DE433533C - Lichtsignalanlage - Google Patents

Description

Bei mehrflügeligen Lichtsignalen kann man das Erscheinen falscher Signalbilder dadurch verhindern, daß man die Lampentransformatoren so bemißt, daß bei Zerstörung einer Lampe auch die übrigen Lampentransformatoren nur so wenig Strom erhalten, daß die Lampen nicht mehr leuchten. Beim Verlöschen sämtlicher Lampen wird dann in bekannter Weise selbsttätig das Verbotsignal an Spannung gelegt.

Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, um auch dann einen ausreichenden Schutz gegen das Erscheinen falscher Signalbilder zu gewährleisten, wenn die Leitungen für die Fahrsignale mit den Leitungen für die Halt- und Warnsignale im gleichen Kabel oder mindestens dicht beieinanderliegend verlegt sind. Hierbei liegt nun die Möglichkeit vor, daß durch Leitungsberührungen der für das Verbotsignal bestimmte Strom in die Erlaubnissignale gelangt. Dieser Umstand kann im Eisenbahnbetriebe große Gefahren mit sieh bringen, besonders wenn die Lampe des Verbotsignals durchbrennt und gleichzeitig durch Leitungsberührung der Verbotstrom in die Erlaubnislampe gelangt. Denn da der Verbotstrom trotzdem weiter über den Rückmelder des Verbotstromkreises läuft, wird der Stellwerkswärter im Glauben erhalten, daß die Verbotlampe brennt, so daß er über den tatsächlich vorhandenen Gefahrzustand nicht unterrichtet ist.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Carl Eduard Zix in Berlin-Siemensstadt.

Gemäß der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch beseitigt, daß für die HaIt- und Warnsignale einerseits und für die Erlaubnissignale andererseits nicht nur ge-S trennte Hinleitungen, sondern auch getrennte Rückleitungen vorgesehen werden, so daß die bei etwaigen Leitungsberührungen eintretende Rückkehr des \^rerbotstromes über den Erlaubnisstromkreis im Stellwerk bemerkt werden kann. Man kann zu diesem Zwecke z. B. auch in den Rückleitungen Rückmelder anordnen. Um jedoch das unbeabsichtigte Erscheinen der Erlaubnislampen vollständig unmöglich zu machen, wird ferner gemäß der Erfindung der Erlaubnisstromkreis doppelpolig abgeschaltet, solange die Signale »Halt« oder »Warnung« anzeigen sollen. In diesem Falle kann auch bei Leitungsberührungen kein Stromlauf über die Erlaubnislampen zustande kommen. Jedoch wäre auch in diesem letzteren Falle noch ein unbeabsichtigtes Erscheinen des Erlaubnissignals möglich bei Auftreten von Erdschlüssen an diesen Leitungen. Um auch diese Gefahr zu beseitigen, werden gemäß der Erfindung die Leitungen dauernd auf ihren Isolationszustand überprüft. Zweckmäßig ist es, den Speisetransformator an einer Zwischenanzapfung mit einem Erdschlußprüfer zu versehen und einen der Ausschalter durch einen hochohmigen Widerstand zu überbrücken, der so bemessen wird, daß der hindurchfließende Strom zwar ausreicht, um j den Erdschlußprüfer zum Anzeigen zu bringen, jedoch nicht, um die in dem Stromkreis liegenden Lampen zum Aufleuchten zu bringen. Da mehrere Signale an ein und demselben Transformator angeschlossen werden, kann man ferner gemäß der Erfindung in jeder der Leitungen eine besondere Sicherung anordnen, so daß beim Auftreten eines Erdschlusses durch Herausnehmen der Siehe- j rungen die geerdete Leitung leicht aufgefunden werden kann. Hierbei ist für den Erlaubnisstromkreis nur eine Sicherung vorgesehen, während der Verbotstromkreis in der Hin- und Rückleitung je eine Sicherung , trägt. Man könnte natürlich auch die Haltoder Warnsignale doppelpolig abschalten, was jedoch sicherungstechnisch nicht erforderlich ist, da ein Aufleuchten dieser Signale \ keine Gefahr bringen kann.

In der Abbildung ist ein Ausführungsbei- }

spiel für die Erfindung dargestellt, und zwar für ein zweiflügeliges Signal. Hierbei ist 1 der Speisetransformator für eine Reihe von Lichtsignalen, 2 der Erdschlußprüfer; 3 und 4 sind die vom Signalhebel bewegten Einschalter für das Erlaubnissignal; 5 ist der Überbrückungswi der stand am Einschalter; 4, 6 So und 7 sind die Sicherungen für das HaIt- und Warnsignal; 8 ist die Sicherung für das Erlaubnissignal; 9, 10 und 11 sind die Rückmelder für die Erlaubnis- und Haltsignale; 12 ist ein Ankerkontakt am Rückmelder 9 zum Einschalten des Halt- und Warnsignals bei Zerstörung einer Lampe des Erlaubnissignals; 13 und 14 sind Schalter für die Betätigung des ein- bzw. zweiflügeligen Signals; 15, 16, 17 und 18 sind die Transformatoren für die Erlaubnislampen 19, 20, 21 und 22; 23 ist ein Ausgleichswiderstand, der bei Bildung des einflügeligen Signals den Strom auf gleicher Höhe hält wie beim zweiflügeligen Signal; 24, 25 und 26 sind die Transformatoren der Halt- und Warnsignallampen 27, 28 und 29. In der eingezeichneten Stellung des Schalters 3 fließt der Strom über die Halt- und Warnsignallampen 27, 28 und 29.

Der Gegenstand der Erfindung ist jedoch nicht auf mehrflügelige Signale beschränkt, sondern kann in ähnlicher Weise bei einflügeligen Signalen angewandt werden.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:

1. Lichtsignalanlage, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erlaubnislampen einerseits und für die Halt- und Warnsignallampen andererseits getrennte Dop- go pelleitungen angeordnet sind.

2. Lichtsignalanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Halt- und Warnsignalgebung die Erlaubnissignallampen doppelpolig abgeschaltet sind.

3. Lichtsignalanlage nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Erdschlußprüfers, der die Signallampen und Leitungen überwacht.

4. Lichtsignalanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Ausschalter für den Erlaubnisstromkreis durch einen Widerstand überbrückt ist, der so bemessen ist, daß ein Erdstrom zwar die Erlaubnislampen nicht zum Aufleuchten bringen kann, jedoch im Erdschlußprüfer erkennbar wird.

5. Lichtsignalanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Leitungen Sicherungen angeordnet sind, die beim Auftreten eines Erdschlusses die Abtrennung der zugehörigen Leitung zwecks Feststellung des Fehlerortes ermöglichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.