DE4317183A1 - Presse mit integriertem Teileeinzug - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Pressen, mit denen Einzelteile gefertigt bzw. bearbeitet werden.

Bekannte Pressen bestehen aus einem Pressentisch, auf dem ein Werkzeugunterteil befestigt ist und einem Pressenoberteil mit Stößel und dem dazugehörigem An­ trieb. Am Stößel ist das Werkzeugoberteil befestigt. Die zu bearbeitenden Teile werden in das offene Werk­ zeug eingelegt, die Presse wird ausgelöst bzw. bei manuellen Pressen betätigt. Anschließend wird das be­ arbeitete Teil entnommen. Ebenfalls sind Pressen bekannt, bei denen ein Rundschalttisch oder Schiebetisch die Teile in die Arbeitsposition bringen, von Hand müssen die Teile aufgelegt und entnommen werden. Die bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß der Bediener Zeit benötigt, um die Werkstücke aus dem Werkzeug zu entnehmen. Im ersten Fall muß die Presse auch noch betätigt werden.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Presse zu schaffen, bei der die Nebenzeiten möglichst gering sind, die kostengünstig hergestellt werden kann und universell einsetzbar ist.

Die Lösung dieser Aufgabe liegt in der Kombination einer Presse mit einem Längstransfervorschub. Der Vorschub besteht aus einem umlaufenden Mitnahmeelement (Rollen­ kette, Zahnriemen o. ä.), an dem Werkstückträger bzw. Werk­ zeugträger befestigt sind. Diese sind als wechselnder Pressentisch anzusehen. Es sind drei Träger im gleichen Abstand auf dem umlaufenden Element befestigt, einer in Arbeitsposition unter der Presse, einer in Ausstoßposition und der Dritte in Einlegeposition. Diese wechseln ihre Aufgabe im Umlauf. Wird die Presse ausgelöst, setzt folgender Ablauf ein: Der Vorschub transportiert die Träger um eine Position weiter, damit erreicht der gerade bestückte Träger die Arbeitsposition unter der Presse, diese führt dann den Arbeitshub aus, womit der Zyklus beendet wird. Zeitgleich wird in der Auswurfposition der hängende Werkstückträger durch einen Auswerfer entsorgt, während in der Einlegeposition neu bestückt werden kann.

Die Anbringung von mehr oder weniger als drei Trägern ist ebenfalls möglich.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführ­ lich erläutert.

Fig. 1 zeigt den Längsschnitt durch eine Kurvenpresse mit Längstransfervorschub durch einen Zahnriemen.

Fig. 2 zeigt den Schnitt durch die Befestigung des Werk­ stückträgers auf dem Zahnriemen gem. Anspruch 5.

Fig. 1 stellt den Grundkörper 1 dar, an dem der komplette Aufbau befestigt ist. An dem Zahnriemen 2, der mit der Zahnscheibe 3 umgelenkt und dem Rad 4 angetrieben wird, sind die Werkstückträger bzw. Werkzeugträger 5 mittels Befestigungsstücken 6 befestigt. Pos. 1 zeigt die Einlegeposition, Pos. 2 die Arbeitsposition und Pos. 3 die Auswurfposition. Der Vorschubantrieb erfolgt elektro­ motorisch.

Die hier dargestellte Presse besteht aus vier Säulen 7, auf denen verschiebbar die Antriebsplatte 8 geklemmt ist. Damit ist die Hublage stufenlos einstellbar.

Der elektromotorische Antrieb 9 treibt die Rutschkupplung 10 an. Auf dieser Rutschnabe ist austauschbar eine Ex­ zenter- oder Kurvenscheibe 11 gelagert, um den Hub verändern zu können. Die einstellbare Nabe erlaubt eine Preßkraftbegrenzung und schützt den Antrieb. Eine Druckrolle 12 überträgt die Kraft auf die Druckplatte 13, an der Werkzeuge befestigt werden können. Diese wird entweder von Federn oder von einer Rückholkurve in die Ausgangslage zurückgeführt. Über Fangstifte fixiert sich Werkzeugoberteil zu Werkzeugunterteil.

Statt mit dieser Pressenart kann der Vorschub auch mit Pneumatik-, Hydraulik-, Exzenter-, Hubspindel- oder Kniehebelpressen ausgerüstet werden. Eine Variante kann auch sein, die Presse nur als Vorschub zu benutzen, die eine Arbeitsmaschine trägt und vorschiebt.

Ebenso sind Varianten des Vorschubes möglich. Das Mit­ nahmeelement kann statt Zahnriemen auch Flachriemen, Rollenkette, Stahlband oder Rundschnur sein.

Für spezielle Anwendungen, bei denen keine Fixierung und kein unteres Aufnahmeteil nötig ist, kann auch ein normaler Gurtförderer den Vorschub übernehmen, er schaltet ab, wenn das Werkstück in Arbeitsposition ist.

Die Antriebe sind nach dem Stand der Technik fest oder auch regelbar vorgesehen.

Ein spezielles Befestigungsstück gem. Anspruch 5 ist in Fig. 2 dargestellt. Auf dem Zahnriemen 1 ist das Befesti­ gungsstück 2 mittels zweier Stiftschrauben 3 , die in die Zähne eingebracht sind, lösbar befestigt. Die Trägerplatte 4 dient als Werkstück- oder Werkzeugträger.

Der Vorteil der beschriebenen Erfindung liegt im Wegfall der Bedienzeit (bei manuellen Pressen auch der Bedien­ arbeit) und dem Fortfall der Entnahmezeit. Der Bediener braucht lediglich die Werkstücke einzulegen und die Maschine auszulösen. Eine Zykluszeitreduzierung von ca. 30% ist zu erwarten. Die Nutzung der Pressen/ Vorschubkombination ist vielseitig. Ebenfalls ist eine Vielzahl von Kombinationen Presse/Vorschub möglich.

Claims (6)

1. Presse mit integriertem Teileeinzug zum Bearbeiten von Einzelteilen, bestehend aus einer Presse bekannter oder besonderer Bauart und einem Längstransfervorschub zum Beschicken der Presse im Automatik- oder Halbautomatikbetrieb, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressentisch Bestandteil des Teileeinzuges ist, der aus drei Werkstück- oder Werkzeugträgern besteht, die auf einem oder mehr umlaufenden Zahnriemen in gleicher Teilung befestigt sind.

2. Presse mit Einzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weniger oder mehr Werkstückträger auf dem Mitnahmeelement befestigt sind.

3. Presse mit Einzug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstückträger von einer oder mehreren umlaufenden Rollenketten, Flachriemen, Rundriemen oder Stahlbändern mitgenommen werden.

4. Presse mit Einzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teileeinzug durch einen Gurtförderer erfolgt, dessen Gurt über den Pressentisch geführt ist.

5. Presse mit Einzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Werkstückträger mittels eines Befestigungsstückes auf dem Zahnriemen befestigt ist, der U-förmig über den Riemen gesteckt ist und mittels Stiften oder Schrauben, die in die Zähne greifen, lösbar verbunden ist.

6. Presse mit Einzug nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse vorrangig als Vorschub dient und zum Beispiel eine weitere Arbeitseinheit, wie eine Bohrmaschine, trägt.