DE4337220A1 - Erntegerät für Obst - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Erntegerät für auf dem Boden liegendes, abgefallenes oder abgeschütteltes Obst, insbesondere Kernobst, bei dem aufgenommenes Obst einem verfahrbaren Sammelbehälter zugeführt und mit aufgenomme­ ne Verschmutzungen, wie Laub, ausgeschieden werden.

Bekannte Erntegeräte dieser Art (Landwirtschaftliches Wochenblatt - Organ des Landesbauernverbandes Baden- Württemberg, Heft 39/93, S. 26/27) nehmen das Obst samt etwaigen Verschmutzungen mittels eines sich gegenüber dem Boden bewegenden, mechanischen Aufnehmers mit Kanten oder Spitzen auf und befördern es mittels Transportschnecken oder Transportbändern mit Erhebungen oder Spitzen aufwärts zum nachfolgenden Abwurf in den Sammelbehälter. Während des Transportes von der Aufnahme bis zum Abwurf werden Verschmutzungen ausgeschieden und fallen auf den befahre­ nen Boden zurück. Solche Erntegeräte sind sowohl in selbstfahrender als auch in handbedienter Ausführung be­ kannt. Nachteilig an diesen Erntegeräten ist, daß die vollständige Aufnahme des Obstes nur von einem ebenen Bo­ den möglich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein vollständiges Aufnehmen und Einsammeln des Obstes von einem unebenen Boden, wie es bei dem körperlich anstrengenden, manuellen Auflesen möglich ist, mittels eines Erntegerätes zu ermöglichen. Diese Aufgabe ist bei einem Erntegerät der eingangs ge­ nannten Art dadurch gelöst, daß der Sammelbehälter all­ seitig geschlossen und im wesentlichen luftdicht ausge­ führt sowie mit einer schließbaren Entleerungsöffnung ver­ sehen ist, daß in dem Sammelbehälter mindestens ein Saug­ rohr angeordnet ist, dessen eines Ende nahe einem Ansaug­ stutzen in einer Stirnwand des Sammelbehälters liegt und dessen anderes Ende nahe der Ansaugseite eines einen Un­ terdruck erzeugenden, motorisch angetriebenen Sauggeblä­ ses liegt, daß die Abluftseite des Sauggebläses über einen Kanal in eine Öffnung in der anderen Stirnwand des Sammelbehälters ausmündet, daß an den Ansaugstutzen ein Ansaugschlauch anschließbar ist, und daß zwischen dem einen Ende des Saugrohres und dem Ansaugstutzen ein Re­ chen als Ableitungselement für angesaugtes Obst angeord­ net ist.

Hierbei kann das von dem Ansaugstutzen abgewandte Ansaug­ ende des Ansaugschlauches den Abmessungen des aufzunehmen­ den Obstes angepaßt einen kreisförmigen oder ovalen Quer­ schnitt oder auch einen länglichen Querschnitt zum Über­ streichen eines entsprechend breiteren Abschnittes des Bodens aufweisen. Auch kann das Ansaugende entweder von Hand von einer Bedienungsperson über den Boden zum Ansau­ gen des Obstes geführt oder an einem Gestänge angebracht sein, mittels dessen das Ansaugende von Hand oder moto­ risch bewegbar den Boden abschnittweise überstreicht. Welche Ausführung hierbei zu bevorzugen ist, hängt von der Dichte des auf dem Boden liegenden Obstes und der Bo­ denbeschaffenheit, insbesondere der Bodenform ab.

Um das Entleeren des Sammelbehälters zu erleichtern, kann dessen Boden zur Entleerungsöffnung hin geneigt sein. Es ist vorteilhaft, wenn der Sammelbehälter auf einem Rah­ men zur Montage auf einem Fahrzeug befestigt ist. Das Fahrzeug kann hierbei ein Lkw- oder Pkw-Anhänger oder ein von Zugtieren zu ziehender Wagen oder ein Lkw sein. Die Bauhöhe des Rahmens ist dabei so zu wählen, daß der Sam­ melbehälter einfach in einen Lagerbehälter - mit oder oh­ ne Zwischenschaltung eines Transportmittels, beispiels­ weise Förderbandes - entleert werden kann.

Zweckmäßigerweise sind in der einen Stirnwand des Sammel­ behälters mehrere unterschiedliche Durchmesser aufweisen­ de Ansaugstutzen vorgesehen, an die je ein Ansaugschlauch anschließbar ist und die mittels Kappen verschließbar sind. Damit können wahlweise Ansaugschläuche verschiede­ nen Durchmessers mit Ansaugenden entsprechenden Durch­ messers zur Anpassung an die Abmessungen des aufzunehmen­ den Obstes angeschlossen werden. Die Kappe(n) verschließt /verschließen dabei (einen) Ansaugstutzen, an den/die kein Ansaugschlauch angeschlossen ist. Hierbei ist es vor­ teilhaft, wenn das Saugrohr entweder um eine im Bereich des Sauggebläses liegende Achse schwenkbar und damit mit dem schwenkenden Ende auf einen Ansaugstutzen ausrichtbar ist oder gabelförmig ausgeführt und damit mit den gega­ belten Enden auf mehrere Ansaugstutzen ausrichtbar ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Ernte­ gerätes nach der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht mit weggebrochener vorderer Seitenwand,

Fig. 2 eine Teilansicht der einen - in Fig. 1 linken - Stirnwand.

Ein allseitig geschlossener, im wesentlichen luftdichter, aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehender Sammelbehäl­ ter 1 weist einen zu einer Entleerungsöffnung hin, die mittels einer Klappe 2 schließbar ist, geneigten Boden 3 auf, und ist auf einem Rahmen 14 zur Montage auf einem Fahrzeug befestigt.

In der einen - in Fig. 1 linken - Stirnwand des Sammelbe­ hälters 1 sind zwei Ansaugstutzen 4 unterschiedlichen Durchmessers nebeneinander angebracht, an die jeweils ein Ansaugschlauch 3 anschließbar ist. Wenn kein Ansaug­ schlauch 5 an einen Ansaugstutzen 4 angeschlossen werden soll, ist letzterer mittels einer - in der Zeichnung nicht dargestellten - Kappe verschließbar.

In dem Sammelbehälter 1 ist nahe dessen oberer Abdeckung und parallel zu dieser ein Saugrohr 6 in beliebiger Wei­ se befestigt. Das eine Ende des Saugrohrs 6 liegt nahe einem Ansaugstutzen 4, während über dem anderen Ende des Saugrohrs 6 die Ansaugseite eines Sauggebläses 7 liegt, das in eine Ausnehmung in der oberen Abdeckung des Sam­ melbehälters 1 hineinragt. Das Sauggebläse 7 ist über einen Keilriementrieb 8 von einem Motor 9 angetrieben. Die Abluftseite des Sauggebläses 7 mündet über einen Ka­ nal 10 in eine Öffnung in der anderen - in Fig. 1 rech­ ten - Stirnwand des Sammelbehälters 1 oberhalb der Klappe 2 aus. Motor 9, Keilriementrieb 8, Sauggebläse 7 und Ka­ nal 10 sind von einem Schutzgehäuse 11 umgeben, das auf der oberen Abdeckung des Sammelbehälters 1 sitzt. Zwischen dem Ansaugstutzen 4 und dem diesem zugewandten Ende des Saugrohrs 6 ist ein Rechen 12 angeordnet, der als Ableitungselement für angesaugtes Obst dient, das infolge­ dessen nach unten zu dem Boden 3 hin abgeleitet wird und nicht in das Saugrohr 6 gelangt. Durch dieses werden mit aufgenommene Verschmutzungen, wie Laub, abgesaugt und durch das Saugrohr 6, das Sauggebläse 7 und den Kanal 10 ausgeblasen und damit ausgeschieden. Das Sauggebläse 7 zerkleinert dabei größere Verschmutzungspartikel, wie Laub.

In der einen Seitenwand des Sammelbehälters 1 ist ein Schauglas 13 vorgesehen, das eine Beobachtung des Sammelns des Obstes in dem Sammelbehälter 1 ermöglicht. Beispielsweise kann der Motor 9 eine Leistung von 6 PS und das Sauggebläse 7 eine Saugleistung von 10 bis 30 m³ Luft pro Minute aufweisen. Die beiden Ansaugstutzen 4 können beispielsweise 70 und 100 mm Durchmesser aufweisen, während der Ansaugschlauch 5 eine Länge von 3 bis 7 m haben kann. Selbstverständlich ist die Leistung des Motors 9 und da­ mit die Saugleistung des Sauggebläses 7 der Länge und dem Durchmesser des Ansaugschlauches 5 sowie den Abmessungen des Obstes anzupassen.

Claims (6)

1. Erntegerät für auf dem Boden liegendes, abgefallenes oder abgeschütteltes Obst, insbesondere Kernobst, bei dem aufgenommenes Obst einem verfahrbaren Sammelbehäl­ ter zugeführt und mit aufgenommene Verschmutzungen, wie Laub, ausgeschieden werden, dadurch gekennzeich­ net, daß der Sammelbehälter (1) allseitig geschlos­ sen und im wesentlichen luftdicht ausgeführt sowie mit einer schließbaren Entleerungsöffnung versehen ist, daß in dem Sammelbehälter (1) mindestens ein Saugrohr (6) angeordnet ist, dessen eines Ende nahe einem Ansaugstutzen (4) in einem Stirnwand des Sam­ melbehälters (1) liegt und dessen anderes Ende nahe der Ansaugseite eines einen Unterdruck erzeugenden, motorisch angetriebenen Sauggebläses (7) liegt, daß die Abluftseite des Sauggebläses (7) über einen Kanal (10) in eine Öffnung in der anderen Stirnwand des Sam­ melbehälters (1) ausmündet, daß an den Ansaugstutzen (4) ein Ansaugschlauch (5) anschließbar ist, und daß zwischen dem einen Ende des Saugrohres (6) und dem Ansaugstutzen (4) ein Rechen (12) als Ablei­ tungselement für angesaugtes Obst angeordnet ist.

2. Erntegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter (1) einen zur Entleerungs­ öffnung hin geneigten Boden (3) aufweist.

3. Erntegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Sammelbehälter (1) auf einem Rahmen (14) zur Montage auf einem Fahrzeug befestigt ist.

4. Erntegerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in der einen Stirnwand des Sammelbehäl­ ters (1) mehrere unterschiedliche Durchmesser auf­ weisende Ansaugstutzen (4) vorgesehen sind, an die je ein Ansaugschlauch (5) anschließbar ist und die mittels Kappen verschließbar sind.

5. Erntegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr (6) um eine im Bereich des Saug­ gebläses (7) liegende Achse schwenkbar und damit mit dem schwenkenden Ende auf einen Ansaugstutzen (4) ausrichtbar ist.

6. Erntegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr (6) gabelförmig ausgeführt und damit mit den gegabelten Enden auf mehrere Ansaug­ stutzen (4) ausrichtbar ist.