DE4217423A1 - Entfernungsmeßverfahren - Google Patents
EntfernungsmeßverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Entfernungsmeßverfahren, wobei ein Meßsignal
einerseits den Meßpfad und andererseits einen Vergleichspfad durchläuft,
das Meßpfadausgangssignal und das Vergleichspfadausgangssignal einer Aus
werteschaltung zugeführt werden und durch die Auswerteschaltung die Ent
fernung, also die Länge des Meßpfades ermittelt wird.
Auf dem Wege zu höherer Automatisierung, Flexibilisierung und Qualität in
der industriellen Fertigung erfahren optische Sensorsysteme eine wachsende
Beachtung und Anwendung. Die meisten Fertigungsschritte erfordern dimensio
nelle Messungen, z. B. für Aufgaben der Handhabung und der Montage, des
Materialtransports sowie der Maßhaltigkeits-, Vollständigkeits- und Ober
flächenqualitätsprüfung. Die heute verfügbaren optischen Sensoren bieten
ein breites, stetig wachsendes Leistungsspektrum, um den hohen Anforderun
gen nach schneller, präziser und berührungsloser Überwachung des Ferti
gungsablaufes sowie der Qualitätssicherung der Fertigungsschritte zu genügen.
Technologische Fortschritte haben in den vergangenen Jahren ein geradezu
unerschöpfliches Potential an dimensionellen optischen Meßverfahren ge
schaffen, das in der zukünftigen Automatisierung der industriellen Ferti
gung eine Schlüsselrolle spielen wird.
Die Vielfalt der ein-, zwei- und dreidimensionalen physikalisch-optischen
Meßprinzipien läßt sich im wesentlichen auf drei grundlegende Verfahren
zurückführen:
Triangulationsverfahren: Auf der Basis geometrischer Strahlenoptik werden
Längen und Winkel gemessen. Typische Anwendungen sind: 1D- und 2D-Laser
triangulation, Lichtschnittverfahren, Stereovision, Photogrammetrie, Elek
tronische Theodolite, Moir´-Verfahren und 3D-Triangulation mittels struk
turierter Beleuchtung sowie Fokus-Triangulation.
Laufzeitverfahren: Die Entfernung zu einem reflektierenden Objekt wird aus
der Laufzeit des reflektierten Signals bestimmt. Je nach den Signalformen
unterscheidet man Pulslaufzeit-Verfahren, Phasenlaufzeit- bzw. CW-Verfahren
(CW : Continuous Wave) und Puls-Kompressions- bzw. Korrelationsverfahren.
Zur Vermessung von 3D-Oberflächen wird das Meßsignal mit einem Scanner
geschwenkt.
Interferometrische Verfahren: Zwei stationäre kohärente Wellenfelder wer
den überlagert und ergeben in Abhängigkeit vom Ort destruktive oder kon
struktive Interferenz. Auf einer Oberfläche entsteht z. B. ein typisches
Interferenzmuster, das über die Anzahl der Interferenzstreifen Auskunft
über die Tiefe der 3D-Form in Wellenlängeneinheiten gibt. Auf diesem dimen
sionellen Meßprinzip beruht eine Vielzahl von Meßinterferometern (z. B.
nach Michelson, Mach-Zehner, Fizeau, Twyman-Green usw.) sowie die Zwei-
Wellenlängen-Heterodyn-Interferometrie, die Speckle-Interferometrie, die
holographische Interferometrie und die Holographie.
Weitere Verfahren zur Erlangung von räumlichen Tiefeninformationen mit ge
genwärtig geringer technischer Bedeutung beruhen auf
der Helligkeitsabnahme diffus reflektierender Oberflächen mit dem Quadrat der Entfernung von der Lichtquelle,
dem Schattenwurfverfahren, bei dem die Oberflächenhelligkeit durch den Einfallswinkel der Beleuchtung moduliert wird, und
der wissensbasierten 3D-Interpretation von 2D-Bildern (hohe Bedeutung bei biologischen Visualsystemen, vgl. Möglichkeit der 3D-Orientierung mit nur einem Auge in bekannter Umgebung!).
der Helligkeitsabnahme diffus reflektierender Oberflächen mit dem Quadrat der Entfernung von der Lichtquelle,
dem Schattenwurfverfahren, bei dem die Oberflächenhelligkeit durch den Einfallswinkel der Beleuchtung moduliert wird, und
der wissensbasierten 3D-Interpretation von 2D-Bildern (hohe Bedeutung bei biologischen Visualsystemen, vgl. Möglichkeit der 3D-Orientierung mit nur einem Auge in bekannter Umgebung!).
Meßsysteme nach den aufgeführten Meßprinzipien werden aufgrund wachsender
Vielfalt und Leistungsfähigkeit der kommerziell erhältlichen Geräte zu
nehmend industriell eingesetzt. Wesentliche Kriterien für den industriellen
Einsatz sind
einerseits der Abstands- bzw. Tiefenmeßbereich,
andererseits die zugehörige Meßunsicherheit (z. B. ein- oder zwei fache Standardabweichung).
einerseits der Abstands- bzw. Tiefenmeßbereich,
andererseits die zugehörige Meßunsicherheit (z. B. ein- oder zwei fache Standardabweichung).
Der wichtige Zusammenhang "Relative Meßunsicherheit Δz/z = Fkt. (Abstand z)"
ist in der Fig. 1 der Zeichnung für die weiter oben angesprochenen drei grund
legenden Meßprinzipien in Form der heute abdeckbaren Felder dargestellt.
Auf dem Triangulationsverfahren beruhen zahlreiche, industriell eingeführte
Meßsysteme mit sehr unterschiedlichen Ausführungen und Eigenschaften.
Größte praktische Bedeutung haben Lasertriangulationsgeräte für dreidimen
sionale Aufgaben der Fertigung und Qualitätssicherung erlangt, z. B. ein
dimensionale Abstandsmessung mit einem kollimierten Laserstrahl und
höhenabhängiger Laserspotabbildung auf einer CCD-Zeile bzw. einem 1D-PSD-
Element (PSD = Position Sensitive Detector) oder zweidimensional mit
zusätzlichem Scanner oder nach dem Lichtschnittverfahren mit einem Licht
vorhang und CCD-Array bzw. 2D-PSD als Detector. Das entsprechende Feld
in der Abbildung liegt im Zentimeter- bis Dezimetermeßbereich bei relati
ven Meßunsicherheiten um ca. 10-3. Die Fortführung dieser Entwicklungs
richtung bietet unter Verwendung einer dynamischen, strukturierten Beleuch
tung sehr leistungsfähige Meßverfahren für 3D-Konturen. Für handliche
Geräte wird die optische Basis (Abstand von Sender und Empfänger) auf wenige
Dezimeter beschränkt bleiben, so daß bei größeren Entfernungen die Meßunsi
cherheit entsprechend dem aufsteigenden Ast im Bild zunimmt.
Neben diesen aktiven Triangulationsverfahren gibt es passive, die mit na
türlicher Beleuchtung bzw. mit Fremdlicht-Beleuchtung auskommen. Fort
schritte der Bildverarbeitung vor allem aufgrund wachsender Rechenleistung
durch Parallelarchitekturen oder durch spezielle Hardwarelösungen erlauben
in immer kürzeren Zeiten eine 3D-Bildauswertung von 2D-Stereo- bzw. Mehr
fachbildern herkömmlicher CD-Kameras der gleichen Szene. Biologische
Visualsysteme haben diese Problematik in Echtzeit hervorragend gelöst.
Eine zeilenorientierte Kantendetektion, die in Hardware realisiert wurde,
erreicht ebenfalls Echtzeitfähigkeit. Die erreichten Meßunsicherheiten lie
gen abstandsbezogen bei ca. 1-5‰ und lateral bei 1-2‰.
Höchste Präszision bei der 3D-Objektvermessung im Bereich von einem Meter
bis hundert Meter liefert die Photogrammetrie (3D-Auswertung von mehreren
Fotos der gleichen Szene) sowie Mehrfach-Winkelmessungen zu definierten
Objektpunkten mittels Theodoliten, wenn die Abstände der Meßstandorte in
der Größenordnung des Meßobjektes liegen. Es werden Meßunsicherheiten von
10-5 erreicht, was im Bild durch den nach rechts unten verlaufenden Ast
des Triangulationsfeldes veranschaulicht wird. Eine Automatisierung beider
Verfahren mit der Erzeugung von Laserspotmarkierungen und Mehrfach-CCD-
Bild- bzw. Winkelauswertungen führt zu sehr ähnlichen Meßsystemen - aller
dings mit merklich reduzierter Auflösung entsprechend der Pixelauflösung
der CCD-Kameras. Noch höhere Präzision in der optischen Formerfassung er
reichen Koordinatenmeßmaschinen durch Kombination mechanischer und opti
scher Meßverfahren, z. B. mit einem mechanisch geführten Lasertriangula
tionstaster oder Laserfokus für Abstandsmessungen oder einer CCD-Kamera
für Lateralmessungen. Die linke Seite des Triangulationsfeldes wird durch
Fokussierungsverfahren bestimmt, die heute in der Lage sind, Auflösungen
im nm-Bereich zu erreichen.
Beim Laufzeitverfahren liegt aufgrund der extremen geforderten Zeitauflö
sung (1 mm Hin- und Rückweg entspricht 2 × 3,3 Pikosekunden) eine relativ
hohe Grundunsicherheit von etwa 1-10 mm bei Meßraten im Bereich von
10-100 Hz praktisch unabhängig von der Entfernung vor. Dadurch nimmt die
relative Meßunsicherheit zu großen Entfernungen stetig ab. Die Pulslauf
zeitmessung bzw. das Puls-Laserradar weist den größten Absolutmeßbereich
auf. Dieses Verfahren ist aufgrund der geradlinigen Objekterfassung und
direkten absoluten Abstandsmessung in Verbindung mit einem Scanner sehr
gut für die Navigation autonom-mobiler Fahrzeuge geeignet.
Mittels Sinusmodulation bzw. CW-Laserradar wird bei verringerter Reichweite
eine etwas höhere Auflösung erzielt. Der begrenzte Eindeutigkeitsbereich
einer halben Wellenlänge kann z. B. durch Mehrfrequenzverfahren erweitert
werden.
Interferometrische Verfahren decken - wie abgebildet - einen kleineren Meß
bereich als das Triangulations- und Laufzeitverfahren ab, da die erforder
liche Kohärenz bei Luftstrecken von einigen 10 Metern nicht zu gewährleisten
ist. Die Entfernungsmessungen sind auf die Wellenlängen bezogen. Dadurch
werden Auflösungen von wenigen Nanometern und relative Meßunsicherheiten
von 10-7 erreicht. Man erhält allerdings nur Relativ- und keine Absolut
meßwerte.
Die Hauptanwendungsgebiete liegen in der Oberflächenmeßtechnik, bei Mikro
profil- und Rauheitsmessungen, in der Mikroelektronik, der integrierten
Optik und der Mikrosystemtechnik.
Bei den gerätetechnischen Realisierungen der zahlreichen Interferometer
varianten wird eine Verkleinerung durch Technologien der integrierten
Optik angestrebt. Um den geringen Eindeutigkeitsbereich von nur einer
Wellenlänge zu erhöhen, werden Zwei-Wellenlängen-Heterodyn-Interferometer
verwendet. Eine rechnergestützte Interferenzstreifenauswertung nach einem
räumlichen Heterodynverfahren erlaubt eine schnelle 3D-Profilerfassung und
Darstellung, z. B. bei Mikroelektronikstrukturen. Die Holografische Inter
ferometrie erlaubt die unmittelbare Messung von Oberflächenverformungen.
Aus dem Interferogramm auf der Oberfläche aufgrund zweier Vergleichsmes
sungen kann die 3D-Verformung mit einer Auflösung bis etwa 10 nm sofort
berechnet werden. Von Nachteil ist der eingeschränkte Dynamikbereich.
Mittels der Speckle-Interferometrie mit elektronischem Vergleich von
Speckle-Bildern lassen sich Oberflächenprofile bei geringerer Auflösung,
aber wesentlich größerer Meßdynamik und Meßgeschwindigkeit vermessen.
Weitere Kriterien für den Einsatz optischer Formerfassungsverfahren sind:
der laterale Meßbereich,
die laterale Meßunsicherheit,
die Meßzeit bzw. Meßrate für Punkte, Oberflächen, Raumwinkel,
die Anforderungen an das Meßobjekt, z. B. Reflektivität, Farben, Fremdlicht usw.,
die Anforderungen an die Umgebung, z. B. Temperatur, EMV, Erschüt terungen usw.,
die Meßdatenauswertung und -ausgabe,
Laserschutzklassen,
Maße und Gewichte,
Beschaffungs- und Betriebskosten.
der laterale Meßbereich,
die laterale Meßunsicherheit,
die Meßzeit bzw. Meßrate für Punkte, Oberflächen, Raumwinkel,
die Anforderungen an das Meßobjekt, z. B. Reflektivität, Farben, Fremdlicht usw.,
die Anforderungen an die Umgebung, z. B. Temperatur, EMV, Erschüt terungen usw.,
die Meßdatenauswertung und -ausgabe,
Laserschutzklassen,
Maße und Gewichte,
Beschaffungs- und Betriebskosten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein besonders vorteilhaftes
Entfernungsmeßverfahren anzugeben, also ein Meßverfahren, mit dem die Ent
fernung eines Teleobjektes innerhalb eines Meßbereichs erfaßt und in eine
elektrische Größe, beispielsweise in eine Spannung, umgewandelt werden kann.
Das erfindungsgemäße Meßverfahren ist nun zunächst und im wesentlichen da
durch gekennzeichnet, daß das Meßsignal mit der Signalperiode Tp von einem
in der Frequenz steuerbaren, aus n Schieberegistern bestehenden digitalen
Pseudo-Rausch-Signalgenerator (Pseudo-Rausch-Signalgenerator = Pseudo-Noise =
PN) erzeugt wird, daß als Vergleichspfad ein von der Taktfrequenz fB abhän
giges digitales Verzögerungsglied verwendet wird und daß das Meßpfadaus
gangssignal und das Vergleichspfadausgangssignal einem Korrelationsnetzwerk
als Auswerteschaltung zugeführt werden.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Entfernungsmeßverfahren im einzelnen
beschrieben. Alle dieser Beschreibung entnehmbaren Verfahrensschritte bzw.
verfahrensmäßigen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch wenn Patentan
sprüche darauf nicht gerichtet sind. Das gilt auch für alle schaltungsmäßi
gen bzw. vorrichtungsmäßigen Merkmale. Gegenstand der Erfindung ist also
nicht nur ein Entfernungsmeßverfahren, Gegenstand der Erfindung ist vielmehr
auch ein Entfernungsmeßsystem bzw. eine Entfernungsmeßschaltung bzw. eine
Entfernungsmeßvorrichtung.
Das von einem in der Frequenz steuerbaren, aus n Schieberegistern bestehenden digitalen
Pseudo-Rausch-Signalgenerator (auch Pseudo-Noise bzw. PN genannt) erzeugte, in Tp
periodische Meßsignal durchläuft zum einen die Meßstrecke d mit der Laufzeit τd, zum
anderen ein von der Taktfrequenz fB abhängiges digitales Verzögerungsglied mit der
Laufzeit τ. Beide Signale werden dem Korrelationsnetzwerk zugeführt. Sind beide
Laufzeiten identisch, herrscht maximale Ähnlichkeit zwischen beiden Signalen und die
Korrelationsfunktion zwischen den Signalen besitzt ein Maximum. Die erforderliche
Regelkennlinie wird dadurch erreicht, daß das interne Signal s(t-τ) um insgesamt TB
(s(t-τ-TB/2) und s(t-τ+TB/2)) verzögert und voneinander subtrahiert, mit der
Empfangsfolge gemischt und anschließend tiefpaßgefiltert wird. Die Verzögerungszeit τ
innerhalb des digitalen Verzögerungsgliedes hängt von der Schiebetaktfrequenz fB ab, die
proportional der VCO-Frequenz ist. Es existiert somit ein Zusammenhang zwischen der
Meßstreckenlaufzeit τd und der Schiebetaktfrequenz fB.
Der Zusammenhang zwischen der Schiebetaktfrequenz fB und der Signalperiode Tp des
Meßsignals lautet:
Für den Fall τd = τ gilt folgender Zusammenhang:
τd=τ=m·TB=m/f≃m/UVCO,
UVCO = Steuerspannung des VCO′s
UVCO = Steuerspannung des VCO′s
Die Korrelatorstruktur des Empfängers (auch Pseudo-Noise-Delay-Locked-Loop oder
PN-DLL genannt) dient u. a. in der digitalen Kommunikationstechnik (speziell in der
Frequenzspreiztechnik) der Detektion eines sehr breitbandigen Signals geringer Leistung,
dessen Struktur dem Empfänger bekannt ist. Dort vergleicht der PN-DLL die Phasenlage
ϕDLL der im PN-DLL erzeugten PN-Folge mit der Phasenlage ϕE der empfangenen und
weitestgehend frequenzstarren PN-Folge und führt die Phase ϕDLL so lange nach, bis der
Phasenfehler εϕ =ϕE-ϕDLL Null wird, d. h. im eingeschwungenen Zustand enthält der
Empfänger keinerlei Informationen über die Phasendifferenz zwischen dem gesendeten und
empfangenen Signal. Nach der Phasennachführung sind die Frequenzen beider Signale
identisch. Im Gegensatz dazu liegen bei dem Entfernungsmeßverfahren beide Signale (Sende-
und Empfangssignal) vor. Der Regelkreis führt hierbei die Schiebetaktfrequenz so nach, bis
der Laufzeitfehler ε=τd-τ den Wert Null erreicht. Es existiert eine Abhängigkeit zwischen
Entfernung d und Schiebetaktfrequenz fB.
Das in dieser Arbeit vorgestellte Verfahren unterscheidet sich von den bekannten
Verfahren darin, daß die Einstellung der Phasenverschiebung zwischen Referenz- und
Empfangssignal über die Variation der Taktfrequenz eines PN-Generators erfolgt. Die
bekannten Verfahren arbeiten überwiegend mit einer festen Systemfrequenz wie auch
nach dem Mehrfrequenzverfahren. Dieses Verfahren jedoch regelt die Laufzeitver
zögerung der Meßstrecke durch das Nachführen der VCO-Frequenz nach Fig. 2.
Dadurch ergeben sich für die vom Schieberegister erzeugte PN-Folge verschiedene
Chipzeiten Tc. Die Chipzeit entspricht der Dauer eines ausgesendeten Laserimpulses.
Synchron zu der gesendeten Impulsfolge gelangt das Referenzsignal über ein L-stufiges
Verzögerungsglied, welches technisch direkt im PN-Schieberegister implementiert ist,
zur Korrelatoreinheit. Eine Verzögerung des Referenzsignals um eine Chip-Periode dient
zur Erzeugung der benötigten ungeraden Regelkennlinie. Liegt die Summe aller Chip
zeiten der letzten L-Pulse in der Größenordnung der Signallaufzeit des Meßsignals, so ist
die richtige Frequenz für die aktuelle Entfernung gefunden.
Das reflektierte, gestörte Signal gelangt über einen Photoempfänger zur Korrelatorein
heit und wird dort mit der Referenzfolge und der um Tc verzögerten Referenzfolge
gefiltert. Im eingeschwungenen Zustand besteht maximale Ähnlichkeit zwischen
Empfangs- und Referenzfolge.
Der Lasersender wandelt das vom PN-Generator erzeugte Signal in ein intensitäts
moduliertes optisches Signal. Die Anforderungen an den Lasersender liegen hauptsächlich
in der hohen analogen Modulationsbandbreite sowie in einer automatischen Vorstrom
nachführung in Abhängigkeit der abgestrahlten und empfangenen optischen Leistung.
Um ein optimales Einschwingverhalten bei impulsförmiger Stromansteuerung zu
erhalten, muß erst eine genügend hohe Ladungsträgerkonzentration vorhanden sein,
damit der Prozeß der induzierten Emission anlaufen kann. Zur Gewährleistung einer
ausreichenden Photonendichte im Halbleiter wird daher die Laserdiode mit einem
Vorstrom im Bereich des Schwellstromes betrieben. Die Modulation erfolgt durch
Addition des Modulationsstromes zum Schwellstrom. Um eine hohe Dynamik am
Sendeelement zu erreichen, ist die Pulsleistung möglichst hoch und die Ruheleistung
möglichst gering zu halten. Dazu wird der Vorstrom knapp unterhalb des Schwellstroms
betrieben. Die Emission wird hierbei noch überwiegend von spontanen Rekombinationen
erzeugt und hält sich damit im Bereich niedriger Intensität. Die Photonendichte ist
dabei ausreichend hoch und ermöglicht somit ein schnelles Anlaufen der stimulierten
Übergänge bei zusätzlicher Strominjektion. Die Treiberschaltung zur Modulation des
Laserdiodenstromes erzeugt Stromanstiegszeiten bis in den Nanosekundenbereich und ist
bezüglich der geforderten Bandbreite ausreichend schnell.
Das von der Laserdiode abgestrahlte Licht mit einer Wellenlänge von 780 nm wird in
eine 400-µm-Glasfaser eingekoppelt und der integrierten Sende- und Empfangsoptik
zugeführt. Die eingekoppelte optische Leistung beträgt 0,8-1,5 mW.
Ein Ziel der Entwicklung bestand darin, die optische Sendeleistung so gering wie möglich
zu halten, um auch Anwendungen, die eine hohe Augensicherheit erfordern, gerecht zu
werden. Die empfangene optische Leistung, die über eine Glasfaser von der Spiegeloptik
zum Photodetektor gelangt, beträgt je nach Reflektivität des Zielobjektes nur wenige
Nanowatt bei einer Sendeleistung von 1 mW. Zur Verstärkung der sehr geringen
Empfangsleistung werden aufgrund ihrer inneren Verstärkung nur Avalanche-Photo
dioden mit hohen Sperrspannungen eingesetzt. Der Stromverstärkungsfaktor innerhalb
der APD hängt stark von der Sperrspannung und der Temperatur der Diode ab.
Die APD-Vorspannungsregelung sorgt für einen konstanten Stromverstärkungsfaktor
im optimalen Bereich, der einen Kompromiß zwischen thermischem Rauschen, das bei
geringen Verstärkungen, und Schrotrauschen, das bei hohen Verstärkungen dominiert,
darstellt. Eine Möglichkeit der Arbeitspunktstabilisierung ist die Regelung der Gesamt
verstärkung des optischen Empfangselementes auf den erforderlichen Wert durch den
Einsatz einer Konstantstromquelle in Verbindung mit einer zwischen der Stromquelle
und dem Kathodenanschluß der APD nach Masse liegenden Kapazität. Für den Fall
einer kleiner werdenden Verstärkung sinkt die Vorspannung der Diode ab und die innere
Verstärkung sowie der Strom durch die Diode werden geringer. Der Überschußstrom von
der Konstantstromquelle bewirkt eine Erhöhung der Kondensatorspannung und somit
eine Erhöhung der Vorspannung auf den zuvor eingestellten Wert. Diese Methode sorgt
für eine ausreichende Verstärkungsregelung.
Bezüglich der benötigten Bandbreite bei gleichzeitiger hoher Verstärkung und Empfind
lichkeit wurde als Schaltungsstruktur das Transimpedanzschaltungsprinzip in
Verbindung mit einer Avalanche-Photodiode im Eingangskreis gewählt.
Der Verstärker besteht aus drei kostengünstigen MMIC-Stufen, wobei die Eingangsstufe
im Transimpedanzbetrieb arbeitet. Ein weiteres Schaltungskonzept besteht aus einer
diskret aufgebauten Transimpedanz-Eingangsstufe mit nachfolgendem Mikrowellenver
stärker.
Bei einer Spannungsverstärkung von 80 dB und einer Bandbreite von 130 MHz ist eine
Detektion von schwarzem Papier bei 4 m Entfernung durchaus möglich.
Zentrales Bauelement in dem Korrelatornetzwerk ist ein 500-MHz-4-Quadranten-
Breitbandmultiplizierer. Diskret aufgebaute Multiplizierer besitzen zwar gute Eigen
schaften bezüglich ihrer Bandbreite, jedoch läßt das Temperaturverhalten einige
Wünsche offen, so daß mittlerweile ausschließlich integrierte Schaltkreise eingesetzt
werden. Eingangssignale des Korrelationsnetzwerkes sind zum einen die beiden
Referenzfolgen, zum anderen die gestörte Empfangsfolge. Abweichend von dem
klassischen Delay-locked-loop-Konzept handelt es sich hier um einen PN-PLL, der
gegenüber dem DLL bezüglich der Rauschleistungsdichte und erforderlichen Schaltungs
aufwand günstigere Eigenschaften besitzt. Während der PLL die Phasenlage zweier
harmonischer Signale nachregelt, geschieht dies beim DLL bzw. PN-PLL mit zwei
Breitbandsignalen unter Berücksichtigung ihrer Kreuzkorrelationsfunktionen. In Fig. 3
ist die Ausgangsspannung des Korrelators bei einem ungestörtem Empfang sowie bei
einem Signal- zu Rauschabstand von -30 dB mit dazugehöriger Testschaltung
dargestellt.
Der PN-Generator mit einer Wortlänge von 511 Bit ist einfach zu realisieren und
besteht im wesentlichen aus 9 ECL-Schieberegistern mit den entsprechenden
Leitungstreibern zur Signalübertragung.
Beigefügt sind einige charakteristische Kennlinien des Meßsystems ohne Berücksichti
gung eines Sensorrechners. Zu beachten ist, daß die Diskriminatorkennlinien für den
offenen Regelkreis gelten. Die Fig. 4-9 zeigen für verschiedene Entfernungen und
Zielobjekte jeweils die Ausgangsspannung des Korrelators in Abhängigkeit der Frequenz.
Fig. 10 zeigt den nichtlinearen Zusammenhang zwischen Frequenz und Entfernung bei
geschlossenem Regelkreis. In Fig. 11 ist die VCO-Spannung des geschlossenen Regel
kreises in Abhängigkeit der Zeit t bei verschiedenen Entfernungsänderungen im
cm-Bereich um einen Meßabstand von 3 m dargestellt.
Die gemessenen Entfernungen auf verschiedene Zieloberflächen zeigen, das selbst bei
schwach reflektierenden Zielen eine Detektion der Diskriminatorkennlinie möglich ist.
Für den Fall der maximalen Korrelation zwischen Empfangs- und Sendesignal ist die
Ausgangsspannung des Korrelators null Volt. Bei schwach reflektierenden Objekten liegt
die Amplitudenspannung der Diskriminatorkennlinie im Millivoltbereich, so daß schon
kleine Offsetspannungen eine vertikale Verschiebung der Diskriminatorkennlinie hervor
rufen und somit einen Meßfehler verursachen. Zur Zeit wird die Möglichkeit untersucht,
die komplette offsetbehaftete Diskriminatorkennlinie mit einem Mikrocontroller zu
erfassen, um den Fangpunkt softwaremäßig zu ermitteln.
Die bisherigen Arbeiten befaßten sich vorwiegend mit dem Problem der Meßsignaler
fassung sowie den daraus resultierenden schaltungstechnischen Realisationen. Die
erzielten Ergebnisse zeigen, daß dieses Verfahren prinzipiell zur Entfernungsmessung
geeignet ist. Inwieweit dieses Verfahren den hohen industriellen Anforderungen genügen
wird, hängt u. a. von der elektromagnetischen Verträglichkeitsuntersuchung ab und kann
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verläßlich beurteilt werden.
Neben den fortlaufenden Optimierungen an den einzelnen Komponenten liegen die
derzeitigen Arbeitsschwerpunkte gemäß den Arbeitspaketen darin, die Langzeitdrift, die
Reproduzierbarkeit der Messungen sowie die damit verbundene Kalibrierung des
Meßsystems zu untersuchen. Maßnahmen zur Erhöhung der Meßgenauigkeit wie z. B. die
Entwicklung speziell für dieses Verfahren geeigneter Referenzmeßtechniken sind Inhalt
zukünftiger Arbeiten.
Im übrigen zeigen
Fig. 12 das Blockschaltbild des Gesamtsystems,
Fig. 13 den nichtlinearen Zusammenhang zwischen Taktfrequenz und Entfernung,
Fig. 14 ein Meßbeispiel,
Fig. 15 eine Darstellung des zugrundeliegenden Korrelationsmeßverfahrens,
Fig. 16 den Funktionsverlauf von gL(TB) (oben) und von gL(fB) (unten)
für τd = 60 ns, m = 5 und n = 10,
Fig. 17 die Korrelatorstruktur,
Fig. 18 eine der Fig. 15 entsprechende Darstellung des Funktionsverlaufs
von gL(TB) und von gL(fB) und
Fig. 19 den charakteristischen Verlauf zweier Empfangssignale mit den
entsprechenden Diskriminatorkennlinien.
Für Fig. 12 gilt:
n Anzahl der Registerstufen
m Anzahl der Verzögerungsstufen
fB Bittakt fB = 1/TB
τ Verzögerungszeit, Entfernungsschätzwert
D(ε) Diskriminatorfunktion
ε Entfernungsschätzfehler ε = τd-τ
τd Laufzeit der Meßstrecke.
n Anzahl der Registerstufen
m Anzahl der Verzögerungsstufen
fB Bittakt fB = 1/TB
τ Verzögerungszeit, Entfernungsschätzwert
D(ε) Diskriminatorfunktion
ε Entfernungsschätzfehler ε = τd-τ
τd Laufzeit der Meßstrecke.
Die Ermittlung des Entfernungsschätzwertes erfolgt am Beispiel einer in
Tp = nTB periodischen Rechteckfolge s(t) durch Variation der Taktfrequenz
fB = 1/TB, siehe Fig. 15, auf der Grundlage des folgenden Gleichungssystems:
Mit
und
sowie
TB = Tp/n, τ = m·TB
folgt:
Integration über eine Periode ergibt:
Mit fB = 1/TB entsteht ein linearer Zusammenhang zwischen dem Mittelweg von
z(t,TB) und der Taktfrequenz fB bzw. der Verschiebung τ = mTB.
Mit
folgt:
Die Diskriminatorkennlinie entsteht durch die Differenzbildung zweier ver
schobener Korrelationsfunktionen, siehe Fig. 17.
Für eine periodische Rechteckfolge als Eingangssignal ergeben sich die
folgenden Beziehungen:
Mit TB = 1/fB folgt:
Der Übergang von einem periodischen Rechtecksignal zu einer periodischen
Pseudo-Rauschfolge ist aufgrund der ähnlich verlaufenden Autokorrelations
funktion möglich (Impulskompression).
Claims (6)
1. Entfernungsmeßverfahren, wobei ein Meßsignal einerseits den Meßpfad und
andererseits einen Vergleichspfad durchläuft, das Meßpfadausgangssignal
und das Vergleichspfadausgangssignal einer Auswerteschaltung zugeführt
werden und durch die Auswerteschaltung die Entfernung, also die Länge des
Meßpfads ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßsignal mit
der Signalperiode Tp von einem in der Frequenz steuerbaren, aus n Schiebe
registern bestehenden digitalen Pseudo-Rausch-Signalgenerator (Pseudo-
Rausch-Signalgenerator = Pseudo-Noise = PN) erzeugt wird, daß als Ver
gleichspfad ein von der Taktfrequenz fB abhängiges digitales Verzögerungs
glied verwendet wird und daß das Meßpfadausgangssignal und das Vergleichs
pfadausgangssignal einem Korrelationsnetzwerk als Auswerteschaltung zuge
führt werden.
2. Entfernungsmeßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Meßsignal mittels einer Laserdiode über den Meßpfad gesendet wird.
3. Entfernungsmeßverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Meßsignal als Amplitudenmodulation dem Laserlicht aufmoduliert wird.
4. Entfernungsmeßverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Meßsignal in Form von Phasensprüngen dem Laserlicht aufmoduliert wird.
5. Entfernungsmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Meßsignal im als digitales Verzögerungsglied ausge
führten Vergleichspfad um den Kehrwert der Taktfrequenz fB verzögert wird.
6. Entfernungsmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Meßpfadausgangssignal und das Vergleichspfadausgangs
signal gemischt werden und das daraus entstandene Mischsignal tiefpaßge
filtert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4217423A DE4217423A1 (de) | 1992-05-26 | 1992-05-26 | Entfernungsmeßverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4217423A DE4217423A1 (de) | 1992-05-26 | 1992-05-26 | Entfernungsmeßverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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