DE4227464A1 - Leeres rohr mit abnehmbarer kabelanordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft allgemein Kommunikationskabelsysteme, besonders Kabel-Führungsrohre oder Kabelrohre und Kabelanord­ nungen, und insbesondere Kabelrohre und Kabelanordnungen mit Mitteln zum Erweitern der Kabelkapazität.

Das fortwährende dynamische Wachstum der Kommunikationsindustrie hat zu einem immer größeren Bedarf an zusätzlichen und verschie­ denen Typen von Kommunikationskabeln geführt. Zum Beispiel ist die ursprüngliche Installation von Telefonkabeln an einem be­ stimmten Ort bald überlastet, was zusätzliche Kabelinstallatio­ nen erfordert, um den wachsenden Kommunikationsanforderungen an diesem Ort Rechnung zu tragen. Während der überwiegende Anteil der heutigen Telekommunikation, Video- und Datenübertragungen über verdrillte, paarige Telefonkabel und Koaxialkabel abgewic­ kelt wird, werden Kabel aus optischen Fasern klar das Übertra­ gungsmedium der Zukunft für die Kommunikationsindustrie. Als Konsequenz wird es unumgänglich, daß bestehende Installations­ einrichtungen für Kabel, die nicht als optische Faserkabel auf­ gebaut sind, Anordnungen aufweisen, die nicht nur eine zusätzli­ che Kabelinstallation in der Zukunft erlauben, sondern auch die Möglichkeit einschließen, in der Zukunft Übertragungskabel aus optischen Fasern zu installieren, ohne daß dabei Erdarbeiten durchgeführt werden müssen oder die ursprünglichen Installatio­ nen ersetzt werden müssen.

Im Stand der Technik gibt es Systeme, mit denen versucht worden ist, diese erweiterte Kabelkapazität bereitzustellen. Zum Bei­ spiel offenbart das U.S. Patent Nr. 38 62 349 eine unterirdische Installationsanordnung für Telefonkabel, in der das Telefonkabel innerhalb eines flexiblen äußeren Gehäuses angeordnet ist, das einen Außendurchmesser hat, der ausreichend größer ist als das darin enthaltene Telefonkabel, um so die Möglichkeit für die Plazierung wenigstens eines zusätzlichen Kabels in der Zukunft zu schaffen, wobei für diese zukünftige Unterbringung längs des existierenden Kabels auch ein Zugdraht installiert wird. U.S. Patent 33 83 456 zeigt ein flexibles Rohr, bei dem die elektri­ schen Leiter innerhalb oder benachbart zu den Rohrwänden vor­ gesehen sind, so daß zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf zusätzliche Leiter durch das Rohr gezogen werden können, ohne daß das Rohr dazu entfernt werden muß.

Während diese Systeme gemäß dem Stand der Technik in einem wei­ ten Sinne in der Lage sind, die Kabelkapazität zu erweitern, sind sie nicht vollständig befriedigend und haben eine Anzahl von Nachteilen. Zum Beispiel ist zusätzlich zu der Tatsache, daß die vorhandenen Kabel oder Leiter innerhalb des Rohres angeord­ net sind und somit beim zukünftigen Plazieren von zusätzlichen Kabeln stören könnten und bei der zukünftigen Kabelinstallation den Widerstand beim Ziehen heraufsetzen, die Gesamtkonstruktion und das Konzept der Systeme gemäß dem Stand der Technik in vie­ len wichtigen Beziehungen unzulänglich.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine neue und verbesserte Rohr/Kommunikationskabel-Anordnung zu schaffen, die für die Zukunft eine erweiterte Kabelkapazität erlaubt.

Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue und verbesserte Rohr/Kommunikationskabel-Anordnung zu schaffen, die ein späteres Nachrüsten oder Verbessern der beste­ henden Kabelinstallation bei einem Minimum von Installations­ kosten und einem Minimum an Unbequemlichkeit für den Kunden ermöglicht.

Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein leeres Kabelrohr und einen zugeordneten Kommunikationskabelaufbau mit neuen und verbesserten Mitteln und Verfahren zum Verbinden des Kabels mit dem Rohr zu schaffen.

Gemäß den zuvor erwähnten und weiteren Zielen ist die vorliegen­ de Erfindung auf eine Rohr/Kommunikationskabel-Anordnung gerich­ tet, in der das existierende Kommunikationskabel abnehmbar mit der äußeren Oberfläche eines flexiblen, länglichen leeren Kabel­ rohres verbunden ist, wobei Mittel für die zukünftige Instal­ lation, lange nachdem die Rohr/Kabel-Anordnung unterhalb der Erdoberfläche installiert worden ist, von einem oder mehreren Kommunikationskabeln innerhalb des leeren Rohres vorgesehen sind. Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung ist das ab­ nehmbar verbundene Kabel von einem gegebenen Typ, zum Beispiel ein Telefonkabel in Form eines verdrillten Paares, während das später installierte Kabel von einem unterschiedlichen Typ sein kann, zum Beispiel ein optisches Faserkabel oder Glasfaserkabel.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf Zeichnungen näher beschrieben:

Fig. 1 ist eine perspektivische Teilansicht eines Abschnitts der Kombination aus Rohr und ursprünglichem Kommunika­ tionskabel gemäß den Lehren der vorliegenden Erfindung und zeigt in gestrichelten Linien ein optisches Faser­ kabel, das in der Zukunft durch das Rohr gezogen werden wird;

Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht des Rohres und des ur­ sprünglichen Kommunikationskabels und zeigt ein Ver­ fahren zur Anbringung des ursprünglichen Kommunika­ tionskabels an dem Rohr;

Fig. 3 ist eine Querschnittsansicht des Rohres und des ur­ sprünglichen Kommunikationskabels und zeigt ein zweites Verfahren zur Anbringung des ursprünglichen Kommunika­ tionskabels an dem Rohr;

Fig. 4 ist eine Querschnittsansicht des Rohres und des ur­ sprünglichen Kommunikationskabels und zeigt ein drittes Verfahren zur Anbringung des ursprünglichen Kommunika­ tionskabels an dem Rohr;

Fig. 5 ist eine schematische Ansicht der Kombination aus Rohr und Kabel und zeigt die Enden des Kabels, die von der Oberfläche des Rohres gelöst oder abgestreift worden sind.

Die Zeichnungen sind nicht notwendig maßstabsgetreu, und manche Teile können hervorgehoben sein, um bestimmte Details der Erfin­ dung zu betonen.

In der folgenden Beschreibung (und in den Figuren) sind gleiche Teile durchweg mit denselben jeweiligen Bezugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt ein Kabelrohr 12 mit einer äußeren Wand 14 und einer inneren Wand 16. Das Kabelrohr 12 ist von dem Typ, der herkömmlicherweise in der Industrie bekannt ist und wird all­ gemein durch Extrusion von Polymermaterial geformt, wie zum Beispiel aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid, um einen läng­ lichen, flexiblen Kanal zu bilden, der als ein unterirdisches Schutzgehäuse für ein Kommunikationsübertragungskabel dient. Eine solche Form eines Rohres wird zur Zeit von der Integral Corporation in Dallas, Texas, dem Anmelder dieser Erfindung, unter dem Warenzeichen CABLECON vertrieben.

Herkömmlicherweise wird das Kabelrohr in der Erde vergraben, wobei das vorgesehene Übertragungskabel normalerweise entweder bereits zuvor innerhalb des Rohr eingesetzt worden ist oder in das Rohr eingesetzt wird, nachdem das Rohr vergraben worden ist.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Übertragungskabel 10 jedoch an der äußeren Wand 14 des Rohres 12 und parallel dazu angebracht, wie in Fig. 1 gezeigt. Diese Anordnung wird dann unterhalb der Erdoberfläche installiert, und das Kabel 10 stellt die anfängliche Kommunikationsverbindung zur Zeit der Instal­ lation bereit. Im folgenden wird das Kabel 10 als das "ursprüng­ liche Kabel" bezeichnet, und gemäß heutigen Anwendungen würde es normalerweise ein Kabel vom Typ eines verdrillten Paars oder ein Koaxialkabel sein. Das Rohr 12, das vollständig leer ist, dient somit als Kabelkanal für das zukünftige Einsetzen eines Kabels 20. Das Kabel 20 wird daher im folgenden als das "später installierte Kabel" bezeichnet und würde in diesem Beispiel ein optisches Faserkabel oder Lichtleiterkabel oder Glasfaserkabel sein.

Um die zukünftige Installation des nachträglich installierten Kabels zu erleichtern, kann in dem Rohr 12 auch eine parallel zur Länge des Rohres verlaufende Schnur oder ein Zugteil 18 (Fig. 2-4) zur Verwendung beim Ziehen des Kabels 20 durch das leere Rohr vorinstalliert sein. Zusätzlich ist es wünschenswert, daß die innere Wand 16 des Rohrs zuvor geschmiert ist oder aus einem zuvor geschmierten oder gleitfähigen Material gebildet ist, um das Durchziehen des Kabels zu erleichtern.

Gemäß einem Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung ist das ursprüngliche Kabel 10 abnehmbar mit der Rohrwand 14 verbunden, so daß das Kabel, wenn notwendig, an seinen Verbindungsenden 10a von dem Rohr getrennt oder abgestreift werden kann, wie in Fig. 5 dargestellt. Demgemäß sind in den Fig. 2, 3 und 4 drei verschiedene Verfahren oder Ausführungsbeispiele zum Bewirken dieser abnehmbaren Verbindung abgebildet und werden nun be­ schrieben.

Zunächst sei auf Fig. 2 verwiesen. Das Leiterkabel 10 ist durch eine entlang der Länge der Kabel/Rohr-Anordnung geformte zer­ brechliche Polymer-Ummantelung 24 an dem Rohr 12 abnehmbar ange­ bracht und dazu in paralleler Nachbarschaft gehalten. Diese Um­ mantelung hat vorzugsweise eine Dicke von nicht mehr 0,75 mm (0,030 Zoll) und kann gleichzeitig mit der Extrusion des Rohres 12 koextrudiert werden, wobei während des Koextrusionsvorganges das ursprüngliche Kabel 10 zwischen der äußeren Wand 14 und der Ummantelung 24 angeordnet ist.

Wie in Fig. 3 gezeigt, kann alternativ ein dünner zerbrechli­ cher Steg 26 zwischen dem Kabel 10 und der Rohroberfläche 14 entlang deren Länge gebildet werden, wobei der Steg 26 das ur­ sprüngliche Kabel 10 an dem Rohr 12 hält, bis er zerstört wird, um die Enden 10a von der äußeren Wand des Rohres zu lösen.

In dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel kann ein Paar elastischer Greiffortsätze 28 mit Rückhaltefingern 28a integral als Teil des Rohrs 12 und gleichzeitig mit der Extru­ sion des Rohrs 12 geformt werden, wobei diese Fortsätze das Kabel 10 parallel und in Nachbarschaft zu der Rohrwand 14 hal­ ten. In diesem Beispiel wird das ursprüngliche Kabel 10 nach der Beendigung des Extrusionsvorgangs abnehmbar mit dem Rohr ver­ bunden.

Die abnehmbare Verbindung des ursprünglichen Kabels 10 mit dem Rohr 12 ermöglicht das Lösen des Kabels, wie in Fig. 5 gezeigt, um zum Beispiel die Verlaufsrichtung des Kabels und des Rohrs an den Verbindungsenden zu ändern. In dem in den Fig. 1-3 ge­ zeigten Beispiel wird das Abnehmen durch selektives Brechen der Ummantelung 24 oder des Stegs 26 durchgeführt; in dem in Fig. 4 gezeigten Beispiel wird das Kabel 10 selektiv aus dem elasti­ schen Zugriff der Greifanordnung 28 freigezogen.

Claims (6)

1. Kabelrohr mit äußeren (14) und inneren (16) Wänden zum Auf­ nehmen einer Länge eines durch das Rohr (12) zu ziehenden, nachträglich installierten Kabels (20) , gekennzeichnet durch:
ein ursprüngliches Kabel (10), das parallel zu der äußeren Wand (14) des Rohres (12) verläuft und damit ver­ bunden ist;
eine Befestigungseinrichtung (24), die das ursprüng­ liche Kabel (10) abnehmbar mit der äußeren Wand (14) des Rohrs (12) verbindet.

2. Kabelrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung eine zerbrechliche Ummantelung (24) ist.

3. Kabelrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung ein zerbrechlicher Steg (26) ist.

4. Kabelrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung eine elastische Greiffortsatz-Anord­ nung (28) ist.

5. Kabelrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ursprüngliche Kabel (10) und das nachträglich installierte Kabel (20) verschiedene Typen von Kommunikationskabeln sind.

6. Kabelrohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das nachträglich installierte Kabel (20) ein optisches Faserka­ bel ist.