DE4327476A1 - Verfahren zum Betrieb eines mit fossilen Brennstoffen befeuerten Dampferzeugers und Dampferzeugungsanlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines mit fossilen Brennstoffen befeuerten Dampferzeugers und Dampferzeugungsanlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines mit
fossilen Brennstoffen gefeuerten Dampferzeugers mit
Erwärmung von als Verbrennungsluft eingesetzter Luft durch
die Abgase des Dampferzeugers und Vorwärmung des
Speisewassers für den Dampferzeuger durch Ab- oder
Zwischendampf.
Bei konventionellen Dampferzeugern dient der Abgas-
Frischluft-Wärmetauscher, der im allgemeinen die
abgasseitig letzte Nachschaltheizfläche ist, der Erwärmung
der zur Verbrennung benötigten Luftmenge. Die für die
Verbrennung benötigte Luftmenge reicht aber nicht in allen
Fällen aus, die Rauchgase auf die durch den
Schwefeltaupunkt bzw. Wassertaupunkt vorgegebene
Grenztemperatur abzukühlen, so daß ein entsprechend hoher
Abgasverlust erzeugt wird.
Ein Dampferzeuger mit Luftvorwärmung ist aus Bild 1 des
Aufsatzes "Besonderheiten der wärmetechnischen Berechnung
von Abhitzedampferzeugern" aus der DE-Z VGB
Kraftwerkstechnik 72 (1992), Heft 1, Seiten 29-32
bekannt. Die dort gezeugte Dampferzeugungsanlage weist
nicht nur einen mit fossilen Brennstoffen befeuerten
Hauptdampferzeuger, sondern zusätzlich einen einer
Gasturbine nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger auf,
dessen abgasseitig letzte Heizfläche dazu dient, im ND-
Speisewasservorwärmerstrang Speisewasser vorzuwärmen, wobei
die Heizfläche im Dampferzeuger einer ND-Vorwärmstufe
parallel geschaltet ist.
Weiterhin ist es bekannt (vgl. Jahrbuch der
Dampferzeugungstechnik Band 1, 5. Ausgabe, 1985/86, Seiten
471-472), Luftvorwärmer mit Heißluft-Rückführung zu
betreiben, wobei ein Teil der im Luftvorwärmer erwärmten
Luft nicht als Verbrennungsluft dem Feuerraum des
Dampferzeugers zugeführt, sondern auf den Eingang des dem
Luftvorwärmer vorgeschalteten Frischlüfters zurückgeführt
wird, um dort die Temperatur der angesaugten Frischluft zu
erhöhen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
gattungsgemäßes Verfahren so zu gestalten, daß die
Abgasverluste, insbesondere bei mit Braunkohle gefeuerten
Kesseln, verringert werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Wärme aus zusätzlich
zur Verbrennungsluft durch die Abgase des Dampferzeugers
erwärmter Luft auf das Speisewasser übertragen wird, wobei
die zusätzliche Luft gemeinsam mit der Verbrennungsluft
oder getrennt von ihr erwärmt wird.
Durch das Rauchgas wird also eine größere Luftmenge als die
zur Verbrennung erforderliche Luftmenge erwärmt, so daß die
Wärme des Dampferzeugerabgases im wesentlichen vollständig
ausgenutzt werden kann.
Nach der Übertragung von Wärme auf das Speisewasser kann
zumindest ein Teil der zusätzlichen Luft als Heißluft
rückgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, daß die
durch die Übertragung von Wärme auf das Speisewasser
abgekühlte zusätzliche Luft ganz oder teilweise an die
Umgebung abgeführt wird.
Wenn die Speisewasservorwärmung in an sich bekannter Weise
in eine ND-Speisewasservorwärmung und eine nachfolgende HD-
Speisewasservorwärmung unterteilt ist, ist es sinnvoll,
allerdings auch apparativ aufwendiger, möglichst viel Wärme
aus der erwärmten Luft auf das Speisewasser im Bereich der
HD-Speisewasservorwärmung zu übertragen, da so kostbare
Dampfanzapfungen an der dem Dampferzeuger nachgeschalteten
Dampfturbine reduziert werden können. Apparativ weniger
aufwendig ist es, wenn Wärme aus der erwärmten zusätzlichen
Luft im Bereich der ND-Speisewasservorwärmung übertragen
wird. Es ist auch denkbar - und in der Figurenbeschreibung
dargestellt -, Wärme sowohl im Bereich der HD-
Speisewasservorwärmung als auch im Bereich der ND-
Speisewasservorwärmung zu übertragen.
Es ist nicht nur möglich, daß Rauchgas bis in die Nähe oder
auf Schwefeltaupunkt abzukühlen, sondern auch bis auf den
Wassertaupunkt, wenn die entsprechenden
Rauchgaskanalbereiche korrosionsgeschützt sind, indem z. B.
gummierte Rauchgaskanäle hinter E-Filter eingesetzt werden.
Die gemeinsame Erwärmung der Verbrennungsluft und der
zusätzlichen Luft erfolgt dann zweistufig, wobei das Abgas
vorzugsweise nach der in Strömungsrichtung des Abgases
gesehen ersten Wärmetauscherstufe entstaubt wird.
Die HD- und/oder die ND-Speisewasservorwärmung mit Dampf
erfolgt üblicherweise mehrstufig. Es ist dann vorzugsweise
vorgesehen, daß die Übertragung von Wärme von der erwärmten
Luft in das Speisewasser jeweils in Reihe mit mindestens
einer dampfbeheizten Vorwärmstufe oder parallel zu
mindestens einer dampfbeheizten Vorwärmstufe erfolgt.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine
Dampferzeugungsanlage mit einem Dampferzeuger, mindestens
einem dem Dampferzeuger abgasseitig nachgeschalteten Luft-
Dampferzeugerabgas-Wärmetauscher für die Erwärmung von über
einen Frischlüfter herangeführter Frischluft und einem
Strang zur Vorwärmung des dem Dampferzeuger zuzuführenden
Speisewassers.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß in dem
Speisewasservorwärmstrang mindestens ein Luft-Wasser-
Wärmetauscher angeordnet ist, der mit in einem Luft-
Dampferzeugerabgas-Wärmetauscher erwärmter Luft
beaufschlagbar ist.
Weitere Unteransprüche richten sich auf bevorzugte
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Dampferzeugungsanlage.
Mehrere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Dampferzeugungsanlage soll nun
anhand der beigefügten Figuren näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Anlage für gemeinsame Erwärmung der
Verbrennungsluft und der zusätzlichen Luft und
Fig. 2 eine Anlage für getrennte Erwärmung der
Verbrennungsluft und der zusätzlichen Luft.
Ein Dampferzeuger 1 wird mit Braunkohle 2 befeuert. Das
Dampferzeugerabgas 3 durchströmt einen vorzugsweise als
Drehwärmetauscher ausgestalteten Luftvorwärmer 4 und wird
danach in einem Elektrofilter 5 entstaubt. Frischluft 6
wird über einen Frischlüfter 7 dem Luftvorwärmer zugeführt
und in diesem erwärmt. Ein Teilstrom 6a der erwärmten
Frischluft wird dem Dampferzeuger 1 als Verbrennungsluft
zugeführt.
Dem Dampferzeuger 1 wird Speisewasser 8 (Kondensat von der
nicht gezeigten Dampfturbine) zugeführt und zunächst einer
mehrstufigen ND-Vorwärmung 9 unterzogen. Die Vorwärmung
erfolgt in einem dampfbeheizten Vorwärmer 10, einem
Luftvorwärmer 11 und einem dampfbeheizten Vorwärmer 12. Das
so vorgewärmte Speisewasser wird einem auch als
Speisewasserbehälter dienenden Mischvorwärmer 13 zugeführt
und aus diesem mittels einer Speisewasserpumpe 14 einer
mehrstufigen
HD-Vorwärmung 15 mit einem dampfbeheizten Vorwärmer 16,
einem Luftvorwärmer 10 und einem nachfolgenden
dampfbeheizten Vorwärmer 18 unterzogen. Bei der gezeigten
Ausführungsform liegen die Luft-Speisewasser-Wärmetauscher
in Reihe mit den dampfbeheizten Vorwärmern. Es ist jedoch
auch möglich sie parallel zu dampfbeheizten Vorwärmern zu
schalten, z. B. den Luft-Wasser-Wärmetauscher im ND-Strang
parallel zum zweiten dampfbeheizten Vorwärmer zu schalten.
Die beiden Luft-Speisewasser-Wärmetauscher 17 und 11 werden
nacheinander von dem Teilstrom 6b des aus dem Luftvorwärmer
4 austretenden Luftstroms 6 beaufschlagt. Nach Abgabe der
Wärme kann der abgekühlte Luftstrom 6b je nach Stellung der
Klappen 19 und 20 ganz oder teilweise in die Umgebung
abgegeben werden bzw. ganz oder teilweise als Heißluft auf
die Ansaugseite des Frischlüfters 7 zurückgeführt werden.
Bei einem konventionellen mit Braunkohle gefeuerten Kessel,
bei dem der Frischluftstrom 6 nur die Größe des Teilstroms
6a hat, liegt z. B. die Temperatur des mit 336°C
eintretenden Abgases hinter dem Luftvorwärmer 4 bei 170°C,
obwohl z. B. die durch den Schwefeltaupunkt vorgegebene
Rauchgastemperatur im Luftvorwärmer bei ca. 150°C liegt.
Hier wird also ein
17°K Abgastemperatur entsprechender Kesselwirkungsgrad
nicht ausgenutzt. Durch die dem Teilstrom 6b entsprechende
erhöhte Luftbeaufschlagung des Luftvorwärmers kann dem
Rauchgas 3 zumindest ein Teil dieser Temperaturdifferenz
entsprechende Wärme entzogen werden und auf das
Speisewasser übertragen werden, so daß das Abgas den
Luftvorwärmer mit ca. 150°C verläßt und der
Kesselwirkungsgrad angehoben wird.
Falls eine Abkühlung bis in die Nähe des Wassertaupunktes
angestrebt wird, kann der in der Fig. 1 gestrichelte zweite
Luftvorwärmer 21 eingesetzt werden, der rauchgasseitig dem
E-Filter 5 nachgeschaltet und luftseitig dem Luftvorwärmer
4 vorgeschaltet ist.
Bei der in der Fig. 2 gezeigten Ausführungsform wird die
für die Verbrennung erforderliche Verbrennungsluft alleine
in dem Luftvorwärmer 4 erwärmt, während die zusätzliche
Luft in einem Luftvorwärmer 22 erwärmt wird, der
rauchgasseitig wiederum dem Luftvorwärmer 4 bzw. dem
E-Filter 5 nachgeschaltet ist, luftseitig jedoch in einem
gesonderten Luftstrang 23 angeordnet ist, der vorzugsweise
wiederum zumindest teilweise als Kreislauf ausgestaltet
sein kann. Aus diesem Grunde sind in der Fig. 2 die Klappen
19 und 20 beibehalten worden.
Der Luftvorwärmer 11 ist in diesen Luftstrang 23 und im ND-
Vorwärmstrang 9 eingeschaltet. Im HD-Vorwärmstrang 15 ist
bei der gezeigten Ausführungsform ein zusätzlicher HD-
Speisewasservorwärmer 24 eingeschaltet, falls dies
erforderlich ist. Zur Beaufschlagung des Vorwärmers 22 mit
Luft ist getrennt von dem Frischlüfter 7 ein gesondertes
Gebläse 25 vorgesehen. Die Anordnung gemäß Fig. 2 eignet
sich insbesondere für das Nachrüsten von bestehenden
Dampferzeugeranlagen, deren Luftvorwärmer 4 nur auf die
Menge der erforderlichen Verbrennungsluft ausgelegt ist.
Außer den Regelklappen und sind ggf. erforderliche andere
Regel- und Meßeinrichtungen nicht mit dargestellt, da ihre
Anordnung und ihr Betrieb im Rahmen fachmännischen Handelns
liegen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Betrieb eines mit fossilen Brennstoffen
gefeuerten Dampferzeugers mit Erwärmung von als
Verbrennungsluft eingesetzter Luft durch die Abgase des
Dampferzeugers und Vorwärmung des Speisewassers für den
Dampferzeuger durch Ab- oder Zwischendampf,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wärme aus zusätzlich zur Verbrennungsluft durch die
Abgase des Dampferzeugers erwärmter Luft auf das
Speisewasser übertragen wird, wobei die zusätzliche
Luft gemeinsam mit der Verbrennungsluft oder getrennt
von ihr erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Übertragung von Wärme auf das Speisewasser
zumindest ein Teil der zusätzlichen Luft als Heißluft
rückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Übertragung von Wärme auf das
Speisewasser abgekühlte zusätzliche Luft ganz oder
teilweise an die Umgebung abgeführt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wärme aus der erwärmten zusätzlichen Luft das
Speisewasser im Bereich der HD-Speisewasservorwärmung
übertragen wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wärme aus der erwärmten zusätzlichen Luft im
Bereich der ND-Speisewasservorwärmung übertragen wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gemeinsame Erwärmung der Lüfte zweistufig
erfolgt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die HD- und/oder die ND-Speisewasservorwärmung
mehrstufig erfolgt und die Übertragung von Wärme von
der erwärmten Luft in das Speisewasser jeweils in Reihe
mit mindestens einer dampfbeheizten Vorwärmstufe oder
parallel zu mindestens einer dampfbeheizten
Vorwärmstufe erfolgt.
8. Dampferzeugungsanlage mit einem Dampferzeuger, mit dem
Dampferzeuger abgasseitig nachgeschalteten Luft-
Dampferzeugerabgas-Wärmetauscher für die Erwärmung von
über einem Frischlüfter herangeführter Frischluft und
einem Strang zur Vorwärmung des dem Dampferzeuger
zuzuführenden Speisewassers, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der
Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Speisewasservorwärmstrang (9; 15) mindestens
ein Luft-Wasser-Wärmetauscher (11; 17) angeordnet ist,
der mit in einem Luft-Dampferzeugerabgas-Wärmetauscher
(4; 21; 22) erwärmter Luft beaufschlagbar ist.
9. Dampferzeugungsanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Luft-Dampferzeugerabgas-Wärmetauscher (11; 17;
22) und dem Frischlüfter (7) eine Heißluft-Rückführung
(6b, 20; 23, 25) zugeordnet ist und daß der Luft-
Wasser-Wärmetauscher (17; 11) in der Heißluft-
Rückführung (6b; 23) angeordnet ist.
10. Dampferzeugungsanlage nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem HD-Vorwärmstrang ein Luft-Wasser-
Wärmetauscher (15) angeordnet ist.
11. Dampferzeugungsanlage nach mindestens einem der
Ansprüche 8-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem ND-Vorwärmestrang (9) ein Luft-Wasser-
Wärmetauscher (11) angeordnet ist.
12. Dampferzeugungsanlage nach mindestens einem der
Ansprüche 8-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Luft-Rauchgas-Wärmetauscher (4) rauchgasseitig
ein E-Filter (5) und ein weiterer Luft-Rauchabgas-
Wärmetauscher (21; 22) nachgeschaltet sind.
13. Dampferzeugungsanlage nach mindestens einem der
Ansprüche 8-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Luft-Abgas-Wärmetauscher (21) dem
ersten Luft-Abgas-Wärmetauscher Luft (4) luftseitig
vorgeschaltet ist.
14. Dampferzeugungsanlage nach mindestens einem der
Ansprüche 8-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Luft-Abgas-Wärmetauscher (22)
luftseitig in einem gesonderten Luftstrang (23, 25)
angeordnet ist.
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DE (1) | DE4327476C2 (de) |
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1993
- 1993-08-16 DE DE19934327476 patent/DE4327476C2/de not_active Expired - Fee Related
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