DE4338149C1 - Einrichtung für die Erzeugung von Strängen nach dem Horizontalstranggießverfahren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für die Erzeugung von Strängen nach dem Horizontalstranggießverfahren gemäß Gattungsbegriff des Anspruches 1.

In der DD 2 42 148 A3 ist für eine Horizontalstranggießmaschine eine den Strang führende Hülse angegeben, die einen etwa quadrati­ schen Querschnitt des Stranges ergibt und bei der die strangführen­ den Flächen mit parallel zur Hülsenachse verlaufenden zylindrischen Teilflächen versehen sind.

Aus der DE 20 25 764 ist eine Einrichtung zur Herstellung von Strängen nach dem Horizontalstranggießverfahren bekannt. Die darin beschriebene Stranggießkokille ist für die Erzeugung von Strängen mit rundem Querschnitt geeignet. Für die Erzeugung von rechteckigen Strängen läßt sich eine Stranggießkokille mit prinzipiell gleichem Aufbau verwenden. Bei der Herstellung von Strängen mit rechteckigem Querschnitt treten jedoch Schwierigkeiten auf, insbesondere bezüglich der Strangkanten. Bevorzugt treten hier innerhalb der Stranggießkokille entstehende Kantenrisse in Erscheinung, die mit den gegebenen Abkühlungsbedingungen erklärbar sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannte Einrichtung mit geringem Aufwand zu verbessern, um Rechteckstränge ohne Kantenrisse erzeugen zu können.

Bei einer Einrichtung gemäß Gattungsbegriff des Anspruches 1 wird die Aufgabe gelöst mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruches l. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, soll die Erfindung näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 den erfindungsgemäßen Teil einer Stranggießkokille im Längsschnitt,

Fig. 2 einen Schnitt A-A nach Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt B-B nach Fig. 1 und

Fig. 4 einen Schnitt C-C nach Fig. 1.

Gemäß Fig. 1 besteht die Einrichtung aus einem nicht dargestellten Verteiler, der die zu vergießende Schmelze enthält und aus dem die Schmelze über die Metallzufuhröffnung 4 in einen von außen gekühlten, metallischen Modul 1 eingeleitet wird. In die an den Verteiler anschließende Stirnseite des metallischen Moduls 1 ist ein Brechring 3 aus Bornitrid eingesetzt. Der Brechring verhindert das Ankleben der sich im Modul 1 bildenden Strangschale an das die Metallzufuhröffnung 4 umgebende feuerfeste Material. Der Modul 1 besteht aus einem ersten, an den Brechring 3 anschließenden Abschnitt, dessen Innenwandflächen einen im Querschnitt quadratischen Formraum begrenzen, also mit im Querschnitt parallelwandigen Wandteilen 9, wobei diese parallelen Wandteile durch radiale Übergänge 8 miteinander verbunden sind. Die Radien der Übergänge sind so gewählt, daß die Schmelze umfänglich an den Wandteilen 9 und den radialen Übergängen 8 der Kokillenwände anliegt. Für einen Strang mit einem Querschnitt von 170 × 170 mm ist dabei ein Radius von ca. 8 mm für den Übergang 8 zweckmäßig.

Die Länge des ersten Abschnittes ist so zu wählen, daß die Bildung einer Strangschale mit hinreichender Tragfähigkeit im Kantenbereich gegeben ist. Die Länge des Abschnittes sollte je nach Stahlqualität, Ziehgeschwindigkeit und Größe des Kantenradius 5 bis 60 mm betragen. In dem in Gießrichtung folgenden Abschnitt des Moduls 1 sind in den Kantenbereichen der Kokille Auskehlungen 7 eingearbeitet, die die im Querschnitt parallelen Wandabschnitte 9 unterbrechen. Die Auskehlungen 7 unterbrechen daher im Kantenbereich den Kontakt der Strangschale mit der Kokillenwand und bewirken eine Unterbrechung der Wärmeabfuhr in diesem Bereich. Es werden also nur noch die ebenen Flächen des Stranges von den Kokillenwänden gekühlt. Dies hat zur Folge, daß Risse in den Strangkanten infolge starker Kühlung und dadurch hervorgerufener Spannungen im Kantenbereich vermieden werden.

Weiter in Gießrichtung schließt an den Modul 1 ein von Platten gebildeter Kokillenteil an. Die Platten bestehen aus der Kühlwasserseite zugeordneten Kupferplatten 5, die auf der den Gießraum bildenden Seite mit Grafitplatten 6 belegt sind. Diese Platten bilden zwar einen im Querschnitt rechteckigen Formraum mit scharfkantigen Ecken, jedoch wird der Strang infolge der im Modul 1 erhaltenen abgerundeten Kanten im Kantenbereich einer geringeren Kühlung unterworfen als auf den ebenen, mit dem Grafit in Berührung stehenden Oberflächenbereichen.

Bezugszeichenliste

1 Kupfermodul
2 Ausnehmung
3 Brechring aus Bornitrid
4 Metallzufuhröffnung des Verteilers
5 Kupferplatten
6 Grafiteinsatz
7 Auskehlung
8 radialer Übergang
9 paralleler Wandabschnitt

Claims (2)

1. Einrichtung für die Erzeugung von Strängen nach dem Horizontalstranggießverfahren bestehend aus einem Verteilergefäß mit mindestens einer Metallzufuhröffnung für eine daran horizontal angeflanschte Kokille, die eingießseitig aus einem metallischen Modul (1) besteht, in den stirnseitig ein Brechring (3) eingesetzt ist und an dem Modul (1) ein Kokillenabschnitt mit einer Grafitauskleidung (6) anschließt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von Strängen mit rechteckigem Querschnitt der Modul (1) In Gießrichtung aus einem ersten, an den Brechring (3) anschließenden Abschnitt mit im Querschnitt parallelen Wandteilen (9) mit radialen Übergängen (8) in den Kantenbereichen besteht und die Radien der Übergänge so gewählt sind, daß die Schmelze umfänglich den Gießquerschnitt ausfüllt und daß in mindestens einem Folgeabschnitt die im ersten Abschnitt gebildete Strangschale lediglich an die im Querschnitt parallelen Wandteile (9) anliegt und daß die radialen Übergänge (8) Auskehlungen (7) bilden, die die abgerundeten Strangkanten mit Abstand umgeben.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Modul (1) folgende Kokillenabschnitt mit der Grafitauskleidung (6) von einzelnen, den Gießquerschnitt bildenden ebenen Platten gebildet ist.