DE424867C - Kolbenkraftmaschine mit parallel zur Hauptwelle liegendem Zylinder - Google Patents

Description

Es sind Kolbenkraftmaschinen mit parallel zur Hauptwelle liegendem Zylinder bekannt, bei welchen sich der Kolben auf einer mit gekreuztem Rechts- und Linksgewinde versehenen Hauptwelle verschiebt. Von dem Bekannten unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß für den Eingriff des Kolbens in die Muttern dienende Federbolzen diametral angeordnet sind und durch

to ein Gabelgestänge bewegt werden. Hierdurch wird der neue Erfolg erzielt, daß die Kräfteverteilung auf die Bolzen günstiger ist. Eine weitere Ausbildung des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß die zur Be- wegung der Federbolzen dienende Steuerungsstange auch gleichzeitig als Führungsorgan für den. Kolben dient und denselben gegen Verdrehen schützt. Hierdurch wird eine Vereinfachung der Kolbenführung erzielt.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Kolbenkraftmaschine dargestellt; es zeigt:

Abb. ι einen Schnitt durch denselben,
Abb. 2 einen Schnitt nach A-B der Abb. 1, Abb. 3 einen Schnitt nach C-D der Abb. 2, Abb? 4 die Anordnung der Steuerungsvorrichtung auf einem Zylinderdeckel,

Abb. 5 einen Schnitt nach E-F der Abb. 4. In dem Zylinder 1 ist in Längsrichtung die Welle 2 gelagert, welche seitlich über die Zylinderdeckel 3 hinausragt und in den Lagern 4 drehbar ruht. Innerhalb des Zylinders ι ist die Welle 2 mit dem sich kreuzenden Rechts- und Linksgewinde 5 vorgesehen, in welches Klauenzähne oder Kugeln der auf der Welle 2 drehbaren Muttern 6 und 7 eingreifen. Genannte Muttern 6 und 7 ruhen mittels Kugellagern zwischen den Kolbendeckeln 8, ebenso stützen sich die Stirnseiten beider Muttern in einem Kugellager ab, wodurch ein leichter und geräuschloser Gang derselben erzielt wird. Beide Muttern 6 und 7 werden von der an den Kolbendeckeln 8 befestigten Buchse 9 umschlossen. Auf dem Umfange der Muttern 6 und 7 sind

je vier gegenüberstehende Rasten lö, ii, 12 und 13 eingefräst, von denen die Rasten 10 und 13 von ihrer tiefsten Stelle von links nach rechts und die Rasten 11 und 12 von rechts nach links auslaufen, mithin paarweise versetzt zueinander stehen. Radial zu diesen Rasten 10, 11, 12 und 13 sind in der Buchse 9 für je zwei gegenüberliegende Rasten je eine Bohrung 14 vorgesehen, in welche je ein lö Federbolzen 15, 16, 17 und 18 eingreift. Diese Federbolzen werden paarweise durch je eine Schiene 19 und 20 gehalten, welche durch Bolzen 21 mit Distanzhülsen auf der Buchse 9 befestigt sind. Seitlich der Buchse 9 ist die vierkantige Steuerwelle 22 angeordnet, welche durch die Kolbendeckel 8 führt und in beiden Zylinderdeckeln 3 gelagert ist. Diese Steuerwelle dient gleichzeitig als Führung für den Kolben bei seinen Hubbewegungen. Auf der Steuerwelle 22 sind die vier untereinander verbundenen Greiferarme 23 befestigt, von denen je zwei zu den Schienen 19 und 20 führen und oberhalb dieser Schienen mit ihren Gabeln 24 und 25 die Federbolzen 15, 16, 17 und 18 unterhalb deren Schraubenköpfe erfassen. Der Zylinderbohrung ist der Kolbenmantel 26 mit Kolbenringen 2.J angepaßt und wird der Kolbenmantel 26 durch die Kolbendeckel >8 gehalten und das Ganze durch die Distanzbolzen 28 gesichert. Auf den Kolbendeckeln 8 sind die die Welle 2 umschließenden Rohre 29 befestigt, welche einerseits ein Entweichen des Druckmittels durch die Gewindegänge nach außen verhindern und anderseits als Kühlung und Schmierölführung für die Welle 2 dienen. Die Enden der Rohre 29 sind in Stopfbuchsen 30 gelagert.

Auf dem linken Zylinderdeckel 8 ist auf der verlängerten Steuerwelle 22 der Steuerhebel 31 mit Vorrichtung 32 zum Festhalten desselben befestigt und unterhalb dieser auf dem Zylinderdeckel 8 die drei Steuerbohrungen »Voraus«, »Stopp« und »Zurück« vorgesehen.

Das auf dem linken Wellenende befestigte Zahnrad 33 leitet die Drehbewegungen weiter, während das auf dem rechten Wellenende befestigte Zahnrad 36 in die als Nockenscheibe 34 ausgebildeten Zahnräder eingreift, die zur Betätigung der Ventilsteuerungen 35 dienen. Es kann auch jede andere beliebige Ventilsteuerung zur Anwendung kommen; ebenso kann die Abnahme der Kraft eine beliebige sein.

Gemäß der Zeichnung steht die Maschine auf »Voraus«, wobei der Federbolzen 16 die Mutter 6 arretiert hat und diese bei Verschiebung des Kolbens mitnimmt, so daß die Welle 2 sich dreht. Hat der Kolben seine Endstellung erreicht und wird derselbe zurückgedrückt, so gleitet der Federbolzen 16 auf seiner Raste 11 ab, und der Federbolzen 17 nimmt nun mit der Raste 12 die Mutter 7 mit, welche ihrerseits die Welle 2 in gleicher Richtung weiterdreht, bis die Endstellung des Kolbens wieder erreicht ist, worauf wieder der Federbolzen 16 einspringt. Soll die Maschine plötzlich stillgesetzt werden, so genügt ein Drehen des Steuerhebels 31, 32 auf »Stopp«, wobei die Gabeln 25 der Greiferarme 23 die Federbolzen 16 und 17 ganz aus den Muttern 6 und 7 auslösen, so daß sich nun wohl noch der Kolben bewegt, jedoch ohne Drehung der Welle 2, worauf dann das Eintrittsventil für Dampf usw. gesperrt wird. Es wird somit ein plötzliches Stillsetzen der Maschine erreicht, was bisher mit keiner Maschine in dieser schnellen Form möglich war. Soll nun die Maschine nach dem Stillsetzen sofort auf »Zurück« laufen, so wird der Steuerhebel 31, 32 bis »Zurück« gelegt, wobei nun die Federbolzen 15 und 18 wechselweise zum Eingriff kommen. Da nun der Federbolzen 15 die gleichen Rasten wie der Federbolzen 17 und Federbolzen 18 die gleichen Rasten wie Federbolzen 16 hat, so wird nun die Drehrichtung der Welle 2 von den Muttern 6 und 7 entgegengesetzt wie bisher beeinflußt. Es kann somit ohne Ventilabstellung in schnellster Weise während des Betriebes die Drehrichtung der Welle geändert werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Kolbenkraftmaschine mit parallel zur Hauptwelle liegendem Zylinder, bei welcher sich der Kolben auf der mit gekreuztem Rechts- und Linksgewinde versehenen Hauptwelle verschiebt und zwei eingebuchste Muttern trägt, dadurch gekennzeichnet, daß " für den Eingriff des Kolbens (8) in die Muttern (6, 7) dienende Federboken (15, 16, 17, 18) einander diametral gegenüberliegend angeordnet sind und durch ein Gabelgestänge (23) bewegt werden.

2. Kolbenkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Bewegung der Federbolzen dienende Steuerungsstange (22) gleichzeitig als Führungsorgan für den Kolben dient und denselben gegen Verdrehen schützt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.