DE422726C - Reduktion von Nitriten unter Gewinnung von Ammoniak, Schwefel und Thiosulfat - Google Patents

Reduktion von Nitriten unter Gewinnung von Ammoniak, Schwefel und Thiosulfat

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DE422726C
DE422726C DEH95014D DEH0095014D DE422726C DE 422726 C DE422726 C DE 422726C DE H95014 D DEH95014 D DE H95014D DE H0095014 D DEH0095014 D DE H0095014D DE 422726 C DE422726 C DE 422726C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/04Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
    • C01B17/05Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by wet processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Reduktion von Nitriten unter Gewinnung von Ammoniak, Schwefel und Thiosulfat. Die Gewinnung des Schwefels aus Schwefelwasserstoff erfolgte bisher durch überführung in Szhwefel oder Sjhwefeldioxyd durch Oxydation, gegebenenfalls unter Verwendung von Kontaktmassen oder sauerstoffspeichernden Substanzen Eisenoxyd, aktive Kohle USW.
  • Solche Proze$se verlaufen nicht immer quantitativ und erfordern sorgfältige Kontrolle. Bei der Verbrennung des S,-hwefelwasserstoffes zu S-hwefel nach C 1 a u s wird günstigenfalls eine Ausbeute von 85 Prozent erzielt. Der Rest des abziehenden Gases muß durch Absorption unschädlich gemacht werden.
  • Auch die Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit schwefliger Säure zu Schwefel wurde vielfach versucht und ist Gegenstand zahlreicher Patente. Indessen soll sich im großen nach diesem ursprünglich von S c h a f f n e r & H e 1 b i g angegebenen Verfahren der Schwefelwasserstoff nur unvollkommen in Schwefel überführen lassen (vgl. U 11 m a n n, Enzyklopädie der techn. Chemie Bd. 8 S. 394).
  • Eine weitere Verwertung des Szhwefelwasserstoffes ist dessen direkte Verbrennung zu Schwefeldioxyd, das als solches Verwendung findet oder auf Schwefelsäure verarbe#tet wgd-Bei allen diesen Verfahren wird jedoch das bedeutende Reduktionsvermögen des Szhwefelwasserstoffes nicht nutzbringend verwertet. Es wurde nun gefunden, daß diese Eigenschaft zur Reduktion von Nitriten, beispielsweise des bei der Restgasabsorption mit Soda in der Luftsalpetersäureindustrie in großen Mengen abfallenden Natriumnitrites, zur Gewinnung von Ammoniak, Schwefel und Thiosulfat herangezogen werden kann.
  • Zu diesem Zweck läßt man auf t Molekül Natriumnitrit 2 Moleküle S--hwefelwasserstoff einwirken. Die Reduktion verläuft unter bedeutender Wärmeentwicklung. Das Ammoniak wird ohne weitere alkalische Zusätze abdestilliert, aus der rückständigen Flüssigkeit der Schwefel durch Filtration abgetrennt und das Natriumthiosulfat zur Kristallisation gebracht. Die Reaktion verläuft nahezu quantitativ. 2 NaN02 + 4 H2S = Na2S203 -i-- 2 S + 2 NH3 -+- H20 Die Bildung von Schwefelsäure ist dabei nicht beobachtet worden. Der ausgeschiedene gelbe Schwefel wird in kristallinischer, sandiger, gut filtrierbarer Form erhalten. Das Thiosulfat kann als solches verwendet werden oder in bekannter Weise auf Glaubersalz und - Schwefel verarbeitet werden. Da die Al.-kalinitrite nach verschiedenen Reaktionen leicht und mit guter Ausbeute aus d--n Nitraten erhalten werden können, so lass; n sich also auch die salpetersauren Salze auf gekennzeichnete Weise zur Gewinnung von Ammoniak verwenden. Selbs"verständüch können Nitrite, deren Metalle mit S-hwefelwasserstoff unlösli he Verbindungen eingehen, k-in Thiosulfat liefern. ren - von weiteren Mengen kristallinischem Schwefel (totz.l 30,4g) na-h berannten Verfahren auf Natriumthiosulfat verarbeitet. Durch Filtration wurcl*n ia der Lösung 759 wasserfreies Natriumthiosul:at = 95,1 P;ozent der Theorie und 1,5 g Natriumsu.fd gefunden. Zur Gewinnung d.3s ge-östen Polysulfidschwefe:s wurde dieselbe mit Kohlensäure durchgast; erhalten 1,5 g Schwefel. Die Schwefe:ausbeute betrug somit Beispiel. 70 g 98- bis 99prozentiges Natriumni:rit werden in 15o ccm Wasser gelöst und mit Schwefelwasserstoffgas behandelt. Na-h e:nigen Minuten tritt Gelbfärbung, sjäter Trübung und Ver,iefung des Farbtones (orange bis braunrot) ein. Es wird jedoch fast kein Schwefelwasserstoff verbraucht, erst nach etwa 1/2 Sunde findet zunehmend raschere Absorption des Gases statt, die bald unter erheblicher Selbsterwärmung (bis etwa 80° C) und Ausscheidung von Szhwefel sehr lebhaft wird. Man leitet 68 bis 69 g Schwefelwasserstoff ein (berechnet nach der Gleichung: 68 g), was etwa 3 Sunden erfordert, lä-'t erkalten, gießt vom Szhwefel ab, spült mit Wasser nach und destilliert das Ammoniak in bekannter Weise ab.. Durch Auffangen desselben in nitrierter Säure wurde so eine Ammoniakausbeute von 1555g (berechnet 17g), dis sind 91,3 Prozent der Theorie, festgestellt.
  • Die zurü-kbleibende, schwach po'_ysulfidhaltige Thiosulfatlösung wird nach Abfiltrie-
    30,4-i-1,5=31,9 g=997 Prozent
    der Theorie. (Angewand.- 68,7 g Schwefelwasserstoff.) Dur.Jh wi--derholtes Eindampfen und Krista.l:sation waren 118 b_s 124 g=95 bis foo Prizent der Theorie farbloses su=fatfreies Fixiersalz (Na2Sz03, 5 H20) zu e.halten.
  • Man hätte erwarten können, daB aus Nitrit und Na. riumsu:fid ebenfa:ls in glatter Re ktion Ammoniak zu erha:ten sei. Beim Verrr.Lchen dieser Köper tritt keinerlei Erwärmung ein, und nach vierstündigem Kochen sind nur 6 Prozent Ammoniak entstanden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reduktion von Nitriten un er Gewinnung von Ammon'ak, Schwefel und Thiosul_at, darin bestehend, dafi Nitrite, insbesondereAlkalinitrite, derart mit Schwefelwasserstoff behandelt werden, daB auf 1 Nitritstickstoff z Mol--küle Schwefelwasserstoff zur Anwendung gelangen.
DEH95014D 1923-09-24 1923-10-23 Reduktion von Nitriten unter Gewinnung von Ammoniak, Schwefel und Thiosulfat Expired DE422726C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4515759A (en) * 1983-11-03 1985-05-07 Nl Industries, Inc. Process of removing hydrogen sulfide from gas mixtures

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4515759A (en) * 1983-11-03 1985-05-07 Nl Industries, Inc. Process of removing hydrogen sulfide from gas mixtures

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