DE4230285C2 - Vorrichtung zum Konservieren von Fisch, Frischfleisch oder dergleichen Behandlungsgut sowie Verwendung dieser Vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zum Konservieren von Fisch, Frischfleisch oder dergleichen Behandlungsgut sowie Verwendung dieser VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Konservieren von
Fisch, Frischfleisch oder dergleichen Behandlungsgut, mit
zumindest einer Sauerstoffquelle sowie wenigstens einer in den
Bereich des Behandlungsgutes führenden Sauerstoffleitung, die
mindestens eine Austrittsöffnung hat. Die Erfindung befaßt
sich auch mit der Verwendung dieser Vorrichtung zur
Sauerstoffbegasung von Fisch, Frischfleisch oder dergleichen
Behandlungsgut.
Aus der vorangemeldeten PCT/EP 91 02485 ist bereits eine
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art bekannt, bei der das
innerhalb eines luftdicht verschließbaren Behälters
zwischengelagerte Behandlungsgut nach Abführung zumindest
eines Teils des der Umgebungsatmosphäre entsprechenden
Gasgemisches vorübergehend einer Sauerstoffatmosphäre mit
einem Reinheitsgrad von mindestens 50% ausgesetzt wird.
Während der Zwischenlagerzeit des Behandlungsguts in der
vorbeschriebenen Vorrichtung wird diese Sauerstoffatmosphäre
wiederholt unter Erniedrigung des Drucks abgezogen und unter
Erhöhung des Drucks erneut aufgebaut. Durch den wiederholten,
aufgrund von Absaugvorgängen erreichten Druckabbau und den
anschließend folgenden Neuaufbau der Sauerstoffatmosphäre
tritt durch Diffusion eine Erhöhung der
Sauerstoffkonzentration im Fleisch auf, die die Haltbarkeit
sowie den Geschmack des so behandelten Fisches oder
Frischfleisches verbessern soll.
Das vorbeschriebene Verfahren ist jedoch vergleichsweise
aufwendig und erfordert eine entsprechend komplizierte
Vorrichtung.
Es besteht daher die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art sowie eine Verwendung dieser Vorrichtung zu
schaffen, die ebenfalls eine wesentliche Erhöhung der
Haltbarkeit des Fisches, Fleisches oder dergleichen
Behandlungsgutes mit vergleichsweise geringem Aufwand erlaubt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei der
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, daß
die Vorrichtung als Warentheke oder einseitig offene Kühltruhe
ausgebildet ist, der ein Sauerstoffkonzentrator als
Sauerstoffquelle zugeordnet ist, daß in die mit dem
Sauerstoffkonzentrator verbundene Sauerstoffleitung eine
Kühlvorrichtung zwischengeschaltet ist, und daß die
Austrittsöffnung oder die Austrittsöffnungen dieser
Sauerstoffleitung zur Bildung eines Sauerstoffvorhanges oder
einer Sauerstoffhülle zum Behandlungsgut gerichtet sind.
Während das in der PCT/EP 91/02485 vorbeschriebene Verfahren
ausschließlich in einem luftdicht verschließbaren Behälter mit
Druckatmosphäre ausgeführt wird, wird in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung das Behandlungsgut dem Sauerstoff in einer
Warentheke oder einseitig offenen Kühltruhe und somit in einem
der normalen Umgebungsatmosphäre zugänglichen Raum ausgesetzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt nämlich die überraschende
Erkenntnis zugrunde, daß Fisch- oder ggfs. auch bereits zu
Brüh-, Koch- oder Rohwurst verarbeitetes Frischfleisch auch
dadurch konserviert werden kann, daß es in einem freien
Zustand, für das Sauerstoffgas oder -gasgemisch im
wesentlichen allseitig zugänglich, bloß einer
Sauerstoffbegasung mit einem Reinheitsgrad von wenigstens 50%
ausgesetzt wird. Dabei sind die Austrittsöffnungen der
Sauerstoffleitung bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Behandlungsgut gerichtet. Durch diese Sauerstoffbegasung wird
das Behandlungsgut unter einer Sauerstoffglocke gehalten, ohne
daß ein luftdicht verschließbarer Behälter oder dergleichen
aufwendige Vorrichtung notwendig ist. Dadurch kann in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung das Behandlungsgut in einem
dauerhaften Frischezustand konserviert werden, der sich in
einer intensiv roten Fleischfarbe äußert und über mehrere Tage
beibehalten wird. Die Sauerstoffbegasung bewirkt, daß die
Entwicklung der auf dem Behandlungsgut befindlichen
Gesamtkeimzahl entscheidend verringert oder zumindest gehemmt
und damit auch die Haltbarkeit dieses Behandlungsgutes
wesentlich erhöht wird.
In der Warentheke oder einseitig offenen Kühltruhe der
erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich das Behandlungsgut
nicht nur in einem gekühlten und die Haltbarkeit erhöhenden
Zustand erhalten; vielmehr wird auch der durch die
Sauerstoffbegasung einströmende Sauerstoff in einem gekühlten
Zustand gehalten, in dem er gegenüber der wärmeren
Umgebungsluft schwerer ist und auch bei einer intervallartigen
Begasung im Inneren der Kühltruhe verbleibt. Bei dem in der
Warentheke oder Kühltruhe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gelagerten Behandlungsgut lassen sich daher mit Hilfe der
Sauerstoffbegasung besonders gute Ergebnisse hinsichtlich der
Haltbarkeit sowie der Konservierung des Behandlungsgutes
erzielen.
Grundsätzlich kann die Sauerstoffbegasung intervallartig oder
auch im Dauerbetrieb durchgeführt werden. Vorteilhaft ist es
jedoch, wenn das Sauerstoffgas oder -gasgemisch im
wesentlichen kontinuierlich zur Bildung eines
Sauerstoffvorhanges oder einer Sauerstoffhülle dem
Behandlungsgut zugeführt wird.
Zweckmäßig ist es, wenn die Sauerstoffleitung abströmseitig
als rohrförmige Begasungsschiene mit mehreren, vorzugsweise
längsseitigen Ausstrittsöffnungen ausgebildet ist. Eine solche
Sauerstoffleitung mit mehreren Austrittsöffnungen vermag auch
eine großflächige Sauerstoffglocke zu bilden, unter der auch
große Fisch- oder Fleischstücke gut konserviert oder gelagert
werden können.
Um die Sauerstoffbegasung mit einem gekühlten Sauerstoffstrom
durchführen zu können, ist es zweckmäßig, wenn die
Kühlvorrichtung wenigstens ein Peltier-Element, vorzugsweise
mehrere Peltier-Elemente, aufweist. Die gute Haltbarkeit des
Behandlungsgutes in der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
nämlich noch begünstigt, wenn das Behandlungsgut der
Sauerstoffbegasung in einem gut durchgekühlten Zustand im
Bereich von 1°C bis 7°C ausgesetzt und daß Sauerstoffgas
oder -gasgemisch mit einer Temperatur im Bereich von -5°C
bis +5°C dem Behandlungsgut zugeführt wird.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele in
Verbindung mit den Ansprüchen sowie der Zeichnung. Die
einzelnen Merkmale können je für sich oder zu mehreren bei
einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Sauerstoffleitung einer Vorrichtung zum
Konservieren von Fisch, Frischfleisch oder
dergleichen Behandlungsgut im Bereich ihres
abströmseitigen und als Begasungsschiene
ausgebildeten Endbereiches, wobei diese
Begasungsschiene einen runden Querschnitt hat und
Fig. 2 eine Begasungsschiene ähnlich der aus Fig. 1 mit
einem rechteckigen Querschnitt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils das abströmseitige und als
Begasungsschiene 1 oder 2 ausgebildete Ende einer ansonsten
nicht weiter dargestellten Sauerstoffleitung, die jeweils zu
einer Vorrichtung zum Konservieren von Fisch- oder
Frischfleisch gehören. Die rohrförmigen Begasungsschienen 1
und 2, die sich im wesentlichen durch ihren quadratischen
(Fig. 2) beziehungsweise runden Querschnitt (Fig. 1)
unterscheiden und an ihrem freien Ende insbesondere gasdicht
geschlossen sind, weisen an ihren Längsseiten mehrere,
vorzugsweise in Längsrichtung gleichmäßig verteilte und in
einem länglichen Teilbereich der Rohrmäntel angeordnete
Austrittsöffnungen 3 auf, die zum Behandlungsgut gerichtet
sind.
Die hier nicht weiter dargestellte Vorrichtung, die
vorzugsweise als nach oben hin offene Kühltheke ausgebildet
und als Verkaufstheke im Bedienungs- oder
Selbstbedienungsbereich eines Ladens angeordnet ist, weist
eine mit der Sauerstoffleitung verbundene Sauerstoffquelle
auf, die als Sauerstoff-Flasche, als Flüssigsauerstoff-
Behälter oder als ein beispielsweise im Molekularsiebverfahren
arbeitender Sauerstoffkonzentrator ausgebildet sein kann. Um
den von der Sauerstoffquelle über die Sauerstoffleitung zu den
Austrittsöffnungen 3 geführten Sauerstoffstrom auf eine
Temperatur im Bereich von -5°C bis +5°C abkühlen zu
können, ist in die Sauerstoffleitung zwischen der
Sauerstoffquelle und den Austrittsöffnungen 3 eine Temperier-
und Kühlvorrichtung zwischengeschaltet, die mehrere
Peltierelemente aufweist.
In dieser Vorrichtung kann Fisch, Frischfleisch, aber auch
Brüh-, Koch- und Rohwurst oder dergleichen Behandlungsgut
einer Sauerstoffbegasung mit einem Reinheitsgrad von
wenigstens 50%, insbesondere mehr als 60% und vorzugsweise
von zumindest 90% ausgesetzt werden. Die Sauerstoffbegasung
kann insbesondere in Abhängigkeit von Zeiten der Warenauslage
intervallartig durchgeführt werden, vorzugsweise wird jedoch
das Sauerstoffgas oder -gasgemisch im Dauerbetrieb im
wesentlichen kontinuierlich zur Bildung eines
Sauerstoffvorhanges oder einer Sauerstoffhülle dem
Behandlungsgut zugeführt. Das aus den Austrittsöffnungen 3
ausströmende Sauerstoffgas bildet über dem Behandlungsgut eine
Sauerstoffglocke, ohne daß die das Behandlungsgut aufnehmende
Vorrichtung gasdicht verschlossen werden müßte. Vielmehr
bildet die beispielsweise als nach oben hin einseitig offene
Kühltruhe ausgebildete Vorrichtung einen der normalen
Umgebungsatmosphäre zugänglichen Behandlungsraum, in dem das
Frischfleisch oder dergleichen Behandlungsgut für das aus den
Austrittsöffnungen 3 ausströmende Sauerstoffgas im
wesentlichen allseitig zugänglich angeordnet ist.
Durch die Sauerstoffbegasung wird die Entwicklung der dem
Behandlungsgut anhaftenden Gesamtkeimzahl verringert oder
zumindest entscheidend gehemmt und damit die Haltbarkeit
dieses Behandlungsgutes wesentlich erhöht. Dadurch läßt sich
Fisch, Frischfleisch oder dergleichen Behandlungsgut in einem
dauerhaften Frischezustand konservieren, der sich in einer
intensiv roten Fleischfarbe äußert und über mehrere Tage
beibehalten wird. Diese gute Haltbarkeit dies Behandlungsgutes
kann noch dadurch begünstigt werden, daß das Frischfleisch in
einem schlachtfrischen oder gereiften, gut durchgekühlten
Zustand im Bereich von 1°C bis 7°C in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im freien Zustand ausgelegt wird.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Konservieren von Fisch, Frischfleisch oder
dergleichen Behandlungsgut, mit zumindest einer
Sauerstoffquelle sowie wenigstens einer in den Bereich des
Behandlungsgutes führenden Sauerstoffleitung, die
mindestens eine Austrittsöffnung hat, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als Warentheke oder
einseitig offene Kühltruhe ausgebildet ist, der ein
Sauerstoffkonzentrator als Sauerstoffquelle zugeordnet
ist, daß in die mit dem Sauerstoffkonzentrator verbundene
Sauerstoffleitung eine Kühlvorrichtung zwischengeschaltet
ist, und daß die Austrittsöffnung oder die
Austrittsöffnungen (3) dieser Sauerstoffleitung zur
Bildung eines Sauerstoffvorhanges oder einer
Sauerstoffhülle zum Behandlungsgut gerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sauerstoffleitung abströmseitig als rohrförmige
Begasungsschiene (1, 2) mit mehreren, vorzugsweise
längsseitigen Austrittsöffnungen (3) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung wenigstens ein
Peltier-Element, vorzugsweise mehrere Peltier-Elemente,
aufweist.
4. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, zur Sauerstoffbegasung von Fisch, Frischfleisch oder
dergleichen Behandlungsgut, wobei das Behandlungsgut mit
wenigstens 50%-igem, insbesondere mehr als 60%-igem und
vorzugsweise von zumindest 90%-igem Sauerstoff behandelt
wird und wobei das Behandlungsgut in einem der normalen
Umgebungsatmosphäre zugänglichen Raum ausgesetzt und für
das Gas im wesentlichen allseitig zugänglich angeordnet
wird.
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Cited By (1)
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NL173911C (nl) * | 1978-09-27 | 1984-04-02 | Hoek Mach Zuurstoff | Werkwijze voor het op kleur houden van gemalen vlees, alsmede inrichting voor het uitvoeren van deze werkwijze. |
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1992
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- 1992-09-10 DE DE4230285A patent/DE4230285C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE10128931A1 (de) * | 2001-06-18 | 2003-01-02 | Sauerstoffwerk Guttroff F Gmbh | Verfahren zur Aufrötung und Farbstabilisierung von Hackfleisch und kleinen Frischfleischstückchen |
Also Published As
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