DE4243989A1 - Vorrichtung zum Anbringen einer selbstklebenden Dichtung - Google Patents
Vorrichtung zum Anbringen einer selbstklebenden DichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im
Oberbegriff des ersten Anspruchs angegebenen Art.
Aus der DE-A 40 35 366 ist eine handbetätigte Vorrichtung
bekannt, um eine Dichtung, insbesondere eine Dichtung für
den Türausschnitt von Kraftfahrzeugen, lagerichtig zu
führen und auf einen Flansch aufzuschieben. Die Dichtung
weist zur Aufnahme des Flansches einen Schlitz auf und
besitzt Widerhaken, um an ihm zu halten.
Werden selbstklebende Dichtungen vorgesehen, so kann die
bekannte Handvorrichtung nicht verwendet werden, da die
Führungsrollen beim Entlangfahren mit der Handvorrichtung
über die Dichtung bewegt werden. Dies hat zum Nachteil,
daß die Dichtung gedehnt wird und damit kein sicheres An
kleben gewährleistet ist. Insbesondere ist es beim Ankle
ben einer Dichtung auf einer Flanschfläche wesentlich,
daß diese Dichtung luftblasenfrei aufgeklebt wird, denn
nur dann kann eine über Jahre andauernde Klebwirkung bei
unterschiedlich wechselnden Temperaturen erzielt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine eingangs
genannte Vorrichtung dahingehend weiterzubilden, daß
selbstklebende Dichtungen problemlos an Flanschflächen
angeklebt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Aufgrund der
motorisch angetriebenen Walzen wird nun nicht mehr bei
einem Bewegung der Vorrichtung entlang der zu beklebenden
Flanschfläche die Walzen von der Dichtung angetrieben,
sondern umgekehrt. Dadurch wird ein einwandfreies Kle
beergebnis erzielt ohne Luftblaseneinschlüsse. Dazu trägt
auch die Profilierung der Walzen bei, da aufgrund der
Profilierung der Anpreßdruck entsprechend den Erforder
nissen aufgebaut werden kann.
Selbstklebende Dichtungen haben auf ihrer Klebeseite zum
Schutz gegen Verschmutzung einen Schutzstreifen, den so
genannten Liner. Aufgrund der Weiterbildung nach Anspruch
2 ist es möglich, den Liner erst in der Vorrichtung abzu
ziehen, so daß eine Verschmutzungsgefahr für die Klebe
fläche bei frühzeitigem Entfernen des Liners ausgeschlos
sen ist.
Die Weiterbildung nach Anspruch 3 erleichtert das Einfüh
ren des Liners zwischen die Abzugsrollen.
Die Weiterbildung nach Anspruch 4 beschreibt eine bevor
zugte Ausgestaltung der profilierten Walzen für den spe
ziellen Anwendungsfall, daß die Dichtung auf den Dachauf
schnitt eines Schiebedaches für Kraftfahrzeuge aufge
bracht werden soll. Durch die tellerartigen Flanschflä
chen an den Profilrollen wird eine exakte, lagegenaue An
bringung der Dichtung in der Höhe erzielt, ohne daß an
den Flanschflächen besondere Anschlagkanten, Führungsflä
chen etc. vorgesehen werden müssen.
Die Weiterbildung der Erfindung nach den Ansprüchen 5 bis
9 beschreibt bevorzugt deren Ordnungen von Führungsrollen
sowie deren Anordnung, um die Handvorrichtung an der Ka
rosserie exakt zu führen, ohne daß ein Kippen oder seit
liches Verschwenken auftreten kann. Damit werden optimale
Anklebeergebnisse auf einer Flanschfläche erzielt, ohne
daß diese besondere Führungshilfsmittel aufweisen muß.
Die Weiterbildung nach Anspruch 10 hat den Vorteil, daß
die Vorrichtung ihre eigene Energieversorgung mit sich
führt, so daß keine externe Energiezufuhr vorgesehen wer
den muß zu ihrer Betätigung. Dadurch wird das Arbeiten
mit dieser Vorrichtung gerade in der Endmontage von
Kraftfahrzeugen wesentlich vereinfacht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vor
richtung, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vor
richtung;
Fig. 3 eine Vorderansicht der Vorrichtung, teilweise
gebrochen.
Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Handvorrichtung dient
dazu, von einem Werker per Hand an einer Karosserie
öffnung entlang geführt zu werden, um auf der dort vorge
sehenen Dichtfläche eine Dichtung anzukleben. Die Dich
tung kann hierbei von einer Rolle zugeführt und erst am
Ende des Anklebvorganges abgelängt werden oder sie kann
bereits auf Länge vorgeschnitten angeliefert werden.
Im einzelnen ist in Fig. 1 bis 3 die Handvorrichtung mit
1 bezeichnet, die anzuklebende Dichtung mit 2 und der die
Dichtung aufnehmende Flansch mit 3 bezeichnet.
Die Handvorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus den an
getriebenen profilierten Walzen 4, 5, der angetriebenen
Transportrolle 6 sowie den Abzugsrollen 7 und 8, von
denen die Abzugsrolle 7 ebenfalls angetrieben ist.
Da die Dichtung 2 selbstklebend ist, ist zum Schutz der
aufgebrachten Dichtfläche ein Liner 9 angebracht. Dieser
Liner 9 wird an der Transportrolle 6 von der Dichtung 2
getrennt und über die beiden Abzugsrollen 7 und 8 abge
zogen. Zum Einführen des Liners ist die Abzugsrolle 8 auf
einem Schwenkhebel 10 gelagert, der um den Drehpunkt 11
von Hand verschwenkt werden kann.
Die Walzen 4 und 5 weisen einen balligen Außenumfang 12
auf und sind an ihren beiden Stirnseiten mit Durchmesser
größeren, tellerförmigen Flanschflächen 13 und 14 ausge
rüstet. Die Kontur des Außenumfangs der Walzen 4 und 5
sowie der Abstand und der Durchmesser der tellerförmigen
Flanschflächen ist abhängig von dem Profil der anzukle
benden Dichtung 2. Die tellerförmigen Flanschflächen 13
und 14 dienen dazu, die Dichtung 2 zu führen, so daß sie
nicht nach oben oder unten ausweichen kann (Fig. 3).
Um einen konstanten Anpressdruck über die Walzen 4 und 5
auf die Dichtung 2 und den Flansch 3 auszuüben, sind die
Anschlagrollen 15, 16 vorgesehen (Fig. 2), die auf einem
verschwenkbaren Schlitten 17 einstellbar angeordnet sind.
Der Schlitten 17 ist mit einem Handgriff 18 ausgerüstet,
um in Richtung des Pfeiles 19 verschwenkt werden zu kön
nen. Damit ist es möglich, die Handvorrichtung 1 an den
Flansch 3 anzusetzen und dann über den Handgriff 18 und
den Schlitten 17 die Anschlagrollen 15 und 16 auf die
Rückseite des Flansches 3 zu positionieren. Durch die An
schlagrollen 15, 16 wird der Flansch 3 mit der Dichtung 2
zwischen ihnen und den Walzen 4, 5 eingespannt.
Zum Führen der Handvorrichtung 1 dienen die Führungsrol
len 20 bis 23 (Fig. 2). Hierbei umschließen die Füh
rungsrollen 20 und 21 die vom Flansch fortführende Blech
fläche 24, wobei die Führungsrolle 20 auf der Außenseite
und die Führungsrolle 21 auf der Rückseite der Blech
fläche 24 sich abstützen. Während die Drehachse der Füh
rungsrolle 20 in der Handvorrichtung 1 ortsfest angeord
net ist, ist die Führungsrolle 21 an dem Schlitten 17
höheneinstellbar gelagert und kann dementsprechend auch
mit dem Schlitten 17 verschwenkt werden. Die Führungs
rollen 20 und 21 bilden somit die Führung der Handvor
richtung in einer parallel zur Ebene des Flansches 3 ver
laufenden Ebene.
Die Führungsrollen 22 und 23 stützen sich an dem freien
Ende des Flansches 3 ab. Sie sind deshalb höhenverstell
bar angeordnet auf dem Schlitten 17 gelagert und können
ebenfalls mit ihm verschwenkt werden. Durch die beiden
Führungsrollen 22 und 23 wird verhindert, daß die Hand
vorrichtung über die Führungsrollen 20 und 21 um eine
horizontale Achse verschwenken kann. Gleichzeitig dient
die Führungsrolle 22 dazu, bei der im vorliegenden Bei
spiel L-förmig ausgebildeten Dichtung 2 den kürzeren
Schenkel der Dichtung gegen die freie Fläche des Flan
sches 3 anzupressen bzw. sich an ihm abzustützen.
Zum Antrieb der Walzen 4, 5 sowie die Transportrolle 6
und die Abzugsrolle 7 weist die Handvorrichtung 1 einen
Elektromotor 25 auf, der seine Energie aus einem Akku 26
bezieht. Ein- und ausgeschaltet wird der Motor 25 über
den Schalter 27 (Fig. 2).
Im folgenden wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen
Handvorrichtung nähen erläutert. Als Beispiel wird das
Ankleben einer L-förmigen Dichtung 2 an einem Dachaus
schnitt für eine Schiebedach eines Kraftfahrzeuges näher
erläutert. Hierbei ist dann die Blechfläche 24 die
Dachaußenhaut, von der der Flansch 3 senkrecht nach innen
abwinkelt ragt.
Zum Ankleben der Dichtung 2 wird zuerst ein 8 cm langes
Stück der Dichtung von Hand auf den Flansch 3 lagerichtig
aufgeklebt. Sodann wird die Dichtung 2 in die Handvor
richtung 1 eingelegt, d. h. zwischen die tellerförmigen
Flanschflächen 13 und 14 der Walzen 4, 5 sowie um die
Transportrolle 6 geführt. Gleichzeitig wird der bereits
abgezogene Liner (von dem angeklebten Stück Dichtung) um
die Transportrolle 6 gelegt und zwischen die beiden
Abzugsrollen 7 und 8 eingefädelt. Hierzu wird über den
Schwenkhebel 10 die Abzugsrolle 8 kurzzeitig von der Ab
zugsrolle 7 entfernt. Der Schwenkhebel 10 ist bevorzugt
federbelastet, so daß er nach seinem Loslassen wieder in
seine Ausgangslage zurückschwenkt. Damit wird die Abzugs
rolle 8 gegen den Liner 9 und die Abzugsrolle 7 gepreßt.
Sodann wird die Handvorrichtung von oben mit der
Führungsrolle 20 auf die Blechaußenhaut 24 gesetzt.
Hierzu ist der Schlitten 17 über den Handgriff 18 nach
hinten verschwenkt, so daß die an ihm befestigten
FührUngs- und Anschlagrollen abgekippt sind.
Nach dem Aufsetzen der Handvorrichtung 1 über die Füh
rungsrolle 20 auf die Blechaußenhaut wird der Handgriff
18 wieder verschwenkt. Dadurch können die Anschlagrollen
15 und 16 den Flansch hintergreifen. Gleichzeitig gelangt
die Führungsrolle 21 in Kontakt mit der Rückseite des
Außenbleches 24, während die Führungsrollen 22 und 23 auf
das freie Ende des Flansches aufsetzen. Da die Dichtung
bereits ein Stück angeklebt ist, kann die Rolle 22 auf
den L-förmigen Teil der Dichtung 2 aufgesetzt werden.
Nunmehr wird über den Schalter 27 der Elektromotor 25 an
geschaltet und gleichzeitig die Vorrichtung von Hand über
die Führungsrollen 20 bis 23 an dem Flansch 3 entlang ge
führt. Aufgrund der Anschlagrollen 15 und 16 und der Wal
zen 4 und 5 wird nun die kontinuierlich zugeführte Dich
tung 2 auf den Flansch 3 angepreßt und gleichzeitig wird
über die Transportrolle 6 und die Abzugsrollen 7 und 8
der Liner 9 abgezogen und abgeführt.
Auf diese Art und Weise wird die Handvorrichtung entlang
der gesamten Öffnung geführt bis zum Beginn der Dichtung.
Wird die Dichtung endlos angeliefert, so wird sie nunmehr
auf Länge abgeschnitten und die Handvorrichtung 1 über
den Stoß geführt, damit auch das freie Ende der Dichtung
sicher angeklebt wird.
Wird die Dichtung auf Länge angeliefert, so entfällt der
Abschneidevorgang.
Zum Entfernen der Handvorrichtung 1 wird der Motor 25
ausgeschaltet und der Handgriff 18 wieder verschwenkt, so
daß sämtliche Führungsrollen 20 bis 23 außer Kontakt mit
ihren Führungsflächen gelangen. Sodann kann die Handvor
richtung 1 abgehoben werden und vom Werker aus dem Fahr
zeug entfernt werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Anbringen einer selbstklebenden
Dichtung auf einem Flansch, insbesondere einer Dich
tung auf den Begrenzungsflansch einer verschließba
ren Öffnung an einer Kraftfahrzeugkarosserie, beste
hend aus einer Führungseinrichtung für die Dichtung,
mindestens einer Anpreßrolle zum Anpressen der Dich
tung auf den Flansch sowie mindestens zwei Führungs
rollen zum Führen der Vorrichtung entlang des Befe
stigungsweges der Dichtung an den Flansch,
dadurch gekennzeichnet, daß als Anpreßrollen zwei
motorisch angetriebene, profilierte Walzen (4, 5)
vorgesehen sind, deren Drehachsen in einer
gemeinsamen Ebene liegen, die parallel zur zu
beklebenden Flanschfläche (3) verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß den Walzen (4, 5) - in
Zuführvorrichtung der Dichtung (2) vorgeschaltet -
eine antreibbare Transportrolle (6) zugeordnet ist,
über die der Liner (9) mit Hilfe zweier Abzugsrollen
von der Dichtung (2) entfernbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine der Abzugsrollen
(7, 8) antreibbar ist und die andere in Richtung und
entgegen zur ersten Abzugsrolle (7) bewegbar
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche
zum Ankleben einer L-förmigen Dichtung (2) auf einen
L-förmigen Flansch (3), auf dessen freies Ende der
horizontale Schenkel der L-förmigen Dichtung (2)
angeklebt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die profilierten Walzen
(4, 5) einen balligen Außenumfang und an ihren
Stirnseiten tellerartige Flanschflächen (13, 14)
aufweisen, wobei die untere Flanschfläche (14) zum
Führen des horizontalen Schenkels der L-förmigen
Dichtung (2) dient.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Anpressen der Dich
tung (2) über die Walzen (4, 5) zwei Anschlagrollen
(15, 16) vorgesehen sind, die den zu beklebenden
Flansch (3) hintergreifen.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei weitere Führungs
rollen (20, 21) mit nahezu senkrecht zu den Achsen
der Walzen (4, 5) liegenden Achsen vorgesehen sind,
die zur Höhenlagenfixierung dienen.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Führungs
rolle (22) in einer senkrecht zu den Achsenebenen
der Walzen (4, 5) liegenden Ebene vorgesehen ist,
die sich auf den horizontalen Schenkel der bereits
angeklebten Dichtung (2) abstützt.
8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Führungs
rolle (23) parallel zu der Führungsrolle (22)
liegend vorgesehen ist, die der Führungsrolle (22)
vorauseilt und sich auf dem freien Ende des noch
nicht beklebten Flansches (3) abstützt.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (20-23)
auf einem gemeinsamen Träger (17) befestigt
sind, der um eine parallel zur Längsachse der
geklebten Dichtung (2) verlaufenden Achse
verschwenkbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb der antreib
baren Walzen/Rollen (4, 5, 7) ein einziger
Elektromotor (25) dient, der seine Energie aus einem
mitgeführten Akku (26) erhält.
Priority Applications (1)
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DE4243989A DE4243989C2 (de) | 1992-12-23 | 1992-12-23 | Handgeführte Vorrichtung zum Anbringen einer selbstklebenden Dichtung |
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