DE4225868A1 - Hauptbremszylinder mit Zentralventil und vorgeschaltetem Schutzventil - Google Patents
Hauptbremszylinder mit Zentralventil und vorgeschaltetem SchutzventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Hauptbremszylinder für eine
blockiergeschützte hydraulische Bremsanlage mit einem Zen
tralventil und einem diesem vorgeschalteten Schutzventil.
Derartige Hauptbremszylinder sind beispielsweise aus der
DE-OS 40 32 873 bekannt. Dabei soll durch derartige Ventile
im wesentlichen die Möglichkeit gegeben werden, gegenüber
einem während der ABS-Regelung in der Arbeitskammer auf tre
tenden Druck öffnen und schließen zu können, ohne daß zum
einen das sich öffnende Ventil durch das den Öffnungsspalt
durchströmende Druckmittel zerstört wird und andererseits
nicht durch Schmutzteile das Ventil in seiner Arbeitsweise
behindert wird.
Da ein mit einer elastischen Dichtung versehenes Zentralven
til zwar auch bei Verschmutzung des Druckmittels noch hin
reichend dicht schließt, andererseits die elastischen Dicht
mittel wegen der hohen Strömungsgeschwindigkeit des Druck
mittels bei Öffnen unter Druck leicht zerstört werden,
schaltet man vor das mit elastischer Dichtung versehene Zen
tralventil ein Schutzventil, welches ein reines Stahlventil
ist. Dieses Stahlventil kann ohne Gefahr einer Zerstörung
unter Druck geöffnet und geschlossen werden, ist anderer
seits aber recht schmutzempfindlich. Daher ordnet man die
beide in Serie geschalteten Ventile derart an, daß zuerst
das Stahlventil schließt, ehe das Zentralventil schließt.
Umgekehrt öffnet das Zentralventil bei geschlossenem Schutz
ventil, welches erst nachfolgend öffnet. Einzelheiten hierzu
lassen sich der o.g. DE-OS 40 32 873 sowie der Zusatzanmel
dung P 41 17 098.9 entnehmen.
Beim Öffnen der beiden Ventile gegenüber einem Druck in der
Arbeitskammer tritt nun das Problem auf, daß durch allmähli
chen Druckausgleich in dem durch die beiden geschlossenen
Ventile begrenzten Zwischenraum der in der Arbeitskammer be
stehende Druck vorliegt. Wird nun das Zentralventil bei ge
schlossenem Schutzventil in Öffnungsrichtung bewegt, so wird
das Volumen des noch durch das Zentralventil verschlossenen
Zwischenraums verkleinert, wodurch sich in dem Zwischenraum
ein erheblicher Druckanstieg ergibt. Der Druck in dem Zwi
schenraum liegt somit gerade dann erheblich über dem Druck
in der Arbeitskammer, wenn die elastische Dichtung des Zen
tralventils vom Dichtsitz abhebt und einen noch sehr kleinen
Öffnungsspalt bildet. Durch diesen Spalt fließt nun das in
dem Zwischenraum unter Druck (50 bar) stehende Druckmittel
ab, wobei es leicht zu einer Zerstörung der elastischen
Dichtfläche kommen kann, die durch die Strömungskräfte teil
weise abgerissen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zerstörung der Dichtung
des Zentralventils bei geschlossenem Schutzventil beim Öff
nen des Zentralventils zu vermeiden.
Die Erfindung geht daher aus von einem Hauptbremszylinder
der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden Gat
tung. Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnen
den Teil des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombination ge
löst. Die Erfindung besteht im Prinzip also drin, den bei
der Bewegung des Zentralventils in Öffnungsrichtung sich er
gebenden Überdruck gegenüber der Arbeitskammer über ein
Überdruckventil abzubauen, so daß die hierbei auftretende
Gefahr einer Zerstörung des Zentralventils sicher vermieden
wird.
Eine besonders einfache Ausgestaltung des Schutzventils er
gibt sich durch die in Anspruch 2 aufgeführte Merkmalskombi
nation. Danach wird das Schutzventil gleichzeitig zum Abrie
geln des Zwischenraums, aber auch zur Ableitung eines Über
drucks in diesem Raum ausgenutzt.
Ein derartiges Schutzventil läßt sich noch weiter vereinfa
chen durch die in Anspruch 3 aufgeführten Merkmale. Danach
wird die Dichtung des Ventileinsatzes gegenüber dem Zwi
schenraum gleichzeitig als Überdruckventil mit ausgenutzt.
In einfacher Weise läßt sich eine derartige Maßnahme durch
die Merkmalskombination nach Anspruch 4 erreichen, indem ei
ne Manschettendichtung derart eingesetzt wird, daß sie in
dem beschriebenen Sinne wirkt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung erläutert, wobei ausführlich auf die
DE-OS 40 32 873 Bezug genommen wird.
Dargestellt ist ein Teil des Kolben 7, der das Zentralventil
aufnimmt. Am rechten Bildrand erkennt man den Querstift 14
bzw. 16.
Der Kolben 7 ist mit einer mehrfach gestuften Längsbohrung
31 versehen, die sich von der Stirnseite, die den jeweiligen
Arbeitsraum 22 begrenzt, bis zu seinem Schlitz 13 erstreckt.
Die größte Stufe der Längsbohrung findet sich im unmittelba
ren Anschluß an die Stirnseite zum Arbeitsraum 22. Dieser
Abschnitt endet an einer Stufe 32, an der ein zylinderförmi
ges Einsatzstück 33 abgestützt ist. Das Einsatzstück ist mit
einer Dichtung 34 versehen, die das Einsatzstück am Außen
mantel abdichtet, womit lediglich ein Druckmittelfluß durch
den zentralen Kanal des Einsatzstücks 33 erlaubt ist. Das
Einsatzstück kann auch auf Grund einer speziellen Außenkon
tur dichtend in die Bohrung eingedrückt werden. Der zentrale
Kanal ist an seinen im Arbeitsraum 22 zugewandten Ende mit
einem gehärteten Dichtsitz 35 versehen. Vom Einsatzstück 33
ausgehend erstreckt sich ein weiteres Stück der Längsbohrung
31 bis zu einer zweiten Stufe 36, die eine ringförmige Flä
che aufweist, die als Dichtfläche 37 für das zweite Ventil
dient. An die zweite Stufe 36 schließt sich ein abschließen
der Kanal an, in dem ein Betätigungsstößel 15 geführt ist.
Von diesem Kanal zweigt auch die Ausgleichsbohrung 23 ab.
Dies ermöglicht es, den Kanal zumindest in Teilbereichen
sehr eng auszuführen, so daß er als Führung für den Stößel
15 dienen kann.
Im Zwischenraum 29 zwischen der ersten Stufe 32 und der
zweiten Stufe 36 ist ein Trägerkörper 38 angeordnet, an den
der Stößel 15 angeformt ist. Der Durchmesser des Trägerkör
pers 38 entspricht im wesentlichen der Durchmesser dieses
Teilstückes der Längsbohrung 31, so daß eine Führung gegeben
ist. Ein Druckmittelfluß am Trägerkörper 38 vorbei wird
durch Durchlaß 39 am Außenrand des Trägerkörpers 38 reali
siert. An einer Ringfläche des Trägerkörpers 38, die der
zweiten Stufe 36 zugewandt ist, ist in einer Nut ein Dicht
ring 40 eingelassen, der an die Stufe 36 bzw. Dichtfläche 37
anlegbar ist. Die Ringfläche weist eine Anschlagfläche 48
auf, der an die Stufe 37 anlegbar ist. Der Dichtring 40
weist einen Wulst 41 auf, der über die Anschlagfläche 48
hinausragt, und zwar um den Abstand C. Der Abstand C ent
spricht der Einfederung des Wulsts 41.
Der Trägerkörper 38 weist eine Sackbohrung auf, die sich zu
dem Ende hin öffnet, das vom Stift 15 abgewandt ist. In die
ser Bohrung steckt ein Betätigungsstift 43, der über eine
Einquetschung 42 fest mit dem Ventilträger 38 verbunden ist.
Diese Anordnung ermöglicht es, bevor Trägerkörper 38 und
Stift 49 miteinander verquetscht werden, eine Justierung
vorzunehmen, indem der Betätigungsstift 43 in der Bohrung des
Trägerkörpers 38 verschoben wird. Der Stift 43 ragt durch
den zentralen Kanal des Einsatzstückes 33 hindurch und liegt
an einer Ventilkugel 44 an, die mit dem Ventilsitz 35 zusam
menwirkt. Die Ventilkugel 44 wird gehalten von einem Füh
rungselement 45, an dem eine Feder 46 abgestützt ist. Diese
Feder 46 stützt sich auf ihrer anderen Seite an einer Hülse
47 ab, die auf den Kolben 7 aufgesetzt ist. Anzumerken ist
auch, daß zwischen dem Einsatzstück 33 und dem Ventilträger
38 eine Feder 49 abgestützt ist, die ebenso wie die Feder 46
dafür sorgt, daß das jeweilige Ventil sicher schließt.
Die Verbindung des Ventilkörpers 38 mit dem Betätigungsstift
43 ist so abgestimmt, daß in der Grundstellung des Zentral
ventils das erste Ventil, gebildet aus Ventilkugel 44 und
Ventilsitz 35 einen Öffnungsabstand A aufweist, während das
zweite Ventil, gebildet aus dem Dichtungsring 40 bzw. dem
Wulst 41 und der Dichtfläche 37, einen Öffnungsabstand B
aufweist. Der Abstand A ist kleiner als der Abstand B.
Der Hauptbremszylinder arbeitet wie folgt: Die Zeichnung
zeigt den Hauptbremszylinder bzw. das Zentralventil in einer
nicht betätigten Situation. Der Kolben 7 befindet sich in
seiner Grundposition, der Stößel 15 liegt am Querstift 14
an, so daß die am Kolben ausgebildeten Ventilsitze 35 und 37
sich im Abstand zu ihren Ventilkörpern 44 bzw. 48 befinden.
Es entsteht eine Druckmittelverbindung zwischen der Arbeits
kammer 22 und dem Vorratsbehälter 24. Wird nun das Pedal be
tätigt, so verschiebt sich der Druckstangenkolben 7 unter
Einfluß der Pedalkraft gemäß der Darstellung nach links. Der
Kolben wird also relativ zum Gehäuse verschoben, während der
Stößel 15, der Ventilträger 38, der Betätigungsstift 43 und
der Ventilkörper 44 relativ zum Gehäuse des Hauptbremszylin
ders nicht verschoben werden. Die Federn 46 und 49 halten
die Ventilkörper in ihren Positionen. Sobald der Kolben 7
die Strecke A zurückgelegt haben, legt sich der Ventilsitz
35 an die Ventilkugel 44 an, so daß die obengenannte Verbin
dung zwischen den Arbeitskammern 21 und 22 auf der einen
Seite und dem Vorratsbehälter 24 auf der anderen Seite ,in
terbrochen wird. In der Arbeitskammer 22 kann nun bei weite
rer Verschiebung der Kolben ein Druck aufgebaut werden.
Wird der Arbeitskolben weiter nach links bewegt, so löst
sich der Betätigungsstift 43 von der Ventilkugel 44, und der
Ventilsitz 37 nähert sich dem Wulst 41. Sobald der Kolben 7
eine Gesamtstrecke B zurückgelegt hat, schließt auch das
zweite Ventil. Dies geschieht drucklos, da in dem Zwischen
raum 29 zwischen den beiden Einzelventilen kein Druck auf ge
baut ist. Es erfolgt somit keine Beschädigung des Gummirings
40.
In einem Regelvorgang (z. B. ABS), wenn von der Pumpe Druck
mittel in die Arbeitskammer 22 gefördert wird, werden die
Arbeitskolben zurück auf ihre Grundposition geschoben. Dann
öffnet zunächst wieder das zweite Ventil 40, 37 und als näch
stes das erste Ventil 44, 35. Nun kann Druckmittel über das
sich öffnende erste Ventil und an dem offenen zweiten Ventil
- der Öffnungsspalt beträgt B minus A - vorbeifließen. Der
sich einstellende kleine Druckabbau in der Arbeitskammer 22
führt dazu, daß der Arbeitskolben wiederum nach links ge
schoben werden und das erste Ventil schließt. Infolgedessen
läuft ein Regelvorgang ab, der aus schnell aufeinanderfol
genden Öffnungs- und Schließvorgängen des ersten Ventils be
steht. Dann kann letztlich soviel Druckmittel über das Ven
til abfließen, wie von der Pumpe in den Hauptzylinder geför
dert wird. Der Hauptzylinderdruck entspricht dabei dem Pe
daldruck.
Die Dichtung 34 ist als Manschettendichtung ausgeführt, die
bei einem Überdruck in dem Zwischenraum 29 gegenüber der Ar
beitskammer 22 für einen Druckausgleich sorgt. Andererseits
dichtet die Manschette bei einem den Druck im Zwischenraum
29 überwiegenden Druck in der Arbeitskammer 22 sicher ab.
Die Wirkung der Manschette 34 läßt sich noch dadurch erhö
hen, indem man entsprechende Kanäle an der äußeren Mantel
fläche des Ventilansatzes 33 vorsieht, so daß die in Rich
tung der Längsachse des Kolbens 7 verlaufende Strömung in
ihrem Widerstand herabgesetzt und dadurch die als Überdruck
ventil arbeitende Manschette 34 leichter anspricht.
Die Ventilwirkung von Manschetten ist an sich bekannt, indem
einerseits der an der Mantelfläche der Kolbenbohrung 31 an
liegende Manschettenteil bei einem in der Figur von links
nach rechts gerichteten Druck abhebt und für einen Druckaus
gleich sorgt, während bei einem Differenzdruck in umgekehr
ter Richtung der äußere Manschettenteil sich an die Mantel
fläche der Kolbenbohrung 31 anlegt und einen Druckausgleich
sicher verhindert.
Claims (4)
1. Hauptbremszylinder für eine blockiergeschützte, hydrauli
sche Bremsanlage mit einem eine Arbeitskammer begrenzen
den Arbeitskolben, der zur Verringerung des Volumens der
Arbeitskammer verschiebbar geführt ist, einem Druckmit
telvorratsbehälter, einem Zentralventil in der Verbindung
Arbeitsraum - Druckmittelvorratsbehälter, das in der
Grundstellung des Arbeitskolbens die Verbindung offen hält
und bei einer Verschiebung des Arbeitskolbens schließt,
wobei vor das Zentralventil (11, 12) zur Arbeitskammer hin
ein Schutzventil geschaltet ist und die beiden Ventile
beim Verschieben des Arbeitskolbens (6, 7) nacheinander
öffnen bzw. schließen, dadurch gekennzeich
net, daß der von den beiden geschlossenen Ventilen
(35, 44; 36, 40) begrenzte Zwischenraum (29) über ein Über
druckventil (34) mit der Arbeitskammer (2) verbindbar
ist.
2. Hauptbremszylinder nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Schutzventil (33 bis
35, 44) gleichzeitig als Überdruckventil ausgebildet ist,
welches den begrenzten Zwischenraum (29) zur Arbeitskam
mer (22) hin öffnet, wenn der begrenzte Zwischenraum (29)
den Druck in der Arbeitskammer (22) hinreichend über
schreitet.
3. Hauptbremszylinder nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Schutzventil (33 bis
35, 44) einen mit einer Dichtung (34) versehenen, kolben
festen Ventileinsatz (33) aufweist, wobei die Dichtung
(34) als Überdruckventil wirkt.
4. Hauptbremszylinder nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dichtung (34) eine
Manschettendichtung ist, deren Manschette von dem Zwi
schenraum (29) in Richtung Arbeitskammer (22) weist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924225868 DE4225868A1 (de) | 1992-08-05 | 1992-08-05 | Hauptbremszylinder mit Zentralventil und vorgeschaltetem Schutzventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924225868 DE4225868A1 (de) | 1992-08-05 | 1992-08-05 | Hauptbremszylinder mit Zentralventil und vorgeschaltetem Schutzventil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4225868A1 true DE4225868A1 (de) | 1994-02-10 |
Family
ID=6464889
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924225868 Withdrawn DE4225868A1 (de) | 1992-08-05 | 1992-08-05 | Hauptbremszylinder mit Zentralventil und vorgeschaltetem Schutzventil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4225868A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3815731A1 (de) * | 1988-05-07 | 1989-11-16 | Teves Gmbh Alfred | Hauptbremskolben mit zentralregelventil und filtern |
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DE4117098A1 (de) * | 1990-10-17 | 1992-11-26 | Teves Gmbh Alfred | Hauptbremszylinder fuer eine blockiergeschuetzte hydraulische bremsanlage mit einem zentralventil |
-
1992
- 1992-08-05 DE DE19924225868 patent/DE4225868A1/de not_active Withdrawn
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---|---|---|---|
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