DE4336222C1 - Gleitschuh für einen Deckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Gleitschuh für einen Deckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches, der in längs einer Dachöffnung angeordneten Führungsschiene längs verschiebbar gelagert ist und der an Gleitbahnen an den Führungsschienen zugewandten, mit gleitfähigen Kunststoff versehenen Gleitflächen zur Verschieberichtung schräg verlaufende Abstreifeinrichtungen für Schmutzpartikel aufweist.

Ein derartiger Gleitschuh ist aus der DE 41 36 233 A1 bekannt. Die Gleitflächen des Gleitschuhs weisen dort eine Vielzahl von pyramidenförmigen Tragkörpern auf, die jeweils Punktberührung mit den Gleitbahnen der Führungsschienen haben. Jenseits der eigentlichen Gleitflächen sind separate, sich über die Kontur des Gleitschuhs hinaus erstreckende schräg verlaufende Schmutzabstreiferlippen vorgesehen, welche beim Ein- und Ausfädeln des Gleitschuhs in die Führungsschiene sowie beim Durchtreten des Gleitschuhs durch Aussparungen in den Führungsschienen während einer Schwenk­ bewegung des Deckels zum Umknicken und vorzeitigen Verschleiß neigen. Die pyramiden­ artigen Tragkörper auf den Gleitflächen sind mit ihrer punktförmigen Auflage ebenfalls einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt. Bei einer Bewegung über Aussparungen in den Führungsschienen neigt der bekannte Gleitschuh mit seinen separaten Abstreiflippen zu Schnappgeräuschen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gleitschuh für einen Deckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches der eingangs genannten Art bereitzustellen, der ein leichtes, geräusch- und verschleiß­ armes Gleiten in den Führungsschienen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Abstreifeinrichtungen als schräg zur Verschieberichtung verlaufende erhabene Rippen in die Gleitflächen integriert sind. Gemäß der Erfindung dienen also mehrere schräg verlaufende erhabene Rippen sowohl als Berührungsstellen für eine linienförmige Berührung der Gleitfläche mit den Führungsschienen als auch als Abstreifeinrichtungen.

Vorteilhaft ist es, wenn die Gleitflächen nur einen Teil der in Richtung der Führungs­ schienen gemessenen Länge des Gleitschuhs einnehmen. Dadurch werden zum einen überstehende Teile, wie bei bekannten Gleitschuhen, vermieden, wodurch das Ein- und Ausfädeln sowie das Durchtauchen durch Aussparungen in den Führungsschienen problemlos möglich wird. Zum anderen wird eine Drehbewegung eines Gleitschuhs innerhalb der Führungsschiene, wie sie zum Ausstellen oder Absenken der Deckelhinterkante erforderlich ist, erleichtert.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß sich die Rippen ausgehend von der Mitte des Gleitschuhs zu beiden Seiten unter einem unterschiedlichen Schrägungswinkel erstrecken. Diese Anordnung sieht vorteilhafterweise vor, daß die Rippen in der Draufsicht auf die Gleitfläche V-förmig angeordnet sind.

Einander benachbarte Rippen können parallel oder gemäß einer alternativen Ausge­ staltungsform auch unter einem unterschiedlichen Schrägungswinkel verlaufen.

Die Rippen weisen vorteilhafterweise im Querschnitt eine etwa halbkreisförmige Kuppel auf, wodurch deren Verschleiß bei den Verschiebebewegungen minimiert wird.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 die schematische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach,

Fig. 2 den Querschnitt durch einen seitlichen Bereich der Dachöffnung gemäß der Schnittlinie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 den Längsschnitt durch eine Führungsschiene gemäß der Schnittlinie III-III in Fig. 1,

Fig. 4 die Draufsicht auf eine Gleitfläche eines Gleitschuhs gemäß der LinieIV-IV in Fig. 3,

Fig. 5 den Schnitt durch eine Gleitfläche gemäß der Schnittlinie V-V in Fig. 4 und

Fig. 6 eine Abwandlung zur Fig. 4 mit Rippen unterschiedlichen Schrägungswinkels.

In einem festen Fahrzeugdach 1 ist eine Dachöffnung 2 vorgesehen, die mittels eines Deckels 3 wahlweise freilegbar oder verschließbar ist. Der vorzugsweise aus transparentem Material bestehende Deckel 3 ist an seiner Innenseite durch ein Deckelinnenblech 4 verstärkt. An diesem Deckelinnenblech 4 sind zu beiden Seiten der Dachöffnung zwei Deckelhalter 5 befestigt. Die Deckelhalter 5 wiederum sind über eine Verschraubung 7, welche durch Länglöcher in einem der verschraubten Teile eine Höheneinstellung des Deckels ermöglicht, mit Haltewinkel 6 für eine Mechanik zum Ausstellen und/oder Verschieben des Deckels verbunden. Die Dachöffnung 2 ist an ihrer Unterseite durch einen Rahmen 8 verstärkt, an dem zu beiden Seiten der Dachöffnung 2 Führungsschienen 9 befestigt sind,.

In den Führungsschienen 9 sind insgesamt mit 10 bezeichnete Gleitschuhe in Längs­ richtung verschiebbar gelagert. Die Gleitschuhe 10 bestehen aus einem elastischem Körper 11, in welchem ein vom Haltewinkel 6 nach innen vorspringender Fuß 12 eingreift. Der elastische Körper 11, der vorzugsweise aus Gummi besteht, ist außen von einer Ummantelung 13 umgeben. Die Ummantelung 13 besteht aus einem gut gleitfähigen Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen (PE) oder Polytetrafluoräthylen (PTFE). Die Ummantelung 13 des Gleitschuhs 10 weist an ihrer Ober- und Unterseite Gleitflächen 14 auf, die durch den elastischen Körper 11 mit leichter Vorspannung an die Innenseiten der Führungsschiene 9, welche dort Gleitbahnen 9A und 9B für die Führungsschuhe 10 bildet, angedrückt wird.

Durch eine nicht näher gezeigte Mechanik ist der Deckel 3 in bekannter Weise aus seiner in Fig. 1 dargestellten geschlossenen Position zum einen, wie in Fig. 3 gestrichelt dargestellt, mit seiner Hinterkante über das feste Dach 1 ausstellbar, wobei der hintere Gleitschuh 10 durch eine Aussparung 17 in der oberen Gleitbahn der Führungsschiene 9 nach oben austritt. Der Deckel 3 ist zum anderen mit seiner Hinterkante absenkbar und unter das feste Dach 1 nach hinten verschiebbar. Der elastische Körper 11 des vorderen Gleitschuhs 10 ist in der Länge, die bei der Ausstellbewegung, bzw. der Absenkbewegung der Hinterkante des Deckels 3 auftretenden Winkelverlagerungen aufzunehmen.

In Fig. 4 ist eine Gleitfläche 14 eines Gleitschuhs 10 in der Draufsicht vergrößert dargestellt. Die Gleitfläche 14 weist ausgehend von der in Verschieberichtung X gemessenen Mitte M des Gleitschuhs 10 aus zu beiden Seiten sich unter einen unterschiedlichen Schrägungswinkel α erstreckende Rippen 15 auf, welche in dieser Ausführungsform auf jeder der beiden von der Mitte M liegenden Seiten parallel zueinander laufen.

Wie in Fig. 5 dargestellt, weisen die Rippen 15 im Querschnitt jeweils halbkreisförmige Kuppen 16 auf. Der Querschnitt der Kuppen 16 kann jedoch auch alternativ eine andere Geometrie, wie beispielsweise Trapezform, Dreieck oder Parabel aufweisen. Die Kuppen 16 dienen für eine mehrfache linienförmige Berührung der Gleitflächen 14 mit den Gleitbahnen der Führungsschienen 9. Sie dienen zugleich zum Abstreifen von in den Führungsschienen abgelagerten Schmutzpartikeln, welche beim Öffnen des Fahrzeugdaches durch den Fahrtwind oder evtl. eindringende Feuchtigkeit mit hineingetragen werden. Dadurch, daß die Rippen 15 unter einem Schrägungswinkel α zur Verschieberichtung X angeordnet sind, ergibt sich beim Überfahren von Aussparungen in der Führungsschiene 9 ein glatter Bewegungsvorgang, da immer wenigstens eine tragende Rippe 15 die Kante der Aussparung übergreift und somit ein Einhaken nicht möglich ist. Die Rippen 15 sind, wie in Fig. 4 zu ersehen, vorzugsweise so angeordnet, daß sie in der Draufsicht ein V-förmiges Muster ergeben.

In einer in Fig. 6 dargestellten Variante zur Fig. 4 weisen die Rippen 15 jeweils einen unterschiedlichen Schrägungswinkel α1 bzw. α2 auf. Eine solche Anordnung sorgt für einen besonders geräuscharmen Lauf der Gleitschuhe in den Führungsschienen 9 und ist auf Grund des Herstellungsverfahrens der Ummantelung 13 als warmgeformtes Kunststoff­ spritzteil auch leicht realisierbar.

Mittels des beschriebenen Gleitschuhes ist eine verschleiß- und geräuscharme Betätigung eines Schiebe-/Hebedaches möglich.

Claims (6)

1. Gleitschuh (10) für einen Deckel (3) eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches (1), der in längs einer Dachöffnung (2) angeordneten Führungsschienen (9) längs verschiebbar gelagert ist und der an Gleitbahnen (9A und 9B) an den Führungsschienen (9) zugewandten, mit gleitfähigem Kunststoff versehenen Gleitflächen (14) zur Verschieberichtung (X) schräg verlaufende Abstreifeinrichtungen für Schmutzpartikel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifeinrichtungen als schräg zur Verschieberichtung verlaufende, erhabene Rippen (15) in die Gleitflächen (14) integriert sind.

2. Gleitschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (14) nur einen Teil der in Richtung (X) der Führungsschienen (9) gemessenen Länge (L) des Gleitschuhs (10) einnehmen.

3. Gleitschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rippen (15) ausgehend von der Mitte (M) des Gleitschuhs (10) zu beiden Seiten unter einem unterschiedlichen Schrägungswinkel (α) erstrecken.

4. Gleitschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (15) in der Draufsicht auf die Gleitfläche V-förmig angeordnet sind.

5. Gleitschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander benachbarte Rippen (15) einen unterschiedlichen Schrägungswinkel (α1, α2) aufweisen.

6. Gleitschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (15) eine im Querschnitt etwa halbkreisförmige Kuppe (16) aufweisen.