DE4308175A1 - Verfahren zum Wiedergeben eines ein- oder mehrkanaligen digitalen, blockweise codierten Tonsignals - Google Patents
Verfahren zum Wiedergeben eines ein- oder mehrkanaligen digitalen, blockweise codierten TonsignalsInfo
- Publication number
- DE4308175A1 DE4308175A1 DE4308175A DE4308175A DE4308175A1 DE 4308175 A1 DE4308175 A1 DE 4308175A1 DE 4308175 A DE4308175 A DE 4308175A DE 4308175 A DE4308175 A DE 4308175A DE 4308175 A1 DE4308175 A1 DE 4308175A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- scf
- scale factors
- block
- signal
- channel
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04B—TRANSMISSION
- H04B1/00—Details of transmission systems, not covered by a single one of groups H04B3/00 - H04B13/00; Details of transmission systems not characterised by the medium used for transmission
- H04B1/62—Details of transmission systems, not covered by a single one of groups H04B3/00 - H04B13/00; Details of transmission systems not characterised by the medium used for transmission for providing a predistortion of the signal in the transmitter and corresponding correction in the receiver, e.g. for improving the signal/noise ratio
- H04B1/64—Volume compression or expansion arrangements
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Compression, Expansion, Code Conversion, And Decoders (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 36 39 753 bekannt.
Es ist bekannt ("Rundfunktechnische Mitteilungen", Jg. 22 (1978), S. 63-74), die
Dynamik eines Tonsignals, d. h., den Unterschied zwischen den lautesten und
leisesten Tonsignalpassagen, mit Hilfe geeigneter Prozessoren vor oder nach der
Übertragung bzw. Speicherung zu verändern, um sie dem Signal-Rauschabstand
der Übertragungsstrecke oder einer durchschnittlichen Abhörsituation anzupassen.
Die hieraus resultierende Dynamik entspricht jedoch in vielen Fällen nicht den
individuellen Wünschen des Hörers. So ist beispielsweise beim Abhören in einem
fahrenden Kraftfahrzeug die Dynamik wegen des Geräuschpegels im Fahrzeug
erheblich zu groß, wohingegen beispielsweise beim Abhören über Kopfhörer in
einer ruhigen Umgebung die übertragene Dynamik zu gering ausfällt.
Um die Tonsignalwiedergabe zu verbessern, ist es wünschenswert, die Dynamik
individuell am Ort der Wiedergabe den Wünschen des Hörers anpassen zu
können. Hierfür ist es bekannt ("Rundfunktechnische Mitteilungen", Jg. 30, Heft
4 (1986), Seiten 158 bis 167), von dem Programmsignal vor der Übertragung
bzw. Speicherung ein Stellsignal abzuleiten und synchron mit dem
Programmsignal zu übertragen. Dieses Stellsignal "Variable Dynamik" wird mit
Hilfe verhältnismäßig aufwendiger Kompressoren gewonnen, und es beschreibt
die für eine Dynamikeinengung erforderlichen Verstärkungsänderungen.
Der Vorteil einer stellsignalabhängigen variablen Dynamik liegt darin, daß mit
relativ geringem Aufwand auf der Wiedergabeseite eine hohe Qualität der
Dynamikeinengung erzielbar ist. Darüber hinaus wird mit Hilfe des übertragenen
Stellsignals die freie Wahl der Dynamik an beliebiger Stelle der
Übertragungskette ermöglicht. Beispielsweise können für Rundfunkanwendungen
vor der Ausstrahlung in üblicher Weise Verstärkungsänderungen im Sinne einer
Dynamikeinengung vorgenommen werden, welche der Hörer bei inverser
Nutzung des Stellsignals im Sinne einer vollständigen oder teilweisen
Wiederherstellung der Originaldynamik wieder rückgängig machen kann. Der
Hörer kann anstelle dessen bei Bedarf, z. B. bei lauter Umgebung im
Kraftfahrzeug, die Dynamikeinengung auch vergrößern.
Bei der Übertragung eines Stellsignals "Variable Dynamik" ist indessen die
lückenlose Generierung und die durchgängige, störungsfreie Übertragung dieses
Stellsignals notwendig, was jedoch aus praktischen und technischen Gründen
nicht für beliebige Anwendungsbereiche realisierbar ist. Beispielsweise ist die
Übertragung des Stellsignals im zukünftigen digitalen Hörrundfunk (DAB)
vorgesehen, doch werden in digitalen Aufzeichnungsmedien z. B. DAT-
Recordern, DCC-Recordern und der Mini-Disc, das als Zusatzsignal übertragene
Stellsignal "Variable Dynamik" nicht aufgezeichnet, mit der Folge, daß der
Hörer nach Aufzeichnung eines digitalen Hörfunksignals keine individuelle
Dynamikwahl vornehmen kann. Auch läßt sich nicht gewährleisten, daß das
Stellsignal "Variable Dynamik" unter allen Umständen erzeugt wird und zur
Verfügung steht. Schließlich erfordert die Übertragung des Stellsignals "Variable
Dynamik" wegen dessen dynamischer Signaleigenschaften eine relativ hohe
Datenrate und einen wirksamen Fehlerschutz. Die relativ hohe Datenrate ergibt
sich dadurch, daß für positive Pegelsprünge des Tonsignals die Einschwingzeit
des Kompressors sehr kurz sein muß, um Verfälschungen der
Signaleinschwingvorgänge zu vermeiden, so daß eine entsprechende schnelle
Änderung des Stillsignals, d. h., eine entsprechend hohe Abtastrate, vorzusehen
ist. Ferner darf die Auflösung der Abtastwerte 0,5 dB nicht überschreiten.
Insgesamt ergibt sich eine erforderliche Netto-Datenrate von etwa 330 bit/s.
Diese Datenrate beansprucht beispielsweise 17% der Kapazität eines Kanals für
programmbezogene Daten ("PAD") im zukünftigen digitalen Hörrundfunk.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, welches die Vorteile der stellsignalabhängigen variablen
Dynamik, insbesondere den geringen Aufwand auf der Wiedergabeseite,
aufweist, jedoch eine Übertragung von dynamischen Verstärkungsänderungen
vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen naher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Details der Anordnung nach Fig. 1;
Fig. 3A bis Fig. 3F Beispiele von Dynamikvorgaben in Form statischer Kennlinien für
die Signalkompression beim erfindungsgemäßen Verfahren;
Fig. 4 den zeitlichen Pegelverlauf eines blockcodierten Tonsignals mit
und ohne die erfindungsgemäßen Maßnahmen;
Fig. 5 und 6 Blockschaltbilder von Weiterentwicklungen des Details gemäß Fig.
2, und
Fig. 7 den frequenzabhängigen Verlauf einer Dynamikkompression.
Die in Fig. 1 schematisch veranschaulichte Wiedergabeanordnung weist einen
Demultiplexer 10 auf, welchem ein m-kanaliges, digitales, blockweise codiertes
Tonsignal zugeführt wird. Im betrachteten Beispielsfall enthält jeder Tonkanal p
Teilbandsignale, wobei jedem Block des Teilbandsignals ein Skalenfaktor SCF
zugeordnet ist. Der Skalenfaktor SCF klassiert jeweils den Spitzenwert der
digitalen Abtastwerte innerhalb des zugehörigen Blocks und wird im
Demultiplexer 10 aus dem Datenstrom des zugeführten Tonsignals abgetrennt.
Insgesamt liegen an entsprechenden Ausgängen des Demultiplexers 10 n=p·m
Skalenfaktoren SCF1 bis SCFn vor. Die ferner an entsprechenden n Ausgängen
des Demultiplexers 10 anliegenden Teilbandsignale der m Kanäle werden je
Kanal und je Teilband in einer Stufe 11-1 bis 11-m invers quantisiert; die daraus
resultierenden, blockweise normierten Teilbandsignale der m Tonkanäle werden
je Kanal und je Teilband in einer weiteren Stufe 12-1 bis 12-m invers normiert,
wobei die Stufen 12-1 bis 12-m jeweils einen Steuereingang aufweisen, an
welchem ein zugeordneter, erfindungsgemäß veränderter Skalenfaktor SCF1k bis
SCFnk angelegt ist. Zur Ableitung der veränderten Skalenfaktoren SCF1k bis
SFCnk wird aus den vom Datenstrom abgetrennten Skalenfaktoren SCF1 bis SCFn
mittels einer Signalpegelstufe 1 eine Information L über den Gesamtpegel der
n=m·p Teilbandsignale gewonnen. In einem nachfolgenden Signalprozessor 2
wird nach Maßgabe der Pegelinformation L und in Abhängigkeit von einer
Dynamikwahlinformation D, die von einer Dynamikwahlstufe 4 vorgegeben wird,
ein Koeffizient K (L, D) festgelegt, welcher als gemeinsames Steuersignal
Gewichtungsstufen 3-1 bis 3-n zugeführt wird. Jeder Gewichtungsstufe 3-1 bis 3-
n wird einer der n Skalenfaktoren SCF1 bis SCFn zugeführt, welcher in der
betreffenden Gewichtungsstufe 3-1 bis 3-n mit dem Koeffizienten K (L, D)
gewichtet wird. Die gewichteten Skalenfaktoren SCF1k bis SCFnk steuern, wie
erwähnt, über die Stufen 12-1 bis 12-m die Pegel bzw. die Verstärkung der
blockweise normierten Teilbandsignale im Sinne einer inversen Normierung.
Die Gewichtung der Skalenfaktoren in den Stufen 3-1 bis 3-n erfolgt in
Abhängigkeit von der Information D und damit gemäß der gewünschten
Änderung der Tonsignaldynamik und/oder der gewünschten Kompression oder
Expansion der blockcodierten Tonsignale. Das statische und dynamische
Verhalten der Verstärkungssteuerung mittels der Stufen 12-1 bis 12-m wird dabei
im Signalprozessor 2 festgelegt. Der Signalprozessor 2 besteht im Falle des
Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2 aus einer ersten Stufe 21, welche das
statische Verhalten bestimmt, und aus einer nachgeschalteten zweiten Stufe 22,
welche für das dynamische Verhalten verantwortlich ist. Das statische Verhalten
der Verstärkungssteuerung ist über die der Stufe 21 eingegebene
Dynamikwahlinformation D1 wählbar und läßt sich beispielsweise mit Hilfe von
Kennlinien bzw. Koeffiziententabellen festlegen. Eine Auswahl verschiedener
Kennlinientypen für die Gewichtung der Skalenfaktoren und daraus resultierend
für die Kompression der blockcodierten Teilbandsignale ist in den Fig. 3A bis 3F
angegeben, wobei die Fig. 3E und 3F Kennlinienscharen der Typen gemäß Fig.
3B und 3C für unterschiedliche Kompressionsgrade veranschaulichen. Die mit
durchgezogener Linie dargestellten Kennlinien geben die Verläufe mit den
erfindungsgemäßen Maßnahmen an, wohingegen die mit gestrichelter Linie
eingezeichneten Kennlinien die Verläufe ohne die erfindungsgemäßen
Maßnahmen zeigen. Die Kennlinien lassen sich auf einfache Weise mit Hilfe
entsprechender koeffizienter Tabellen realisieren.
Wie aus Fig. 2 ferner ersichtlich ist, bestimmt die separate Stufe 22 das
dynamische Verhalten der Verstärkungssteuerung, welches über die der Stufe 22
eingegebene Dynamikwahlinformation D2 wählbar ist. Sinnvolle Parameter für
die Dynamikwahlinformation D2 sind die Ein- und Ausschwingzeiten der
Gewichtungsstufen 3-1 bis 3-n in Abhängigkeit vom Signalpegelverlauf, welcher
durch die zeitliche Folge der Skalenfaktoren SCF1 bis SCFn repräsentiert ist. Das
dynamische Verhalten läßt sich auf einfache Weise mit Hilfe geeigneter, in der
Stufe 22 programmierter Regeln für die zeitliche Folge der
Skalenfaktorgewichtungen realisieren.
Die gemeinsame Wirkung der Stufen 21 und 22 gemäß Fig. 2 ergibt sich
beispielhaft aus dem in Fig. 4 dargestellten Diagramm. Die Zeitachse ist in 24
ms-Zeitabschnitte (Frames) aufgeteilt; jeder Frame enthält drei Blöcke zu je acht
ms. Eingetragen sind die Pegel pro Block mit und ohne einer erfindungsgemäßen
Signalkompression. Wesentlich ist, daß im Bereich positiver Pegelsprünge (Frame
1 bis 8) die Kompression exakt gemäß der gewählten statischen Kennlinie (hier
die Kennlinie gemäß Fig. 3C) verläuft. Im Bereich negativer Pegelsprünge
(Frame 9 bis 16) wird die notwendige Rücklaufzeitkonstante durch begrenzte
Verstärkungsänderungen je Block, beispielsweise 0,05 dB/Block (entsprechend
6,25 dB/s) realisiert. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die relativ hohen Sprünge
beim Ausregeln eines Pegelanstieges durch die 8 ms-Blöcke bzw. Zeitfenster nicht
beeinträchtigt werden. Während leiser Passagen in der Rücklaufphase zu einer
höheren Verstärkung ist die entstehende, in Fig. 4 gezeigte Treppenkurve mit der
Stufenbreite 8 ms gegenüber einer herkömmlichen automatischen
Verstärkungssteuerung ungünstig. Betrachtet man jedoch die üblichen
Rücklaufzeitkonstanten, so ergeben sich die 8 ms Sprünge im wesentlichen im
Bereich unter 0,05 dB. Diese Sprünge sind auch im Hinblick auf einen
Glättungseffekt bei der in Fig. 1 nicht mehr dargestellten Decodierung der
blockweise normierten Teilbandsignale völlig unhörbar.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Weiterbildung enthalten die Stufen 21 und 22 von
einer zusätzlichen, mit den Skalenfaktoren SCF1 bis SCFn gespeisten
Signalanalysestufe 5 Informationen, welche die Optimierung des statischen und
dynamischen Verhaltens der Verstärkungssteuerung ermöglichen. Beispielsweise
lassen sich insbesondere im Falle teilbandcodierter Tonsignale aus den Teilband-
Skalenfaktoren SCF1 bis SCFn Informationen über den momentanten
Lautstärkepegel ableiten, so daß die Gewichtung der Skalenfaktoren und damit
die Tonsignaldynamik zusätzlich nach Maßgabe dieser Lautstärkeinformation
gesteuert werden kann. Weiterhin können in der Signalanalysestufe 5 Analysen
im Zeitbereich durch Vergleich der aktuellen Skalenfaktoren mit
vorangegangenen erfolgen. Dies ist nicht nur für Ermittlung der Lautstärke bei
impulshaltigen Signalen von Interesse, sondern insbesondere für die Vermeidung
von unerwünschten Modulationseffekten ("Pump-Effekten"), die bei breitbandiger
Kompression auftreten können:
Mit Hilfe der Signalanalysestufe 5 können die Verstärkungsänderungen in den
Teilbändern individuell so gesteuert werden, daß Teilbandsignale mit hohem
Pegel geringer verstärkt werden als Teilbandsignale mit niedrigem Pegel, wobei
zur Vermeidung von Klangfarbenfehlern eine Korrelationsanalyse durchgeführt
wird. Die Korrelationsanalyse bewirkt, daß Teilbandsignale mit korrelierenden
positiven Pegelsprüngen zusammengefaßt und von den übrigen Teilbandsignalen
während eines bestimmten Zeitabschnittes unterschieden werden, dergestalt, daß
für die zusammengefaßten Teilbandsignale ein kleinerer Koeffizient K(L, D1, D2,)
erzeugt wird als für die übrigen Teilbandsignale. Hierdurch wird erreicht, daß
transiente hochpegelige Signalanteile, beispielsweise die eines Paukenschlags,
welche die quasistationären Signalanteile, beispielsweise die eines leisen, von
Streichinstrumenten erzeugten Musik-"Teppichs", nicht verdecken, eine
individuelle Verstärkungsabsenkung erfahren, ohne gravierende
Klangfarbenänderungen des Paukenschlags und ohne Lautstärkeabsenkung des
von den Streichinstrumenten erzeugten Musik- "Teppichs".
Bei der weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 6 sind zusätzlich gegenüber Fig.
2 in den Weg zwischen der Dynamikwahlstufe 4 und den Prozessorstufen 21, 22
Steuerstufen 23 und 24 geschaltet, welche von einer im Tonsignal
mitübertragenen, quasi-statischen Stellgröße S gesteuert werden. Durch die
Stellgröße S werden die Dynamikwahlinformationen D1, D2 der Stufe 4
modifiziert, so daß auf das statische und dynamische Verhalten des
Signalprozessors 2 sendeseitig bzw. encoderseitig eingegriffen werden kann.
Dabei ist die notwendige Datenrate für die Übertragung der Stellgröße S sehr
klein, da der dynamische Verlauf der Verstärkungsänderungen nicht zu
übertragen werden braucht. Beispiele für die Anwendung der quasi-statischen
Stellgröße S, welche einzeln oder in Kombination miteinander vorgesehen werden
können, sind:
- - sendeseitige bzw. encoderseitige Wahl der statischen Kompressorkennlinie;
- - sendeseitige bzw. encoderseitige Wahl des Kompressionsgrades;
- - sendeseitige bzw. encoderseitige Wahl der Rücklaufzeitkonstanten für die Verstärkungsänderungen.
In allen Fällen ist es möglich, durch die wiedergabeseitige Wahl der gewünschten
Dynamik mittels der Dynamikwahlinformationen D1 und D2 das statische und
dynamische Verhalten des Prozessors 2 zusätzlich zu beeinflussen. Beispielsweise
kann die encoderseitige Wahl des Kompressionsgrades vollständig oder graduell
aufgehoben werden (Expansion); alternativ kann die encoderseitige
Kompressionsvorwahl durch eine zusätzliche decoderseitige Kompression
verstärkt werden. Wesentlich ist, daß die encoderseitige Kompressionsvorwahl
beliebig durch die wiedergabeseitige Dynamikwahl im Sinne einer Kompressions
anhebung oder Kompressionsabsenkung überlagert werden kann und daß die
Verfügbarkeit der Stellgröße S keine Voraussetzung für variable
Wiedergabedynamik darstellt.
Darüberhinaus ist es möglich, anstelle einer encoderseitigen
Kompressionsvorwahl eine erfindungsgemäße Kompression des gesendeten
Tonsignals im Encoder durchzuführen (Vorkompression) und mit Hilfe der
Stellgröße S die Kompressionsdaten zu übertragen, so daß durch decoderseitige
Expansion die Originalsignaldynamik vollständig wiederhergestellt werden kann.
Hierdurch erreicht das erfindungsgemäße Verfahren eine wichtige Eigenschaft der
stellsignalabhängigen variablen Dynamik ohne Übertragung der dynamischen
Verstärkungsänderungen.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft die
frequenzabhängige Kompression durch unterschiedliche Koeffizienten K(L, D, S)
für die Gewichtung der Skalenfaktoren SCF1 bis SCFn. In Fig. 7 ist der
Frequenzverlauf für den minimalen Signalpegel ppk0 des originalen Signals
angegeben, gegenüber welchem die beispielhaften Kurven ppk1 und ppk2
angehoben sind. Der jeweilige Dynamikbereich ergibt sich aus der Differenz
zwischen den jeweiligen Kurven pp (pianissimo) und dem maximalen Signalpegel
ff (fortissimo), der in Fig. 7 ebenfalls eingezeichnet ist. Die Kurve ppk2 zeigt
beispielhaft eine reduzierte Kompression der Teilbandsignale für die Teilbänder
im oberen Frequenzbereich. Diese reduzierte Kompression stellt eine günstigere
Anpassung an die Lärmsituation in einem fahrenden Kraftfahrzeug dar, welche
durch den unteren, dunkler dargestellten Bereich der abfallenden Geraden in Fig.
7 angedeutet ist. Im Vergleich zu einer frequenzunabhängigen Kompression
gemäß der Kurve ppk1 weist die Kurve ppk2 in den oberen Frequenzbereichen
einen etwa gleichbleibenden Abstand zu dem Lärmpegel auf, wodurch eine
unnötige Kompression im oberen Frequenzbereich vermieden wird.
Für derartige frequenzabhängige Verstärkungsänderungen in den Teilbändern ist
zu beachten, daß die Unterdrückung der Aliaskomponenten benachbarter
Teilbänder in den, in Fig. 1 nicht dargestellten, den Stufen 12-1 bis 12-m
nachgeschalteten Synthesefiltern ausreichend ist, d. h., daß die maximal zulässigen
Verstärkungsdifferenzen in direkt benachbarten Teilbändern durch die maximal
zulässigen Aliaskomponenten festgelegt werden. Diese ergeben sich aus dem
Verdeckungseffekt des menschlichen Gehörs, welcher schon bei einer
irrellevanzmindernden Quellencodierung genutzt wird. Bei geringem Signal in
einem Teilband sind auch nur geringe Aliaskomponenten vorhanden und man ist
nicht auf die vollständige Auslöschung der Aliaskomponenten für die Erzielung
einer guten Qualität angewiesen. Gering ausgesteuerte Teilbänder wirken als
Puffer zwischen Teilbändern mit geringem Pegel und solchem mit höherem
Pegel.
Claims (8)
1. Verfahren zum Wiedergeben eines ein- oder mehrkanaligen digitalen,
blockweise codierten Tonsignals, in dessen Datenstrom eine
Skalenfaktorinformation enthalten ist, welche jeweils den Spitzenwert der
digitalen Abtastwerte innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls (Blocks)
klassiert, bei dem aus dem Datenstrom die Skalenfaktoren abgetrennt
werden, welche blockweise den Pegel des wiederzugebenden, digitalen
Tonsignals steuern, dadurch gekennzeichnet, daß die abgetrennten
Skalenfaktoren (SCF1 bis SCFn) vor ihrer Verwendung zur Pegelsteuerung
nach Maßgabe von Dynamikvorgaben verändert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dynamikvorgaben von dem Benutzer individuell einstellbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dynamikvorgabe durch ein Zusatzsignal vorgenommen oder beeinflußt
wird, welches in dem Datenstrom des Tonsignals enthalten ist und davon
abgetrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zusatzsignal die Art und/oder den Grad der encoderseitig vorgenommenen
Dynamikeinengung identifiziert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dynamikvorgaben den Wert eines einzelnen Skalenfaktors oder
die Werte einer zeitlichen Folge von Skalenfaktoren verändern.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem jeder Kanal des
digitalen Tonsignals in Form einer Vielzahl von Teilbandsignalen codiert
ist und im Datenstrom jedes Teilbandsignals die zugehörigen
Skalenfaktoren enthalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß mit den
Dynamikvorgaben die Skalenfaktoren der einzelnen Teilbandsignale des
betreffenden Tonsignalkanals gleichmäßig oder unterschiedlich verändert
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Veränderung der abgetrennten Skalenfaktoren (SCF1 bis SCFn) nach
Maßgabe einer Analyse der Skalenfaktoren erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Veränderung der abgetrennten Skalenfaktoren (SCF1 bis SCFn) für
Teilbandsignale mit korrelierenden positiven Pegelsprüngen geringer ist
als für die übrigen Teilbandsignale.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4308175A DE4308175C2 (de) | 1993-03-15 | 1993-03-15 | Verfahren zum Wiedergeben eines ein- oder mehrkanaligen digitalen, blockweise codierten Tonsignals |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4308175A DE4308175C2 (de) | 1993-03-15 | 1993-03-15 | Verfahren zum Wiedergeben eines ein- oder mehrkanaligen digitalen, blockweise codierten Tonsignals |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4308175A1 true DE4308175A1 (de) | 1994-09-22 |
DE4308175C2 DE4308175C2 (de) | 1995-09-07 |
Family
ID=6482831
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4308175A Expired - Lifetime DE4308175C2 (de) | 1993-03-15 | 1993-03-15 | Verfahren zum Wiedergeben eines ein- oder mehrkanaligen digitalen, blockweise codierten Tonsignals |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4308175C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19638546A1 (de) * | 1996-09-20 | 1998-03-26 | Thomson Brandt Gmbh | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Kodierung oder Dekodierung von Audiosignalen |
DE10050150A1 (de) * | 2000-10-11 | 2002-04-18 | Alcatel Sa | Dynamikreduzierung für dynamikbegrenzte Audiosysteme |
WO2005117281A1 (de) * | 2004-05-28 | 2005-12-08 | Siemens Aktiengesellschaft | Codierverfahren und codiervorrichtung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3639753A1 (de) * | 1986-11-21 | 1988-06-01 | Inst Rundfunktechnik Gmbh | Verfahren zum uebertragen digitalisierter tonsignale |
-
1993
- 1993-03-15 DE DE4308175A patent/DE4308175C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3639753A1 (de) * | 1986-11-21 | 1988-06-01 | Inst Rundfunktechnik Gmbh | Verfahren zum uebertragen digitalisierter tonsignale |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Dickopp G., Schröder E., Der Telefunken-Kompander,in:Rundfunktechnische Mitteilungen, Jg.22, H.2, 1978, S.63-74 * |
Plenge G., Spikofski G., Theile G., Variable Dynamik-Ein Konzept für verbesserte Versorgung im Hörfunk und Fernsehen, in: Rundfunktechnische Mit-teilungen, Jg. 30, 1986, H.4, S.158-167 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19638546A1 (de) * | 1996-09-20 | 1998-03-26 | Thomson Brandt Gmbh | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Kodierung oder Dekodierung von Audiosignalen |
DE10050150A1 (de) * | 2000-10-11 | 2002-04-18 | Alcatel Sa | Dynamikreduzierung für dynamikbegrenzte Audiosysteme |
WO2005117281A1 (de) * | 2004-05-28 | 2005-12-08 | Siemens Aktiengesellschaft | Codierverfahren und codiervorrichtung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4308175C2 (de) | 1995-09-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69804478T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur codierung und decodierung mehrere tonkanäle mit geringer bitrate | |
DE69311569T2 (de) | Adaptive Rematrixierung von matrixförmigen Audiosignalen | |
DE68927036T2 (de) | Toneffekt-System | |
DE4111131C2 (de) | Verfahren zum Übertragen digitalisierter Tonsignale | |
DE69422343T2 (de) | Gerät, verfahren und system zur komprimierung eines digitalen eingangssignals in mehr als einem kompressionsmodus | |
EP0290581B1 (de) | Verfahren zum übertragen digitalisierter tonsignale | |
EP0632944B1 (de) | Verfahren zum übertragen oder speichern digitalisierter, mehrkanaliger tonsignale | |
DE68921305T2 (de) | Kodierer zur Einfügung einer zusätzlichen Information in ein digitales Audiosignal mit einem vorbestimmten Format, Dekoder zur Ableitung dieser zusätzlichen Information aus diesem digitalen Signal, Einrichtung mit diesem Kodierer zur Aufzeichnung eines digitalen Signals auf einen Informationsträger und mittels dieser Einrichtung erhaltener Informationsträger. | |
DE69014422T2 (de) | Digitales Übertragungssystem, Sender und Empfänger zur Verwendung im Übertragungssystem und Aufzeichnungsträger, der aus dem Sender in Form einer Aufzeichnungseinrichtung erhalten wird. | |
DE69233094T2 (de) | Verfahren und Anordnung zur Datenkompression bei welchem Quantisierungsbits einem Block in einem gegenwärtigen Rahmen in Abhängigkeit eines Blocks in einem vergangenen Rahmen zugeteilt werden | |
DE69127783T2 (de) | Quantisierungsfehlerverminderer für Audiosignal | |
DE69310990T2 (de) | Verfahren zum Einfügen digitaler Daten in ein Audiosignal vor der Kanalkodierung | |
DE69533822T2 (de) | Verfahren zur Wiedergabe von Audiosignalen und Vorrichtung dafür | |
DE69533500T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kodieren und dekodieren von nachrichten | |
DE4135070C1 (de) | ||
DE69330935T2 (de) | System zur Verarbeitung von Audiosignalen | |
DE3837538A1 (de) | Automatische lautstaerkeregeleinrichtung fuer ein in einem fahrzeug installiertes audiowiedergabegeraet | |
DE3321225A1 (de) | Schaltanordnung zur automatisch wirksamen, dynamischen entzerrung | |
EP2005421A1 (de) | Vorrichtung und verfahren zum erzeugen eines umgebungssignals | |
DE19705751B4 (de) | Verfahren und Gerät zur Übertragung eines Signals | |
DE3630692A1 (de) | Tonsignaluebertragungssystem | |
EP0825800A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Generieren eines Mehrton-Signals aus einem Mono-Signal | |
EP1430750B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur auswahl eines klangalgorithmus | |
DD289172A5 (de) | Anordnung zur verarbeitung von inforemationen sowie mit dieser anordnung erhaltener aufzeichnungstraeger | |
WO1990014719A1 (de) | Verfahren zur übertragung eines signals |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |