DE4338261A1 - Lager, insbesondere für Ausrücksysteme von Reibungskupplungen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Lager, und insbeson­ dere ein Ausrücklager für eine Kraftfahrzeug-Reibungs­ kupplung, wie z. B. ein Lager mit einem umlaufenden In­ nenring mit auf dessen Außenwandung angeordneter Lauf­ bahn, einem umfangsmäßig feststehenden Außenring mit an der Innenwandung angeordneter Laufbahn, Wälzkörpern zwi­ schen beiden Lagerringen, wobei der Außenring mit einem radial nach innen weisenden Flanschteil versehen ist, in dessen Bohrung ein ringförmiges Dichtelement gegenüber dem Endbereich des Innenringes dichtend anliegt.

Es sind bereits selbstzentrierende Lager für Ausrücksy­ steme bekannt (z. B. DE-OS 38 10 369), bei denen axial beide Seiten des Lagers durch Labyrinthdichtungen abge­ dichtet sind. Nachteilig ist hierbei, daß bei steigender Temperatur des Lagers der Austritt von Schmierfett nicht vermieden werden kann und daß durch den Spalt der Laby­ rinthdichtung Fremdkörper von außen nach innen in das Lager eindringen können.

Des weiteren sind selbstzentrierende Ausrücklager mit einer Berührungsdichtung bekannt (z. B. DE-OS 39 39 117), bei denen zwischen einem umlaufenden Innenring und einem radial nach innen weisenden Flanschteil eines fest stehen­ den Außenringes eine gummielastische Berührungsdichtung angeordnet ist. Bei dieser Art von Abdichtung wird zwar im Prinzip das Austreten von Schmierfett und das Eindrin­ gen von Fremdkörpern vermieden, nachteilig ist jedoch die ungünstige Montage der Dichtung am Außenring des Lagers sowie eine negative Auswirkung von Fertigungstoleranzen auf die Abdichtung. Aufgrund der stirnseitigen Anlage des Dichtungsringes am umlaufenden Innenring des Lagers wir­ ken sich Fertigungstoleranzen sowohl der Dichtung wie auch des Innenring negativ auf die Abdichtungsqualität der Dichtung aus. Darüber hinaus wirkt sich eine Quellung des gummielastischen Werkstoffes ebenfalls negativ auf die Funktion der Abdichtung aus.

Es ist Aufgabe der Erfindung ein Lager, insbesondere ein Ausrücklager für eine Kraftfahrzeug-Reibungskupplung zu schaffen, das trotz eventueller Fertigungstoleranzen bes­ ser als bisher beispielsweise gegen Austreten von Schmiermittel aus dem Lager oder Eindringen von Fremdkör­ pern in das Lager abgedichtet ist.

Die Erfindung geht aus von einem Lager, welches folgende Merkmale umfaßt:
zwei relativ zueinander um eine Drehachse drehbare Lager­ ringe, von denen ein innerer Lagerring auf einer äußeren Umfangsfläche und ein äußerer Lagerring auf einer inneren Umfangsfläche einander gegenüberliegend je eine Wälzla­ gerlaufbahn aufweist und von denen ein erster der beiden Lagerringe, insbesondere der äußere Lagerring, ein ring­ förmiges, radial zum zweiten der beiden Lagerringe vor­ stehendes und in einer Sitzfläche an seinem Umfang, ins­ besondere seinem Innenumfang, radial endendes Flanschteil aufweist und der zweite Lagerring, insbesondere der in­ nere Lagerring, auf der dem Flanschteil axial benachbar­ ten Seite seiner Wälzkörperlaufbahn in einem Endbereich endet, der eine ringförmige Dichtfläche bildet, eine Vielzahl Wälzkörper, insbesondere Kugeln zwischen den Wälzkörperlaufbahnen der beiden Lagerringe und ein an der Sitzfläche des Flanschteils gehaltenes, mit einem ringförmigen Dichtbereich aus elastischem, insbe­ sondere gummielastischem Material an der Dichtfläche des zweiten Lagerrings anliegendes, ringförmiges Dicht­ element.

Die erfindungsgemäße Verbesserung besteht darin, daß der elastische Dichtbereich des Dichtelements wenigstens eine Dichtlippe umfaßt, deren Lippenwand im wesentlichen schräg zur Dichtfläche des zweiten Lagerrings verläuft, mit der Dichtfläche zumindest teilweise überlappt und biegeelastisch beansprucht auf der Dichtfläche aufliegt.

Da die Lippenwand der Dichtlippe anders als bei der Dich­ tung des herkömmlichen Lagers nicht auf Stauchung, son­ dern biegeelastisch beansprucht wird, kann sich die mit ihrem Lippenrand an der Dichtfläche aufliegende Lippen­ wand längs der Dichtfläche verschieben und aufgrund der Schrägneigung sowohl axiale als auch radiale Bautoleran­ zen ohne Beeinträchtigung der Dichtwirkung ausgleichen. Bei geschmierten Lagern wird damit sicher der Austritt von Fett bzw. Schmiermittel verhindert und auch Schmutz und dergleichen kann nicht in das Lager eindringen. Selbst wenn im Betrieb das elastische Material quellen sollte, werden durch diese Konstruktion derartige Abmes­ sungsänderungen aufgefangen. Da sich die Vorspannkraft der Lippendichtung im Betrieb nur wenig ändert, ändert sich auch das Reibmoment der Dichtung kaum, wodurch rei­ bungsbedingte Temperaturerhöhungen des Lagers weitgehend vermieden werden. Soweit vorstehend elastische Materia­ lien erwähnt sind, handelt es sich um gummi- oder elasto­ merelastische Materialien. Unter solchen Materialien im vorstehenden Sinn sollen sämtliche Materialien verstanden werden, die eine gummiähnliche Elastizität haben, ohne jedoch aus Gummi oder dergleichen bestehen zu müssen.

Gesehen in einer Axiallängsschnittebene ist der zwischen der Dichtfläche und der Lippenwand eingeschlossene Winkel zweckmäßigerweise kleiner als 90°. Die Erzeugende der zur Drehachse zentrischen Dichtfläche kann parallel zur Dreh­ achse verlaufen, aber auch rechtwinklig oder schräg dazu und insbesondere kann die Erzeugende konvex gekrümmt sein. Speziell bei Dichtflächen, die angenähert rechtwin­ klig zur Drehachse verlaufen, ist es von Vorteil, wenn die Lippenwand zumindest zwei in unterschiedlichem Kegelwin­ kel verlaufende Wandbereiche umfaßt, um auch hier axiale Toleranzen biegeelastisch von der Lippenwand aufnehmen zu können. Die Lippenwand hat in jedem Fall bevorzugt einen im Querschnitt verrundeten Dichtrand, mit dem sie auf der Dichtfläche aufliegt, um sicherzustellen, daß bei einer biegeelastischen Auslenkung der der Dichtwand sich das Auflageprofil des Dichtrands nicht ändert.

Wenngleich für eine hinreichend gute Abdichtung normal er­ weise eine einzige ringförmige Dichtlippe ausreicht, kön­ nen zur Verbesserung der Wirkung ggf. auch zwei Dichtlip­ pen vorgesehen sein, die an je einem von zwei in unter­ schiedlichem Winkel zur Drehachse verlaufenden Flächenbe­ reichen der Dichtfläche biegeelastisch anliegen. Bei­ spielsweise können die beiden Flächenbereiche der Dicht­ fläche eine konvexe Randkante bilden, die zwischen die beiden Dichtlippen hineinreicht.

Der vorangegangen erläuterte Aspekt der Erfindung be­ trifft eine Berührungsabdichtung der beiden Lagerringe relativ zueinander. Unter einem zweiten Aspekt der Erfin­ dung, der sowohl zusätzlich zu der Berührungsdichtung als auch für sich allein von Bedeutung ist, wird die erfin­ dungsgemäße Verbesserung der Abdichtung des Lagers durch eine berührungsfreie Dichtung erreicht. Auch unter dem zweiten Aspekt der Erfindung wird das Problem überwunden, axiale und radiale Bautoleranzen ohne Beeinträchtigung der Dichtwirkung zulassen zu können. Zugleich wird eine möglichst einfache Konstruktion angestrebt.

Auch unter dem zweiten Aspekt geht die Erfindung von dem bereits vorstehend erläuterten Lager aus, wobei die Ver­ besserung dadurch gekennzeichnet ist, daß das Dichtele­ ment in radialem Abstand zu dem an der Dichtfläche anlie­ genden Dichtbereich einen axial zum zweiten Lagerring vorstehenden und hierzu auf der dem ersten Lagerring ra­ dial abgewandten Seite unter Bildung eines ringförmigen Dichtungsspalts axial teilweise überlappenden Ringansatz aufweist. Der Dichtungsspalt bildet eine Art Labyrinth­ dichtung, die zusätzlich zu der Berührungsdichtung auf deren radial äußeren Seite vorgesehen ist. Bei der Berüh­ rungsdichtung kann es sich um die unter dem ersten Aspekt bereits erläuterte Lippendichtung, aber auch um eine an­ dere geeignete Konstruktion handeln. Da der Ringansatz die Berührungsdichtung von außen her überdeckt, sorgt er zusätzlich für einen Transportschutz der Berührungsdich­ tung.

Von wesentlicher Bedeutung sind Ausführungsformen, bei welchen der aus elastischem, insbesondere gummielasti­ schem Material bestehende Dichtungsbereich an einem ring­ förmigen, an der Sitzfläche des ersten Lagerrings gehal­ tenen Tragkörper aus im wesentlichen steifen Material gehalten ist. Der Tragkörper, bei dem es sich beispiels­ weise um ein Blechformteil handeln kann, übernimmt die Aussteifung und Fixierung des elastischen Dichtbereich, also beispielsweise der Dichtlippe im Bereich der Sitz­ fläche. Der elastische Dichtungsbereich ist fest mit dem Tragkörper verbunden, beispielsweise durch Anspritzen oder Anvulkanisieren oder dergleichen. Als besonders gün­ stig hat es sich in diesem Zusammenhang herausgestellt, wenn sich das elastische Material des Dichtbereichs zwi­ schen die Sitzfläche und den Tragkörper hineinerstreckt, der Dichtungsbereich also eine Art "Überlauf" bildet, der nicht nur für einen festen Sitz des Tragkörpers und des Dichtelements in der Sitzfläche sorgt, sondern auch den Lagerring an dieser Stelle abdichtet. Wenngleich der den Labyrinth-Dichtspalt bildende Ringansatz auch aus dem elastischen Material des z. B. als Lippendichtung ausge­ bildeten Dichtungsbereichs bestehen kann, so ist doch bevorzugt vorgesehen, daß der Tragkörper diesen Ringan­ satz bildet, um die Schutzwirkung der Labyrinthdichtung zu erhöhen.

In einer bevorzugten Ausführungsform hat der Tragkörper einen entgegen dem Flanschteil des ersten Lagerrings im Bereich der Sitzfläche abstehenden Ringflansch, der auf der den Wälzkörperlaufbahnen axial abgewandten Seite an dem Flanschteil abgestützt ist. Der Ringflansch des Trag­ körpers umgreift auf diese Weise die axiale Stirnfläche des Lagerrings, an der sich im Betrieb Ausrückorgane des Ausrücksystems axial abstützen. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird auf diese Weise eine axiale Fixierung des Dichtele­ ments an dem Lagerring erreicht. Darüber hinaus sorgt der mit vergleichsweise einfachen Herstellungsmethoden exakt herstellbare Ringflansch des Tragkörpers für eine präzise Auflage an den Ausrückorganen. Es ist insbesondere dann von Vorteil, wenn es sich bei dem Lager um ein selbstzen­ trierendes Lager handelt, das sich im Betrieb an einer achsnormalen Anschlagsfläche der Ausrückorgane radial beweglich abstützt. Bei einem solchen selbstzentrierenden Lager umschließen die Lagerringe z. B. einen Hülsenab­ schnitt eines Lagerträgers mit radialem Spiel, während der Flanschteil des ersten Lagerrings über den Ring­ flansch des Tragkörpers an einem von dem Hülsenabschnitt des Lagerträgers radial nach außen abstehenden Ring­ flansch abstützbar ist. Der Tragkörper, bei dem es sich zweckmäßigerweise um ein Kunststoff-Formteil handelt, stützt sich dann über den Ringflansch des Lagerträgers an dem ersten Lagerring ab, wodurch eventueller Verschleiß gemindert wird.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines selbstzentrierenden Ausrücklagers für eine Kraftfahrzeug-Reibungskupplung;

Fig. 2 einen teilweise schematisch dargestellten Axi­ allängsschnitt durch eine Variante des selbst­ zentrierenden Ausrücklagers;

Fig. 3 eine Detailansicht des Lagerbereichs des Aus­ rücklagers aus Fig. 2 und

Fig. 4 bis 8 Schnittansichten von Varianten der Aus­ rücklager der Fig. 1 und 2.

Das in Fig. 1 dargestellte, allgemein mit 1 bezeichnete selbstzentrierende Ausrücklager umfaßt einen zu einer Drehachse 3 zentrischen, als Kunststoff-Formteil ausge­ bildeten Lagerträger 5, an dem ein Wälzlager 7 mit gerin­ gem radialen Spiel beweglich axial abgestützt ist. Der Lagerträger 5 hat eine zur Drehachse 3 konzentrische Schiebehülse 9, mit der er im Betrieb auf einem nicht näher dargestellten zur Getriebeeingangswelle konzentri­ schen Führungsrohr axial verschiebbar gelagert ist sowie einen nach radial außen abstehenden Ringflansch 11, der auf seiner axial zur Reibungskupplung hin gelegenen Seite eine zur Drehachse 3 normal verlaufende Stützfläche 13 bildet. Das Wälzlager 7 hat einen im Betrieb nicht rotie­ renden Außenring 15 sowie einen im Betrieb rotierenden Innenring 17, der sich über Wälzkörper, hier in Form von Kugeln 19 an dem Außenring 15 radial sowie axial zumin­ dest zum Flansch 11 hin abstützt. Die Kugeln 19 laufen hierbei in einer Wälzkörperlaufbahn 21 am Innenumfang 21 des Außenrings 15 sowie eine Wälzkörperlaufbahn 23 am Außenumfang des Innenrings 17. Zum Außenring 15 steht ein Flanschteil 25 nach radial innen hin bis in den Bereich des Innenrings 17 ab. Das Flanschteil 25 stützt sich, geringfügig radial verschiebbar an der Anlagefläche 13 des Ringflansches 11 ab. Der Innenring 17 trägt an seinem der Reibungskupplung zugewandten Ende ein weiteres Flanschteil 27, mit dem er an den Ausrückorganen der Rei­ bungskupplung, beispielsweise deren Membranfederzungen anliegt.

Zum Auskuppeln der Reibungskupplung übt das Ausrücksystem der Reibungskupplung beispielsweise über eine Ausrückga­ bel oder einen hydraulischen Nehmerzylinder auf den La­ gerträger 5 eine Axialkraft aus, die über das Wälzlager 7 auf die Ausrückorgane der Reibungskupplung übertragen wird. Bei Fluchtungsfehlern zwischen der Ausrückorganen der Reibungskupplung und dem Lagerträger 5 zentriert sich das Wälzlager 7 selbsttätig aufgrund seiner radialen Be­ weglichkeit relativ zu dem Lagerträger 5. Das Wälzlager 7 ist durch einen Haltering 29 unverlierbar an dem Lager­ träger 5 gehalten und wird durch ein Federelement 31 ge­ gen die Anlagefläche 13 gespannt.

Das Wälzlager 7 wird durch eine am Außenring 15 gehaltene und bis zur Außenumfangsfläche des Innenrings 17 rei­ chende Dichtscheibe 33 nach Art einer Labyrinthdichtung auf der zur Reibungskupplung gelegenen Seite der Wälzkör­ perlaufbahnen 21, 23 abgedichtet. Ein weiteres Dichtele­ ment 35 dichtet den Innenring 17 relativ zu dem Flansch­ teil 25 des Außenrings 15 hin ab. Das Dichtelement 35 umfaßt einen ringförmigen Tragkörper 37 aus einem steifen Material, insbesondere in Form eines Blechformteils, an dem eine ringförmige Dichtlippe 39 aus einem gummi- oder elastomer-elastischem Material entlang des Fußbereichs ihrer Lippenwand 41 befestigt, beispielsweise angespritzt oder anvulkanisiert ist. Der Tragkörper 37 ist in einer durch eine zentrische Öffnung am Innenumfang des Flansch­ teils 25 gebildeten, beispielsweise zylindrischen Sitz­ fläche 43 fixiert, beispielsweise im Preßsitz gehalten. Die Lippenwand 41 erstreckt sich bis an eine ringförmige Dichtfläche 45 des Innenrings 17 heran, an der sie mit ihrem in nicht näher dargestellter Weise im Querschnitt verrundeten Lippenrand aufliegt. Die Dichtfläche 45 und die Lippenwand 41 überlappen einander und verlaufen, wie Fig. 1 zeigt, zueinander schräg geneigt, wobei die Auf­ lagekräfte der Dichtlippe durch biegeelastische Verfor­ mung der Lippenwand 41 erzeugt werden. Aufgrund der Schrägneigung der Dichtfläche 45 zur Lippenwand 41 können Abmessungstoleranzen sowohl radial als auch axial aufge­ nommen werden, ohne daß sich die von der Dichtlippe 43 ausgeübten elastischen Kräfte wesentlich ändern.

Wie Fig. 1 ferner zeigt, bildet der Tragkörper 37 radial innerhalb der Lippenwand 41 und mit radialem Abstand dazu einen Ringansatz 47, der den Innenring 17 auf dessen In­ nenseite teilweise axial überlappt und zusammen mit dem Innenring 17 einen Labyrinth-Dichtungsspalt 49 bildet. Der die Dichtlippe 43 überdeckende Ringansatz verbessert die Dichtwirkung der durch die Dichtlippe 43 bewirkten Berührungsdichtung und bildet zugleich einen Transport­ schutz.

Im folgenden werden Varianten des Ausrücklagers 1 erläu­ tert. Gleichwirkende Komponenten sind hierbei mit den Bezugszahlen vorangegangen erläuterter Versionen be­ zeichnet und zur Unterscheidung mit einem Buchstaben ver­ sehen. Zur Erläuterung des Aufbaus und der Wirkungsweise wird auf die vorangegangene Beschreibung bezug genommen. Bei sämtlichen Varianten kann es sich um selbstzentrie­ rende Ausrücklager handeln, selbst wenn die hierzu erfor­ derlichen Führungsorgane des Ausrücksystems im einzelnen nicht dargestellt sein sollten.

Fig. 2 zeigt ein selbstzentrierendes Ausrücklager 1a, dessen Wälzlager 7a in Fig. 3 im einzelnen einschließ­ lich seines Dichtelementes 35a dargestellt ist. Der La­ gerträger 5a ist lediglich strichpunktiert angedeutet. Das Ausrücklager 1a unterscheidet sich von dem Lager der Fig. 1 in erster Linie dadurch, daß der wiederum aus steifem Material, beispielsweise Blech hergestellte Trag­ körper 37a zusätzlich zu dem den Labyrinth-Dichtungsspalt 49a bildenden Ringansatz 47a einen dem Flanschteil 25a auf der den Wälzkörperlaufbahnen 21a, 23a axial abgewand­ tem Seite des Flanschteils 25a abdeckenden Ringflansch 51 bildet, der sich von der Sitzfläche 43a entlang des Flanschteils 25a nach radial außen erstreckt und flächig an diesem anliegt. Der Flanschteil 25a stützt sich damit über den Ringflansch 51 an der Stützfläche 13a des La­ gerträgers 5a ab. Der Ringflansch 51 fixiert auf diese Weise den Tragkörper 37a axial und sorgt für eine ver­ schleißarme gleichmäßige Anlage des Außenrings 15a an der Stützfläche 13a.

Die Lippenwand 41a ist mit ihrem Fußbereich an dem Trag­ körper 37a angespritzt oder anvulkanisiert und erstreckt sich in geringer Schichtdicke nach Art eines Überlaufs 53 zwischen die Sitzfläche 43a des Flanschteils 25a und den ihr radial gegenüberliegenden Bereich des Tragkörpers 37a hinein. Der Überlauf 53 dichtet diesen Bereich ab und sorgt für eine dauerhafte Befestigung des Tragkörpers 37a an der Sitzfläche 43a.

Die Dichtfläche 45a des Innenrings 17a hat konvex ge­ krümmte Form und überlappt teilweise mit der radial bie­ geelastisch beanspruchten Lippenwand 41a, die mit ihrem verrundeten Dichtrand 55 (Fig. 3) an der Dichtfläche 45a vorgespannt anliegt.

Das Ausrücklager 7b aus Fig. 4 unterscheidet sich von dem Ausrücklager der Fig. 2 und 3 im wesentlichen nur dadurch, daß die Dichtfläche 45b des Innenrings 17b zy­ lindrisch verläuft, also eine zur Drehachse parallele Erzeugende hat, während die Lippenwand 41b des Dichtele­ ments 35b zur Dichtfläche 45b unter einem spitzen Winkel konisch geneigt ist und mit der Dichtfläche 45b in axia­ ler Richtung teilweise überlappt. Der verrundete Dich­ trand 55b der Dichtwand 41b liegt hierbei am Außenumfang des Innenrings 17b an.

Die Ausführungsform der Fig. 5 unterscheidet sich von dem Ausrücklager der Fig. 2 und 3 im wesentlichen nur dadurch, daß die Dichtfläche 45c des Innenrings 17c die Form eines zur Dichtwand 41c hin sich verjüngenden Konus hat, dessen geradlinige Erzeugende zur Drehachse geneigt ist. Die Dichtwand 41c hingegen verläuft angenähert zy­ lindrisch.

Fig. 6 zeigt ein Ausrücklager 7d, bei welchem die Dicht­ fläche 45d des Innenrings 17d achsnormal zur Drehachse verläuft. Um bei einer solchen Lage der Dichtfläche so­ wohl axiale als auch radiale Toleranzen ausgleichen zu können, ist die Lippenwand 41d geknickt und hat die Form zweier ineinander übergehender Rohr-Kegelstümpfe mit unterschiedlichen Kegelwinkeln. Der dem Dichtrand 55d be­ nachbarte Bereich 57 der Lippenwand 41d hat einen größe­ ren Kegelwinkel als der den Fußbereich der Lippenwand 41d bildende Bereich 59. Der auf der Dichtfläche 45d auflie­ gende Dichtrand 55d der Lippenwand 41d ist im Querschnitt wiederum verrundet und der an ihn anschließende Bereich 57 der Lippenwand 41d überlappt radial mit der Dicht­ fläche 45d. Auch hier wird die Lippenwand 41d biegeela­ stisch beansprucht, was es ermöglicht, axiale Fertigungs­ toleranzen des Innenrings 17d und des Dichtelements 35d auszugleichen.

Fig. 7 zeigt eine Variante der Ausrücklagers aus Fig. 6, die sich von dem Ausrücklager der Fig. 6 im wesentli­ chen nur dadurch unterscheidet, daß der Dichtrand 55e der Lippenwand 41e eine entsprechend der Dichtfläche 45e achsnormal verlaufende Anlagefläche hat, mit der die Lip­ penwand 41e an der Dichtfläche 45e flächig aufliegt.

Die vorstehend erläuterten Ausführungsformen haben sämt­ lich eine einzige Dichtlippe, die an einer ihr zugeord­ neten Dichtfläche des Innenrings anliegt. Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Ausrücklagers 7f, dessen Dichtelement 35f zwei gesondert voneinander biege-ela­ stisch verformbare Dichtlippen 39f′ und 39f′′. Die Dichtlippen 39f′ und 39f′′ haben in ihren Fußbereichen gemeinsam an dem Tragkörper 37f gehaltene Lippenwände 41f′ bzw. 41f′′, von denen jede an einem ihr zugeordneten Flächenbereich 45f′ bzw. 45f′′ der Dichtfläche des Innen­ rings 17f in Form einer Berührungsdichtung anliegt. Der Flächenbereich 45f′ verläuft ähnlich dem Ausführungsbei­ spiel der Fig. 4 zylindrisch, während der Flächenbereich 45f′′ entsprechend den Versionen der Fig. 6 und 7 achsnormal zur Drehachse verläuft. Dementsprechend hat auch die dem Flächenbereich 45f′ zugeordnete Lippenwand 41f′ konische Form und überlappt mit dem Flächenbereich 45f′, während die Lippenwand 41f′′ entsprechend den Fig. 6 und 7 aus zwei mit unterschiedlichen Konuswinkeln aufeinander folgenden Lippenwandbereichen besteht. Zur Erläuterung der Einzelheiten derartiger Dichtlippen wird auf die Beschreibung der Fig. 4, 6 und 7 verwiesen. Wie Fig. 8 zeigt, begrenzen die Lippenwände 41f′ und 41f′′ zwischen sich einen Ringspalt, in den die durch die Flächenbereiche 45f′ und 45f′′ gebildete Stirnkante des Innenrings 17f eingreift. Aufgrund ihrer Anstellwinkel bezogen auf die jeweils zugeordneten Flächenbereiche 45f′ und 45f′′ verhindert die Dichtlippe 39f′ in erster Linie das Austreten von Schmiermittel aus dem Lagerinneren, während die Dichtlippe 39f′′ das Eindringen von Schmutz in den Lagerinnenraum verhindert. Auch das Ausrücklager 7f wird zusätzlich durch einen Labyrinthdichtspalt 49f, den der Ringansatz 47f des Tragkörpers 37f zusammen mit dem Innenumfang des inneren Lagerrings 17f bildet, abge­ dichtet.

Claims (23)

1. Lager, insbesondere für Ausrücksysteme von Reibungskupplungen, mit einem umlaufenden Innenring (17) mit auf dessen Außenwandung angeordneter Laufbahn (23), einem umfangsmäßig feststehenden Außenring (15) mit an der Innenwandung angeordneter Laufbahn (21), Wälzkörpern (19) zwischen beiden Lagerringen (15, 17), wobei der Außenring (15) mit einem radial nach innen weisenden Flanschteil (25) versehen ist, in dessen Bohrung (43) ein ringförmiges Dichtelement (35) gegenüber dem Endbereich des Innenringes (17) dichtend anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (35) eine federnde Dichtlippe (39) aufweist, die die Dichtfläche (45) des Innenringes (17) teilweise überdeckt.

2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen Dichtfläche (17) und Dichtlippe (39) eingeschlossene Winkel kleiner als 90° ist.

3. Lager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (35) an einem Tragkörper (37) anvulkanisiert ist.

4. Lager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (35) sich in die lichte Innenbohrung des Innenringes (17) hineinerstreckt.

5. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtfläche (45) parallel, rechtwinklig, im Winkel oder gekrümmt zur Längsachse (3) des Lagers verläuft.

6. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (39d, f) aus zwei im Winkel zueinander verlaufenden Bereichen (57, 59; 57f, 59f) besteht.

7. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (39) im Bereich der Dichtfläche (45) auf der der Dichtfläche (3) zugewandten Seite mit einem Radius versehen ist.

8. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (37) mit einem Überlauf (53) des Elastomers des Dichtungselementes (35) zur Abdichtung gegenüber des Außenringes (15) versehen ist.

9. Lager, insbesondere Ausrücklager für eine Kraftfahrzeug-Reibungskupplung, umfassend:

• - zwei relativ zueinander um eine Drehachse (3) drehbare Lagerringe (15, 17), von denen ein innerer Lagerring (17) auf einer äußeren Umfangsfläche und ein äußerer Lagerring (15) auf einer inneren Umfangsfläche einander gegenüberliegend je eine Wälzkörperlaufbahn (21, 23) aufweist und von denen ein erster (15) der beiden Lagerringe (15, 17), insbesondere der äußere Lagerring, ein ringförmiges, radial zum zweiten (17) der beiden Lagerringe (15, 17) vorstehendes und in einer Sitzfläche (43) an seinem Umfang, insbesondere seinem Innenumfang, radial endendes Flanschteil (25) aufweist und der zweite Lagerring (17), insbesondere der innere Lagerring auf der dem Flanschteil (25) axial benachbarten Seite seiner Wälzkörperlaufbahn (23) in einem Endbereich endet, der eine ringförmige Dichtfläche (45) bildet,
• - eine Vielzahl Wälzkörper (19), insbesondere Kugeln zwischen den Wälzkörperlaufbahnen (21, 23) der beiden Lagerringe (15, 17) und
• - ein an der Sitzfläche (43) des Flanschteils (25) gehaltenes, mit einem ringförmigen Dichtbereich (39) aus elastischem, insbesondere gummielastischem Material an der Dichtfläche (45) des zweiten Lagerrings (17) anliegendes, ringförmiges Dichtelement (35), dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Dichtbereich des Dichtelements (35) wenigstens eine Dichtlippe (39) umfaßt, deren Lippenwand (41) im wesentlichen schräg zur Dichtfläche (45) des zweiten Lagerrings (17) verläuft, mit der Dichtfläche (45) zumindest teilweise überlappt und biegeelastisch beansprucht auf der Dichtfläche (45) aufliegt.

10. Lager nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß, gesehen in einer Axiallängsschnittebene, der zwischen der Dichtfläche (45) und der Lippenwand (41) eingeschlossene Winkel kleiner als 90° ist.

11. Lager nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugenden der zur Drehachse (3) zentrischen Dichtfläche (45) parallel, rechtwinklig, schräg oder konvex gekrümmt zur Drehachse (3) verlaufen.

12. Lager nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippenwand (41d, e) zumindest zwei in unterschiedlichem Kegelwinkel verlaufende Wandbereiche (57, 59; 57e, 59e) umfaßt.

13. Lager nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippenwand (41) einen im Querschnitt verrundeten Dichtrand (55) hat, mit dem sie auf der Dichtfläche (45) aufliegt.

14. Lager nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Dichtlippen (39f′, 39f′′) vorgesehen sind, die an je einem von zwei in unterschiedlichem Winkel zur Drehachse verlaufenden Flächenbereichen (45f′, 45f′′) der Dichtfläche biegeelastisch anliegen.

15. Lager nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippenwand (41) in ihrem Fußbereich an einem ringförmigen, an der Sitzfläche (43) des ersten Lagerrings (15) gehaltenen Tragkörper (37) aus im wesentlichen steifem Material gehalten ist.

16. Lager nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (37a-f) in radialem Abstand zur Dichtlippe (39a-f) einen axial zum zweiten Lagerring (17a-f) vorstehenden und diesen auf der dem ersten Lagerring (15a-f) radial abgewandten Seite unter Bildung eines ringförmigen Dichtungsspalts (49a-f) axial teilweise überlappenden Ringansatz (47a-f) aufweist.

17. Lager, insbesondere Ausrücklager für eine Kraftfahrzeug-Reibungskupplung, umfassend

• - zwei relativ zueinander um eine Drehachse (3) drehbare Lagerringe (15, 17), von denen ein innerer Lagerring (17) auf einer äußeren Umfangsfläche und ein äußerer Lagerring (15) auf einer inneren Umfangsfläche einander gegenüberliegend je eine Wälzkörperlaufbahn (21, 23) aufweist und von denen ein erster (15) der beiden Lagerringe (15, 17), insbesondere der äußere Lagerring, ein ringförmiges, radial zum zweiten (17) der beiden Lagerringe (15, 17) vorstehendes und in einer Sitzfläche (43) an seinem Umfang, insbesondere seinem Innenumfang, radial endendes Flanschteil (25) aufweist und der zweite Lagerring (17), insbesondere der innere Lagerring, auf der dem Flanschteil (25) axial benachbarten Seite seiner Wälzkörperlaufbahn (23) in einem Endbereich endet, der eine ringförmige Dichtfläche (45) bildet,
• - eine Vielzahl Wälzkörper (19), insbesondere Kugeln zwischen den Wälzkörperlaufbahnen (21, 23) der beiden Lagerringe (15, 17),
• - ein an der Sitzfläche (43) des Flanschteils (25) gehaltenes, mit einem ringförmigen Dichtbereich (39) aus elastischem, insbesondere gummielastischem Material an der Dichtfläche (45) des zweiten Lagerrings (17) anliegendes, ringförmiges Dichtelement (35), dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (35) in radialem Abstand zu dem an der Dichtfläche (45) anliegenden Dichtbereich (39) einen axial zum zweiten Lagerring (17) vorstehenden und diesen auf der dem ersten Lagerring (15) radial abgewandten Seite unter Bildung eines ringförmigen Dichtungsspalts (49) axial teilweise überlappenden Ringansatz (47) aufweist.

18. Lager nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der aus elastischem Material bestehende Dichtungsbereich (39) an einem ringförmigen, an der Sitzfläche (43) des ersten Lagerrings (15) gehaltenen Tragkörper (37) aus im wesentlichen steifem Material gehalten ist.

19. Lager nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (37) den Ringansatz (47) bildet.

20. Lager nach einem der Ansprüche 15, 16, 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß sich das elastische Material des Dichtbereichs (39a-f) zwischen die Sitzfläche (43a-f) und den Tragkörper (37a-f) hineinerstreckt.

21. Lager nach einem der Ansprüche 15, 16 und 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (37) aus Blech besteht.

22. Lager nach einem der Ansprüche 15, 16 und 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (37a-f) einen entgegen dem Flanschteil (25a-f) des ersten Lagerrings (15a-f) vom Bereich der Sitzfläche (43a-f) abstehenden Ringflansch (51a-f) aufweist, der auf der den Wälzkörperlaufbahnen (21a-f, 23a-f) axial abgewandten Seite an dem Flanschteil (25a-f) abgestützt ist.

23. Lager nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerringe einen Hülsenabschnitt eines Lagerträgers mit radialem Spiel umschließen und der Flanschteil des ersten Lagerrings über den Ringflansch des Tragkörpers an einem von dem Hülsenabschnitt des Lagerträgers radial nach außen abstehenden Ringflansch abstützbar ist.