DE4227941A1

DE4227941A1 - Bogenüberführtrommel an Druckmaschinen

Info

Publication number: DE4227941A1
Application number: DE19924227941
Authority: DE
Inventors: Kurt Loetsch
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1992-08-22
Filing date: 1992-08-22
Publication date: 1994-02-24

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenüberführtrommel an Druckmaschinen, die einem Druckzylinder vorgeordnet ist, mit einer sich über die Zylinderbreite erstreckenden Greiferleiste mit gesteuerten Greifern zum Erfassen der Bogen an ihren vorlaufenden Enden.

Für einen hochwertigen Mehrfarbendruck mit geringst möglichen Passerabweichungen sind in einer modernen Bogendruckmaschine Mittel vorgesehen, um Passerdifferenzen seitlich in Umfangsrichtung und diagonal auszugleichen. Diese Mittel sind in jedem Druckwerk vorgesehen und ermöglichen es, alle möglichen Passerabweichungen, die z. B. durch ungenau eingespannte Druckplatten entstehen, zu eliminieren. Im Gegensatz zur Seiten- und Umfangskorrektur des Passers sind bei der Diagonalverstellung Lösungen bekannt, mit deren Hilfe die Druckplatten auf dem Plattenzylinder verschränkt werden. Der hierfür erforderliche, maschinentechnische Aufwand ist jedoch groß und die Gefahr, daß eine Druckplatte beschädigt wird, läßt sich nicht ganz ausschließen.

Ausgehend von diesen Gegebenheiten ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur diagonalen Korrektur des Passers zu schaffen, die es ermöglicht, mit einfachen Mitteln und geringem Aufwand Passerabweichungen in den einzelnen Druckwerken auszuregeln.

Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß im Bereich einer Trommelstirnseite eine Steuerscheibe vorgesehen ist, die an zwei gegenüberliegenden Lagern kippbar am Maschinenseitengestell befestigt ist und mittels eines Stellmittels in ihre Winkelstellung zur Trommelstirnseite einstellbar ist, daß in der Trommelstirnseite ein Steuerkörper längsverschiebbar gelagert ist, der außerhalb der Trommel eine Rolle trägt, die auf der Steuerscheibe abrollt, und der innerhalb der Trommel einen in Umfangsrichtung der Trommel schräg verlaufenden Schlitz aufweist, und daß an der Greiferleiste eine Rolle befestigt ist, die in den Schlitz eingreift, wobei die Greiferleiste über eine Lagerung in Umfangsrichtung der Trommel verschwenkbar ist.

Mit dieser Lösung kann auf einfache Weise durch Winkelverstellung der Steuerscheibe die den Bogen übernehmende Greiferleiste nach der Bogenübernahme bis zur Abgabe des Bogens an den Druckzylinder so verschränkt werden, daß eine diagonale Passerabweichung ausgeglichen wird. Die Druckzylindergreifer übernehmen somit den zu bedruckenden Bogen genau in der diagonalen Funktion, daß der auf den jeweiligen Druckzylinder aufgebrachte Abdruck in diagonaler Richtung genau dem zuvor aufgebrachten Abdruck entspricht. Die Greiferleiste mit dem erfaßten Bogen überführt denselben in der Nullstellung der Steuerscheibe ohne jegliche Veränderung und ermöglicht durch eine Winkelverstellung der Steuerscheibe eine sehr genaue und feinfühlige Veränderung der Übergabeposition des Bogens, ohne daß hierfür ein größerer, maschinentechnischer Aufwand erforderlich ist. Eine Verstellung der Spannschienen zum Festspannen der Druckplatten auf dem Plattenzylinder ist bei Verwendung der vorliegenden, neuen Lösung nicht mehr erforderlich, so daß hierfür eine erhebliche Kosteneinsparung erreicht wird und eine Beschädigung der Druckplatten ausgeschlossen ist.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Abrollbahn der Rolle auf Steuerscheibe plan ausgebildet, so daß die Steuerscheibe als Drehteil sehr kostengünstig herstellbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Bogenüberführtrommel mit Greiferleiste,

Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch die Greiferleiste mit Steuerscheibe,

Fig. 3 einen Teilquerschnitt durch die Greiferleiste.

In Fig. 1 ist eine Bogenüberführtrommel 1 gezeigt, die mit ihren Achsschenkeln 2 beiderseits in Maschinenseitengestellen 3 gelagert ist. In einer Grube 4, die sich in Längsrichtung der Bogenüberführtrommel 1 erstreckt, ist eine Greiferleiste 5 angeordnet, die aus einer Greiferbrücke 6 besteht, auf der über Lager 7 die Greiferwelle 8 gelagert ist, auf der wiederum in bekannter Weise die Greifer 9 befestigt sind, die mit den ebenfalls auf der Greiferbrücke 6 befestigen Greiferauflagen 10 zusammenwirken und die zu transportierenden Bogen festhalten (Fig. 3). Die Steuerung der Greiferwelle 8 erfolgt in bekannter Weise über einen Rollenhebel 11, dessen Steuerrolle 12 auf einer Kurvenscheibe 13 abrollt. Die Steuerung der Greifer 9 erfolgt so, daß der zu transportierende Bogen von der bogenzuführenden Trommel übernommen wird und den Greifern des Druckzylinders übergeben wird.

Im Bereich der Trommelstirnseite 14 ist eine Steuerscheibe 15 vorgesehen, die an zwei gegenüberliegenden Lagern 16 kippbar am Maschinenseitengestell 3 befestigt ist. Mittels eines Stellmittels 17 läßt sich die Steuerscheibe 15 in ihrer Winkelstellung zur Trommelstirnseite 14 einstellen. Das Stellmittel 17 besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem Winkelhebel 18, der am Maschinenseitengestell 3 gelagert ist, und einer zwischen Winkelhebel 18 und Steuerscheibe 15 vorgesehenen Schubstange 19. An einem Auge 20 des Winkelhebels 18 kann die Winkelstellung der Steuerscheibe 15 manuell oder über Stellmittel, z. B. auch durch Fernbetätigung, eingestellt werden.

In der Trommelstirnseite 14 ist ein Steuerkörper 21 längsverschiebbar gelagert, der außerhalb der Trommel 1 eine Rolle 22 trägt (Fig. 1 und 2), die unter der Kraft einer Druckfeder 23 auf der Abrollbahn 24 der Steuerscheibe 15 abrollt. Innerhalb der Trommel 1 weist der Steuerkörper 21 einen schräg verlaufenden Schlitz 25 auf, in den eine Rolle 26 eingreift. Die Rolle 26 ist an der Greiferbrücke 6 befestigt und überträgt eine durch den schrägen Schlitz 25 ausgelöste Verschiebekraft auf die Greiferleiste 5. Diese Verschiebekraft entsteht dann, wenn die Steuerscheibe 5 aus ihrer Nullstellung über die Stellmittel 17 in eine Winkelstellung zur Trommelstirnseite verstellt wird, dadurch daß die Rolle 22 durch ihre Abrollbewegung auf der Abrollbahn 24 sinusförmig, axial bewegt wird und den Steuerkörper 21 mit dem Schlitz 25 verschiebt. Hierbei ist die Greiferleiste 5 über eine Lagerung 27 an der Bogenüberführtrommel 1 schwenkbar gelagert, so daß zwischen Aufnahme und Abgabe der zu transportierenden Bogen eine Diagonalverstellung derselben erfolgt. Wird der zu transportierende Bogen über einen größeren Bereich von den Greifern 9 der Bogenüberführtrommel 1 erfaßt und transportiert, so ist es vorteilhaft, die Abrollbahn 24 der Steuerscheibe 15 plan auszubilden, so daß geringe Bearbeitungskosten anfallen. Wird jedoch nur ein kurzer Transportweg benötigt, so wäre auch eine kurvenförmige Ausbildung der Abrollbahn 24 möglich.

Teileliste

1 Bogenüberführtrommel
2 Achsschenkel
3 Maschinenseitengestell
4 Grube
5 Greiferleiste
6 Greiferbrücke
7 Lager
8 Greiferwelle
9 Greifer
10 Greiferauflage
11 Rollenhebel
12 Steuerrolle
13 Kurvenscheibe
14 Trommelstirnseite
15 Steuerscheibe
16 Lager
17 Stellmittel
18 Winkelhebel
19 Schubstange
20 Auge
21 Steuerkörper
22 Rolle
23 Druckfeder
24 Abrollbahn
25 Schlitz
26 Rolle
27 Lagerung

Claims

1. Bogenüberführtrommel an Druckmaschinen, die einem Druckzylinder vorgeordnet ist, mit einer sich über die Zylinderbreite erstreckenden Greiferleiste mit gesteuerten Greifern zum Erfassen der Bogen an ihren vorlaufenden Enden, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich einer Trommelstirnseite (14) eine Steuerscheibe (15) vorgesehen ist, die an zwei gegenüberliegenden Lagern (16) kippbar am Maschinenseitengestell (3) befestigt ist und mittels eines Stellmittels (17) in ihre Winkelstellung zur Trommelstirnseite (14) einstellbar ist,
daß in der Trommelstirnseite (14) ein Steuerkörper (21) längsverschiebbar gelagert ist, der außerhalb der Trommel (1) eine Rolle (22) trägt, die auf der Steuerscheibe (15) abrollt, und der innerhalb der Trommel (1) einen in Umfangsrichtung der Trommel schräg verlaufenden Schlitz (25) aufweist,
und daß an der Greiferleiste (6) eine Rolle (26) befestigt ist, die in den Schlitz (25) eingreift, wobei die Greiferleiste (5) über eine Lagerung (27) in Umfangsrichtung der Trommel (1) verschwenkbar ist.

2. Bogenüberführtrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abrollbahn (24) der Rolle (22) auf der Steuerscheibe (15) plan ausgebildet ist.