DE4223215C2 - Verfahren zur Bearbeitung von Siliziumwafern - Google Patents
Verfahren zur Bearbeitung von SiliziumwafernInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Bearbeitung
von Siliziumwafern nach der Gattung des Hauptanspruchs wie
beispielsweise aus der EP 252 739 A2 bekannt.
Es ist allgemein bekannt, Siliziumwafer bei der Bearbeitung
durch Ansaugen auf einer Vakuumhalterung zu fixieren. Dieses
Verfahren ist jedoch bei Siliziumwafern mit
mikromechanischen Strukturen nicht anwendbar, da diese durch die dabei auf sie
wirkenden Kräfte zerstört werden können.
In der EP 252 739 A2 wird ein Verfahren zur Bearbeitung eines
Siliziumwafers offenbart. Dazu wird auf die Oberseite des
Siliziumwafers, die bereits bearbeitet ist und Strukturen
aufweist, eine Folie aufgeklebt, die nach der mechanischen
Bearbeitung (Schleifen) der Rückseite des Wafers mit einem
Lösungsmittel wieder entfernt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
Siliziumwafer mit empfindlichen mikromechanischen Strukturen
bearbeitet werden können, ohne daß damit eine Gefährdung der
mikromechanischen Strukturen verbunden ist. Als weiterer
Vorteil ist anzusehen, daß das erfindungsgemäße Verfahren
besonders einfach ist und sich daher mit beliebigen anderen
Bearbeitungsschritten für Siliziumwafer kombinieren läßt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich. Besonders
einfach erfolgt das
Entfernen der Folie durch Eintauchen in Lösungsmittel, die entweder
den Klebstoff, die Folie oder beide Materialien auflösen. Besonders
rückstandsfrei lassen sich Kleber, die im wesentlichen ein Acrylat
harz enthalten, auflösen. Geeignete Folien bestehen im wesentlichen
aus einem Polyvinylchlorid oder einem Styrolpolymerisat. Das er
findungsgemäße Verfahren kann mit gängigen Lösungsmitteln, die in
vielen Bearbeitungsschritten zur Reinigung und Bearbeitung von
Siliziumwafern verwendet werden, durchgeführt werden. Geeignet sind
organische Lösungsmittel, beispielsweise Aceton, oder verdünnte
Laugen. Besonders vorteilhaft läßt sich das Verfahren beim Zersägen
und bei der Fotolithographie anwenden, da bei diesen Arten der Be
arbeitung von Siliziumwafern die Bruchgefahr von mikromechanischen
Strukturen besonders groß ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 die Anordnung von Wafer, Folie und Vakuumhalterung,
Fig. 2 die Belackung und
Fig. 3 die Belichtung eines Silizium
wafers,
Fig. 4 das Zersägen eines Siliziumwafers und
Fig. 5 das
Ablösen der Folie.
In der Fig. 1 ist in auseinandergezogener Darstellung ein Silizium
wafer 1, eine Folie 2 und eine Vakuumhalterung 3 gezeigt. Die Folie
2 ist durch einen Klebstoff mit der Unterseite des Siliziumwafers 1
verklebt. Die Haftung der Folie 2 am Siliziumwafer 1 wird durch Auf
heizen auf 90°C verbessert. Der Verbund von Siliziumwafer 1 und
Folie 2 wird durch Anlegen eines Vakuums auf der Vakuumhalterung 3
fixiert. Durch die Vakuumkanäle 20 wird ein Unterdruck zwischen der
Folie 2 und der Vakuumhalterung 3 erzeugt. Durch die dabei ent
stehenden
Kräfte wird der Verbund von Siliziumwafer 1 und Folie 2 fest auf der
Vakuumhalterung 3 fixiert. Durch die Verbreiterung der Vakuumkanäle
20 auf deren Oberseite wird die Fläche mit der die Folie 2 gegen die
Vakuumhalterung 3 gesaugt wird, vergrößert. Als Beispiele für mikro
mechanische Strukturen sind auf dem Siliziumwafer 1 eine Biegezunge
4 und eine Membran 5 gezeigt. Wenn der Siliziumwafer 1 direkt auf
die Vakuumhalterung 3 gelegt würde, so würde beispielsweise die
Membran 5 durch den dabei entstehenden Unterdruck verformt. Ebenso
würde die Biegezunge 4 durch die zu den Vakuumkanälen 20 hin
strömende Luft verformt werden. Bei entsprechender Auslegung der
mikromechanischen Strukturen 4, 5 kann die Auslenkung so groß
werden, daß es zum Bruch der mikromechanischen Strukturen 4, 5
kommt. Durch die Folie 2 wird dies verhindert. Im Fall der Biege
zunge 4 entsteht keine Strömung, die die Biegezunge 4 verformen
kann. Im Fall der geschlossenen Membran 5 entsteht im Hohlraum, der
von Membran 5 und Folie 2 gebildet wird, nur ein geringer Unter
druck, der aus einer eventuellen Verformung der Folie 2 resultiert.
In der Fig. 2 ist dargestellt, wie ein Siliziumwafer 1 mit einer
dünnen Fotolackschicht versehen wird. Der Siliziumwafer 1 weist
mikromechanische Strukturen auf, die hier der Einfachheit halber
nicht dargestellt sind. Auf die Unterseite des Siliziumwafers 1 ist
eine Folie 2 aufgeklebt, die wiederum durch den an den Vakuumkanälen
20 angreifenden Unterdruck fest auf der Vakuumhalterung 3 fixiert
wird. Wie durch den Pfeil angedeutet, kann die Vakuumhalterung 3
rotiert werden, wobei die Rotationsachse in etwa durch die Mitte des
Siliziumwafers 1 läuft. Auf der Oberseite des Siliziumwafers 1 ist
ein großer Tropfen 30 eines flüssigen Fotolacks aufgebracht. Durch
die Rotation der Vakuumhalterung 3 greifen an diesem Tropfen 30
Zentrifugalkräfte an, so daß der Lack bis auf eine dünne
verbleibende Schicht radial nach außen geschleudert wird. Durch Ab
dampfen von Lösungsmitteln aus dieser dünnen Schicht entsteht eine
dünne Schicht eines Kunststoffes, die nach einer eventuellen Tempe
raturnachbehandlung, durch Belichtung durch eine Maske hindurch
strukturiert werden kann. Typische Drehzahlen für die Rotation der
Vakuumhalterung 3 liegen in der Größenordnung von 3000 bis 6000
U/min. Siliziumwafer können beim Aufschleudern von Fotolackschichten
auch durch mechanische Halterungen fixiert werden, wobei bei diesem
Verfahren jedoch die Gefahr besteht, daß durch die mechanischen
Halterungen das Abschleudern des Fotolacks vom Siliziumwafer be
hindert wird.
In der Fig. 3 ist ein Siliziumwafer 1 mit einer auf der Unterseite
aufgeklebten Folie 2 auf einer Vakuumhalterung 3 fixiert. Durch die
Vakuumkanäle 20 greift ein Vakuum auf der Unterseite der Folie 2 an.
Der Siliziumwafer 1 weist wieder mikromechanische Strukturen auf,
die hier der Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Auf der
Oberseite des Siliziumwafers 1 ist eine dünne Fotolackschicht 9 auf
gebracht. Diese wird, wie durch die Pfeile angedeutet, durch eine
Fotomaske 6 belichtet. Die Fotomaske 6 kann dabei direkt auf die
Oberfläche des Siliziumwafers 1 aufgesetzt werden, d. h. es besteht
in diesem Fall kein Spalt zwischen der Maske 6 und dem Siliziumwafer
1. Durch diesen engen Kontakt zwischen der Maske 6 und dem Silizium
wafer 1 werden Beugungserscheingungen in der Fotolackschicht 9 be
sonders gering gehalten und so eine besonders hohe Auflösung der
belichteten Strukturen erreicht. Durch das Aufsetzen der Maske 6
unmittelbar auf den Siliziumwafer 1 wird jedoch die Luft zwischen
dem Siliziumwafer 1 und der Maske 6 teilweise verdrängt, so daß es
zu einem teilweisen Anhaften des Siliziumwafers 1 an der Maske 6
kommt. Um die Maske 6 und den Siliziumwafer 1 wieder zu trennen,
müssen daher vorsichtig Kräfte zwischen diesen beiden erzeugt
werden. Dies geht besonders einfach, wenn der Siliziumwafer 1 fest
auf einer Halterung fixiert ist. Die Belichtung mit einem direkten
Kontakt zwischen der Maske 6 und dem Wafer 1 wird daher nur möglich,
wenn der Wafer 1 zuverlässig gehalten werden kann. Die Fotomaske 6
kann bei der Belichtung auch einen gewissen Abstand, in der Größen
ordnung von 50 bis 100 Mikrometern, zum Wafer aufweisen. Auch wenn
bei dieser Art der Belichtung die Anforderungen an die Halterung des
Wafers nicht so groß sind, wird die Belichtung, insbesondere die
dabei notwendige Justierung der Fotomaske 6 gegenüber dem Wafer 1,
durch das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich vereinfacht.
In der Fig. 4 ist ein Siliziumwafer 1 gezeigt, auf dessen Unter
seite eine Folie 2 aufgeklebt ist, die dann auf einem Vakuumhalter 3
durch Absaugen der Luft durch die Vakuumkanäle 20 fixiert wird. Auch
dieser Siliziumwafer 1 weist mikromechanische Strukturen auf, die
hier zur Vereinfachung nicht dargestellt sind. Der Siliziumwafer 1
wird durch Zersagen mit einer Wafersäge 7, die auf einer Welle 8
rotiert, zersägt. Die Schnittiefe des Sägeblatts 7 ist dabei so ein
gerichtet, daß zwar der Wafer 1 vollständig zerschnitten wird, je
doch die Folie 2 nur teilweise angeritzt wird. Nach dem Sägen sind
so die einzelnen Teile des Siliziumwafers 1 noch durch die Folie 2
miteinander verbunden. Erst nach dem Ablösen der Folie 2 zerfällt
der Siliziumwafer 1 in einzelne Teile. Beim Ablösen der Folie 2 wird
gleichzeitig eine Reinigung der einzelnen Teile erreicht.
In der Fig. 5 wird das Ablösen der Folie 2 vom Siliziumwafer 1 ge
zeigt. Dazu wird der Siliziumwafer 1 in ein Gefäß 10 mit einem
Lösungsmittel 11 getaucht. Das Lösungsmittel 11 ist hier so ausge
legt, daß es den Klebstoff, mit dem die Folie 2 und der Silizium
wafer 1 miteinander verklebt sind, auflöst. Auf der
Oberfläche des Siliziumwafers 1 sind hier Fotolackstrukturen 9 ge
zeigt. Diese sind in ihrem Größenverhältnis relativ zur Dicke des
Siliziumwafers 1 stark übertrieben.
Das Losungsmittel 11 besteht hier aus einer verdünnten Lauge, bei
spielsweise Natriumlauge oder Kaliumlauge. Solche Laugen werden bei
der Bearbeitung von Siliziumwafern verwendet, um belichteten Foto
lack zu entwickeln. Es ist daher möglich, durch Eintauchen eines
Siliziumwafers 1 in einem Schritt die Fotolackstrukturen zu ent
wickeln und die Folie 2 von der Unterseite des Siliziumwafers 1 ab
zulösen. Eine Folie, die für dieses Verfahren geeignet ist, besteht
beispielsweise aus Polyvinylchlorid und ist mit einem Acrylatkleber
versehen.
Bei der parallelen Bearbeitung einer Vielzahl von Siliziumwafern 1
ist es jedoch problematisch, daß die abgelösten Folien 2 im Lösungs
mittelbad herumschwimmen und sich so wiederum um einen Wafer wickeln
können. Bei der parallelen Prozessierung einer Vielzahl von Wafern
ist es daher vorteilhaft, ein Material für die Folie zu verwenden,
das sich in einem geeigneten Lösungsmittel auflöst. Eine solche
Kombination kann beispielsweise aus einer Folie aus Polystyrol und
Aceton als Lösungsmittel bestehen.
Ein wichtiger Verarbeitungsschritt bei der Herstellung von mikro
mechanischen Strukturen ist das Verbinden von mehreren Silizium
wafern oder Siliziumwafern mit Glasplatten durch sog. anodisches
Bonden oder Siliziumdirektbonden. Beim anodischen Bonden wird ein
Siliziumwafer in unmittelbarem mechanischem Kontakt mit einer Glas
platte einer Temperaturbehandlung unterzogen. Beim Siliziumdirekt
bonden werden nach einer eventuellen chemischen Vorbehandlung
mehrere Siliziumwafer in unmittelbarem mechanischem Kontakt einer
Temperaturbehandlung unterzogen. Bei beiden
Bondprozessen kommt es zu einer festen Verbindung zwischen dem
Siliziumwafer und den Glasplatten bzw. zwischen den Siliziumwafern.
Das Verbinden von mehreren Siliziumwafern oder Siliziumwafern mit
Glasplatten durch solche Bondprozesse wird durch Verunreinigungen
der Siliziumoberfläche gestört, so daß die mechanische Qualität der
Bondung unzureichend ist oder es zu überhaupt keiner Verbindung
kommt. Es hat sich gezeigt, daß durch mehrfaches Nachspülen der
Siliziumwafer 1 nach dem Ablösen der Folien 2 in Wasser eine aus
reichende Sauberkeit der Siliziumoberfläche erreicht werden konnte,
so daß keine Beeinträchtigung nachfolgender Bondprozesse beobachtet
wurde.
Besonders vorteilhaft an dem Ablösen der Folie in einem Lösungs
mittel ist, daß keinerlei mechanische Kräfte zwischen der Folie 2
und dem Siliziumwafer 1 wirken.
Claims (12)
1. Verfahren zur Bearbeitung eines Siliziumwafers, wobei auf
den Siliziumwafer einseitig eine Folie (2) geklebt wird, die
nach der Bearbeitung wieder entfernt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Siliziumwafer (1) verformbare
mikromechanische Strukturen aufweist und die Folie (2) auf
die Unterseite des Siliziumwafers (1) geklebt wird, an der
ein Vakuum zum Halten des Siliziumwafers (1) während eines
Bearbeitungsschrittes angreift.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie
(2) durch Eintauchen des Siliziumwafers (1) in ein Lösungsmittel
(11), welches den Klebstoff auflöst, entfernt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Folie (2) durch Eintauchen des Wafers (1) in ein
Lösungsmittel (11), welches die Folie (2) auflöst, entfernt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kleber im wesentlichen ein Acrylatharz enthält.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Folie (2) im wesentlichen Polyvinylchlorid
oder ein Styrolpolymerisat enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Lösungsmittel (11) ein organisches Lösungs
mittel, insbesondere Aceton, verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Lösungsmittel (11) eine Lauge verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der Bearbeitung der Siliziumwafer (1) zersägt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei der Bearbeitung ein Fotolack (g) aufgebracht wird,
daß dieser Fotolack (9) durch eine Maske (6) hindurch belichtet wird
und der Fotolack (9) entwickelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß beim Be
lichten die Maske (6) gegen den Wafer (1) gedrückt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß beim Be
lichten die Maske (6) einen geringen Abstand zum Wafer (1) aufweist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fotolack (9) durch Abschleudern eines aufge
brachten Fotolacktropfens (30) aufgebracht wird.
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DE19924223215 DE4223215C2 (de) | 1992-07-15 | 1992-07-15 | Verfahren zur Bearbeitung von Siliziumwafern |
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Family
ID=6463228
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