Die Erfindung bezieht sich auf ein Rolltor mit einem flexiblen
Torblatt, das auf eine oberhalb der Toröffnung drehbar gelagerte,
antreibbare Wickelwalze aufwickelbar ist. Mit der Wickelwalze
drehfest verbunden ist zumeist beidseitig eine Trommel auf bzw.
von der sich gegenläufig zum Torblatt ein zum Ausgleich des
Gewichts des Torblatts mit Abschlußleiste mit einem Gegengewicht
belastetes flexibles Zugorgan auf- bzw. abwickelt. Ferner sind
bei einem gattungsgemäßen Rolltor entlang der Leibungen der
Toröffnung senkrechte Führungen für das Torblatt und die mit
seinem unteren Ende verbundene, das Torblatt versteifende
Abschlußleiste vorgesehen. Der Antrieb zum Öffnen der Tore
unterstützt durch den Gewichtsausgleich für das Torblatt und
dessen Abschlußleiste erhalten zwar eine Auslegung, die ein
schnelles Öffnen des Tores gewährleistet. Dennoch kann es nicht
ausgeschlossen werden, daß - beispielsweise wenn die Distanz
zwischen einer den Öffnungsbefehl einleitenden Lichtschranke
und dem Tor übermäßig schnell durchfahren wird - das Tor
angefahren und beschädigt wird.
Um Schäden durch Kollision gering zu halten oder auszuschließen
ist es bekannt (EP 04 05 093 A2, DE 40 07 280 C2), eine
Dreiteilung der das Torblatt versteifenden und führenden
Abschlußleiste vorzusehen, deren Mitteilteil eine geringere
Breite als das lichte Maß zwischen den Führungen für das Torblatt
mit seiner Abschlußleiste aufweist und beiderends mit die
Abschlußleiste bis in die Führungen hinein verlängernden
Endteilen versehen ist, wobei entweder die Verbindungen der
Endteile mit dem Mittelteil derart ausgebildet sind, daß sich
die Endteile im Kollisionsfall von dem Mittelteil beispielsweise
an Sollbruchstellen trennen und den Mittelteil freigeben, oder
es bestehen die Endteile aus einem Werkstoff so hoher
Elastizität, daß diese bei Überschreitung einer zugelassenen
Querkraft unter elastischer Verformung aus den Führungen oder
dem Mittelteil austreten.
Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachsten Mitteln und
geringstmöglichem baulichen Aufwand ein Rolltor zu schaffen,
welches den meistvorkommenden Betriebsbedingungen gerecht wird
und dessen Wartung und Handhabung einfach und auch von
ungeschultem Personal durchführbar ist. Diese Aufgabe wird von
einem Rolltor erfüllt, dessen flexibles Torblatt auf eine
oberhalb der Toröffnung drehbar gelagerte, antreibbare
Wickelwalze aufwickelbar ist, die Wickelwalze mit einer Trommel
bzw. beidseitig mit je einer Trommel drehfest verbunden ist,
auf bzw. von der sich gegenläufig zum Torblatt ein zum Ausgleich
des Gewichts des Torblatts mit einem Gegengewicht belastetes
flexibles Zugorgan auf- bzw. abwickelt, und welches entlang
der Leibungen der Toröffnung senkrechte Führungen aufweist für
das an seinem unteren Ende zur Versteifung mit einer
Abschlußleiste versehene Torblatt, wobei die Abschlußleiste
in ihrer Breite um ein Maß von mindestens der zweifachen bis
zwanzigfachen Stärke des Torblatts kürzer als die Lichte Weite
zwischen den Torblattführungen bemessen, durch das Torblatt
geführt und von einem zur Torblattstraffung allein ausreichendem
Gewicht ist, und wobei die in ihrem oberen Bereich zumindest
einseitig trichterartig erweiterten Torblattführungen mit der
Trichteroberkante unterhalb der Unterkante des sich in der oberen
Endposition befindenden Torblatts gelegen sind.
An seinen Seitenrändern, mit denen das Torblatt in den Führungen
läuft, kann das Torblatt gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung mit Verstärkungen versehen sein, die insbesondere
bis in den Einspannbereich der Abschlußleiste reichen. Diese
Verstärkungen können sich über die gesamte Länge des Torblatts
erstrecken, sofern der verstärkte Bereich durch die Verstärkung
keine wesentliche, d. h. beim Aufwickeln des Torblatts störende
Verdickung gegenüber der Dicke des Torblatts im nicht verstärkten
Bereich aufweist. Dickere Verstärkungen sind möglich, wenn die
Verstärkungen sich nicht über die gesamte Länge des Torblatts,
sondern nur über einen kurzen Bereich beiderseits der
Abschlußleiste, vorzugsweise aber über die gesamte Breite des
Torblatts im Bereich der Verbindung des Torblatts mit seiner
Abschlußleiste erstrecken. Die Verstärkungen können auf einer
Seite oder auf beiden Seiten des Torblatts vorgesehen sein.
Sie können mit verstärkenden Einlagen wie Gewebeeinlagen
versehen sein. Ferner können die Verstärkungen als Beschichtungen
oder Auflagen aus verschleißarmem und/oder reibungsminderndem
und/oder selbstschmierendem Kunststoff vorgesehen sein. Die
Auflagen werden auf geeignete Weise (Schweiß-, Klebe-, Naht-,
Niet- oder Schraubverbindung) mit dem Torblatt verbunden.
Verstärkungen aus Gleitmaterial, also reibungsminderndem,
selbstschmierendem Kunststoff verhindern insbesondere, daß das
Torblatt in seiner Abwärtsbewegung durch Reibung in seinen
Führungen angehalten wird und beim Nachgeben der Hemmung
plötzlich um ein größeres Maß abstürzt. Es wird also der Gefahr
entgegengewirkt, die durch eine Torblattstraffung allein durch
ein angepaßtes Gewicht der Abschlußleiste des Torblattes gegeben
ist.
Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt.
Diese zeigen in
Fig. 1 eine Vorderansicht, in
Fig. 2 eine Seitenansicht, in
Fig. 2a eine Abwandlung der Ausführung nach Fig. 2, in
Fig. 3 eine Aufsicht und in
Fig. 4 einen Schnitt nach der in Fig. 1 eingetragenen
Schnittlinie IV-IV.
In größerem Maßstab zeigt
Fig. 5 einen Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 6 einen Ausschnitt aus dem Schnitt nach IV-IV (Fig. 4),
Fig. 7 den Ausschnitt gemäß Fig. 6 im Zustand beginnender
Kollision,
Fig. 8 einen Schnitt nach der in Fig. 5 eingetragenen
Schnittlinie VIII-VIII.
Abwandlungen dieses Ausführungsbeispiels sind dargestellt in
Fig. 9 und 10 sowie in
Fig. 11 und 12, wobei die Fig. 9 und 11 mit dem in Fig. 5 darge
stellten Ausschnitt vergleichbare Ausschnitte
und Fig. 10 und 12 mit dem in Fig. 6 darge
stellten Ausschnitt vergleichbare Ausschnitte
zeigen.
Wie aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich, besteht das Rolltor aus
einem Torblatt 1, welches mit einer Wickelwalze 2 verbunden
und auf diese aufwickelbar und von dieser wieder abwickelbar
ist. Hierzu ist die Wickelwalze 2 in Lagern 3 drehbar gelagert
und von einem Motor 4 über einen Kettentrieb 5 im Auf- oder
Abwickelsinn antreibbar. Mit der Wickelwalze 2 über deren Welle
verbunden ist, beiderseits der Wickelwalze 2 je eine Trommel
6 angeordnet, auf die bzw. von denen sich je ein Gurt 7
gegenläufig zum Torblatt auf- bzw. abwickelt. An die Gurte 7
angehängt sind Gegengewichte 8 zum Ausgleich des Gewichts des
Torblatts 1 und einer Abschlußleiste 9 solchen Gewichts, daß
dieses zur Straffung des Torblatts 1 ausreicht und sich besondere
Vorrichtungen zur Straffung des Torblatts erübrigen. An zur
Führung der Gegengewichte 8 hohl ausgebildeten Torpfosten 10,
die die Leibungen der Toröffnung bilden, sind Führungen 11 für
das Torblatt 1 vorgesehen, die aus einen Führungsschlitz 11a
zwischen sich aufweisenden Führungsbacken 11b gebildet sind.
Mit seinen Seitenrändern 12 greift das Torblatt 1 in die
Führungsschlitze 11a, die zur Vermeidung scharfer, schneidender
Kanten durch Abkantungen 11c zur Toröffnung hin erweitert sind.
In ihrem oberen Bereich sind die Führungsschlitze 11a
trichterartig erweitert, indem dort die Führungsbacken 11b mit
divergierenden Abschnitten 11d versehen sind.
Die Abschlußleiste 9 des Torblatts 1 hat eine geringere Breite
B als das Torblatt 1 und ist um ein Maß schmaler als die lichte
Weite W1 der Toröffnung zwischen den Führungen 11, welches
mindestens das zweifache und durchaus bis zum zwanzigfachen
der Stärke S des Torblatts 1 betragen kann, vorzugsweise etwa
40 mm beträgt. Somit hat die Abschlußleiste 9 zwischen den
Führungen 11 ein ausreichendes Spiel, um im Kollisionsfall unter
elastischer Verformung der Seitenränder 12 des Torblatts 1,
die dabei aus den Führungsschlitzen 11a der Führungen 11
austreten können, ausweichen zu können, wie dies in Fig. 7 für
die beginnende Kollision, bei der das Torblatt 1 mit
Abschlußleiste 9 beispielsweise in Richtung des Pfeils R
angefahren wird, dargestellt ist. Hierbei ist es von besonderem
Vorteil, daß die Torblattstraffung allein durch das Gewicht
der Abschlußleiste erreicht ist und sich besondere Vorrichtungen
zur Torblattstraffung erübrigen, die das Ausweichen des Torblatts
mit der Abschlußleiste im Kollisionsfall behindern würden. Indem
das Torblatt 1 vollständig aufgewickelt wird, gelangen die
Seitenränder 12 mit ihren Unterkanten in eine Position, die
höher als die Oberkanten der Führungen 11 mit ihren
trichterförmigen Erweiterungen in den Abschnitten 11d gelegen
ist. Wird nun das Torblatt 1 wieder abgesenkt, fädeln sich die
Seitenränder 12, unterstützt durch die trichterartige Erweiterung
der Abschnitte 11d, selbsttätig wieder in die Führungsschlitze
11a der Führungen 11 ein, so daß das Tor wieder betriebsbereit
ist.
Es ist nicht erforderlich, die Führungen 11 beidseitig in den
Abschnitten 11d trichterartig zu erweitern, sondern es genügt
- wie dies in der Fig. 2a dargestellt ist -, nur einseitig eine
Erweiterung im Abschnitt 11d vorzusehen und die gegenüberliegende
Führungsbacke 11b nicht abzuknicken, sondern sie geradlinig
und über die abgeknickte Führungsbacke 11b hinausragend
auszubilden. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß ein Pendeln
des Torblattes 1 mit der Abschlußleiste 9 oberhalb der
trichterartigen Erweiterung durch die nicht abgeknickte,
überragende Führungsbacke 11b gebremst bzw. ausgeschlossen wird.
Nach einer Kollision braucht das sich auf der Seite ohne
Erweiterung befindliche Torblatt 1 lediglich auf die
gegenüberliegende Seite gefädelt zu werden, was leicht möglich
ist.
Je nach Materialbeschaffenheit des Torblatts 1 kann es sich
insbesondere zur Verbesserung des Gleitverhaltens des Torblatts
1 in seinen Führungen 11 empfehlen, die Seitenränder 12 ganz
oder teilweise mit Verstärkungen zu versehen.
Bei der in den Fig. 9 und 10 dargestellten Abwandlung des
Ausführungsbeispiels nach den Fig. 1 bis 8 sind die Seitenränder
12 des Torblatts 1 über dessen gesamte Länge verstärkt durch
Beschichtungen 13, die beidseitig auf die Seitenränder 12
aufgebracht sind. Vorgesehen sind in diesem Ausführungsbeispiel
aufgeschmolzene Beschichtungen geringer Dicke aus besonders
verschleißfestem Kunststoff mit besonders geringem
Reibungsbeiwert gegenüber den Führungsbacken 11b.
Bei der in den Fig. 11 und 12 dargestellten Abwandlung des
Ausführungsbeispiels nach den Fig. 1 bis 8 ist der untere Rand
des Torblatts 1 beidseitig mit einer Auflage 14 versehen, die
sich über die gesamte Breite des Torblatts 1 erstrecken und
somit die Einspannung 14a des Torblatts 1 in der Abschlußleiste
9 verstärken, wozu Gewebeeinlagen vorgesehen sind, die mit den
auf das untere Ende des Torblatts 1 aufgeschweißten Auflagen
14 als Bestandteil der Auflagen 14 oder als Zwischenlagen
vorgesehen sind.
Insbesondere können auch diese Auflagen mit Kunststoffen
beschichtet oder aus Kunststoffen hergestellt sein, die weitere
vorteilhafte Eigenschaften, wie z. B. hohe Verschleißfestigkeit,
geringen Reibungswert, aufweisen.
Des weiteren liegt es im Rahmen der Erfindung, kurze Auflagen
14 im Bereich der Abschlußleiste 9 in Kombination mit
Beschichtungen 13 der Seitenränder 12 über die gesamte Länge
des Torblatts 1 vorzusehen.