DE4334685C1 - Ziegel, insbesondere Mauerziegel, der während des Brennens stapelbar ist - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Ziegel, insbesondere Mauerziegel, die während des Brennens stapelbar sind.

Zum Brennen werden Ziegel normalerweise auf Wagen aufeinandergestapelt. Dadurch sind jeweils die Ober- und Unterseite im Stapel befindlicher Ziegel abgedeckt, so daß die Ofengase nicht in gleicher Weise an diese Flächen gelangen können, wie an andere Stellen des Ziegels. Wenn Ausbrennstoffe oder andere reaktive Stoffe im Ton enthalten sind, können dann dort sogenannte Reduktionsflecken entstehen. Aufgrund nicht gleichmäßiger Schrumpfung des Ziegelkörpers beim Brennen können zusätzlich auch Risse auftreten.

Zur Vermeidung dieses Problems ist es bekannt, Sand zwischen die aufeinanderliegenden Ziegel zu streuen und so einen Abstand zu schaffen. Dies ist aber nur bei Vormauerziegeln und kleinformatigen Ziegeln sinnvoll, während bei großformatigen Ziegeln, insbesondere Hintermauerziegeln, der maschinelle Aufwand und der Wartungsaufwand für das Aufbringen und Entfernen des Sandes nach dem Brennvorgang zu groß ist. Außerdem verschleißen die Ofenwagen durch die ständige Verwendung von Sand wesentlich schneller.

Eine andere Möglichkeit zur Lösung des oben beschriebenen Problems liegt darin, die Ziegel hochkant jeweils auf die durchlöcherten Flächen zu stellen, damit die Ofengase an alle vier nicht durchlöcherten Flächen gelangen können. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß die Ofengase nicht mehr durch die im Ziegel ausgebildeten Löcher strömen können. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß ein Stapel hochkant gestellter Ziegel weniger Eigenstabilität aufweist und daher ein größerer maschineller Aufwand erforderlich ist.

Aus der DDR-Patentschrift 157 110 ist bekannt, keramische Drainagerohre mit Stegen zu verbinden, um durch gleichmäßige Trocknung Schwindungs- und Verzugsneigungen der Drainagerohre zu verringern und die Handhabung zu verbessern. Zur Lösung des Problems, Ofengase an die aufeinanderliegenden Außenflächen von Ziegeln während des Brennprozesses heranzubringen, um Reduktionsflecken zu vermeiden, liefert diese Schrift keinen Hinweis.

Die Patentanmeldung GB-PS 2,136,348 betrifft Pflasterklinker, an deren Seitenflächen abstandshaltende Streifen angeformt worden sind, die beim Verlegen einen genauen Abstand zwischen den Pflasterklinkern halten sollen. Diese Abstandshalter werden jedoch nach dem Brennen nicht entfernt und dienen nicht dazu, Reduktionsflecken auf den Außenflächen aufeinandergestapelter Ziegel zu vermeiden.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfache Lösung für das oben beschriebene Problem zu finden, so daß beim Brennen die Ofengase an alle Flächen aufeinanderliegender Ziegel gelangen können, ohne daß Trennmittel wie Sand oder ähnliches benutzt werden müssen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.

Vorteile der Erfindung liegen darin, daß die Ziegel leicht stapelbar sind, die Ziegel ohne Hilfsmittel wie Sand oder dergleichen voneinander einen Abstand aufweisen, so daß die Ofengase an alle Flächen des Ziegels gelangen können, sowie in der leichten Ausführbarkeit der Erfindung. Die erfindungsgemäßen Abstandshalter 2a, 2b sind so gestaltet, daß sie nach dem Brennen ohne großen Aufwand entfernbar sind oder von selbst abfallen, so daß durch die Abstandshalter keine ästhetische Beeinträchtigung des Ziegels verursacht wird.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, wobei

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Ziegels und

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Ziegels zeigt.

Auf wenigstens einer Seite des Ziegelstranges, vorzugsweise der Oberseite, werden mit an sich bekannten Mitteln Rippen 2 angeformt, die einen bleistiftförmigen, runden 2a, ovalen oder rechteckigen 2b Querschnitt aufweisen können. Die Form und Anzahl der Abstandshalter 2a, 2b ist so bemessen, daß diese das Gewicht eines Ziegelstapels tragen können.

Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Ziegel, auf dessen Oberseite mehrere parallele, rippenförmige Abstandshalter 2a angeformt sind. Diese befinden sich oberhalb der vertikalen Zwischenwände 4 zur besseren Aufnahme der Gewichtskraft aufliegender Ziegel. In dem vergrößerten Bildausschnitt ist zu erkennen, daß der Abstandshalter 2a mit kreisförmigem Querschnitt nur über einen schmalen Steg 3 mit dem Ziegelkörper 1 verbunden ist. Diese Ausgestaltung kann die beim Stapeln auftretenden, relativ hohen Druckkräfte in vertikaler Richtung aufnehmen. Jedoch lassen sich die Abstandshalter 2a durch relativ geringe Kräfte in horizontaler Richtung, etwa durch ein Abkehren nach dem Brennen, auf einfache Weise entfernen.

Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Abstandshalter 2b als Rippen mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet und an ihrer Basis 3, wie in dem vergrößerten Ausschnitt zu erkennen ist, mit einem Messer oder ähnlichem eingeritzt, so daß wie bei dem oben beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel die Belastbarkeit in bezug auf vertikale Kräfte wesentlich größer ist als gegenüber horizontalen Kräften.

Erfindungsgemäße Ziegel können selbstverständlich auch so gestapelt werden, daß die mit den Abstandshaltern 2a, 2b versehene Seite die Ziegelunterseite bildet.

Es ist auch möglich, sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite Abstandshalter vorzusehen, die, um das Stapeln zu erleichtern, zueinander versetzt angeordnet sein können.

Claims (5)

1. Ziegel, insbesondere Mauerziegel, der während des Brennens stapelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens einer Ziegelaußenseite vorzugsweise mehrere Abstandshalter (2a, 2b) angeformt sind, durch welche ein Zwischenraum zwischen im Stapel aufeinanderliegenden Ziegeln hergestellt wird und welche Abstandshalter (2a, 2b) nach dem Brennen leicht entfernbar sind.

2. Ziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (2a, 2b) rippenförmig sind und an ihrer einen Verbindungssteg mit dem Ziegelkörper (1) bildenden Basis (3) beidseitig eingeschnitten oder eingekerbt sind derart, daß die Abstandshalter (2a, 2b) gegenüber beim Stapeln auftretenden vertikalen Druckkräften eine höhere Festigkeit aufweisen als gegenüber horizontal wirkenden Scherkräften.

3. Ziegel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter einen im wesentlichen kreisförmigen (2a), rechteckigen (2b) oder sechseckigen Querschnitt aufweisen.

4. Ziegel nach einem der vorangegangenen Ansprüche, welcher Ziegel als Hohlziegel mit vertikalen Zwischenwänden (4) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (2a, 2b) auf der Außenseite des Ziegels dort angeordnet sind, wo sich nach innen die Zwischenwände (4) erstrecken.

5. Ziegel nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Abstandshalter (2a, 2b) auf der Oberseite und in horizontaler Richtung dazu versetzt auf der Unterseite des Ziegels ausgebildet sind.