DE4229518A1 - Schneideinrichtung für Fotopapier - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Insbesondere in der Porträtfotografie ist es üblich, sog. Package Prints anzufertigen. Das bedeutet, daß von einem Negativ bei einem einzigen Belichtungsvorgang mit Hilfe mehrerer Objektive gleichzeitig eine Vielzahl von Abzügen unterschiedlicher Größe auf einem 10 bis 12′′ breiten Fotopapier hergestellt werden. Die einzelnen Bilder sind je nach Größe sowohl hinter- als auch ne­ beneinander auf dem Papier angeordnet. Nach der Ent­ wicklung des Fotopapierbandes müssen die einzelnen Bil­ der herausgeschnitten werden. Hierzu ist in der US-PS 4,506,824 eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der für die auszuführenden Schnitte Stanzmesser vorge­ sehen sind, die in matrizenartige Vertiefungen einer Grundplatte eintauchen. Die für die Schnitte parallel zu den Längskanten des Bandes vorgesehenen Messer dür­ fen dabei nicht länger sein als die parallel zu den Längskanten liegenden Seiten der kleinsten im Package vorkommenden Einzelbilder. Das bedeutet jedoch, daß der Schnitt für die Seite eines größeren Einzelbildes in mehreren Stufen ausgeführt werden muß. Hierdurch läßt sich keine gerade, durchgehende Schnittkante erzeugen. Da aber gerade bei Porträtaufnahmen, die von einem Fachfotografen ausgeführt werden, vom Kunden eine hohe Qualität erwartet wird, sind die gezackten Schnitt­ ränder nicht tolerierbar.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Schneid­ vorrichtung der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß die Seitenränder aller Einzelbilder durchgehend ge­ schnitten werden können.

Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs. Dadurch ist gewähr­ leistet, daß die Längsschnitte nicht im Papierband enden, da die Querschnitte bereits ausgeführt sind, wenn die entsprechende Stelle des Papierbandes die Po­ sition erreicht, an der der Längsschnitt durchgeführt wird. Die Längsschnitte werden folglich immer von einer bereits geschnittenen Querkante bis zur nächsten Quer­ kante durchgeführt, die ebenfalls bereits geschnitten ist. Um nun einen durchgehenden Längsschnitt vornehmen zu können, wäre beispielsweise ein Stanz- oder Schlag­ messer möglich, das mindestens so lang wie der in Längsrichtung liegende Seitenrand des größten vorkom­ menden Einzelbildes ist. Um Bauraum einzusparen, werden in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel jedoch rotie­ rende Rundmesser verwendet. Diese Rundmesser befinden sich in einer inaktiven Ruhestellung und können je nach Bedarf in eine aktive Stellung gebracht werden. Unter­ halb der Papierebene sind zwei parallele Schneiden vor­ gesehen, die einen Spalt bilden, in dem das Rundmesser in seiner aktiven Stellung rotiert. Da für einen exak­ ten Schnitt auch eine exakte Passung zwischen Rundmes­ ser und Schneiden notwendig ist, sind die Schneiden mit einer Schräge versehen, die eine trichterförmige Öff­ nung bilden und so das Einschwenken des Rundmessers er­ leichtern.

Für das Querschneiden des Papierbandes sind erfindungs­ gemäß ein Messer zum durchgehenden Trennen des Papiers auf seiner ganzen Breite und zwei weitere Messer zum Anbringen von seitlichen Einschnitten vorgesehen. Die beiden Messer für die seitlichen Einschnitte liegen auf einer Linie, können aber getrennt betätigt werden. Alle Querschnittmesser sind als Schlagmesser ausgebildet, die außerhalb der Papierbahn schwenkbar gelagert sind. Auch hier sind unterhalb der Papierebene zwei parallele Schneiden vorgesehen, die einen Aufnahmespalt für das Messer bilden. In diesen taucht außerhalb der Papier­ bahn ständig je ein Ansatz an jeder Schneide ein, der das Eintauchen der dachkantförmig zurückspringenden Schneidflächen in den Aufnahmespalt erleichtert. Um zu gewährleisten, daß bei den seitlichen Einschnitten auch das in der Papierbahn liegende Schnittende sauber aus­ geführt ist, ist der durch die Schneiden gebildete Spalt auch an der dritten, im Papier liegenden Seite durch einen Steg begrenzt.

Sowohl die Einrichtungen für die Längs- als auch für die Querschnitte sind so ausgeführt, daß aus dem Papier schmale Streifen herausgeschnitten werden. Dadurch ver­ ringert sich zwar die Größe des Einzelbildes um einen vernachlässigbaren Betrag, es ist dadurch aber gewähr­ leistet, daß auf den Einzelbildern durch Positionier­ fehler während der Belichtung bedingte Überschneidungen oder Abstände; die als weiße Randstreifen sichtbar wer­ den, von den Kopien abgetrennt werden.

Bei den Schlagmessern für die Querschnitte ist jeweils eine der den Schneidspalt bildenden Schneiden schwenk­ bar gelagert, bei den rotierenden Rundmessern für die Längsschnitte sind beide Schneiden etwas beweglich. Al­ le beweglichen Schneiden werden mit ihrer Oberkante gegen das angetriebene Messer gedrückt, so daß immer ein Schnittspiel "0" erreicht wird.

Um ein Versteuern des Papiers während des Längsschnit­ tes zu vermeiden, sind oberhalb und unterhalb der Pa­ pierebene Transportbänder vorgesehen, die das Papier erfassen, noch bevor der Querschnitt ausgeführt wird. Das zwischen den Transportbändern fixierte Papier wird dann durch die Einrichtung für den Längsschnitt geför­ dert. Die Zahl der nebeneinander liegenden, parallelen Transportbänder entspricht der Zahl der höchstens ne­ beneinander liegenden Einzelbilder auf dem Papierband. Die Transportbänder sind in ihrer Breite so bemessen, daß sie zwischen den Rundmessern für die Längsschnitte hindurchgeführt werden können.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das anhand der Zeichnungen eingehend erläutert wird. Es zeigen:

Fig. 1 ein zu schneidendes Papierband mit einem Package Print,

Fig. 2 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vor­ richtung,

Fig. 3 eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Vor­ richtung und

Fig. 4 einen Querschnitt durch die Schneidvorrichtung längs der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2 und

Fig. 5 einen Querschnitt durch die Schneidvorrichtung längs der Schnittlinie V-V in Fig. 2.

Das zu schneidende Papier wird von den Transportrol­ len 1 in die Schneidvorrichtung eingezogen. Durch die Führung 2 wird ein Einrollen des Papiers verhindert. In Transportrichtung gesehen befinden sich in vorderster Position zwei vorzugsweise auf einer Linie liegende Schneideinrichtungen zum Anbringen der seitlichen Ein­ schnitte in das Papierband. Sie könnten aber auch ver­ setzt sein.

In Fig. 1 sind die mit dieser Einrichtung zu schneiden­ den Querkanten mit den Bezugszeichen 41 und 42 verse­ hen. Die Schlagmesser 4, 8 sind außerhalb der Papier­ bahn zwischen den teilweise schwenkbaren Schneiden 7, 9 und 3, 5 gelagert. Um den Papierstreifen, der durch die Messer 8, 4 aus der Papierbahn herausgeschnitten wird, auch in der Bildmitte sauber abtrennen zu können, ist sowohl der Schneidspalt, der durch die Schneiden 3, 5 als auch der Schneidspalt, der durch die Schneiden 7, 9 gebildet wird, in der Mitte durch den Steg 11 abge­ schlossen. Die Schlagmesser 4 und 8 werden durch die pneumatischen Antriebe 6, 10 betätigt. In zweiter Posi­ tion befindet sich die Einrichtung zum Ausführen der durchgehenden Querschnitte. Die zugehörigen Schnittkan­ ten sind in Fig. 1 mit den Bezugszeichen 43, 44, 45, 46, 47, 48 und 49 bezeichnet. Auch hier ist das Schlag­ messer 13 zwischen den Schneiden 12, 14 gelagert und wird über den pneumatischen Antrieb 15 betätigt. Wäh­ rend die Schneiden 3, 7 und 12 in ihrer Lage fixiert sind, sind die Schneiden 5, 9 und 14 jeweils über die Achse 16 kippbar angeordnet und werden mit einer hier nicht dargestellten Federanordnung gegen die Messer 4, 8 und 13 gedrückt. Die Kraftkomponente ist in Fig. 2 jeweils durch den Pfeil 50 angedeutet.

Um das Papier während der Längsschnitte zu fixieren, sind die Transportbänder 17, 20 vorgesehen. Die oberen Transportbänder 17 werden über die Umlenkrollen 51, 52 geführt und durch den Motor 39 angetrieben. Die Umlenk­ rollen 53, 54 für das untere Transportband 20 sind an einem beweglichen Rahmenteil 19 gelagert. Über die An­ triebe 22 können die unteren Transportriemen 20 in An­ lage an die oberen Transportriemen 70 und somit das Pa­ pier zwischen beiden Transportriemen fixiert werden. Um einen gleichmäßigen Andruck über die gesamte Länge zu erreichen, sind die oberen 18 und unteren Andruckku­ fen 21 vorgesehen.

Jeweils zwischen den Transportbändern sind die rotie­ renden Rundmesser 34 bis 37 angebracht. Jedes Messer ist an einem Träger 55 gelagert; diese können über die gemeinsame Achse 23 verschwenkt werden. An jedem Trä­ ger 55 greift eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit 30 bis 33 an. Die Achse 23 dient gleichzeitig als Antriebswelle, die durch den Motor 38 betrieben wird. Fest mit der Welle 23 sind die den einzelnen Rundmes­ sern zugeordneten Riemenscheiben 56 verbunden, über die die Drehung der Antriebswelle mit Hilfe eines Treib­ riemens 24 auf die Rundmesser übertragen wird. Jedes der Messer 34 bis 37 läßt sich durch die zugeordnete Pneumatik-Einheit 30 bis 33 je nach Bedarf aus einer gestrichelt gezeichneten, inaktiven Stellung 25 in eine durchgezogen gezeichnete aktive Stellung 26 bewegen. In der aktiven Stellung tauchen die Rundmesser zwischen zwei Schneiden 27 ein. Zur Erleichterung dieses Ein­ tauchvorgangs weisen die Schneiden Einlaufschrägen 28 auf. Sie sind so gelagert, daß sie in Richtung der Pfeile 57 von einer nicht dargestellten Feder zusammen­ gezogen werden können. Der Abstand, der bei nicht ein­ geschwenkten Messern von dem Abstandshalter 29 begrenzt wird, ist etwas geringer als die Dicke der Rundmes­ ser 34 bis 37.

Das Schneiden des in Fig. 1 gezeigten Package Prints kann wie folgt beschrieben werden: Das Papier wird mit seiner vorderen Schnittkante 49, die bereits beschnit­ ten ist, über die Antriebswellen 1 in die Schneidvor­ richtung zwischen die Umlenkrollen 51 und 53 hinein­ transportiert und weiter, bis die Bildkante 48 unter dem Messer 13 liegt. Daraufhin werden die Antriebe 22 betätigt und das Papierband zwischen den Transportbän­ dern 17 und 20 fixiert. Nach Ausführung des Schnittes an der Kante 49 wird das fertige Einzelbild von den Transportbändern 17 und 21, ohne daß die Rundmesser 34 bis 37 aktiviert werden, durch den Antrieb 39 in eine hier nicht dargestellte Auffangschale befördert. Das Band wird weiter gefördert, bis der Bildrand 41 unter dem Schlagmesser 8 zu liegen kommt. Nachdem der Schnitt durch das Messer 8 durchgeführt wurde, wird erneut der Antrieb 2 bewegt, bis sich der Bildrand 47 unter dem Messer 13 befindet. Dort wird ebenfalls ein Schnitt ausgeführt. Nach der Durchführung dieses Schnittes wer­ den die Rundmesser 35 und 37 durch die pneumatischen Einheiten 31 und 33 in ihre aktive Stellung gebracht und der Motor 38 in Betrieb gesetzt. Der Antriebsmo­ tor 39 wird ebenfalls aktiviert, so daß bei dem Trans­ port des Papiers durch die Längsschneideinrichtung so­ wohl der Seitenstreifen 58 abgetrennt als auch der Schnitt 59 durchgeführt wird.

Die Antriebsrollen 1 fördern nun das Band, bis sich der Bildrand 42 unterhalb des Messers 4 befindet. Nach der Durchführung dieses Einschnitts wird das Papier so weit transportiert, bis sich die Kante 47 zwischen den in­ zwischen wieder geöffneten Transportbändern 17, 20 und die Kante 46 unter dem Messer 13 befindet. Nach dem Schnitt an der Kante 46 und dem erneuten Fixieren des Papiers durch das Anheben des beweglichen Rahmen­ teils 19 werden die Längsschnitte zwischen den Kan­ ten 47 und 46 durch die Rundmesser 34, 35 und 37 ausge­ führt. Während des Ausführens dieser Längsschnitte mit­ tels der Rundmesser kann auch bereits der Transport des nächsten Querschnittes unter das entsprechende Messer erfolgen, so daß für das Ausführen der Längsschnitte keine eigene Maschinenzeit anfällt.

Dieser Vorgang wiederholt sich in ähnlicher Weise beim Schneiden an den Linien 62 bis 64. Es erübrigt sich da­ her eine genaue Beschreibung dieser weiteren Schnitte.

Mit der erfindungsgemäßen Schneideinrichtung lassen sich sämtliche Schnitte - sowohl Querschnitte als auch Längsschnitte - durchgehend ausführen, so daß die Schneidkanten der entstehenden Einzelbilder nicht von auf herkömmliche Weise hergestellten Einzelbildern zu unterscheiden sind.

Claims (10)

1. Vorrichtung zum Schneiden eines Bandes von Fo­ topapier mit sowohl hintereinander als auch ne­ beneinander liegenden Einzelbildern verschiede­ ner Größe, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (3, 4, 5; 7, 8, 9; 12, 13, 14) für Schnitte senkrecht zu den Längskanten des Ban­ des in Transportrichtung vor einer Einrich­ tung (34, 35, 36, 37) für Schnitte parallel zu den Längskanten vorgesehen ist und daß die Vor­ richtung Mittel (18, 21) zum Fixieren des Foto­ papiers während des Schneidens aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schneideeinrichtungen so aus­ gebildet sind, daß ein schmaler Materialstrei­ fen aus dem Fotopapier herausgetrennt wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Einrichtung für Schnitte senkrecht zu den Längskanten des Bandes ein Messer (13) zum völligen Durchtrennen des Ban­ des und wenigstens ein Messer (4; 8) zum An­ bringen von Einschnitten aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwei insbesondere auf einer Linie senkrecht zu den Längskanten liegende Mes­ ser (4, 8) für Einschnitte an beiden Längskan­ ten vorgesehen sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer als außerhalb der Längskanten zwischen zwei schwenkbaren Schneiden (3, 5) gelagerte Schlag­ messer (4) ausgebildet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der durch die Schneiden (3, 5; 7, 9) gebildete Spalt zwischen den freien Enden der Schlagmesser durch einen zu den Längskanten parallelen Steg (11) begrenzt wird.

7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß für die Schnitte parallel zu den Längskanten rotierende Rundmesser (34-37) vorgesehen sind, die aus einer inaktiven Stel­ lung durch das Verschwenken in den durch zwei Schneiden (27, 57) gebildeten Schlitz in eine aktive Stellung bringbar sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schneiden (27) eine trichter­ förmige Einschwenköffnung (28) bilden.

9. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Schneiden kippbar gelagert und gegen das jeweilige Rund­ messer (34-37) mit Federkraft (57) beauf­ schlagt ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zum Fixieren des Fotopapieres während des Schneidens Transportbänder (17) oberhalb und unterhalb der Förderebene des Fo­ topapiers vorgesehen sind, die zumindest im Be­ reich der Rundmesser (34-37) über zumindest z. T. bewegliche Andruckkufen (18, 21) an das Fotopapier andrückbar sind.