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Drehbare Schweltrommel. Es ist bereits vorgeschlagen worden, Schwelretorten
durch OOuerwände in mehrere Kammern abzuteilen, um die Schwelprodukte fraktioniert
abzuleiten. Eine mehr oder weniger vollkommene Trennung ist aber bisher nur bei
ruhenden Retorten gelungen, während bei Drehretorten eine mehr oder weniger freie
Verbindung der einzelnen- Abschnitte des Rohres nicht zu vermeiden war, so (laß
eine den praktischen Anforderungen entsprechende Trennung der einzelnen Fraktionen
auch nicht vorgenommen werden konnte.
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Gemäß der Erfindung wird dieser L'bel-#tand dadurch beseitigt, daß
in dem durch Querwände in mehrere Kammern unterteilten Drehrohr ein in der Achsenrichtung
desselben liegendes Abzugrohr für die Schwelprodukte vorgesehen ist, welches in
die inneren Kammern des Drehrohres mündet. Ist (las Drehrohr in mehr als vier Kammern
unterteilt, so sind mehrere gleichachsig angeordnete Abzugrohre vorzusehen. Dabei
ist die Anordnung zweckmäßig eine -solche, daß die Abzugrohre finit den ortsfesten
Stirn«-üiiden des Drehrohres verbunden sind und die gleichfalls ortsfesten Trennwände
tragen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Schweltrommel
in scheinatischern Längsschnitt dargestellt.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel ist eine drehbare
zylindrische Trommel a dargestellt, deren Stirnöffnungen durch ortsfeste Stirnplatten
c und d verschlossen sind. Der Brennstoff wird bei e in die Trommel gespeist und
gelangt beim Drehen der schiefen Trommel allmählich gegen (las tiefere Ende, wo
es bei f austritt.
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Die Trommel ist durch Scheidewände p in zwei oder mehrere gemäß der
Zeichnung in sechs Kammern unterteilt. Diese Scheidewände sind gemäß der Zeichnung
an die ortsfesten Gasableitungsrohre h, g, j, k befestigt und sind schraubenflächenförmig
gestaltet, so daß sie den ganzen Querschnitt der Trommel ausfüllen können. - Begnügt
man sich jedoch damit, daß die ortsfesten Scheidewände p bloß den durch das Schwelgut
nicht ausgefüllten Gasraum der Trommel abschließen, so kann man statt schraubenflächenförmiger
Scheidewände
auch einfache ebene Wände verwenden.
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Es läßt sich jedoch die Scheidewand auch aus ebenen und Schraubenflächen
zusammenstellen, indem z. B. die Schraubenflächen an dem Mantel der drehbaren Trommel
befestigt sind, jedoch nur der Stärke der Schwelgutschicht entsprechend gegen die
Trommelachse ragen, während die verbleibenden Mittelöffnungen durch ebene Flächen
verschlossen @@ind, welche an den ortsfesten Gasableitungsrohren befestigt sind.
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Die sich auf die ganze Länge der Trommel erstreckende achsiale Gasleitung
ist durch eine Scheidewand in zwei Teile ä und j geteilt, die durch die Öffnungen
s mit den Kammern 3 bzw. d. in Verbindung stehen.
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Ein durch die Kammer 6 hindurchgeführtes weiteres Rohr h umhüllt das
Ableitutrgsrolrr g und mündet in die Kammer 5. In gleicher Weise mündet in die Kammer
2 ein durch die Kammer i hindurchgeführtes, das Rohr j umhüllendes Rohr
k.
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An der Stirnwand c bzw. d sitzen in die Kammern i bzw. 2 mündende
Rohre L bzw. i. Die Trommel ist mit einem Heizmantel h versehen, in den die Heizgase,
z. B. bei eingeführt werden, die den Heizmantel bei nr verlassen.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, können die in der Kammer i entstehenden
Destillationsprodukte durch das Rohr 1, die in der Kammer 2 entstehenden durch (las
Rohr k, die in der Kammer 3 entwickelten durch das Rohr j, die in der Kammer 4.
entstehenden durch (las Rohr g, die in der Kammer 5 erststehenden (furch (las Rohr
h und andere in cler Kammer 6 entstehende Destillationsprodukte (furch (las Rohr
i voneinander getrennt abgeführt werden.
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Beim Verschwelen von Braunkohle entweicht aus der Kammer i hauptsächlich
Wasserdampf, aus der Kammer 2 hauptsächlich Kohlensäure, während aus den übrigen
Kammern brennbare Gase, Benzin, leichte und schwere Teere gesondert abgeführt werden
können.
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Die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung dient lediglich als
Beispiel und kann in mehrfachen Hinsichten abgeändert werden, so z. B. wenn man
ruhende Scheidewände ver-,i-endet, so können diese mittels irgendwelcher Fachwerkträger
rnit den ortsfesten Stirnwä nden verbunden sein.
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Die gleichachsige Anordnung der Gasableitungsrohre kann auch derart
vorgenommen %%-erden, (laß die die kälteren Gase führenden Rohre diejenigen Rohre
umhüllen, die die bei niedriger Temperatur entstehenden Teerdämpfe führen, um diese
gegen den Einfluß der höheren Temperatur der heißeren Kammern 2 zu schützen; auch
ist es nicht erforderlich, die Gasleitungsrohre gleichachsig anzuordnen.
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Mit Rücksicht auf die praktischen Ergebnisse ist es wichtig, daß man
in den einzelnen Kammern die Gleichheit der Gasdrücke aufrechterhält, damit durch
die unvermeidlichen Undichtigkeiten kein Überströmen der Gase aus der einen Kammer
in die andere erfolgt. Dies wird dadurch erreicht, daß man in den einzelnen Gasableitungsrohren
g, h, i, j, h, L
regelbare Drosselorgane vorsieht und die in den' einzelnen
Kammern herrschenden Gasdrücke mittels empfindlicher Druckmesser beobachtet. Diese
Druckmesser bestehen zweckmäßig aus einem gekrümmten Glasrohr, dessen beide Enden
mit zwei benachbarten Kammern verbunden sind und deren tiefste Stelle durch einen
Flüssigkeitstropfen verschlossen ist. Besitzt dieses Rohr einen großen Krümmungshalbmesser,
so zeigt die Lage des Flüssigkeitstropfens ebenso genau den zwischen den beiden
Kammern herrschenden Druckunterschied an, wie eine Libelle die geringsten Abweichungen
von der Wagerechten erkennen läßt.
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Es ist zweckmäßig, die Druckmesser mittels besonderer Röhren mit den
einzelnen Kammern zu verbinden, weil, wenn die Verbindung durch die Gasableitungsrohre
erfolgt, die dynamischen Druckunterschiede die Angaben-des Druckmessers fälschen.
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Es kann ferner zweckmäßig sein, in die einzelnen Kammern mittels besonderer
Rohre überhitzten Wasserdampf oder indifferente Gase einzuführen. Die Druckr°gelung
erfolgt in diesen Fällen mittels Drosselorgane, die in diesen Rohren untergebracht
sind.