DE4229588C2 - Kartusche für pastöse Massen - Google Patents
Kartusche für pastöse MassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kartusche für pastöse Mas
sen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angege
benen Art.
Es ist bekannt, pastöse Massen, die als Dichtungs
mittel, Klebemittel u. dgl. verwendet werden, in Kar
tuschen aus Kunststoff oder anderen Materialien unter
zubringen. Diese Kartuschen bestehen aus einem zylin
drischen Kartuschenkörper, in dem ein Kolben verschieb
bar untergebracht ist. Am vorderen Ende des Kartuschen
körpers befindet sich eine Austrittsöffnung, durch die
die pastöse Masse beim Vorschieben des Kolbens ausge
preßt wird. Das Vorschieben des Kolbens geschieht mit
einem Auspreßwerkzeug, das eine Druckstange mit einem
daran befestigten Druckteller aufweist. Der Druckteller
drückt gegen die Innenseite der Stirnwand des Kolbens
und schiebt dadurch den Kolben vor. Es ist auch mög
lich, den Kolben mit Druckluft vorzuschieben.
Eine Kartusche der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ange
gebenen Art ist bekannt aus DE-AS 12 72 816. Die bekannte Kar
tusche ist mit einem Kolben versehen, dessen Umfangswand im
wesentlichen zylindrisch ist und bei dem der Randbereich der
Stirnwand so gestaltet ist, daß die Stirnwand zur Kolbeninnen
seite hin gewölbt ist und unter Einfluß eines Drucktellers
eine ebene Fläche bilden kann. Unter Einwirkung des Drucktel
lers in axialer Richtung auf den Kolben wird seine Stirnwand
flachgedrückt. Dadurch wirkt in radialer Richtung Druck auf
den oberen Kolbenrand, der während des Vortriebs des Kolbens
aufgeweitet wird und gegen den Kartuschenkörper abdichtet.
Dadurch wird ein sauberes Ausdrücken der pastösen Masse gesi
chert.
Die DE-OS 29 20 915 beschreibt einen Kartuschenkolben, der aus
zwei Teilen besteht, nämlich einem Kolbenkörper und einer dar
in angeordneten Druckplatte. Die Stirnwand des Kolbenkörpers
ist zur Kolbenaußenseite hin gewölbt. Die Druckplatte ist eine
zum Kolbeninneren gewölbte Wand, die mit ihrer Außenseite in
einer Rille zwischen Stirnwand und Umfangswand befestigt ist.
Unter Einwirkung des Drucktellers eines Auspreßwerkzeugs wird
die Druckplatte flacher und drückt den oberen Kolbenrand nach
außen. Bei Entspannung des Drucktellers federn die Stirnwand
und die Druckplatte in ihre entspannte Form zurück. Dabei ver
kleinert sich der Kartuscheninnenraum, was zu einem Nachlaufen
der Kartuschenfüllung durch die Kartuschenöffnung führt. Die
Druckplatte stellt ein zusätzliches Teil dar und erfordert
einen erhöhten Aufwand in der Herstellung und Montage. Zum
Einbringen des Kolbens in die Kartusche wird ein Setzwerkzeug
benutzt, das mit einer konkaven Stirnwand gegen die Druckplat
te des Kolbens drückt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kartusche der im Oberbe
griff des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, die das
luftfreie Einsetzen des Kolbens nach dem Einfüllen der Masse
ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Beim Befüllen der Kartusche ist es erforderlich, daß die Luft
entweicht, wenn der Kolben gesetzt wird. Dadurch, daß die
Stirnwand des Kolbens unter der Kraft eines Setzwerkzeuges
nach vorne aufgewölbt wird, wird die vordere Umfangskante des
Kolbens radial eingezogen, so daß die Luft an der Dichtlippe
entlang entweichen kann. Wenn die Krafteinwirkung des Setz
stempels aufgehört hat, formt sich die Stirnwand elastisch
wieder so zurück, daß die Ausbauchung zum Inneren des Kolbens
gerichtet ist. Dadurch entsteht im Kartuschenkörper eine Sog
wirkung, durch die der Kolben weiter in den Kartuschenkörper
hineingezogen wird.
Bei der erfindungsgemäßen Kartusche ist die Stirnwand des Kol
bens im entspannten Zustand nach innen gewölbt. Beim Ansetzen
des Drucktellers gegen die Wölbung der Stirnwand flacht sich
die Wölbung ab, wodurch sich der Außendurchmesser der Stirn
wand erweitert, so daß die Dichtlippe mit erhöhter Kraft gegen
die Innenfläche des Kartuschenkörpers gedrückt wird. An der
Innenfläche der Stirnwand des Kolbens sind keine Rippen, Lip
pen oder sonstige Vorsprünge erforderlich, die eine Hinter
schneidung bilden würden und die den Einsatz eines komplizier
ten Spritzgußwerkzeuges nötig machen würden. Es können aller
dings Vorsprünge, Verstärkungen o. dgl. vorgesehen werden. Der
Kolben besteht aus einem Teil. Im Normalzustand, also wenn
keine externe Kraft auf den Kolben ausgeübt wird, reicht die
Dichtlippe aus, um das Eindringen von Luft in den Kartuschen
körper zu verhindern. Das Eindringen von Luft muß verhindert
werden, da die meisten pastösen Massen unter Lufteinfluß aus
härten.
Um die nach außen gerichtete vorübergehende Ausbauchung der
Stirnwand des Kolbens zu erreichen, ist zweckmäßigerweise am
rückwärtigen Ende des Kolbens ein Außenwulst vorgesehen, mit
dem der Kolben sich am rückwärtigen Ende des Kartuschenkörpers
verhakt. Beim Eindringen des Setzstempels in den Kolben wird
zunächst die Stirnwand des Kolbens nach außen aufgewölbt, wäh
rend das rückwärtige Ende des Kolbens durch den Außenwulst
festgehalten wird. Wenn der Setzstempel noch weiter in den
Kartuschenkörper eingeführt wird, schnappt der Außenwulst an
dem rückwärtigen Ende des Kartuschenkörpers nach innen, um an
der Innenfläche des Kartuschenkörpers zu gleiten und von nun
an eine zweite Dichtlippe zu bilden.
Die erfindungsgemäße Kartusche ist sowohl für mechanische Aus
preßwerkzeuge geeignet, bei denen ein Druckteller in den Kol
ben eingeführt wird, als auch für pneumatische Auspreßwerkzeu
ge, bei denen der Kolben durch Druckluft vorgetrieben wird.
Auch bei Druckluftbeaufschlagung werden beide Dichtwülste mit
zunehmendem pneumatischem Druck stärker gegen die Kartuschen
wand gedrückt, so daß die Abdichtung gerade bei hohen Auspreß
drücken verstärkt wird.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Kartusche
besteht darin, daß bei jedem Auspreßvorgang die nach
innen gewölbte Stirnwand flachgedrückt wird und sich
anschließend wieder nach innen zurückbildet. Dadurch
entsteht im Anschluß an den Auspreßvorgang ein Sog, der
die pastöse Masse zurückzieht, so daß ein Nachlaufen
der Masse aus der Auspreßöffnung verhindert wird.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt der Kartusche nach dem Ein
schieben des Kolbens, jedoch vor dem eigent
lichen Setzen des Kolbens,
Fig. 2 den rückwärtigen Teil der Kartusche während des
Setzens des Kolbens, also während des Vorschie
bens des Setzstempels, und
Fig. 3 den Zustand während der Benutzung der Kartu
sche, also beim Vorschieben des Kolbens mit dem
Druckteller eines Auspreßwerkzeuges.
Die Kartusche 10 weist einen zylindrischen Kartuschen
körper 11 aus Kunststoff auf. Der Kartuschenkörper 11
ist mit einer einstückig angeformten Frontwand 12 ver
sehen. An der Frontwand 12 befindet sich ein mit Ge
winde versehener Auslaßstutzen 13, in dem sich die Aus
trittsöffnung befindet. In den Kartuschenkörper 11 ist
die pastöse Masse 14, z. B. eine Dichtungsmasse oder ein
Kleber, eingefüllt worden und anschließend ist in das
rückwärtige offene Ende des zylindrischen Kartuschen
körpers 11 der Kolben 15 eingeschoben worden.
Der Kolben 15 weist eine im wesentlichen zylindrische
Umfangswand 16 auf, die im entspannten Zustand in den
Kartuschenkörper 11 hineinpaßt und deren Umfangsfläche
einen geringen Abstand von der Innenfläche des Kar
tuschenkörpers 11 hat. Der becherförmige Kolben 15
weist ferner eine geschlossene Stirnwand 17 auf, die
sich an das vordere Ende der Umfangswand 16 anschließt
und die als einem nach innen gewölbten Hauptbereich 17a
und einem nach außen gewölbten Ringbereich 17b besteht.
Der Hauptbereich 17a ragt axial in den von der Umfangs
wand 16 umschlossenen Raum hinein.
An der vorderen Umfangskante des Kolbens ist eine ab
stehende Dichtlippe 18 vorgesehen, die in Dichtkontakt
mit der Innenfläche des Kartuschenkörpers 11 steht und
an der rückwärtigen Umfangskante ist ein Außenwulst 19
vorgesehen, der beim losen Einschieben des Kolbens in
den Kartuschenkörper gegen das rückwärtige Ende 20 des
Kartuschenkörpers 11 stößt.
Die Stirnwand 17 des Kolbens hat eine Stärke von min
destens 1,4 mm, damit sie hinreichend wasserdampfdicht
ist.
Fig. 1 zeigt den Zustand, daß der Kolben 15 lose in den
freien Raum des nahezu vollständig mit der Masse 14
gefüllten Kartuschenkörpers lose eingesetzt worden ist.
In Fig. 2 ist das "Setzen" des Kolbens 15 mit einem
Setzstempel 21 dargestellt. Der Setzstempel ist ein
zylindrischer Stempel mit balliger Stirnfläche 21a. Die
Stirnfläche 21a drückt gegen die Stirnwand 17 des Kol
bens, die gemäß Fig. 2 nach vorne vorschnappt. Wird nun
der Setzstempel 21 weiter vorgeschoben, so wird durch
die nach vorne gerichtete Ausbauchung der Stirnwand 17
die vordere Umfangskante mit der Dichtlippe 18 radial
eingezogen, so daß ruft an der Dichtlippe 18 vorbei
entweichen kann. Die auf die Stirnwand 17 ausgeübte
Stempelkraft bewirkt ferner, daß der Außenwulst 19 an
der Endkante 20 nach innen schnappt. Dies ist deshalb
möglich, weil der Außendurchmesser des Setzstempels 21
so klein ist, daß zwischen dem Setzstempel und der Um
fangswand 16 ein Ringspalt verbleibt. Wenn der Kolben
auf diese Weist so weit vorgeschoben wurde, daß sämt
liche Luft aus dem Kartuschenkörper entwichen ist, wird
der Setzstempel 21 zurückgezogen. Dabei bildet sich die
nach innen gerichtete Ausbauchung der Stirnwand 17 zu
rück und der Kolben zieht sich durch die Sogwirkung
noch weiter in dem Kartuschenkörper nach vorne.
Fig. 3 zeigt den Zustand, den der Kolben 15 während des
Auspressens des Kartuscheninhalts einnimmt. Gegen die
Innenseite der Stirnwand 17 wirkt der Druckteller 22
eines Auspreßwerkzeugs. Die Vorderseite des Druck
tellers 22 ist eben, so daß die Stirnwand 17 nicht nach
vorne ausgebaucht werden kann, sondern allenfalls in
den ebenen Zustand verformt wird. Dies ist andeutungs
weise durch die gestrichelte Linie 17′ dargestellt.
Beim Vorschieben des Drucktellers 22 spreizt sich die
Stirnwand 17 auf, so daß die Dichtlippe 18 verstärkt
gegen die Wand des Kartuschenkörpers 11 gepreßt wird.
Der Umfangswulst 19 dient als zusätzliche Dichtlippe am
rückwärtigen Kolbenende.
Der Kolben 15 ist als Spritzgußteil leicht herstellbar
und er bietet auch den Vorteil, daß er maschinell ge
setzt werden kann. Das Füllen des Kartuschenkörpers mit
der Masse und das Setzen des Kolbens können automatisch
durchgeführt werden.
Claims (4)
1. Kartusche für pastöse Massen,
mit einem Kartuschenkörper (11), in dem ein ver
schiebbarer Kolben (15) angeordnet ist, wobei der
Kolben (15) eine im wesentlichen zylindrische Um
fangswand (16), eine ringförmige Dichtlippe (18) und
eine zum Kolbeninnenseite hin gewölbte elastische
Stirnwand (17) aufweist, die in Richtung zur Kolben
außenseite hin verformbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Randbereich (17b) der Stirnwand (17) derart
ausgebildet ist, daß die Stirnwand durch ein Kolben
setzwerkzeug (21) mit balliger Stirnfläche (21a)
vorübergehend zur Kolbenaußenseite umstülpbar ist
und dabei unter radialem Einziehen der vorderen Um
fangskante (18) des Kolbens (15) einen Luftweg ent
lang des Kolbens (15) freigibt.
2. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein an der rückwärtigen Umfangskante des Kolbens
(15) angebrachter Außenwulst (19) größer ist als die
Innenweite des Kartuschenkörpers (11), derart, daß
sich der Außenwulst (19) am rückwärtigen Ende (20)
des Kartuschenkörpers (11) abstützt und erst dann in
den Kartuschenkörper (11) eintritt, wenn der Kolben
(15) unter nach vorne gerichteter Aufwölbung seiner
Stirnwand (17) von einem Kolbensetzwerkzeug (21)
verformt worden ist.
3. Kartusche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stärke der Stirnwand (17) minde
stens 1,4 mm beträgt.
4. Kartusche nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der nach innen gewölbte Hauptbe
reich (17a) der Stirnwand (17) von einem nach außen
gewölbten Ringbereich (17b) umgeben ist.
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