DE4234827A1 - Kautschukpolymer, verfahren zu dessen herstellung und verwendung - Google Patents
Kautschukpolymer, verfahren zu dessen herstellung und verwendungInfo
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Description
Es ist wünschenwert, daß Reifen sowohl auf trockenen als
auch nassen Oberflächen gute Traktionseigenschaften
aufweisen. Traditionell ist es jedoch sehr schwierig
gewesen, die Traktionseigenschaften eines Reifens ohne
Kompromisse hinsichtlich des Rollwiderstandes und der
Laufflächenabnutzung zu verbessern. Ein niedriger
Rollwiderstand ist insbesondere im Hinblick auf einen
wirtschaftlichen Kraftstoffverbrauch von Bedeutung. Die
Laufflächenabnutzung ist in allgemeinen der wichtigste
Faktor, der die Lebensdauer eines Reifens bestimmt.
Traktion, Laufflächenabnutzung und Rollwiderstand eines
Reifens hängen in großem Ausmaß von den dynamischen
viskoelastischen Eigenschaften der Elastomeren ab, die zur
Herstellung der Reifenlauffläche verwendet werden. Um den
Rollwiderstand eines Reifens zu verringern, wurden
traditionell Kautschuke mit hohem Rückprall zur Herstellung
der Lauffläche verwendet. Um andererseits die Naß-
Rutschfestigkeit eines Reifens zu verbessern, sind im
allgemeinen zur Herstellung der Lauffläche Kautschuke
verwendet worden, die einen großen Energieverlust erfahren.
Um diese beiden, viskoelastisch inkonsistenten
Eigenschaften in ein Gleichgewicht zu bringen, werden
normalerweise Mischungen aus verschiedenen Typen von
synthetischen und natürlichen Kautschuken für die
Reifenlauffläche verwendet. Beispielsweise werden
verschiedene Mischungen aus Styrol-Butadien-Kautschuk und
Polybutadien-Kautschuk für Autoreifen-Laufflächen
verwendet. Derartige Mischungen sind jedoch nicht in jeder
Hinsicht vollständig zufriedenstellend.
In Kautschukmischungen, die zur Herstellung von Reifen und
vielen anderen Gummiartikeln angewandt werden, ist im
allgemeinen Ruß enthalten. Vorzugsweise wird eine
bestmögliche Dispersion des Rufes in dem Kautschuk
angestrebt, um optimale Eigenschaften zu erzielen. Es ist
jedoch wünschenswert, die Wechselwirkung zwischen den Ruß
und den Kautschuk zu verbessern. Über eine Verbesserung
der Affinität des Kautschuks gegenüber dem Ruß lassen sich
die physikalischen Eigenschaften verbessern.
Die US-Patentanmeldung 07/4 66 087 beschreibt ein Segment-
Elastomer, das für Reifenlaufflächen mit guter Naß-
Rutschfestigkeit, niedrigem Rollwiderstand, guter
Laufflächenabnutzung und guter Abriebbeständigkeit
verwendet werden kann. Die Segment-Elastomeren der
US-Patentanmeldung 07/4 66 087 umfassen (a) ein erstes
Segment aus Struktureinheiten, die von Isopren abgeleitet
sind und eine Mikrostruktur aus etwa 75 bis 98%
1,4-Bindungen und etwa 2 bis 25% 3,4-Bindungen aufweisen,
wobei das erste Segment ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts im Bereich von etwa 25 000 bis 350 000 hat,
und (b) ein zweites Segment, welches Struktureinheiten
umfaßt, die von 30 bis 95 Gewichtsprozent 1,3-Butadien und
5 bis 70 Gewichtsprozent Styrol abgeleitet sind, wobei die
Summe aus (1) dem Produkt von 1,7 und den Gewichtsprozent
Styrol in dem zweiten Segment und (2) dem Prozentsatz an
1,2-Butadien-Bindungen in dem zweiten Segment im Bereich
von etwa 50 bis 92% liegt und wobei das zweite Segment ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von etwa
50 000 bis 350 000 hat.
Die Hochleistungs-Kautschukpolymeren der vorliegenden
Erfindung haben ausgezeichnete Eigenschaften für den
Einsatz in Kautschuk-Compounds zur Herstellung von
Reifenlaufflächen. Die erfindungsgemäßen
Kautschukpolymeren können angewandt werden, um die Naß-
Rutschfestigkeit und Traktion von Reifen zu verbessern,
ohne die Laufflächenabnutzung oder den Rollwiderstand zu
beeinträchtigen. Es läßt sich somit eine wünschenswerte
Kombination von Reifeneigenschaften erzielen, welche mit
herkömmlichen Techniken nicht erreichbar war. Diese
Verbesserungen beruhen vermutlich auf einer besonderen
Morphologie der erfindungsgemäßen Kautschukpolymeren.
Die erfindungsgemäßen Hochleistungs-Kautschuke werden in
einen zweistufigen Polymerisationsverfahren hergestellt.
In der ersten Stufe wird ein konjugiertes Dienmonomer unter
Verwendung eines Lithiuminitiators polymerisiert. Diese
Stufe wird im wesentlichen in Abwesenheit von polaren
Modifizierungsmitteln durchgeführt. Im allgemeinen wird
ein Dienmonomer, z. B. 1,3-Butadien oder Isopren, in dieser
Stufe angewandt. Es ist jedoch möglich, eine Kombination
von konjugierten Dienmonomeren in dieser Stufe einzusetzen.
Aromatische Vinylmonomere, wie Styrol, können ebenfalls in
den Fällen angewandt werden, in denen mehrere Monomere in
der ersten Polymerisationsstufe eingesetzt werden.
Aufgrund der unterschiedlichen Reaktivität und der
Abwesenheit von polaren Modifizierungsmitteln wird das
erste Segment in den Fällen, in denen mehrere Monomere
angewandt werden, blockartig sein, wobei zwischen den
Blöcken konische Abschnitte ("tapers") vorhanden sind.
Beispielsweise hat 1,3-Butadien eine etwa vierfach höhere
Polymerisationsgeschwindigkeit als Isopren, und Isopren
besitzt eine etwa sechsfach schnellere
Polymerisationsgeschwindigkeit als Styrol. Wendet man
daher in der ersten Polymerisationsstufe eine Kombination
aus 1,3-Butadien, Isopren und Styrol an, so besteht das
erste Segment hauptsächlich aus Struktureinheiten, die von
1,3-Butadien abgeleitet sind. Ein zweites Segment besteht
überwiegend aus Struktureinheiten, die sich von Isopren
ableiten und zuletzt wird sich ein Endsegment ausbilden,
dessen Struktureinheiten hauptsächlich von Styrol
abgeleitet sind. Die in der ersten Polymerisationsstufe
angewandte Monomermenge ist ausreichend, um ein erstes
Segment mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts im
Bereich von etwa 25 000 bis 350 000 auszubilden.
Das in der ersten Polymerisationsstufe erzeugte Living-
Polydiensegment wird dann dazu genutzt, die
Terpolymerisation vom 1,3-Butadien, Isopren und Styrol zu
initiieren. Bei dieser Polymerisationsstufe ist es
wichtig, daß sie in Gegenwart mindestens eines polaren
Modifizierungsmittels bei einer Temperatur im Bereich von
etwa 5 bis 70°C durchgeführt wird. Das polare
Modifizierungsmittel wird normalerweise in einer
ausreichenden Menge angewandt, damit die Struktureinheiten
in dem Endsegment des Kautschukpolymers im wesentlichen in
statistischer Anordnung vorliegen. Die angewandte
Monomerenmenge ist ausreichend, damit das Endsegment ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von etwa
25 000 bis 350 000 aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung eines Kautschukpolymers, das eine
ausgezeichnete Eigenschaftskombination für die Herstellung
von Reifenlaufflächen aufweist, bei dem man (a) ein
konjugiertes Dienmonomer mit einem Lithiuminitiator im
wesentlichen in Abwesenheit von polaren
Modifizierungsmitteln bei einer Temperatur im Bereich von
etwa 5 bis 100°C zu einem Living-Polydiensegment mit einem
Zahlenmittel des Molekulargewichts von etwa 25 000 bis
350 000 polymerisiert und (b) das Living-Polydiensegment
dazu verwendet, die Terpolymerisation von 1,3-Butadien,
Isopren und Styrol zu initiieren, welche in Gegenwart
mindestens eines polaren Modifizierungsmittels bei einer
Temperatur im Bereich von etwa 5 bis 70°C durchgeführt
wird, um ein Endsegment zu erhalten, welches
Struktureinheiten umfaßt, die sich von 1,3-Butadien,
Isopren und Styrol ableiten, wobei das Endsegment ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von etwa
25 000 bis 350 000 hat.
Die Erfindung betrifft ferner ein Kautschukpolymer, das
eine ausgezeichnete Eigenschaftskombination für die
Verwendung von Reifenlaufflächen aufweist und
gekennzeichnet ist durch (a) ein erstes Segment, das
Struktureinheiten umfaßt, welche sich im wesentlichen vom
mindestens einem konjugierten Dienmonomer ableiten, worin
das erste Segment ein Zahlenmittel des Molekulargewichts im
Bereich vom etwa 25 000 bis 350 000 hat, und (b) ein
Endsegment, welches Struktureinheiten umfaßt, die sich von
1,3-Butadien, Isoprem und Styrol ableiten und die im
wesentlichen statistisch angeordnet sind, wobei das
Endsegment ein Zahlenmittel des Molekulargewichts im
Bereich von etwa 25 000 bis 350 000 hat.
In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
mindestens ein konjugiertes Dienmonomer bis zu einem
Molekulargewicht im Bereich von etwa 25 000 bis 350 000
polymerisiert. Die Polymerisation wird in einem inerten
organischen Medium unter Verwendung eines
Lithiumkatalysators durchgeführt. Diese
Polymerisationsstufe erfolgt ohne Anwendung eines polaren
Modifizierungsmittels. Es ist wichtig, diese
Polymerisationsstufe in Abwesenheit von signifikanten
Mengen an polaren Modifizierungsmitteln durchzuführen,
damit die gewünschte Mikrostruktur erhalten wird. Im Falle
von Isopren liegen z. B. etwa 75 bis 98% 1,4-Bindungen und
etwa 2 bis 25% 3,4-Bindungen vor. Üblicherweise ist es
bevorzugt, daß die Polyisopren-Segmente eine Mikrostruktur
aufweisen, bei der etwa 80 bis 95% 1,4-Bindungen und etwa 5
bis 20% 3,4-Bindungen vorliegen. Polymerisiert man
1,3-Butadien in der ersten Stufe, so haben die von
1,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten eine
Mikrostruktur mit niedrigem Vinylgehalt (etwa 6 bis 10%
Vinyl).
Das als inertes organisches Medium angewandte Lösungsmittel
ist gewöhnlich ein bei Umgebungstemperatur flüssiger
Kohlenwasserstoff, der sich von einer oder mehreren
aromatischen, paraffinischen oder cycloparaffinischen
Verbindungen ableitet. Diese Lösungsmittel enthalten
normalerweise 4 bis 10 Kohlenstoffatome pro Molekül und
stellen unter den Polymerisationsbedingungen Flüssigkeiten
dar. Es ist selbstverständlich wichtig, daß das
ausgewählte Lösungsmittel inert ist. Unter "inert" wird
verstandem, daß das Lösungsmittel die
Polymerisationsreaktion nicht beeinträchtigt oder mit den
dabei entstehenden Polymeren reagiert. Repräsentative
Beispiele für geeignete organische Lösungsmittel sind
Pentan, Isooctan, Cyclohexan, n-Hexan, Benzol, Toluol,
Xylol, Ethylbenzol allein oder im Gemisch. Gesättigte
aliphatische Lösungsmittel, wie Cyclohexan und n-Hexan,
sind besonders bevorzugt.
Die angewandten Lithiumkatalysatoren sind normalerweise
Organolithiumverbindungen. Gewöhnlich werden
Organomonolithiumverbindungen, z. B. Alkyllithium- und
Aryllithiumverbindungen, angewandt. Geeignete Beispiele
für Organomonolithiumverbindungen sind Ethyllithium,
Isopropyllithium, n-Butyllithium, sek-Butyllithium,
n-Hexyllithium, tert-Octyllithium, Phenyllithium,
2-Naphthyllithium, 4-Butylphenyllithium, 4-Phenyl
butyllithium und Cyclohexyllithium, wobei n-Butyllithium
und sek-Butyllithium besonders bevorzugt sind.
Die Menge des Lithiumkatalysators richtet sich nach der Art
der Organolithiumverbindung und dem Molekulargewicht des
herzustellenden ersten Segmentes. Im allgemeinen werden
0,01 bis 1 Teil Lithiumkatalysator pro 100 Gewichtsteile
Monomer angewandt. In den meisten Fällen beträgt die Menge
des Lithiumkatalysators 0,01 bis 0,1 Teil, vorzugsweise
0,025 bis 0,07 Teil pro 100 Gewichtsteile Monomer.
Normalerweise werden etwa 5 bis 35 Gewichtsprozent
konjugiertes Dienmonomer in das Polymerisationsmedium
eingeleitet (bezogen auf das Gesamtgewicht des
Polymerisationsmediums, einschließlich organischem
Lösungsmittel und Monomeren). Vorzugsweise enthält das
Polymerisationsmedium etwa 10 bis 30 Gewichtsprozent
Monomere, vorzugsweise etwa 20 bis 25 Gewichtsprozent.
Das konjugierte Dienmonomer wird bei einer Temperatur im
Bereich von etwa 5 bis 100°C polymerisiert. Vorzugsweise
liegt die Polymerisationstemperatur im Bereich von etwa 40
bis 90°C, um die gewünschte Mikrostruktur des ersten
Segmentes zu erhalten. Temperaturen im Bereich von etwa 60
bis 80°C sind besonders bevorzugt. Die Mikrostruktur des
erhaltenen ersten Polymersegments hängt in gewisser Weise
von der Polymerisationstemperatur ab. Beispielsweise hat
das Polyisopren bei niedrigen Temperaturen einen größeren
Anteil an 3,4-Mikrostrukur. Bei Verwendung von Isopren
enthalten die Polyisopren-Segmente etwa 75 bis 95%
1,4-Struktur und etwa 2 bis 25% 3,4-Struktur. Gewöhnlich
ist es bevorzugt, daß das Polyisopren-Segment etwa 80 bis
95% 1,4-Mikrostruktur und etwa 5 bis 20% 3,4-Mikrostruktur
aufweist. Besonders bevorzugt ist es, wenn die
Polyisopren-Segmente etwa 78 bis 93% 1,4-Mikrostruktur und
etwa 7 bis 13% 3,4-Mikrostruktur aufweisen.
Im allgemeinen wird 1,3-Butadien vorzugsweise als
konjugiertes Dienmonomer zur Herstellung des ersten
Segmentes des Kautschukpolymers angewandt. Es ist mit
anderen Worten bevorzugt, daß die Struktureinheiten des
ersten Segmentes des Kautschukpolymers von 1,3-Butadien
abgeleitet sind. Es werden jedoch auch gute Ergebnisse in
den Fällen erzielt, in denen Isopren als konjugiertes
Dienmonomer zur Herstellung des ersten Segmentes des
Kautschukpolymers angewandt wird. Derartige
Kautschukpolymere enthalten ein erstes Segment mit
Struktureinheiten, die sich im wesentlichen von Isopren
ableiten.
Es ist auch möglich, das erste Segment durch Polymerisation
einer Mischung von verschiedenen konjugierten Dienmonomeren
herzustellen. Verschiedene Mischungen aus konjugierten
Dienmonomeren und aromatischen Vinylmonomeren können
ebenfalls zur Herstellung des ersten Segments angewandt
werden. In diesen Fällen werden die verschiedenen
Monomeren gewöhnlich mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten polymerisieren. Dies führt dazu, daß die
verschiedenen Monomeren in Abhängigkeit von ihrer
Reaktivität sequentiell an das Segment addiert werden. Da
die Dienmonomere eine viel höhere Reaktionsgeschwindigkeit
als aromatische Vinylmonomere aufweisen, wird das erste
Segment des Kautschukpolymers Struktureinheiten umfassen,
die im wesentlichen von konjugierten Dienmonomeren
abgeleitet sind. Wenn jedoch aromatische Vinylmonomere in
der ersten Polymerisationsstufe angewandt werden, befindet
sich zwischen dem ersten Segment und dem Endsegment ein
Block, welcher Struktureinheiten umfaßt, die im
wesentlichen von dem konjugierten Diolefinmonomer
abgeleitet sind.
Zur Herstellung des ersten Segments kann eine Kombination
von Isopren, 1,3-Butadien und Styrol angewandt werden. In
diesen Fällen werden normalerweise etwa 5 bis
40 Gewichtsprozent Styrol, etwa 5 bis 70 Gewichtsprozent
1,3-Butadien und etwa 5 bis 70 Gewichtsprozent Isopren
angewandt. Vorzugsweise enthalten diese Segmente etwa 10
bis 30 Gewichtsprozent Styrol, etwa 10 bis
50 Gewichtsprozent 1,3-Butadien und etwa 10 bis
50 Gewichtsprozent Isopren.
Die Polymerisation in der ersten Verfahrensstufe wird
fortgesetzt, bis im wesentlichen alle Monomere verbraucht
sind. Die Polymerisation erfolgt mit anderen Worten
vollständig. Da zur Polymerisation des konjugierten
Dienmonomers ein Lithiumkatalysator angewandt wird,
entsteht ein Living-Polydiensegment. Wenn in der ersten
Polymerisationsstufe aromatische Vinylmonomere angewandt
werden, entsteht ein Living-Polydiensegment mit einem
aromatischen Vinylblock am Ende. Das hergestellte Living-
Polydiensegment weist ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts von etwa 25 000 bis 350 000 auf.
Vorzugsweise hat das Living-Polydiensegment ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts von etwa 50 000 bis
200 000, besonders bevorzugt etwa 70 000 bis 150 000.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das Living-Polydiensegment dazu verwendet, die
Terpolymerisation von 1,3-Polybutadien, Isopren und Styrol
Zu initiieren. Diese Terpolymerisation erfolgt in
Gegenwart mindestens eines polaren Modifizierungsmittels.
Ether und tertiäre Amine, welche als Lewis-Basen fungieren,
sind repräsentative Beispiele für polare
Modifizierungsmittel. Typische polare Modifizierungsmittel
sind z. B. Diethylether, Di-n-propylether, Diisopropylether,
Di-n-butylether, Tetrahydrofuran, Dioxan,
Ethylenglykoldimethylether, Ethylenglykoldiethylether,
Diethylenglykoldimethylether, Diethylenglykoldiethylether,
Triethylenglykoldimethylether, Trimethylamin, Triethylamin,
N,N,N′,N′-Tetramethylethylendiamin, N-Methylmorpholin,
N-Ethylmorpholin und N-Phenylmorpholin.
Das Modifizierungsmittel kann auch ein
1,2,3-Trialkoxybenzol oder 1,2,4-Trialkoxybenzol sein.
Repräsentative Beispiele geeigneter 1,2,3-Trialkoxybenzole
sind 1,2,3-Trimethoxybenzol, 1,2,3-Triethoxybenzol,
1,2,3-Tributoxybenzol, 1,2,3-Trihexoxybenzol,
4,5,6-Trimethyl-1,2,3-trimethoxybenzol, 4,5,6-Tri-n-pentyl-
1,2,3-triethoxybenzol, 5-Methyl-1,2,3-trimethoxybenzol und
5-Propyl-1,2,3-trimethoxybenzol. Repräsentative Beispiele
für 1,2,4-Trialkoxybenzole sind 1,2,4-Trimethoxybenzol,
1,2,4-Triethoxybenzol, 1,2,4-Tributoxybenzol,
1,2,4-Tripentoxybenzol,
3,5,6-Trimethyl-1,2,4-trimethoxybenzol,
5-Propyl-1,2,4-trimethoxybenzol und
3,5-Dimethyl-1,2,4-trimethoxybenzol.
Besonders bevorzugte Modifizierungsmittel sind
Dipiperidinoethan, Dipyrrolidinoethan,
Tetramethylethylendiamin, Diethylenglykol, Dimethylether
und Tetrahydrofuran. In der US-PS 40 22 959 ist die
Verwendung von Ethern und tertiären Aminen als polare
Modifizierungsmittel im einzelnen beschrieben. Die
Verwendung von 1,2,3-Trialkoxybenzolen und
1,2,4-Trialkoxybenzolen als Modifizierungsmittel ist aus
der US-PS 46 96 986 bekannt.
Die Mikrostruktur von Struktureinheiten, welche sich von
konjugierten Dienmonomeren ableiten, ist eine Funktion der
Polymerisationstemperatur und der Menge des vorhandenen
polaren Modifizierungsmittels. Bei der Polymerisation von
1,3-Butadien ist es z. B. bekannt, daß höhere Temperaturen
eine Erniedrigung des Vinylgehalts (geringerer Anteil an
1,2-Mikrostruktur) bewirken. Dementsprechende werden die
Polymerisationstemperatur, die Art und Menge des
Modifizierungsmittels im Abhängigkeit von der gewünschten
Mikrostruktur des herzustellenden Polymersegments
ausgewählt.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das Polymer-Endsegment hergestellt. Dies erfolgt
gewöhnlich durch Zugabe des polaren Modifizierungsmittels
und der 1,3-Butadien-, Isopren- und Styrolmonomeren zu dem
Medium, welches das in der ersten Stufe hergestellte
Living-Polydiensegment enthält. Zunächst gibt man das
Modifizierungsmittel zu dem Medium, welche das Living-
Polydiensegment enthält, und gibt dann anschließend Styrol,
Isopren und 1,3-Butadien zu. Gegebenenfalls kann
zusätzliches Lösungsmittel zugegeben werden, um die
Gesamtmenge an Monomeren und Polymer in dem
Polymerisationsmedium im Bereich von etwa 5 bis
35 Gewichtsprozent (bezogen auf das Gesamtgewicht des
Polymerisationsmediums, einschließlich Monomeren, Polymer
und Lösungsmittel) zu halten. Vorzugsweise gibt man
ausreichend Lösungsmittel zu, um die Gesamtmenge an Polymer
und Monomeren im Bereich von etwa 10 bis
30 Gewichtsprozent, insbesondere etwa 20 bis
25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Reaktionsmediums, zu halten.
Die Struktureinheiten des Endsegments leiten sich
selbstverständlich von 1,3-Butadien, Isopren und Styrol ab.
Das Endsegment umfaßt gewöhnlich etwa 5 bis
60 Gewichtsprozent von Styrol abgeleitete
Struktureinheiten, etwa 10 bis 80 Gewichtsprozent von
Isopren abgeleitete Struktureinheiten und etwa 10 bis
70 Gewichtsprozent von 1,3-Butadien abgeleitete
Struktureinheiten. Vorzugsweise enthält das Endsegment
etwa 10 bis 45 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt 20 bis
30 Gewichtsprozent von Styrol abgeleitete
Struktureinheiten, etwa 30 bis 70 Gewichtsprozent,
besonders bevorzugt 40 bis 60 Gewichtsprozent von Isopren
abgeleitete Struktureinheiten und etwa 15 bis
40 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt etwa 20 bis
30 Gewichtsprozent von 1,3-Butadien abgeleitete
Struktureinheiten.
Die Verteilung der von Styrol, Isopren und Butadien
abgeleiteten Struktureinheiten in dem zweiten Segment ist
im wesentlichen statistisch. "Statistisch" bedeutet, daß
kein bestimmtes Verteilungsmuster vorliegt. Im allgemeinen
sind weniger als 1% der Gesamtmenge an von Styrol
abgeleiteten Struktureinheiten in Blöcken, die vier oder
mehr Styrol-Struktureinheiten enthalten. Mit anderen
Worten sind mehr als 99% der von Styrol abgeleiteten
Struktureinheiten in Blöcken, die weniger als drei
Styrol-Struktureinheiten enthalten. Ein großer Teil der
von Styrol abgeleiteten Struktureinheiten wird
selbstverständlich in Blöcken vorliegen, die eine Styrol-
Struktureinheit enthalten. Diese Blöcke sind an beiden
Seiten an Struktureinheiten gebunden, die sich von
1,3-Butadien oder Isopren ableiten.
Die Terpolymerisation von Butadien, Isopren und Styrol kann
bei derselben Temperatur durchgeführt werden wie die
Herstellung des ersten Segments. Gewöhnlich erfolgt die
Terpolymerisation jedoch bei einer Temperatur im Bereich
von etwa 5 bis 70°C, vorzugsweise etwa 10 bis 40°C und
besonders bevorzugt 15 bis 30°C.
Die zweite Polymerisationsstufe wird normalerweise
fortgesetzt, bis die Monomeren verbraucht sind. Die
Terpolymerisation wird mit anderen Worten durchgeführt, bis
die Polymerisationsreaktion vollständig ist. Es wird eine
ausreichende Menge an Monomeren eingesetzt, um ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts des Endsegments im
Bereich von etwa 25 000 bis 350 000, vorzugsweise 50 000 bis
200 000 und besonders bevorzugt 70 000 bis 150 000 zu
erhalten.
Das Verhältnis des Zahlenmittel des Molekulargewichts des
ersten Segments zu dem Zahlenmittel des Molekulargewichts
des Endsegments liegt gewöhnlich im Bereich von etwa 25/75
bis etwa 75/25. Dieses Verhältnis spielt eine Rolle bei
der Bestimmung der Morphologie des Polymers und liegt
vorzugsweise im Bereich von etwa 35/65 bis etwa 65/35. Die
Mooney ML (1+4)-Viskosität der Segment-Kautschukpolymeren
der Erfindung ist gewöhnlich größer als etwa 65 und weniger
als etwa 100. Vorzugsweise liegt die
Mooney ML(1+4)-Viskosität des Kautschukpolymers im Bereich
von 70 bis 85, besonders bevorzugt 75 bis 80.
Nachdem die Copolymerisation vollständig ist, kann das
Segment-Kautschukpolymer aus dem organischen Lösungsmittel
gewonnen werden, z. B. durch Dekantieren, Filtrieren oder
Zentrifugieren. Oft ist es von Vorteil, das Segment-
Kautschukpolymer aus dem organischen Lösungsmittel durch
Zugabe von niederen Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
auszufällen. Für diesen Zweck geeignete niedere Alkohole
sind z. B. Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol und
t-Butanol. Die Verwendung von niederen Alkoholen zum
Ausfällen des Segment-Polymers aus der Polymerlösung tötet
auch das Living-Polymer durch Inaktivieren der Lithium-
Endgruppen ab. Nachdem das Segment-Polymer aus der Lösung
gewonnen ist, kann durch Dampfstrippen der Anteil an
flüchtigen organischen Verbindungen in dem Segment-Polymer
verringert werden.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Segment-
Kautschukpolymeren bei der Herstellung von
Reifenlaufflächen-Mischungen bringt wertvolle Vorteile mit
sich. Reifenlaufflächen-Compounds können unter Verwendung
dieser Segment-Polymeren hergestellt werden, ohne daß es
notwendig wäre, weitere Kautschuke zuzumischen. In vielen
Fällen kann es jedoch wünschenswert sein, das Segment-
Elastomer mit einem oder mehreren zusätzlichen Kautschuken
abzumischen, um das gewünschte Eigenschaftsprofil zu
erhalten. Beispielsweise kann der Segment-Kautschuk mit
Naturkautschuk abgemischt werden, um Laufflächen-Compounds
für Pkw-Reifen herzustellen, die sich durch ausgezeichneten
Rollwiderstand, Traktion und Laufflächenabnutzung
auszeichnen. Diese Mischungen enthalten normalerweise etwa
5 bis 40 Gewichtsprozent Naturkautschuk und etwa 60 bis 95%
Segment-Elastomer. Hochleistungsreifen mit äußerst
außergewöhnlichen Traktionseigenschaften und brauchbarer
Laufflächenabnutzung können hergestellt werden durch
Abmischen des Segment-Elastomers mit Lösungs- oder
Emulsions-Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR). In Fällen, in
denen die Laufflächenabnutzung von höherer Bedeutung ist
als die Traktion, kann SBR durch Polybutadien mit hohem
cis-1,4-Anteil ersetzt werden. In jedem Fall können die
erfindungsgemäßen Segment-Kautschuke zur Verbesserung der
Traktion, Laufflächenabnutzung und des Rollwiderstands von
Reifen verwendet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Alle
Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht, sofern
nichts anderes angegeben ist.
In dieser Reihe von Experimenten werden Hochleistungs-
Kautschukelastomere unter Anwendung erfindungsgemäßer
Techniken hergestellt. Die in dieser Experimentreihe
hergestellten Hochleistungs-Segmentkautschuke umfassen ein
erstes Segment aus Struktureinheiten, die sich von
1,3-Butadien ableiten, und ein zweites Segment aus
Struktureinheiten, die sich von Styrol, Isopren und
1,3-Butadien ableiten. Die von Styrol, Isopren und
1,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten in dem
Endsegment dieser Segment-Polymeren sind statistisch
angeordnet.
Die in dieser Reihe von Experimenten hergestellten Segment-
Polymeren werden in einem 3,8 1-Polymerisationsreaktor
synthetisiert. Bei dem angewandten Verfahren wird der
Polymerisationsreaktor-mit 1000 g einer Premix-Lösung
beschickt, die 17,6% 1,3-Butadienmonomer enthält. Aus der
Monomer-Premix-Lösung sind vorher Verunreinigungen mit
n-Butyllithiumlösung abgefangen worden. Die Polymerisation
wird durch Zugabe von 1,4 ml einer 1,1 M Lösung von
n-Butyllithium initiiert. Der Reaktor wird bei einer
Temperatur von etwa 65°C gehalten, bis eine im wesentlichen
vollständige Umwandlung erreicht ist.
Zu diesem Zeitpunkt gibt man 1,15 ml einer 5,37 M Lösung
von 2,2-Ditetrahydrofurylpropan (DTP) in den Reaktor.
Hierauf werden 1000 g einer Premix-Lösung, die Styrol,
Isopren und 1,3-Butadien enthält, zugegeben. Die Premix-
Monomerlösung enthält Styrol, Isopren und 1,3-Butadien in
einem Verhältnis von 25 : 50 : 25. Die Polymerisation wird
fortgesetzt, bis eine im wesentlichen vollständige
Umwandlung erzielt ist. Die angewandte Reaktionstemperatur
ist in Tabelle I angegeben.
Die in dieser Reihe von Experimenten hergestellten drei
Segment-Polymeren besitzen zwei Glasübergangstemperaturen
innerhalb des Bereichs von etwa -93 bis -95°C bzw. etwa 0
bis 10°C. Die Mikrostruktur der hergestellten Segment-
Polymeren ist in Tabelle I angegeben.
In diesem Experiment wird ein Hochleistungs-
Segmentkautschuk nach im wesentlichen demselben Verfahren
wie in den Beispielen 1 bis 3 hergestellt. Es wird jedoch
in der ersten Polymerisationsstufe Isopren anstelle von
1,3-Butadien angewandt. Dementsprechend enthält der
Segment-Kautschuk einen ersten Block aus Struktureinheiten,
die sich von Isopren ableiten. Das erhaltene Polymer weist
eine einzige Glasübergangstemperatur von -52°C auf. Die
Mikrostruktur des Polymers ist in Tabelle I angegeben.
In all diesen Herstellungsverfahren wird die Polymerisation
durch Zugabe von Methanol zu dem Reaktionsmedium
unterbrochen und das Segment-Polymer wird mit 1 Teil pro
100 Teile Kautschuk eines Antioxidationsmittels
stabilisiert. Die Segment-Kautschuke werden anschließend
durch Abdampfen des Lösungsmittels in einem Vakuumofen, der
bei 50°C gehalten wird, gewonnen. In ca. 24 Stunden ist
die Trocknung vollständig.
Die gewonnen Hochleistungs-Segment-Kautschuke werden dann
nach einer Standardformulierung compoundiert, welche Ruß,
Schwefel, Naturkautschuk und einen Beschleuniger umfaßt.
Der Naturkautschuk ist in der Mischung in einem Verhältnis
von 1 : 1 zum Segment-Polymer enthalten. In den Beispielen
2B und 4B enthält die Mischung jedoch keinen
Naturkautschuk. Die in Beispiel 2B gehärtete Mischung
enthält mit anderen Worten nur das Segment-Polymer. Die
viskoelastischen Eigenschaften der gehärteten Mischungen
sind in Tabelle II angegeben.
Tabelle II zeigt, daß die erfindungsgemäßen Segment-
Polymeren bei 60°C niedrige tan δ-Werte besitzen,
während sie bei 0°C sehr hohe tan δ-Werte aufweisen.
Niedrige tan δ-Werte bei 60°C bedeuten beim Einarbeiten
in Reifenlaufflächen einen guten Rollwiderstand, während
hohe tan δ-Werte bei 0°C auf gute
Traktionseigenschaften hinweisen. Aus den
erfindungsgemäßen Segment-Polymeren lassen sich deshalb
Reifenlaufflächen fertigen, die sowohl hinsichtlich der
Traktionseigenschaften als auch des Rollwiderstands
verbessert sind. Beispiel 1 beschreibt ein ausgezeichnetes
Reifenlaufflächen-Compound, welches ausgezeichnete
Traktion, Laufflächenabnutzung und Rollwiderstand ergibt.
Dies hat seinen Grund darin, daß tan δ bei 0°C größer
als 0,3 ist, während tan δ bei 60°C kleiner als 0,090
ist. Das in Beispiel 4B beschriebene Compound ergibt in
Reifen außergewöhnliche Traktionseigenschaften mit einem
Kompromiß hinsichtlich des Rollwiderstands. Derartige
Compounds sind für Hochleistungsreifen außerordentlich
wünschenswert. Das in Beispiel 4B beschriebene Compound
zeigt ein tan δ bei 0°C von mehr als 0,40, was auf
überlegene Traktionseigenschaften hinweist. Dennoch zeigen
die in Beispiel 4B hergestellten Compounds ein tan δ
bei 60°C von weniger als 0,150. Derartige Compounds mit
großen Differenzen zwischen dem tan δ-Wert bei 0°C und
dem tan δ-Wert bei 60°C bieten eine Vielzahl von
Vorteilen bei der Herstellung von Reifenlaufflächen. Es
wird z. B. allgemein als Vorteil erachtet, wenn der
Unterschied zwischen tan δ bei 0°C und tan δ bei
60°C 1,150 oder mehr beträgt. Ein Unterschied zwischen tan
δ bei 0°C und tan δ bei 60°C von 0,2 oder mehr wird
als ausgezeichnet und ein Unterschied von mehr als 0,25 als
sehr außergewöhnlich erachtet.
Claims (21)
1. Kautschuk-Polymer, gekennzeichnet durch (a) ein erstes
Segnent, welches Struktureinheiten unfaßt, die sich im
wesentlichen von mindestens einem konjugierten
Dienmonomer ableiten, wobei das erste Segment ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von etwa
25 000 bis 350 000 aufweist, und (b) ein Endsegment,
welches Struktureinheiten umfaßt, die von
1,3-Butadien, Isopren und Styrol abgeleitet sind und
im wesentlichen statistisch angeordnet sind, wobei das
Endsegment ein Zahlenmittel des Molekulargewichts im
Bereich von etwa 25 000 bis 350 000 aufweist.
2. Kautschuk-Polymer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Endsegment Struktureinheiten
umfaßt, die von etwa 30 bis 70 Gewichtsprozent
Isopren, etwa 15 bis 40 Gewichtsprozent 1,3-Butadien
und etwa 10 bis 45 Gewichtsprozent Styrol abgeleitet
sind.
3. Kautschuk-Polymer nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Endsegment Struktureinheiten
umfaßt, die von etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent
Isopren, etwa 20 bis 30 Gewichtsprozent 1,3-Butadien
und etwa 20 bis 30 Gewichtsprozent Styrol abgeleitet
sind.
4. Kautschuk-Polymer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mooney ML(1+4)-
Viskosität des Kautschuk-Polymers etwa 70 bis 85
beträgt.
5. Kautschuk-Polymer nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mooney ML(1+4)-Viskosität des
Kautschuk-Polymers etwa 75 bis 80 beträgt.
6. Kautschuk-Polymer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zahlenmittel des
Molekulargewichts des ersten Segments im Bereich von
etwa 50 000 bis 200 000 liegt und das Zahlenmittel des
Molekulargewichts des Endsegments im Bereich von etwa
50 000 bis 200 000 liegt.
7. Kautschuk-Polymer nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zahlenmittel des
Molekulargewichts des ersten Segments im Bereich von
etwa 70 000 bis 150 000 liegt und das Zahlenmittel des
Molekulargewichts des Endsegments im Bereich von etwa
70 000 bis 150 000 liegt.
8. Kautschuk-Polymer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Segment aus von
1,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten besteht.
9. Kautschuk-Polymer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Segment aus von
Isopren abgeleiteten Struktureinheiten besteht.
10. Kautschuk-Polymer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Segment aus
Struktureinheiten besteht, die von 1,3-Butadien,
Isopren und Styrol abgeleitet sind.
11. Kautschuk-Polymer nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Struktureinheiten in dem
ersten Segment von etwa 5 bis 40 Gewichtsprozent
Styrol, etwa 5 bis 70 Gewichtsprozent 1,3-Butadien und
etwa 5 bis 70 Gewichtsprozent Isopren abgeleitet sind.
12. Kautschuk-Polymer nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Segment aus von
1,3-Butadien abgeleiteten Struktureinheiten besteht
und das Kautschuk-Polymer eine Mooney ML(1+4)-
Viskosität von etwa 70 bis 85 hat.
13. Verfahren zur Herstellung des Kautschuk-Polymers nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man (a) ein
konjugiertes Dienmonomer mit einem Lithiuminitiator im
wesentlichen in Abwesenheit von polaren
Modifizierungsmitteln bei einer Temperatur von etwa 5
bis 100°C zu einem Living-Polydien-Segment mit einem
Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von etwa
25 000 bis 350 000 polymerisiert und (b) das erhaltene
Living-Polydien-Segment dazu verwendet, die
Terpolymerisation von 1,3-Butadien, Isopren und Styrol
zu initiieren, welche in Gegenwart mindestens eines
polaren Modifizierungsmittels bei einer Temperatur von
etwa 5 bis 70°C durchgeführt wird, um ein Endsegment
herzustellen, das von 1,3-Butadien, Isopren und Styrol
abgeleitete Struktureinheiten umfaßt und ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von etwa
25 000 bis 350 000 aufweist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Terpolymerisation in Stufe (b) bei einer
Temperatur von etwa 10 bis 40°C durchgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Terpolymerisation in Stufe (b) bei einer
Temperatur von etwa 15 bis 30°C durchgeführt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das in Stufe (a) polymerisierte
konjugierte Dienmonomer 1,3-Butadien ist.
17. Verfahren nach einen der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das in Stufe (a) polymerisierte
konjugierte Dienmonomer Isopren ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Stufe (b)
terpolymerisierten Monomeren 30 bis 70 Gewichtsprozent
Isopren, 15 bis 40 Gewichtsprozent 1,3-Butadien und 10
bis 45 Gewichtsprozent Styrol umfassen.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die in Stufe (b) terpolymerisierten Monomeren etwa
40 bis 60 Gewichtsprozent Isopren, etwa 20 bis
30 Gewichtsprozent 1,3-Butadien und etwa 20 bis
30 Gewichtsprozent Styrol umfassen.
20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das in Stufe (a) polymerisierte konjugierte
Dienmonomer 1,3-Butadien ist und die Terpolymerisation
in Stufe (b) bei einer Temperatur von etwa 10 bis 40°C
durchgeführt wird.
21. Verwendung der Kautschuk-Polymeren nach Anspruch 1 bis
12 zur Herstellung von Reifenlaufflächen.
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