DE4231509A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Analyse einer organischen Probe - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Analyse einer organischen ProbeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse einer organischen Probe, bei
dem die Probe durch Verbrennung aufgeschlossen wird, die gasförmigen Ver
brennungsprodukte mittels eines inerten Trägergases über ein Wasserdampf-Ad
sorbens und anschließend über ein Kohlendioxid-Adsorbens geleitet und danach
einem Wärmeleitfähigkeitsdetektor zugeführt werden, wobei zuerst der Stick
stoffgehalt der gasförmigen Verbrennungsprodukte bestimmt wird, danach durch
Erwärmung des Kohlendioxid-Adsorbens das Kohlendioxid desorbiert und im Wärme
leitfähigkeitsdetektor bestimmt wird und anschließend durch Erwärmung des
Wasserdampf-Adsorbens der Wasserdampf desorbiert und im Wärmeleitfähigkeits
detektor bestimmt wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur
Analyse einer organischen Probe mit einem Verbrennungsteil, das über ein
Wasserdampf-Adsorptionsfilter und ein sich daran anschließendes Kohlen
dioxid-Adsorptionsfilter mit einem Wärmeleitfähigkeitsdetektor verbunden ist.
Ein derartiges Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung wird in der
Firmenschrift der W.C. Heraeus GmbH "Elementaranalysator CHN Rapid"
(PEW-F1.1-8C3.84/N-ATT & D) beschrieben. Die hier gezeigte Vorrichtung weist
einen Probenverbrennungsteil und einen Analysenteil auf. Der Analysenteil
weist ein silikagelhaltiges Kohlendioxid-Adsorptionsfilter und ein silikagel
haltiges Wasserdampf-Adsorptionsfilter sowie einen Wärmeleitfähigkeitsdetektor
auf. Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, den Gehalt von Stickstoff, Wasser
stoff und Kohlenstoff in organischen Proben zu bestimmen. In der Praxis ist es
jedoch bedeutsam, auch den Schwefelgehalt von Proben bestimmen zu können. Eine
Bestimmung von Schwefel und von Wasserstoff, Kohlenstoff und Stickstoff aus
einer Probe ist mit dieser Vorrichtung bzw. dem entsprechenden Verfahren nicht
möglich.
Bekannt ist die gleichzeitige Bestimmung von Schwefel, Wasserstoff, Kohlen
stoff und Stickstoff aus zwei Probeneinwaagen, wobei aus der einen Probenein
waage lediglich der Schwefelgehalt bestimmt wird. Ein solches Verfahren und
die entsprechende Vorrichtung sind in "Fresenius Zeitschrift für Analytische
Chemie Vol. 334 (1989) Seite 631" beschrieben. Hier werden die aus einer
ersten Probe stammenden Verbrennungsprodukte zur Messung des Schwefelgehaltes
und die aus einer zweiten Probe stammenden Verbrennungsprodukte zur Messung
des Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffgehaltes über getrennte Leitungen
einem Analysator zugeführt. Bei einer solchen Analyse entsteht ein Mehraufwand
an Arbeitszeit, der durch die zweifache Probeneinwaage bedingt ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, welches
die Bestimmung von Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Schwefel aus den
Verbrennungsprodukten einer Probe ermöglicht. Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es weiterhin, eine entsprechende Vorrichtung bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß die gasförmigen Verbrennungsprodukte vor dem
Durchgang durch das Kohlendioxid-Adsorbens über ein Schwefeldioxid-Adsorbens
geleitet werden und daß nach Bestimmung des Kohlendioxids durch Erwärmung des
Schwefeldioxid-Adsorbens Schwefeldioxid desorbiert und dem Wärmeleitfähig
keitsdetektor zugeführt wird. Für eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 6 wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen dem Probenver
brennungsteil und dem Kohlendioxid-Adsorptionsfilter ein Schwefeldioxid-Ad
sorptionsfilter angeordnet ist. Beim Durchgang durch die Adsorptionsfilter
werden Wasserdampf, Kohlendioxid und Schwefeldioxid adsorbiert und der Stick
stoff dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor zugeführt und dort quantitativ bestimmt.
Nachdem der gesamte Stickstoffgehalt erfaßt wurde, wird das Kohlendioxid-Ad
sorbens aufgeheizt, so daß Kohlendioxid desorbiert und dem Wärmeleitfähig
keitsdetektor zur quantitativen Messung zugeführt wird. Nachdem das gesamte
Kohlendioxid desorbiert und von dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor erfaßt wurde,
werden nacheinander die anderen beiden Adsorptionsfilter jeweils so lange
erwärmt, bis die gesamte adsorbierte
Substanz desorbiert und von dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor erfaßt wurde. Es
ist möglich, nach der Kohlendioxidbestimmung zuerst das Wasserdampf-Adsorbens
zu erwärmen und nach der Wasserdampfbestimmung das Schwefeldioxid zu
desorbieren und zu bestimmen. Dabei ist das Wasserdampf-Adsorptionsfilter
zwischen dem Kohlendioxid-Adsorptionsfilter und dem Schwefeldioxid-Adsorp
tionsfilter angeordnet.
Vorteilhaft ist es jedoch, daß die gasförmigen Verbrennungsprodukte nach
Durchgang durch das Wasserdampf-Adsorbens dem Schwefeldioxid-Adsorbens zuge
leitet werden und die Desorption des Schwefeldioxids nach der Wasserdampf
bestimmung erfolgt, wobei als Wasserdampf-Adsorbens ein inertes, mit Glycerol
und Phosphorsäure beschichtetes Trägermaterial und als Schwefeldioxid-Ad
sorbens ein Polymer mit definierter Porengröße verwendet werden. Dabei ist das
Schwefeldioxid-Adsorptionsfilter, welches als Adsorbens ein Polymer mit
definierter Porengröße enthält, zwischen dem Wasserdampf-Adsorptionsfilter, das
ein inertes, mit Glycerol und Phosphorsäure beschichtetes Trägermaterial als
Adsorbens enthält, und dem Kohlendioxid-Adsorptionsfilter angeordnet. Mit
diesem Wasserdampf-Adsorbens wird das Schwefeldioxid nicht zurückgehalten, so
daß dieses erst in dem Schwefeldioxid-Adsorptionsfilter adsorbiert wird.
Zweckmäßigerweise wird als Kohlendioxid-Adsorbens ein Silikagel verwendet.
Vorteilhafterweise beträgt die Erwärmungstemperatur der Adsorptionsfilter etwa
70°C bis 340°C.
Es kann weiterhin vorteilhaft sein, daß das zu messende gasförmige Verbren
nungsprodukt nach dessen Desorption dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor direkt
zugeführt wird. Dazu sind über dem Kohlendioxid-Adsorptionsfilter und dem
unmittelbar danach angeordneten Adsorptionsfilter Überbrückungsleitungen ange
ordnet, so daß das desorbierte gasförmige Verbrennungsprodukt direkt dem
Wärmeleitfähigkeitsdetektor zugeführt wird und nicht vor Eintritt in den
Wärmeleitfähigkeitsdetektor ein weiteres Adsorptionsfilter durchläuft. Dadurch
ist sichergestellt, daß das desorbierte gasförmige Verbrennungsprodukt in
vollem Umfang dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor zugeführt und nicht in einem
zwischengeschalteten Adsorptionsfilter nochmals adsorbiert wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und einer
Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung
der Vorrichtung zur Analyse einer organischen Probe.
Zur Bestimmung des Gehaltes an Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und
Schwefel in einer organischen Probe wird diese in einem Probenverbrennungs
teil 1 in einem Helium-Trägergasstrom unter Zusatz von Sauerstoff in die
Komponenten Wasserdampf, Kohlendioxid, Stickstoff und Schwefeldioxid aufge
schlossen. Diese Komponenten werden in dem Trägergasstrom durch ein Wasser
dampf-Adsorptionsfilter 2 geleitet, welches als Adsorbens eine mit Glycerol
und Phosphorsäure beschichtete Keramik enthält und in den Wasserdampf
adsorbiert, die anderen Komponenten jedoch durchgelassen werden. Anschließend
durchläuft der Gasstrom mit den restlichen Komponenten Kohlendioxid, Schwefel
dioxid und Stickstoff ein Schwefeldioxid-Adsorptionsfilter, das als Adsorbens
ein Polymer mit definierter Porengröße von 0,6 nm enthält und in dem das
Schwefeldioxid adsorbiert, die beiden anderen Komponenten jedoch nicht zurück
gehalten werden. Dem Schwefeldioxid-Adsorptionsfilter ist ein Kohlendioxid-Ad
sorptionsfilter 4, das als Adsorbens ein Silikagel enthält, nachgeschaltet.
Der Stickstoff wird in dem Kohlendioxid-Adsorptionsfilter nicht zurückge
halten, sondern dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor 5 zugeführt und dort quantita
tiv bestimmt. Nach Abschluß der Stickstoffbestimmung wird das Kohlendioxid-Ad
sorptionsfilter 4 bei einer Temperatur von etwa 100°C ausgeheizt. Dadurch wird
das Kohlendioxid desorbiert und dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor 5 zur
quantitativen Bestimmung zugeführt. Nach Abschluß der Kohlendioxidbestimmung
wird das Schwefeldioxid-Adsorptionsfilter 3 bei einer Temperatur von etwa
140°C ausgeheizt und das desorbierte Schwefeldioxid über die Ventile 6, 7 und
8 durch die Überbrückungsleitung 9 dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor zugeführt
und dort quantitativ bestimmt. Nach Beendigung der Schwefeldioxid-Bestimmung
wird das Wasserdampf-Adsorptionsfilter 2 bei einer Temperatur von etwa 280°C
ausgeheizt, der dabei desorbierte Wasserdampf wird über die Ventile 10, 7 und
8 über die Überbrückungsleitungen 11 und 9 dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor 5
direkt zugeführt. Dort wird der Wasserdampf ebenfalls quantitativ bestimmt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Analyse einer organischen Probe, bei dem die Probe durch
Verbrennung aufgeschlossen wird, die gasförmigen Verbrennungsprodukte
mittels eines inerten Trägergases über ein Wasserdampf-Adsorbens und
anschließend über ein Kohlendioxid-Adsorbens geleitet und danach einem
Wärmeleitfähigkeitsdetektor zugeführt werden, wobei zuerst der Stickstoff
gehalt der gasförmigen Verbrennungsprodukte bestimmt wird, danach durch
Erwärmung des Kohlendioxid-Adsorbens das Kohlendioxid desorbiert und im
Wärmeleitfähigkeitsdetektor bestimmt wird und anschließend durch Erwärmung
des Wasserdampf-Adsorbens der Wasserdampf desorbiert und im Wärmeleit
fähigkeitsdetektor bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die gas
förmigen Verbrennungsprodukte vor dem Durchgang durch das Kohlendioxid-Ad
sorbens über ein Schwefeldioxid-Adsorbens geleitet werden und daß nach
Bestimmung des Kohlendioxids durch Erwärmung des Schwefeldioxid-Adsorbens
Schwefeldioxid desorbiert und dem Wärmeleitfähigkeitsdetektor (5) zuge
führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gasförmigen
Verbrennungsprodukte nach Durchgang durch das Wasserdampf-Adsorbens dem
Schwefeldioxid-Adsorbens zugeleitet werden und die Desorption des
Schwefeldioxids nach der Wasserdampf-Bestimmung erfolgt, wobei als Wasser
dampf-Adsorbens ein inertes, mit Glycerol und Phosphorsäure beschichtetes
Trägermaterial und als Schwefeldioxid-Adsorbens ein Polymer mit
definierter Porengröße verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlen
dioxid-Adsorbens Silikagel verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Erwärmungstemperatur 70°C bis 340°C beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das zu messende gasförmige Verbrennungsprodukt nach Desorption dem Wärme
leitfähigkeitsdetektor (5) direkt zugeführt wird.
6. Vorrichtung zur Analyse einer organischen Probe mit einen Probenver
brennungsteil, das über ein Wasserdampf-Adsorptionsfilter und ein sich
daran anschließendes Kohlendioxid-Adsorptionsfilter mit einem Wärmeleit
fähigkeitsdetektor verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Probenverbrennungsteil (1) und dem Kohlendioxid-Adsorptionsfilter (4) ein
Schwefeldioxid-Adsorptionsfilter (3) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwefel
dioxid-Adsorptionsfilter (3) als Adsorbens ein Polymer mit definierter
Porengröße enthält und zwischen dem Wasserdampf-Adsorptionsfilter (2), das
ein inertes, mit Glycerol und Phosphorsäure beschichtetes Trägermaterial
als Adsorbens enthält, und dem Kohlendioxid-Adsorptionsfilter (4) angeord
net ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kohlendioxid-Adsorptionsfilter (4) Silikagel enthält.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
über dem Kohlendioxid-Adsorptionsfilter (4) und dem unmittelbar danach
angeordneten Adsorptionsfilter Überbrückungsleitungen (9, 11) angeordnet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4231509A DE4231509C2 (de) | 1992-05-04 | 1992-09-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Analyse einer organischen Probe |
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DE4231509A1 true DE4231509A1 (de) | 1993-11-11 |
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ID=6457876
Family Applications (1)
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DE4231509A Expired - Fee Related DE4231509C2 (de) | 1992-05-04 | 1992-09-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Analyse einer organischen Probe |
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---|---|
DE (1) | DE4231509C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1831680B1 (de) * | 2004-12-27 | 2014-12-17 | Elementar Analysensysteme GmbH | Verfahren zur Elementaranalyse einer organischen Probe, die durch Verbrennung aufgeschlossen wird, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4054414A (en) * | 1976-11-30 | 1977-10-18 | Villanova University | Gas chromatographic method for the multi-elemental microanalysis of organic materials |
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1992
- 1992-09-21 DE DE4231509A patent/DE4231509C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4054414A (en) * | 1976-11-30 | 1977-10-18 | Villanova University | Gas chromatographic method for the multi-elemental microanalysis of organic materials |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Fresenius Zeitschrift für Analytische Chemie, Vol. 334 (1989), S. 631 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1831680B1 (de) * | 2004-12-27 | 2014-12-17 | Elementar Analysensysteme GmbH | Verfahren zur Elementaranalyse einer organischen Probe, die durch Verbrennung aufgeschlossen wird, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE4231509C2 (de) | 1995-08-17 |
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