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Verfahren zum Herstellen von Bürsten u. dgl. Für diese Anmeldung ist
gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni 191i die Priorität auf Grund der Anmeldung
in der Schweiz vom 23. Oktober 1924 beansprucht. Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Bürsten u. dgl.
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Es ist bereits bekannt, solche auf die Weise herzustellen, daß man
in längliche Vertiefungen eines biegsamen Bürstenkörpers die Borstenreihen einsetzte
und durch Zusammendrücken des Bürstenkörpers befestigte.
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Indessen enthielten solche Bürsten nur eine Borstenreihe; um zwei
Borstenreihen einzusetzen, mußte ein besonderes Mittelstück irgendwie befestigt,
d. h. ein zusammengesetzter Bürstenkörper verwendet werden, was die Herstellung
erschwerte und verteuerte, und mehr als zwei Borstenreihen konnten überhaupt nicht
eingesetzt werden, da sonst die Wandungen der Vertiefungen des Bürstenkörpers nicht
mehr zusammengedrückt werden konnten, um die Borsten zu halten. Andere Vorschläge,
bei solchen Bauarten die Borsten noch unter Zuhilfenahme von Trägern, Klebstoff,
Bindemittel oder sonstigen Hilfsmitteln in den Vertiefungen des Bürstenkörpers festzuhalten,
brachten die denselben anhaftenden Nachteile mit sich, welche die Borsten auf die
Dauer nicht vor dem Ausfallen schützen konnten.
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Diese Übelstände sollen nun durch das Verfahren nach vorliegender
Erfindung behoben werden.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß der Bürstenkörper
aus einem einzigen Stück hergestellt wird, in welchem die Vertiefungen als nebeneinander
verlaufende Rillen ausgebildet werden, welche nach dem Einsetzen der Borstenreihen
jede einzeln so verengert werden, daß die Borsten gehalten werden. Das Verengern
der Rillen geschieht vorzugsweise mittels diese von der Rückseite her umfassenden
Werkzeugen. Bei nach diesem Verfahren hergestellten Bürsten. sind die Borstenreihen
lediglich durch den Druck der Rillenwandungen gehalten und können nicht ausfallen,
da dieser Druck dauernd ist und unverändert bleibt. Die Dauerhaftigkeit und Haltbarkeit
der eingesetzten Borstenreihen kann man dadurch noch erhöhen, daß die Rillen einen
mindestens annähernd kreisförmigen Querschnitt erhalten und sich die Rillenwandungen
an der verengten Austrittsstelle der Borsten seitlich zum Anschluß an die daneben
verlaufenden Rillen abbiegen, so daß die an der Rückseite gebildeten Vertiefungen
den Durchgang der Werkzeuge zur Bearbeitung jeder einzelnen Rille erlauben.
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Solcherweise hergestellte Bürsten sind nicht nur leicht und dauerhaft,
so daß ein Lockern oder Ausfallen der Borsten gänzlich ausgeschlossen ist, sondern
können auch gut auf feuchtem Wege gereinigt und desinfiziert werden, was besonders
bei zur Körperpflege dienenden Bürsten von großer Wichtigkeit ist.
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Ferner ist die Herstellung einfach und der Materialverbrauch ein äußerst
geringer. Die Bürsten können nach diesem Verfahren leicht auf selbsttätig arbeitenden
Maschinen hergestellt werden, was bei den meisten bekannten Verfahren bisher unmöglich
war.
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Beispielsweise Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigen Abb. i und a eine nach einer
ersten Ausführungsart des Verfahrens hergestellte Bürste und Abb. 3 eine weitere
Ausführungsform. Abb. q. und 5 zeigen eine derart hergestellte Rundbürste,
Abb.
6 und 7 eine Haarbürste, Abb. 8, 9 und io eine Bohnerbürste, Abb. i i einen Handbesen,
Abb. 12 und 13 einen Besen, Abb. 14 und 15 zwei Ausführungsarten für das
Zusammenpressen der Rillen des Bürstenkörpers.
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Bei Herstellung der in Abb. i und 2 dargestellten Bürste wird folgendermaßen
verfahren: Zunächst werden in den aus einem Stück Aluminiumblech hergestellten Bürstenkörper
q. Rillen 3 mit nach oben sich öffnendem Kreisquerschnitt eingepreßt oder eingewalzt.
Hierauf werden die Borsten i entweder einzeln und ungebunden, wie in der linken
Hälfte von Abb. 2 veranschaulicht, oder bereits gebündelt auf einen als Träger dienenden
Metalldraht 2 aufgereiht und die so erhaltenen Borstenreihen je in eine Rille 3
des Bürstenkörpers .f eingesetzt.
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Durch die besondere Form des Rillenquerschnittes werden an der Rückseite
des Bürstenkörpers zu beiden Seiten einer Rille Vertiefungen gebildet, in welche
die zum Zusammendrücken dienenden '\Verkzeuge eingreifen können.
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Nun werden die Rillenwände von der Rückseite aus zusammengepreßt,
und zwar kann dies entweder, wie in Abb. 14 veranschaulicht, durch Anwendung von
an der Rückseite des Bürstenkörpers, den Rillenwänden unter Druck entlang geführten
Preßrollen 5 oder, wie in Abb. 15, mittels Ziehzangen 6 oder mittels Zieheisen geschehen,
so daß die Borsten fest eingeklemmt werden, und zwar kann eine Rille nach der andern
oder es können, insbesondere bei Herstellung auf selbsttätigen Maschinen, sämtliche
Rillen gleichzeitig bearbeitet werden. Auf den fertigen Bürstenkörper kann noch,
wie strichpunktiert angedeutet, zwecks besserer Handhabung ein Griffteil aus Blech
oder Holz aufgesetzt werden.
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An Stelle des Trägers 2 kann auch auf bekannte Weise Klebstoff oder
ein Bindemittel zum Vereinigen der Borsten untereinander verwendet werden. Festgehalten
werden die Borsten jedoch durch die Rillenwandungen.
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Zur Herstellung der in Abb.,4 und 5 dargestellten Rundbürste mit einem
Bürstenkörper 5 aus blech in Form eines Zylindermantels werden die Borsten i auf
biegsame Träger, z. B. Draht, Schnur u. dgl., aufgereiht und die einzelnen Borstenreihen
in die ringförmig verlaufenden Rillen 6 eingesetzt, worauf die Rillenwände in der
erforderlichen Weise von der Innenseite des Zylindermantels her zusammengepreßt
werden.
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Bei der in Abb.6 und 7 dargestellten Haarbürste werden auf Träger
aufgereihte Borstenreihen i in Rillen eines Bürstenkörpers 7 mit Griff 8 eingesetzt
und hierauf durch "Zusammenpressen der Rillenwände darin befestigt.
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Abb.3 zeigt eine Herstellungsweise, bei welcher die Borsten einer
einzelnen Borstenreihe mittels Klebstoffes vereinigt und die einzelnen Borstenreihen
i, wie vorhergehend beschrieben, in Rillen 3 des Bürstenkörpers q. eingepreßt sind.
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Auf solche Weise kann z. B. die Bohnerbürste nach den Abb. 8 und 9
hergestellt werden, bei welcher der Bürstenkörper aus zwei Hälften 9 mit einer Tülle
zum Befestigen des Stiels zusammengesetzt ist.
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Die Herstellung geschieht auf gleiche Weise, wie oben beschrieben,
durch Vereinigung der einzelnen Borsten einer Reihe mittels Klebstoffes und Zusammenpressens
der Rillenwände, ebenso bei dem in Abb. i dargestellten Handbesen und bei dem in
Abb. 12 und 13 dargestellten Besen.
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Bei der in Abb. q. und 5 dargestellten Ausführungsform könnten die
Rillen anstatt ringförmig, auch schraubenförmig oder achsial angeordnet sein.