DE4316959C2 - Kraftfahrzeug mit einer wärmeisolierenden Abschirmanordnung - Google Patents
Kraftfahrzeug mit einer wärmeisolierenden AbschirmanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer zwischen
einem Fahrzeugboden und einer Abgasanlage angeordneten wärme
isolierenden Abschirmanordnung, wobei die Abgasanlage innerhalb
eines Tunnels des Fahrzeugbodens angeordnet ist, und der Tunnel
eine mit dem Fahrzeugboden fluchtende, abnehmbare Verkleidung
aufweist.
Ein solches Kraftfahrzeug ist aus der DE-Zeitschrift "ATZ Auto
mobiltechnische Zeitschrift 1984 (1982) III" Seite 110, be
kannt. Das Fahrzeug weist einen geschlossenen und glattflächi
gen Unterboden auf. Die Abgasanlage des Kraftfahrzeugs ist in
einem Mitteltunnel oberhalb des Unterbodens untergebracht. Der
Unterboden weist eine abnehmbare Abdeckung auf. Der Mitteltun
nel ist derart großzügig dimensioniert, daß ein ausreichender
Kühlluftdurchsatz durch den Mitteltunnel und um die im Mittel
tunnel angeordnete Abgasanlage strömen kann, wobei der Kühl
luftstrom von vorne in das Fahrzeug eingeleitet und am Heck
wieder aus dem Mitteltunnel herausgeführt wird. Dadurch wird
eine unzulässige Aufheizung der Wandungen des Mitteltunnels
vermieden.
Die DE 34 09 667 A1 offenbart eine Heckpartie eines Kraftfahr
zeugs, bei der die Auspuffanlage innerhalb eines Längstunnels
verlegt ist und der Längstunnel entweder lösbar mit einem
Unterboden des Kraftfahrzeuges verbunden oder unmittelbar durch
die Auspuffanlage gebildet ist.
Aus der DE 28 19 371 C2 ist es bekannt, zum Zwecke der thermi
schen Isolierung zwischen einer Abgasanlage eines Kraftfahr
zeugs und einem an die Abgasanlage angrenzenden Fahrzeugboden
einen Wärmeschirm anzuordnen, der an den Fahrzeugboden angepaßt
ist und die Abgasanlage teilweise umgibt. Der Wärmeschirm ist
mit Abstand zum Fahrzeugboden angeordnet und weist zum Fahr
zeugboden hin abragende Abstellungen auf. Durch diese Abstel
lungen wird Fahrtluft in den Zwischenraum zwischen Wärmeschirm
und Fahrzeugboden geführt, wobei durch die Luftströmung eine
ständige Lufterneuerung in dem Zwischenraum zwischen Wärme
schirm und Fahrzeugboden entsteht. Dadurch wird der Fahrzeug
boden gegen die von der Abgasanlage ausgehende Wärmestrahlung
isoliert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die Abgasanlage dem Kraft
fahrzeug schwingungsdämpfend und aerodynamisch günstig zuge
ordnet ist und dennoch eine ausreichende Steifigkeit des Fahr
zeugbodens erreicht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Abgasanlage von
einer wärmeleitenden, elastischen Hüllstruktur umgeben und zur
Fahrzeugseite hin paßgerecht in die wärmeisolierende Abschirm
anordnung eingebettet ist und die Verkleidung eine steife,
wärmeleitende Abdeckplatte ist, die mit dem Fahrzeugboden fest
verschraubt ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine
großflächige Abgasanlagenlagerung erreicht, so daß die Karosse
rie im Bereich des Fahrzeugbodens nur geringe örtliche Kräfte
aufnehmen muß. Durch Reibung zwischen der elastischen Hüll
struktur und der Abgasanlage wird Schallenergie abgebaut, was
zu einer verringerten Geräuschentwicklung führt. Im Gegensatz
zum Stand der Technik wird die Wärme der Abgasanlage nicht
durch Wärmestrahlung, sondern durch Wärmeleitung abgeführt, so
daß die Abgasanlage vollständig verkleidet werden kann, ohne
daß sich der Fahrzeuginnenraum übermäßig aufheizt. Das form
schlüssige Einbetten der Abgasanlage ermöglicht eine Automation
ihrer Montage, was insbesondere für die Serienfertigung von
Kraftfahrzeugen von Vorteil ist. Die erfindungsgemäße Lösung
ist insbesondere für Abgasanlagen geeignet, die durch ein ela
stisches Element wie beispielsweise ein Wellrohr von der Be
wegungsanregung des Verbrennungsmotors abgekoppelt sind. Durch
eine strömungsgünstige Gestaltung der Abdeckplatte wird die
Aerodynamik des Kraftfahrzeugs weiter verbessert. Durch die
feste Verschraubung der wärmeleitenden Abdeckplatte mit dem
Fahrzeugboden werden auf die Karosserie wirkende Kräfte von
einer Seite des Fahrzeugbodens über die Verkleidung zur anderen
Seite des Fahrzeugbodens geleitet, so daß der Tunnel selbst
überbrückt wird. Die an sich erfolgende Schwächung der Karos
serieversteifung durch die Ausbildung eines Tunnels wird durch
diese Maßnahme ausgeglichen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Hüllstruktur
ein Drahtgeflecht. Dies stellt eine einfache und zweckmäßige
Lösung zur Erzielung einer Wärmeleitung dar.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Durchtrittsöff
nung für die Luftströmung mittels eines lösbar befestigbaren
Zusatzelementes verschließbar. Dadurch kann die Abgasanlage im
Bereich des Fahrzeugbodens vollständig abgeschlossen werden,
wodurch sich weitere strömungstechnische Vorteile ergeben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Nachfolgend sind Ausführungsformen der Er
findung ausführlich beschrieben und anhand der Zeichnungen dar
gestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch den Bereich
eines Kraftfahrzeugs gemäß der Erfindung im Bereich
einer am Fahrzeugboden angeordneten Abgasanlage, bei
der die Abgasanlage von einer wärme leitenden Hüll
struktur umgeben und gegen den Fahrzeugboden mittels
eines Abschirmbleches isoliert ist, und
Fig. 2 eine weitere Einbettung einer Abgasanlage in den
Fahrzeugboden eines Kraftfahrzeugs ähnlich Fig. 1,
bei der die Kontur des Fahrzeugbodens an die Abgas
anlage angepaßt ist und zwischen Abgasanlage und
Fahrzeugboden eine wärmeisolierende Matte eingebracht
ist.
Ein Kraftfahrzeug weist einen im Bereich seiner Unterseite vor
gesehenen Fahrzeugboden (5) auf, der über die Länge des Kraft
fahrzeugs mit einer Vertiefung in Form eines Tunnels (11) zur
Aufnahme einer Abgasanlage (1) versehen ist. Die Abgasanlage
schließt in einem Anschlußbereich an einen Krümmer eines Ver
brennungsmotors des Kraftfahrzeugs an und weist einen Kataly
sator sowie mehrerer Schalldämpfer auf, die mittels Abgasrohren
miteinander verbunden sind.
Die Abgasanlage (1), d. h. sowohl der Katalysator, die Schall
dämpfer als auch die Abgasrohre, ist von einer wärmeleitenden,
elastischen Hüllstruktur in Form eines Drahtgeflechtes (2) um
schlossen. Das Drahtgeflecht (2) weist über seinen gesamten,
die Abgasanlage (1) umgebenden Umfang etwa die gleiche Dicke
auf. Die Abgasanlage (1) einschließlich des Drahtgeflechtes (2)
ist vollständig in den Tunnel (11) des Fahrzeugbodens (5) ein
gebettet. Im Tunnel (11) verlaufen auch noch nicht näher be
zeichnete Zusatzaggregate oder -leitungen für das Kraftfahr
zeug. Der lichte Querschnitt des Tunnels (11) ist größer als
der Querschnitt von Abgasanlage (1) und Drahtgeflecht (2), so
daß zwischen Drahtgeflecht (2) und der Wandung des Tunnels (11)
ein Zwischenraum (4) verbleibt.
Zur Befestigung der Abgasanlage (1) am Fahrzeugboden (5) ist
ein Abschirmblech (3) mit einem etwa U-förmigen Profil vorge
sehen, das an die Außenkontur des Drahtgeflechts (2) angepaßt
ist. Das Abschirmblech (3) ist im Bereich der gegenüberliegen
den Seiten des Fahrzeugbodens, die die seitlichen Kanten für
den Tunnel (11) bilden, über die Länge des Tunnels (11) mittels
mehrerer Befestigungselemente (8 und 9) befestigt. Im Bereich
der Befestigungspunkte am Fahrzeugboden (5) sind auf beiden
Seiten des Abschirmbleches (3) jeweils Versteifungssicken (12)
vorgesehen, die die Stabilität der den Fahrzeugboden (5) auf
weisenden Unterbodengruppe erhöhen. Beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 sind die Befestigungselemente (8 und 9) Befesti
gungsschrauben, die in mit dem Fahrzeugboden (5) verschweißte
Gewindemuttern eingreifen. Um die Abgasanlage (1) einschließ
lich des Drahtgeflechtes (2) in der Wanne des Abschirmbleches
(3) zu sichern und damit die Abgasanlage (1) am Fahrzeugboden
(5) zu lagern, ist eine als Tunnelschließteil dienende Ver
kleidung (7) vorgesehen, die eine mit Sicken (10) zur form
schlüssigen Sicherung der Abgasanlage (1) versehene Abdeck
platte darstellt. Die Verkleidung (7) ist aus einem steifen und
wärmeleitenden Material, beim Ausführungsbeispiel aus einem
Stahlblech, hergestellt. Wie auch das Abschirmblech (3) ist die
Verkleidung (7) mittels der Befestigungselemente (8 und 9) am
Fahrzeugboden (5) fixiert.
Zum Fahrzeugboden (5) hin befindet sich zwischen dem Abschirm
blech (3) und dem Fahrzeugboden (5) ein Zwischenraum (4). Die
ser Zwischenraum (4) wird bei der Fahrt des Kraftfahrzeugs von
Luft durchströmt, die durch Luftspalte zwischen Abschirmblech
(3) und Fahrzeugboden (5) in den Tunnel einströmt. Durch den
ständig erfolgenden Luftaustausch ergibt sich in dem Zwischen
raum (4) und damit im Tunnel (11) eine Art Luftpolster zwischen
Abschirmblech (3) und Fahrzeugboden (5), die zur Wärmeisolie
rung des Fahrzeugbodens (5) führt. Montagebedingt weist das Ab
schirmblech (3) im Anschlußbereich der Abgasanlage (1) an den
Krümmer des Verbrennungsmotors eine Aussparung auf, durch die
entsprechende Fahrtluft in den Zwischenraum (4) und in den
Tunnel (11) einströmen kann. Bei einer nicht dargestellten Aus
führung der Erfindung ist diese Aussparung durch ein lösbar am
Fahrzeugboden (5) befestigbares Zusatzblech verschlossen. Die
ses Zusatzblech ist mit einer Ansaugdüse versehen, durch die
ein definierter Luftstrom in den Tunnel (11) und in den Zwi
schenraum (4) eingeleitet werden kann.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist die Kontur des Tunnels im
Fahrzeugboden (5a) weitestgehend an die Außenkontur der Abgas
anlage (1) angepaßt. Dadurch ist es möglich, die Abgasanlage
(1) einschließlich ihrer als Drahtgeflecht (2) ausgebildeten
Hüllstruktur formschlüssig in den Tunnel des Fahrzeugbodens
(5a) einzubetten, wobei anstelle des Abschirmbleches (3) zwi
schen Fahrzeugboden (5a) und Drahtgeflecht (2) eine wärmeiso
lierende Matte (6) vorgesehen ist. Die Fixierung der Abgasan
lage (1) im Tunnel des Fahrzeugbodens (5a) erfolgt analog zur
Ausführung nach Fig. 1 mittels einer Verkleidung (7), die durch
Befestigungsschrauben (8a, 9a) am Fahrzeugboden (5a) fixiert
ist. Die Verkleidung (7) entspricht der Verkleidung (7) nach
Fig. 1.
Bei beiden Ausführungsformen ist die Abgasanlage (1) form
schlüssig in eine wärmeisolierende Abschirmanordnung, nämlich
in das Abschirmblech (3) oder die Matte (6) eingebettet und
vollständig in einen entsprechenden Tunnel des Fahrzeugbodens
(5) integriert. Die von der Abgasanlage (1) abgewandte Unter
seite der Verkleidung (7) fluchtet mit der Unterseite des Fahr
zeugbodens (5), so daß die Verkleidung (7) strömungstechnisch
vollständig an den Fahrzeugboden angepaßt ist. Da die Abgasan
lage (1) vollständig in einem Tunnel des Fahrzeugbodens (5, 5a)
integriert ist, können durch Schalldämpfer, Katalysator oder
Abgasrohre entstehende Erhöhungen des Luftwiderstandsbeiwertes
des Kraftfahrzeuges nicht auftreten. Da die Verkleidung (7) mit
der Unterseite des Fahrzeugbodens (5) fluchtet und zu beiden
Seiten des Tunnels (11, 11a) mit dem Fahrzeugboden (5) ver
schraubt ist, dient die Verkleidung (7) direkt zur Kraftüber
tragung von in die Karosserie eingeleiteten Kräften. Eine
Schwächung der Karosseriestruktur durch die Einbuchtung des
Tunnels (11 oder 11a) tritt daher bei montierter Abgasanlage
(1) nicht auf.
Die Wärme der Abgasanlage (1) wird über das wärmeleitende
Drahtgeflecht (2) und die Verkleidung (7) abgeführt, da die
Verkleidung (7) durch den Fahrtwind gekühlt wird.
Claims (5)
1. Kraftfahrzeug mit einer zwischen einem Fahrzeugboden und
einer Abgasanlage angeordneten wärmeisolierenden Abschirmanord
nung, wobei die Abgasanlage innerhalb eines Tunnels des Fahr
zeugbodens angeordnet ist, und der Tunnel eine mit dem Fahr
zeugboden fluchtende, abnehmbare Verkleidung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgasanlage (1) von einer wärmeleitenden, elastischen
Hüllstruktur (2) umgeben und zur Fahrzeugseite hin paßgerecht
in die wärmeisolierende Abschirmanordnung (3, 6) eingebettet
ist und die Verkleidung (7) eine steife, wärmeleitende Abdeck
platte ist, die mit dem Fahrzeugboden (5, 5a) fest verschraubt
ist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hüllstruktur (2) ein Drahtgeflecht ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tunnel (11a) an die Kontur der Abgasanlage (1) angepaßt
ist und als Abschirmanordnung eine aus einem wärmeisolierenden
Material hergestellte Matte (6) vorgesehen ist, die den Tunnel
(11a) zwischen Abgasanlage (1) und Fahrzeugboden (5a) ausklei
det.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Abschirmanordnung ein mit Versteifungssicken (12)
wenigstens im Bereich der Befestigungspunkte (8, 9) am Fahr
zeugboden (5) versehenes Abschirmblech (3) vorgesehen ist, das
unter Ausbildung eines Zwischenraumes (4) für eine Luftströmung
zum Fahrzeugboden (5) in Abstand angeordnet ist.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchtrittsöffnung für die Luftströmung mittels eines
lösbar befestigbaren Zusatzelementes verschließbar ist.
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Publications (2)
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DE19934316959 Expired - Fee Related DE4316959C2 (de) | 1993-05-21 | 1993-05-21 | Kraftfahrzeug mit einer wärmeisolierenden Abschirmanordnung |
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Family Cites Families (2)
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1993
- 1993-05-21 DE DE19934316959 patent/DE4316959C2/de not_active Expired - Fee Related
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D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |