vorge
gebene elektrische Ansteuersignal zum einen aus der Dif
ferenz zwischen der Ist-Position und der Soll-Position
einer Nockenwelle und zum anderen in Abhängigkeit der
Hydraulik- bzw. Öltemperatur und der Drehzahl der Brenn
kraftmaschine bestimmt. Dazu ist im Steuergerät eine Zu
ordnungseinheit vorgesehen, durch die jeder Differenz
zwischen der Ist-Position und der Soll-Position einer
Nockenwelle ein Grund-Ansteuersignal zugeordnet ist. Aus
dem Grund-Ansteuersignal und aus einem von der Öltempera
tur und der Drehzahl der Brennkraftmaschine abhängigen
Korrekturwert wird anschließend das vorgegebene Ansteuer
signal berechnet.
Durch diese erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere
durch die Abhängigkeit des vorgegebenen Ansteuersignals
von der Öltemperatur und der Brennkraftmaschinendrehzahl,
ist eine positionsgenaue Verdrehung einer Nockenwelle
auch bei nicht konstanter Förderleistung des Hydrauliksy
stems zur Verdrehung einer Nockenwelle erreichbar. Daher
kann ein aufwendiges Hochdruck-Hydrauliksystem zur Ver
drehung einer Nockenwelle eingespart werden, da Ungenau
igkeiten bei der Verwendung des kostengünstigeren Nieder
druck-Hydrauliksystems der Brennkraftmaschine automatisch
kompensiert werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist der Ge
genstand des Patentanspruchs 2.
Erfindungsgemäß wird das vorgegebene Ansteuersignal aus
dem Grund-Ansteuersignal und aus einem Adaptionswert be
rechnet, der durch das Verhältnis des Grund-Ansteuersig
nals, das durch die Zuordnungseinheit einem bestimmten
Verdrehweg zugeordnet ist, zu dem vorgegebenen Ansteuer
signal, das zur tatsächlichen Verdrehung um demselben
Verdrehweg führt, gebildet wird.
Durch diese erfindungsgemäße Weiterbildung wird nicht nur
der Einfluß der Öltemperatur und der Drehzahl der Brenn-
Kraftmaschine auf den tatsächlichen Verdrehweg einer
Nockenwelle bei der Vorgabe eines elektrischen Ansteuer
signals berücksichtigt, sondern auch motorindividuelle
mechanische Fertigungstoleranzen und/oder sich über der
Zeit ändernde Alterungsprozeßtoleranzen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
der Gegenstand des Patentanspruchs 3.
Sowohl die Korrektur in Abhängigkeit von der Öltemperatur
und der Brennkraftmaschinendrehzahl als auch die Adaption
entsprechend der Differenz zwischen einem theoretischen
und tatsächlichen Verdrehweg bei gleichem Ansteuersignal
wird in Abhängigkeit von der Richtung der Verdrehung be
stimmt.
Dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung liegt der Gedanke
zugrunde, daß die Verdrehung einer Nockenwelle gegen die
Richtung der Rotation der Nockenwelle einen höheren
Kraftaufwand bzw. einen größeren Druck benötigt als die
Verdrehung einer Nockenwelle in Richtung der Rotation der
Nockenwelle. Mit dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung
entspricht der durch das Ansteuersignal verursachte Ver
drehweg noch genauer dem tatsächlich gewünschten Verdreh
weg.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
der Gegenstand des Patentanspruchs 4.
Erfindungsgemäß wird das vorgegebene Ansteuersignal bzw.
der Korrektur- und/oder der Adaptionswert des
Ansteuersignals in Abhängigkeit von der Anzahl der zu re
gelnden Stellglieder zur Verdrehung einer Nockenwelle be
stimmt.
Wird beispielsweise nur eine Nockenwelle mit nur einem
Ventil als regelbares Stellglied verdreht, wird bei un
verändert konstanter Förderleistung der motoreigenen Öl
versorgung ein größerer Verdrehwinkel bei gleichem An
steuersignal erzielt als bei gleichzeitiger Ansteuerung
mehrerer Nockenwellen-Stellglieder. Somit wird eine noch
genauere Einstellung des tatsächlich gewünschten Verdreh
wegs erreicht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung dargestellt. Sie zeigt eine erfindungsgemäße Vor
richtung mit einer Zuordnungseinheit zur Bestimmung des
Grund-Ansteuersignals mit einer Korrektureinheit zur Be
stimmung des Korrekturwertes und einer Adaptionseinheit
zur Bestimmung des Adaptionswertes.
Die Ist-Position wistt und die Soll-Position wsoll einer
Nockenwelle werden als Eingangssignale einer Ver
gleichseinheit 5 zugeführt. Der Ausgang der Ver
gleichseinheit 5 ist mit dem Eingang einer Zuordnungsein
heit 1 verbunden. Ein erster Ausgang der Zuordnungsein
heit 1 führt zu einer Multiplizierstelle, ein zweiter
Ausgang der Zuordnungseinheit 1 ist mit einem Eingang ei
ner Adaptionseinheit 3 verbunden. Die Adaptionseinheit 3
enthält als weitere Eingangssignale die Öltemperatur TÖl
und die Brennkraftmaschinendrehzahl n. Ein Ausgang der
Adaptionseinheit 3 führt an eine zweite Multiplizier
stelle, deren Ausgang mit der ersten Multiplizierstelle
verbunden ist. Weiterhin führt an die zweite Multipli
zierstelle der Ausgang einer Korrektureinheit 2. Die Kor
rektureinheit 2 erhält als Eingangssignale ebenfalls die
Öltemperatur TÖl und die Brennkraftmaschinendrehzahl n.
Der Ausgang der ersten Multiplizierstelle führt das vor
gegebene elektrische Ansteuersignal in Form einer Ansteu
erzeit ta eines Stellgliedes 4 zur Verdrehung einer hier
nicht dargestellten rotierenden Nockenwelle.
Die Vergleichseinheit 5 bildet die Differenz zwischen der
Ist-Position wist und der Soll-Position wsoll einer
Nockenwelle. Diese Differenz (wist - wsoll) wird der Zuordnungseinheit
1 übermittelt. In der Zuordnungseinheit 1
wird der Differenz (wist - wsoll) ein Grund-Ansteuersig
nal in Form einer Grund-Ansteuerzeit tv zugeordnet. Die
Grund-Ansteuerzeit tv ist das Ausgangssignal des ersten
Ausgangs, der zur ersten Multiplizierstelle führt. Dar
über hinaus ist in der Zuordnungseinheit 1 ein bestimmter
Verdrehweg Delta w₀ abgespeichert, der entsprechend einer
Differenz zwischen der Ist- und der Soll-Position eine
Grundansteuerzeit tv0 zugeordnet wird. Diese dem bestimm
ten Verdrehweg Delta w₀ zugeordnete Grund-Ansteuerzeit
tv0 ist das Signal bzw. der Wert der über den zweiten
Ausgang der Zuordnungseinheit 1 an einen Eingang der
Adaptionseinheit 3 übermittelt wird. Die Adaptionseinheit
3 berechnet einen Adaptionswert in Form eines Adaptions
faktor Fk2 aus dem Verhältnis dieser dem bestimmten Ver
drehweg Delta w₀ zugeordneten Grund-Ansteuerzeit tv0 zu
einer gemessenen Ansteuerzeit ta0, die zur tatsächlichen
Verdrehung um den bestimmten Verdrehweg Delta w₀ führt.
Dazu wird beispielsweise in einer Zeitspanne, in der eine
kontinuierliche Verstellung erfolgt, die Verdrehung der
Nockenwelle um den Verdrehweg Delta w₀ ausgehend von ei
ner Ist-Position wist vorgegeben und die Zeit ta0 gemes
sen, die zur Verdrehung dieses Verdrehwegs Delta w₀
tatsächlich benötigt wird. Dazu ist ein hier nicht darge
stellter Sensor vorgesehen, mit dem die jeweilige Ist-Po
sition der Nockenwelle erfaßt wird. Darüber hinaus kann
in der Adaptionseinheit 3 der so gewonnene Adaptionsfak
tor Fk2 (Fk2=tv0/ta0) in Abhängigkeit von der Öl
temperatur TÖl und der Brennkraftmaschinendrehzahl n kor
rigiert werden, indem er z. B. zusätzlich mit einem von
diesen Größen TÖl, n abhängigen korrigierenden Faktor K
multipliziert wird (Fk2=tv0/ta0 *K).
Der Adaptionsfaktor Fk2 wird an der zweiten Multiplizier
stelle mit dem Korrekturwert in Form eines Korrekturfak
tors Fk1 multipliziert. Der Korrekturfaktor Fk1 wird in
Abhängigkeit von der Öltemperatur TÖl und der Brennkraft
maschinendrehzahl n bestimmt. An der Multiplizierstelle
wird zur Gewinnung der vorgegebenen Ansteuerzeit ta die
aus der Zuordnungseinheit 1 theoretisch ermittelte Grund-
Ansteuerzeit tv mit dem Korrekturfaktor Fk1 und dem Adap
tionsfaktor Fk2 multipliziert.
In Abhängigkeit von der Ansteuerzeit ta des Stellgliedes
4 ergibt sich ein Verdrehweg bei der Verdrehung einer ro
tierenden Nockenwelle, der einer gewünschten Verdrehung
entsprechend eines Sollwertes wsoll sehr nahe kommt. Er
findungsgemäß ist somit unter Einsatz ohnehin erfaßter
Betriebsgrößen eine sehr genaue und sehr schnelle Rege
lung auf eine gewünschten Soll-Position einer Nockenwelle
gegenüber der Kurbelwelle oder einer anderen Nockenwelle
erreichbar.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Verdrehung einer Nockenwelle
gegenüber der Kurbelwelle in Kraftfahrzeugen mit
einem durch ein vorgegebenes elektrisches Ansteu
ersignal regelbaren Stellglied, mit einem Nocken
wellengebersystem, durch das die momentane Ist-Po
sition der Nockenwelle erfaßt wird und mit einem
Steuergerät, das in Abhängigkeit von Be
triebsgrößen der Brennkraftmaschine eine Soll-Po
sition vorgibt und das die Differenz zwischen der
Ist-Position und der Soll-Position berechnet, da
durch gekennzeichnet, daß im Steuergerät eine Zu
ordnungseinheit (1) vorgesehen ist, durch die je
der Differenz zwischen der Ist-Position (wist) und
der Soll-Position (wsoll) ein Grund-Ansteuersignal
(tv) zugeordnet ist und daß das vorgegebene An
steuersignal (ta) aus dem Grund-Ansteuersignal
(tv) und aus einem von der Öltemperatur (TÖl) und
der Drehzahl (n) der Brennkraftmaschine abhängigen
Korrekturwert (Fk1, Fk2) berechnet wird.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das vorgegebene Ansteuersignal
(ta) aus dem Grund-Ansteuersignal (tv) und aus ei
nem Adaptionswert (Fk2) berechnet wird, der durch
das Verhältnis des Grund-Ansteuersignals (tv0),
das durch die Zuordnungseinheit (1) einem bestimm
ten Verdrehweg (Delta w₀) zugeordnet ist, zu einem
gemessenen Ansteuersignal (ta0), das zur tatsäch
lichen Verdrehung um denselben Verdrehweg (Delta
w₀) führt, gebildet wird.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Korrekturwert (Fk1)
und/oder der Adaptionswert (Fk2) in Abhängigkeit
von der Richtung der Verdrehung bestimmt wer
den/wird.
4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Korrekturwert
(Fk1) und/oder der Adaptionswert (Fk2) in Abhän
gigkeit von der Anzahl der zu regelnden Stellglie
der bestimmt werden/wird.
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