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Siebrahmensatz für Grieß- oder blehlplansichter. Es sind Siebrahmensätze
für Sieb- und Mehlplansichter bekannt, die an einem Ende nicht bis zum Rahmen reichen,
so daß innerhalb des Rahmens ein Durchfallkanal besteht. Die Erfindung besteht darin,
daß an der den Durchfallkanal begrenzenden Außenkante eines oder mehrerer Siebrahmen
Umstellklappen angeordnet sind, durch deren Umlegen der auf den Rahmen mit Umstellklappen
folgenden Rahmen in der Sichtung ein- oder ausgeschaltet wird, so daß das Sichtgrit
während des Ganges nach Wahl über verschiedene Rahmen geführt werden kann.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Otterschnitt und Abb. 2 eine Außenansicht.
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Die neuen Siebrahmen,-ätze mit Umstellklappen und Durchfallkanälen
gemäß Abb. i sind namentlich für mittlere und kleinere Mühlen bestimmt. Diese Mühlen
haben nicht die Netz- und Trockenanlagen, auch nicht genügend Maschinen und Sichtungen
wie die Großmühlen. Sie weisen also ein einfaches Mahldiagramm auf, sollen aber
trotzdem ein reines Mehl geben. Aber auch in den Großmühlen ist in manchem Sichrer
solche Umstellklappe erforderlich, hauptsächlich bei Grieß und den letzten Vermahlungen.
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Wird beispielsweise ein Plansichter mit zwölf oder vierzehn Sieben
benutzt, so werden davon sechs Vorsiebe, die übrigen sechs oder acht «-erden Mehlsiebe
sein. Die Vorsiebe sind dann mit drei oder vier verschiedenen Nummern Gaze bespannt,
damit man bei Weizenvermahlung mehr Sorten Grieß erzielt, weil die mittleren Mühlen
und die Kleinmühlen meistens keine Grießputzinaschine haben. Die Bespannung der
Vorsiebe muß so grob sein, daß das Mahlgut bei
einmaligem Hin- und
Hergang vollständig rein abgelichtet ist. Die Bespannung richtet sich immer nach
der Arbeit und Belastung des Sichters. Siebrahmen 3, 5 und 7 haben Sammelböden,
in diesen Siebrahmen sind also die Mehlkanäle geschlossen, so daß der Grieß sich
auf die ganze Sichtfläche verteilt. Der erste und zweite Siebrahmen sondert Schalen
ab, der dritte und vierte Siebrahmen groben Grieß; der fünfte und sechste Mittelgrieß.
So scheidet beim zweiten Sieb die Schale, beim vierten Sieb der Grobgrieß und beim
sechsten Sieb der Mittelgrieß aus dem Sichter, so claß nur noch der feine Grieß
und das feine 1Zehl die nun folgenden feinen Mehlsiebe passieren. Das frühe Ausscheiden
des Mahlgutes aus den Vorlieben entlastet den Sichter; dieser geht dadurch leichter
und nimmt mehr Arbeit auf.
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Um nun einen solchen Sichter auch bei verschiedenem Zufluß und verschiedenartigem
:%Tahlgut so verwenden zu können, daß derselbe stets gleichmäßig arbeitet und immer
reines Mehl ergibt, ist gemäß der Erfindung in einem der Vorsichterrahmen eine Umstellklappe,
die Grießklappe, und erforderlichenfalls auch in einem Mehlsiebrahmen eine solche
Umstellklappe, die Mehlklappe b, in Verbindung mit einem Durchfallkanal eingebaut,
der in dein auf einen Rahmen c1 mit Klappe b folgenden Rahmen
e angeordnet ist.
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Nach öffnen der Klappen b fällt das Sichtgut auf eine andere Bespannung,
als wenn die Klappen geschlossen -wären. Bei dem oben als Beispiel angenommenen
Sichter mit sechs Vor- und acht Mehlsieben kann aber auch die Grießklappe fortfallen,
und an Stelle der Grießklappe können zwei Mehlklappen eingebaut werden. Mit diesen
Klappenv orrichtungen und den darunter befindlichen Durchfallkanälen kann bei viel
oder -wenig Arbeit, bei trockenem oder feuchtem Getreide -während des Ganges das
Mahlb it ganz nach Wunsch auf feine oder grobe Bespannung geleitet werden, so daß
man immer ein gleichmäßiges Mehl erzielt.
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Hat z. B. eine Mühle zwei Schrotstühle, einen Grießstuhl, einen 1Tahlgang,
einen vierfachen Planlichter und vierfache Schrotung, so läuft die erste und dritte
Schrotung über ein und dieselbe Sichtung. Dementsprechend ist die Bespannung zum
dritten Schrot zu grob, das Mehl wird stippig. Macht man nun bei diesem Sichter
mit Klappenvorrichtung beim dritten Schrot Klappen b, die sich iln Rahmen d befinden,
auf, so fällt das Mahlgut aus Rahmen c durch Rahmen d und den unmittelbar folgenden,
mit einem Durchfall ä versehenen Rahmen e gleich auf den übernächsten Rahmen
f, der mit feinerer Gaze h bespannt ist, also zwei Rahmen tiefer. Man bekommt
dadurch ein helleres und stippenfreies Mehl. Noch besser bewähren sich diese Klappen
bei unregelmäßiger Kraft und in bezug auf in seinem Feuchtigkeitsgehalt ungleichmäßiges
Mahlgut.
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Ist z. B. wenig Kraft vorhanden und das Getreide trocken, so erweist
sich die Bespannung als zu grob; das Mehl wird stippig. Steht dagegen viel Kraft
zur Verfügung und das Getreide ist feucht, so ist die Bespannung . zu fein; das
Mehl wird klumpig, und der Sichter gibt zu wenig Sichtgut ab. Bemerkt man bei einem
Sichter, der mit den Klappen und Durchfallkanälen gemäß der Erfindung versehen ist,
daß- das Mehl stippig ist, so macht man mit dein Hebel a, in Abb. 2 die Klappen
b in Abb. i während des Ganges auf; schließt dagegen dieselben während des Ganges,
-wenn das Mehl -.lumpig wird. -Man hat es also in der Hand, das Mahlgut durch Offnen
und Schließen der Klappen während des Ganges auf feinere oder gröbere Bespannung
zu leiten. Dadurch kann man mehr- oder wenigerprozentige Mehle herstellen, ohne
daß Rahmen ausgewechselt -werden, und spart Zeit und Seide.
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Die Grießklappen, die in einem Vorsichterrahmen eingebaut sein können,
haben den Zweck, bei trockenem Getreide und zuwenig Arbeit den Mittelgrieß auf die
Mehlsiebe zii leiten, wodurch dieselben mehr belastet werden. so daß ein besseres
Mehl erzielt wird.
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Die Mehlklappen lassen sich in jedem Sichter anbringen, gleich welcher
Bauart, auch lassen sich dieselben höher oder niedriger anbringen.