DE4321153C2 - Distanzschraube - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Distanzschraube zum Befestigen von Bauelementen wie Latten, Fensterrahmen oder der­ gleichen im Abstand an einem Bauwerk laut Oberbegriff des Hauptanspruches.

Distanzschrauben dieser Art sind bekannt (DE-OS 36 11 873). Das Verankerungselement ist hierbei entweder eine einfache Holzschraube oder ein üblicher sogenannter Blechrahmendübel, dessen Spreizhülse mittels eines Schraubenbolzens und einer Mutter aufspreizbar ist. Die Gewindehülse kann hierbei entweder axial unver­ schiebbar mittels eines Halteringes auf einem zylindri­ schen Schaftabschnitt des Verankerungselements befestigt sein oder die Hülse kann zur Erleichterung des Ein­ schraubens und des Abstandjustierens ggf. auch in begrenztem Maße axial verschiebbar am Verankerungselement befestigt sein. Es ist ferner bekannt, den Kopf des Verankerungselements als Zylinderkopf mit Kreuzschlitz auszubilden und die Gewindehülse unten mit einem radial nach innen eingezogenen Rand zu versehen, mit welchem sie hinter die untere Ringstirnfläche des Zylinderkopfes greift (Fig. 2 der DE-OS P 36 11 873). Auch hierbei wird die Gewindehülse jedoch durch einen zusätzlich am Schaft des Verankerungselements beispielsweise durch Aufbördeln gebildeten Anschlag unverlierbar axial am Verankerungs­ element gehalten. Den bekannten Distanzschrauben ist der Nachteil gemeinsam, daß ihre Herstellung und der Zusammenbau der Einzelteile relativ kompliziert und teuer ist. Die zum unverlierbaren Halten vorgesehenen Auf­ bördelungen schwächen auch den Schaft des Verankerungs­ elementes. Außerdem ist es schwierig, den Außendurchmesser der Gewindehülse nur etwa genauso groß wie den Durchmesser der Bohrung zu machen, die zum Einschrauben der Distanz­ schraube im Bauelement und im darunterliegenden Bauwerk bei der Montage gebohrt werden muß und trotzdem sowohl den Schaft des Verankerungselementes als auch die Wand­ stärke der Gewindehülse in der erforderlichen Festigkeit herzustellen.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Distanzschraube der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die diese Nach­ teile vermeidet und sehr einfach und billig auch in Massenproduktion in der erforderlichen Festigkeit her­ stellbar ist.

Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Distanzschraube laut Oberbegriff des Hauptanspruches durch dessen kenn­ zeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei einer Befestigungsvorrichtung für Tür- und Fenster­ zargen ist es an sich bekannt, eine Gewindehülse über den Kopf eines Verankerungselements zu stülpen und durch oberhalb der oberen Stirnfläche und unterhalb der unteren Stirnfläche des Kopfes radial nach innen ragende Rand­ abschnitte die Gewindehülse am Kopf verdrehbar anzubringen (DE-OS 34 00 539). Die Gewindehülse dient bei dieser bekannten Befestigungsvorrichtung zum Befestigen der beiden Futterhölzer und die Gewindehülse besitzt daher am oberen Rand einen Versenkkopf. Der im oberen Futterholz liegende Teil der Hülse ist außerdem zylindrisch glatt und nur im unteren Bereich ist außen ein Gewindeabschnitt vorgesehen. Durch die Anwendung dieser an sich bekannten Befestigungsart für eine Gewindehülse bei einer Distanz­ schraube der eingangs erwähnten Art und der zusätzlichen Ringnut auf der zylindrischen Innenfläche des Sackloches der Gewindehülse wird eine Distanzschraube geschaffen, die sehr einfach und billig auf einer üblichen Gewinde­ walzmaschine herstellbar ist und bei der außerdem der Zusammenbau von Gewindehülse und Verankerungselement sehr einfach aus vorgefertigten Preß- bzw. Drehteilen möglich ist. Nach dem Aufsetzen der vorzugsweise als Drehteil vorgefertigten Gewindehülse wird mit einem einfachen Gewindewalzvorgang die Hülse durch Eindrücken ihres unteren Randes am Kopf befestigt.

Eine erfindungsgemäße Distanzschraube ermöglicht erstmals auch eine einfache und schnelle Durchsteckmontage, da durch die Art der unverlierbaren Befestigung der Gewin­ dehülse auf dem Kopf des Verankerungselementes der Außen­ durchmesser der Gewindehülse sehr klein, beispielsweise nur 10 mm ausgebildet werden kann und trotzdem eine aus­ reichende Wandstärke besitzt. Bei der Montage ist es dann nur nötig, durch das Bauelement in das Bauwerk mit einem Bohrer von nur wenig geringerem Durchmesser, beispielsweise mit einem 8 mm Bohrer, das Bohrloch herzustellen, nach dem Einsetzen der Distanzschraube im Bohrloch des Bauwerkes kann dann die im Durchmesser nur geringfügig größere Gewindehülse leicht in die Bohrung des Bauelementes eingeschraubt werden.

Durch entsprechende Bemessung der axialen Länge der Hülse bzw. des Kopfteiles kann dafür gesorgt werden, daß die Hülse entweder axial unverschiebbar am Kopfteil befestigt ist oder in begrenztem Maße axial bewegbar bleibt, wodurch das Einschrauben erleichtert ist und im fertig montierten Zustand auch gewisse Spannungen zwischen Bauelement und Bauwerk ausgeglichen werden können. Das erfindungsgemäße Prinzip für die unverlierbare Befestigung der Gewindehülse am Kopf kann bei allen eingangs erwähnten bekannten Verankerungselementen angewendet werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine fertig montierte Distanzschraube be­ stehend aus einem Verankerungselement in Form eines Schraubbolzens 1 mit am unteren Ende aufgewalztem Holz­ gewinde 2. Der Kopf 3 des Schraubbolzens ist als Zylin­ derteil ausgebildet und im Durchmesser etwas größer als der darunter sich anschließende zylindrische Schaft des Bolzens 1. In der oberen Stirnfläche 4 des Kopfes 3 ist eine Innen-Mehrkant-Ausnehmung 5 zum Einstecken eines entsprechenden Mehrkant-Steckschlüssels ausgebildet. Auf dem Kopf 3 ist eine Gewindehülse 6 unverlierbar aufgesetzt, die ein Außengewinde 7 mit gleicher Dreh­ richtung wie das Gewinde 2 aufweist, das entweder die gleiche Gewindesteigung wie das Gewinde 2 oder eine davon abweichende Gewindesteigung besitzt. Das Gewinde 7 ver­ jüngt sich nach unten und geht in einen kegelartigen Abschnitt 8 über, durch den das Einschrauben der Gewinde­ hülse 6 in das zu befestigende Bauelement erleichtert wird. In der Gewindehülse 6 ist ein durch einen Boden 15 begrenztes Sackloch 11 ausgebildet, der Boden 15 hintergreift die obere Stirnfläche 4 des Kopfes 3. Im Boden des Sachloches 11 ist eine innen-Mehrkant-Ausnehmung 10 zur Aufnahme eines entsprechenden Mehrkant-Steck­ schlüssels ausgebildet, der Durchmesser dieser Werkzeug­ aufnahme 10 ist hierbei größer gewählt als der Durchmesser der Werkzeugaufnahme 5 des Kopfes 3, so daß der Kopf 3 durch ein entsprechendes Werkzeug unabhängig von der Hülse 6 verdreht werden kann.

Die Herstellung einer solchen Distanzschraube nach Fig. 1 zeigen die Verfahrensschritte nach den Fig. 2 und 3. Zunächst wird durch Pressen ein Bolzen 1 mit dem oberen zylindrischen Kopf 3 und dem Innensechskant 5 hergestellt. Getrennt davon wird durch Drehen auf einem Automaten das Gewindehülsen-Rohteil 16 mit dem Sackloch 11 und dem Innensechskant 10 hergestellt. Die Innenfläche 12 der Hülse ist zylindrisch, ihr Durchmesser ist gleich oder geringfügig größer gewählt als der Außendurchmesser des zylindrischen Kopfes 3. Auf der Außenseite des Rohteils 16 ist ebenfalls durch Drehen oder Walzen das Außengewinde 7 aufgebracht. Auf der zylindrischen Innen­ fläche 12 des Hülsenrohteils 16 ist eine Ringnut 13 vor­ gesehen, deren unterer Rand 14 in einem axialen Abstand von der inneren Bodenstirnfläche 15 liegt, der gleich oder etwas größer wie die axiale Länge des Kopfes 3 gewählt ist.

Nach Fig. 3 wird das Rohteil 16 einfach auf den Kopf 3 gesteckt und durch einen anschließenden Walzvorgang auf einer üblichen Gewindewalzmaschine angedeutet durch die Druckpfeile 17 wird dann der untere Rand 18 des Rohteils 16 nach innen hinter die untere Ringstirnfläche 19 des Kopfes 3 durch spanlose Verformung gedrückt, bis schließ­ lich der in Fig. 1 dargestellte Zustand erreicht ist. Gleichzeitig kann mit diesem Walzvorgang dann auch noch das Gewinde 2 auf den Schaft aufgewalzt werden, sofern dies nicht schon vorher am Bolzenrohteil durchgeführt wurde. Die Nut 13 gewährleistet, daß im Randbereich der unteren Ringstirnfläche 19 des Kopfes 3 das Material der Hülse sich ohne Verklemmung um diesen Rand legt. Zur Erleichterung der Montage und des Walzens kann die Ringstirnfläche 19 auch konisch ausgebildet sein. Durch den Walzdruck 17 kann der Sitz der Hülse 6 auf dem Kopf 3 eingestellt werden, hierfür gelten die bekannten Regeln für das Rohrwalzen, d. h. durch Wahl des auf das Außen­ gewinde 7 wirkenden Walzdruckes kann das radiale und axiale Spiel zwischen Kopf 3 und Hülse 6 eingestellt werden, dies kann ggf. durch Probieren geschehen. Für die anschließende Serienfertigung wird der Walzdruck dann durch entsprechende Walzanschläge fest eingestellt. Ein eventuell gewünschtes axiales Spiel zwischen Hülse 6 und Kopf 3 kann durch entsprechende Wahl der Lage der Nut 13 vorgegeben werden.

Fig. 4 zeigt den Montagevorgang einer Distanzschraube gemäß Fig. 1 bis 3 zum Befestigen eines Bauelements 26, beispielsweise einer Dachlatte, an einem schematisch angedeuteten Mauerwerk 27. Zunächst wird die Dachlatte mit einem Hartmetallbohrer von beispielsweise 8 mm Durchmesser durchbohrt und gleichzeitig auch das ent­ sprechende Montageloch im Mauerwerk 27 hergestellt. Auf der Distanzschraube ist ein 8 mm-Kunststoffdübel 28 vormontiert, diese Einheit wird durch die Bohrung in der Latte in das Mauerwerk gesteckt, dabei wird die Dachlatte 26 grob auf den gewünschten Abstand gegenüber dem Mauerwerk 27 gebracht. Mit einem Kupplungsschlüssel 29 (Fig. 1), der mit einem Sechskantabschnitt 31 in den Innensechskant 5 des Bolzens 1 und mit einem Sechskant­ abschnitt 30 in den Innensechskant 10 für die Gewindehülse 6 paßt, wird dann die ganze Distanzschraube Bolzen 1 und Gewindehülse 6) aus der Stellung A in die Stellung B nach Fig. 4 eingeschraubt, der Dübel 28 also im Mauer­ werk verankert und gleichzeitig die Gewindehülse 6 in die Dachlatte 26 eingeschraubt. Anschließend kann die Dachlatte 26 in ihrem Abstand gegenüber dem Mauerwerk justiert werden, entweder mit einem Einzelschlüssel (nur Sechskant 31) eingesteckt in den Innensechskant 5 des Bolzens 1 oder mittels eines nur in den Innensechskant 10 der Gewindehülse 6 passenden Einzelschlüssel (Sechskant 30) durch vor- und zurückdrehen der Gewindehülse 6 inner­ halb der Dachlatte 26.

Fig. 5 zeigt die Anwendung der Hülsenbefestigung an eine Distanzschraube, bei der das Verankerungselement als Spreizdübel 20 ausgebildet ist, dessen Spreizhülse 21 mittels eines Schraubbolzens 22 und einer Spreizmutter 23 im Bauwerk aufgespreizt wird. Der Kopf 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel nur im oberen Teil zylindrisch aus­ gebildet, er geht über einen Konus 25 in einen Flansch 24 über, der auf den oberen Rand der Spreizhülse 21 drückt. Über ein in den Innensechskant 5 eingestecktes Werkzeug kann somit über den Flansch 24 als Gegendruck­ fläche der Dübel gespannt und gespreizt werden. Die Gewindehülse 6 mit Innensechskant 10 und Außengewinde 7 ist wieder durch radiales Walzen auf den Kopf 3 aufgewalzt, ihr unterer Rand 18 ist hinter die schräge Konusfläche 25 des Kopfes 3 radial nach innen eingedrückt. Auch hier kann ggf. durch entsprechende Bemessung des Hülsenrohteils ein gewünschtes radiales Spiel vorgesehen sein.

Claims (5)

1. Distanzschraube für die Durchsteckmontage zum Befestigen von Bauelementen (26) wie Latten, Fenster­ rahmen oder dergleichen in einem verstellbaren Abstand an einem Bauwerk (27), mit einem über einen Schrauben­ kopf (3) in das Bauwerk einschraubbaren Verankerungs­ element (1, 21) und einer am Kopf (3) des Veranke­ rungselements axial unverschiebbar jedoch drehbar angebrachten Gewindehülse (6), deren Außengewinde (7) in das zu befestigende Bauelement (26) einschraub­ bar ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Gewindehülse (6) über den Kopf (3) des Verankerungselements (1, 21) gestülpt und durch oberhalb der oberen Stirnfläche (4) und unterhalb der unteren Stirnfläche (19, 25) des Kopfes (3) radial nach innen ragende Randabschnitte (9, 15; 18) am Kopf (3) verdrehbar angebracht ist und auf der zylindrischen Innenfläche (12) der Gewindehülse (6) eine im Bereich der Außenkante der unteren Ring­ stirnfläche (19, 25) des Kopfes (3) liegende Ringnut (13) vorgesehen ist.

2. Distanzschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindehülse (6) vor dem Aufsetzen auf den Kopf (3) ein durch einen Boden (15) begrenztes Sackloch (11) mit einer auf den zylindrischen Kopf (3) passenden zylindrischen Innenfläche (12) aufweist und nach dem Aufsetzen auf den Kopf (3) der Rand (18) des Sackloches durch Walzen hinter die untere Ringstirnfläche (19, 25) des Kopfes (3) radial nach innen eingedrückt ist.

3. Distanzschraube nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch das Außen­ gewinde (7) auf der Gewindehülse (6) durch Walzen aufgebracht ist.

4. Distanzschraube nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Ringstirnfläche des Kopfes (3) als Konus (25) ausgebildet ist.

5. Verfahren zum Herstellen einer Distanzschraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem Rohteil eine Gewindehülse mit einem Sackloch, einer Mehr­ kant-Werkzeugausnehmung im Boden dieses Sackloches, einem Außengewinde und einer im Bereich der Außenkante der unteren Ringstirnfläche des Kopfes liegende Ringnut hergestellt wird, diese Gewindehülse dann auf den zylindrischen Kopf eines gesondert hergestellten Verankerungselementes aufgesetzt wird und anschließend der untere Rand der Gewindehülse radial nach innen hinter die untere Stirnfläche des Kopfes gewalzt wird.