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Bewegliches Wehr mit Eisklappe. Bei geteilten Schützen, bei denen
vor dem Hauptschütz in einer danebenliegenden Ebene ein in gesenktem Zustande als
Eisablaß dienendes Oberschütz geradlinig bewegt wird, ist bereits vorgeschlagen,
das Oberschütz von derselben Hubwelle aus zu steuern, von der aus das Unterschütz
bewegt wird, wobei die Geschwindigkeit des Oberschützes von der des Unterschützes
abweicht. Weiter ist es bei derartigen Anlagen vorgeschlagen, das Hubmittel für
das Unterschütz in diesem verschiebbar angreifen zu lassen.
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Ferner ist es bekannt, den oberen Teil einer geradlinig geführten
Schütztafel als mit ihr in einer Ebene liegende Eisklappe auszubilden, die an der
Oberkante der Schutztafel angelenkt ist und nach der Abflußseite herabklappt; bei
der bekannten Ausführung ist die Eisklappe an ihrem freien Ende an Zugmitteln aufgehängt,
welche durch besondere Winden bewegt werden.
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Gemäß der Erfindung werden demgegenüber die Zugmittel der Eisklappe
von der Hubwelle der Schutztafel selbst bewegt, und zwar derart, daß sich die Eisklappe
beim Nachlassen der Zugmittel unter dem Wasser-und Eisdruck nebst Eigengewicht selbsttätig
öffnet, während die Zugmittel für die Schutztafel schlaff werden.
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Die Zugmittel zum Anheben der Wehrtafel und das Zugmittel, das am
freien Ende der Wehrtafel angreift, sind in gleichem Auflaufsinn zu Kettennüssen
auf einer gemeinsamen, zur Klappenachse gleichlaufenden Hubwelle geführt, mit der
die beiden Kettennüsse fest verbunden sind.
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Es ist zwar . bereits bekannt, bei einem Schützwehr mit Eisklappe
die Zugmittel, die die Wehrtafel und die Eisklappe bewegen, auf Kettennüsse oder
Trommeln, die auf einer gemeinsamen Achse sitzen, zu führen; sie sind aber bei der
bekannten Ausführung in entgegengesetztem Sinne aufgewunden, und es ergeben sich
daraus gewisse Schwierigkeiten durch das Durchhängen des einen oder des anderen
Zugmittels bei der Bewegung. Auch müssen dort nachgiebige Zugmittel verwendet werden,
während der Antrieb nach der Erfindung die Verwendung einer Zahnstange gestattet.
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Wird nach dem Niederlegen die Eisklappe durch den Kettenzug geschlossen,
so werden die Zugmittel für die Schutztafel wieder straff. Letztere sind dabei so
bemessen, daß sie schon straff werden, ehe die Eisklappe gegen ihre Begrenzungsanschläge
trifft, so daß beim Aufziehen der Wehrtafel niemals die ganze Last auf die Zugmittel
für die Eisklappe kommt.
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Ein weiteres Kennzeichen des Erfindungsgegenstandes ist, daß zur Entlastung
der Zugmittel während der Schließlage der Eisklappe diese mittels über Sperrglieder
greifender Hörner verriegelt ist, so daß diese Verriegelung einem Hochziehen der
Wehrtafel nicht entgegensteht und nur für das Niederlassen der Eisklappe gelöst
zu «erden braucht.
In der Zeichnung stellt Abb. i die Längsansicht
und Abb. a einen Querschnitt durch ein Schützwehr dar.
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Auf dem Wehrkörper a ist in Gelenken c drehbar eine Eisklappe b gelagert,
welche durch Federbleche o. dgl. an der Längsfuge und durch andere Mittel an den
Seitenfugen dichtend an den Wehrkörper a anschließt, so daß Wehrkörper
a und Eisklappe b im aufgerichteten Zustande einen einheitlichen Abschluß
des Oberwassers bilden. Der Wehrkörper a wird durch Ketten d, welche
über Kettennüsse e laufen, mittels der vom Triebwerk angetriebenen Kettennußwelle
f auf und nieder bewegt. Auf der Kettennußwelle f sitzen außerdem Kettennüsse g,
die bei der Bewegung der Kettennußwelle f zwangläufig mitgenommen werden und dadurch
auch die Ketten h., welche an den Eisklappen b angreifen, aufwinden. Der
Zug z
an diesen Ketten lc wirkt mit dem Hebelarm i in bezug auf die Drehachse
der Eisklappe, so daß dem Wasserdruck auf die Eisklappenachse das Gleichgewicht
gehalten wird. Wird das Schütz a mittels der Ketten d
angehoben, so
bewegen sich auch die Ketten h der Eisklappe im Hubsinne. Wird der Wehrkörper a
durch Nachlassen der Ketten d abgesenkt, so folgen auch die Ketten dz nebst
Eisklappe dieser Bewegung. Soll die Eisklappe bei unten aufsitzendem Wehrkörper
a für den Eisablaß abgesenkt werden, so werden die Kettennußwellen f durch das Triebwerk
im Senksinne weiterbewegt. Infolge des Wasserdruckes auf die Eisklappe und des Übergewichts
der Eisklappe im Senksinne dreht sich dann die Eisklappe im Sinne des abfließendenWassers,
während dieHauptketten d schlaff werden. Die Klappe kann auf diese Weise so weit
abgesenkt werden, bis ihre vorher lotrecht stehende Wand wagerecht liegt, so daß
dann die vorgeschriebene Durchflußöffnung von der Höhe k für den Eisablaß freigegeben
ist.
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Soll die Eisklappe wiederaufgerichtet werden, so werden die Eisklappenketten
/t durch die Kettennußwelle f im Hubsinne be-\@ egt, wodurch die Eisklappe in die
lotrechte Stellung zurückgedreht wird. Bevor jedoch die Anschläge ihre Bewegung
begrenzen, «erden die Hauptkettend straff, so daß es nicht vorkommen kann, daß die
ganze Last des Wehrkörpers von den Fetten h getragen wird.
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Die Kettennüsse e und g können den gleichen Durchmesser besitzen,
wenn beim Hochziehen des Wehrkörpers a die Eisklappe b aufgerichtet bleiben soll.
Man kann ihnen aber auch verschiedene Durchmesser geben, und zwar den Kettennüssen
g einen kleineren Durchmesser als den Kettenniissen e, wenn die Eisklappe in der
höchsten Stellung des Wehrkörpers a niedergelegt werden soll, was mitunter mit Rücksicht
auf freien Durchblick über den hochgezogenen Wehrkörper hinweg erwünscht sein kann.
Da dann beim Hochziehen des Wehrkörpers die Ketten h mit geringerer Geschwindigkeit
als die Ketten d bewegt werden, so legt sich während der Hubbewegung die Eisklappe
b selbsttätig um, so daß sie bei richtiger Wahl der Kettennußdurchmesser g in der
höchsten Stellung vollständig umgelegt ist.
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Will man die Eisklappe bei abgelassenem Wehr in der aufrechten Stellung
halten, ohne daß die Ketten k dauernd den dem Wasserdruck auf die Eisklappe entsprechenden
Zug aufzunehmen haben, so kann man mittels der zu beiden Seiten der Eisklappe b
angeordneten Feststellhörner L, in welchen die Sperrgestänge in, za, o eingreifen,
die Eisklappe feststellen und die Eisklappenketten h nachlassen. Um die Eisklappen
niederzulegen, müssen dann die Feststellgestänge, welche an den Pfeilern angeordnet
sind, mittels der Handräder o außer Eingriff gebracht -,verden.