DE4217183A1

DE4217183A1 - Dichtungselement für Bauwerke

Info

Publication number: DE4217183A1
Application number: DE19924217183
Authority: DE
Inventors: Rolf Pflieger
Original assignee: ROLF PFLIEGER FA
Current assignee: ROLF PFLIEGER FA
Priority date: 1992-05-23
Filing date: 1992-05-23
Publication date: 1993-11-25

Description

Die Erfindung betrifft ein Dichtungselement für Bauwerke, in Form eines flexiblen, in Wasser durch einen Bentonit zusatz quellbaren Stranges, der ursprünglich mit einer wasserabweisenden Ummantelung versehen ist.

Nach der DE-OS 40 01 263 ist bei einem einschlägigen Dichtungselement als wasserabweisende Ummantelung eine textile, mit einem wasserabweisenden, durch den basisch wirkenden Beton jedoch lösbaren Naturwachs imprägnierte Hülle vorgesehen. Dieses Dichtungselement wirkt vollkommen in der erwünschten Weise. In der Praxis hat sich jedoch in manchen Anwendungsfällen als nachteilig erwiesen, daß man bei einer textilen Ummantelung des Bentonitstranges in der Formgebung dieses Stranges, insbesondere einer Quer schnittsprofilierung, begrenzt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungs element der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es ein beliebiges Querschnittsprofil aufweisen kann.

Die gestellte Aufgabe wird mit dem Dichtungselement dadurch gelöst, daß die wasserabweisende Ummantelung aus einer Beschichtung aus einem Kunststoffmaterial besteht, das unlöslich in Wasser, aber löslich in einem alkalischen Medium ist.

Bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Dichtungselement entfällt also bei der wasserabweisenden Ummantelung ein gesonderter stützender und formgebender Träger, und die Formgebung und Formhaltung des Dichtungsstranges wird aus schließlich mit dem Kunststoffmaterial bewirkt, das unlös lich in Wasser, aber löslich in einem alkalischen Medium ist und das ohne einen Stützkörper selbst die Ummantelung bildet. Unter dem Einfluß eines alkalischen Mediums löst sich dann die gesamte Ummantelung auf, und es finden sich in dem aufgequellten Dichtungsstrang keine Stützmaterial teile.

Die Beschichtung kann aus einem thermoplastischen Polymer bestehen, das unter Verwendung organischer Säuren gefer tigt ist. Solche Polymere mit ausreichender Festigkeit und auch Flexibilität sind bekannt, beispielsweise durch die US-PS 48 70 148. So können solche Polymere unter Verwen dung von mindestens einer Acrylsäure und Methacrylsäure und einem aus einer Vinylestergruppe ausgewählten Termonomer gebildet sein.

Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Dichtungselements wird ein Kern aus dem einen Bentonitzusatz aufweisenden flexiblen Strangmaterial als Extrusions-Erzeugnis herge stellt, der anschließend eine Sprühanlage durchläuft, in der die Ummantelung aus den in einem alkalischen Medium löslichen Polymer auf den Kern aufgesprüht wird. Anstelle der Sprühanlage kann auch ein Bad aus dem Polymer vorge sehen sein, das das extrudierte Kernmaterial zum Anbringen der Ummantelung durchläuft. Außerdem ist eine Herstellung des Dichtungsstranges als Zweikomponenten-Extrusions- Erzeugnis in einem Arbeitsgang möglich, wobei die eine Komponente das in einem alkalischen Medium lösliche Polymer ist, das den mit einem gewünschten Profil herge stellten und flexiblen Hüllmantel bildet, während die andere Komponente das einen Bentonitzusatz aufweisende Material ist, das den ebenfalls flexiblen Kern des Dich tungsstranges bildet.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele eines erfindungs gemäß ausgebildeten Dichtungselementes sowie Verfahren zu seiner Herstellung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

Im einzelnen zeigen:

Fig. 1 verschiedene Beispiele von Querschnitts profilen eines Dichtungselementes;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines ersten Herstellungsverfahrens für ein Dichtungs element;

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines zweiten Herstellungsverfahrens für ein Dichtungs element.

In den Fig. 1a-1c sind ein rundes, ein trapezförmiges und ein winkelförmiges Querschnittsprofil eines Dichtungs elementes 10 dargestellt. Jedes dieser Dichtungselemente 10 wird von einem Strang 11, der durch einen Bentonit zusatz in Wasser quellbar ist und von einer Ummantelung 12 aus einem Kunststoffmaterial, das unlöslich in Wasser, aber löslich in einem alkalischen Medium ist, gebildet. Die Ummantelung 12 aus Kunststoffmaterial gewährleistet die Formhaltung des Dichtungselementes 10, so daß auf einen zusätzlichen Stützkörper verzichtet werden kann. Die in den Fig. 1a-1c dargestellten Querschnittsprofile sind lediglich beispielhaft. Es sind hier auch beliebige andere Querschnittsformen entsprechend den Anforderungen des ab zudichtenden Bauwerks denkbar.

In dem in Fig. 2 dargestellten Herstellungsverfahren für ein Dichtungselement 10 wird in einem Behälter 20 das bentonithaltige Material für den Strang 11 mittels einer Rühreinrichtung 21 vorgemischt und auf ein unterhalb des Behälters 20 angeordnetes Förderband 22 ausgegeben. Von diesem Förderband wird das Strangmaterial 23 einer beheiz baren Extrudierdüse 24 zugeführt und durch diese hindurch gepreßt. Der Querschnnitt der nicht dargestellten Düsen öffnung bestimmt dabei das Querschnittsprofil des hinter der Düse 24 entstehenden Stranges 11. Die Düse 24 ist hierbei zweckmäßigerweise lösbar an der Extrudiervorrich tung 25 angeordnet, so daß durch einfaches Austauschen der Düse 24 gegen eine Düse mit einer anderen Öffnung unter schiedliche Querschnittsprofile des Stranges 11 herstell bar sind. Nach der Düse 24 durchläuft der Strang eine Sprühanlage 26, die aus zwei hintereinander angeordneten Gruppen von Sprühdüsen 27, 28 und 29, 30 gebildet wird. Zusätzlich zu den dargestellten Düsen 27-30 sind jeweils weitere Düsen senkrecht zur Zeichenebene vorgesehen, die in Fig. 2 jedoch nicht dargestellt sind. Die Sprühdüsen 27 und 28 dienen dem Auftragen einer ersten Lage von verflüs sigtem Kunststoffmaterial, das unlöslich in Wasser, aber löslich in einem alkalischen Medium ist. Auf dem Weg des Stranges 11 von den Düsen 27 und 28 zur Düsenanordnung 29 und 30 trocknet die erste Lage von Kunststoffmaterial leicht an, bevor eine zweite Kunststofflage von den Düsen 29 und 30 aufgebracht wird, um die gewünschte Stärke der Ummantelung des Stranges 11 zu erzielen.

Das in Fig. 3 dargestellte Herstellungsverfahren unter scheidet sich von dem aus Fig. 2 dadurch, daß der extru dierte Strang 11 anstelle der Sprühanlage 26 ein Tauchbad 31 mit dem in einem alkalischen Medium löslichen Kunst stoffmaterial durchläuft, um die Ummantelung 12 des Dich tungselements 10 herzustellen. Zur Herstellung eines Dich tungselements mit einem rechteckförmigen Querschnitts profil kann auch eine breite Walze aus Kernmaterial her gestellt werden, die anschließend in schmalen Scheiben geschnitten wird, wodurch sich Wickel von bentonithaltigen Strängen ergeben, die anschließend abgerollt und einer Sprühanlage oder einem Tauchbad zugeführt werden können, um die Ummantelung aus Kunststoffmaterial aufzubringen.

Claims

1. Dichtungselement für Bauwerke, in Form eines flexiblen, in Wasser durch einen Bentonitzusatz quellbaren Stran ges (11), der ursprünglich mit einer wasserabweisenden Ummantelung (12) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserabweisende Ummantelung (12) aus einer Beschichtung aus einem Kunststoffmaterial besteht, das unlöslich in Wasser, aber lösbar in einem alkalischen Medium ist.

2. Dichtungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Beschichtung (12) aus einem thermoplasti schen Polymer besteht, das unter Verwendung organischer Säuren gefertigt ist.

3. Dichtungselement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, daß das Polymer unter Verwendung von min destens einer Acrylsäure und Methacrylsäure und einem aus einer Vinylestergruppe ausgewählten Termonomer gebildet ist.

4. Verfahren zur Herstellung eines Dichtungselements nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kern (11) aus dem einen Bentonitzusatz auf weisenden flexiblen Strangmaterial als Extrusions- Erzeugnis hergestellt wird, der anschließend eine Sprühanlage (26) durchläuft, in der die Ummantelung (12) aus dem in einem alkalischen Medium löslichen Polymer auf den Kern (11) aufgesprüht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das extrudierte Kernmaterial (11) ein Bad (31) aus dem in einem alkalischen Medium löslichen Polymer zum Auf bringen der Ummantelung (12) durchläuft.

6. Verfahren zur Herstellung eines Dichtungselements nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement (10) als ein Zweikomponenten- Extrusions-Erzeugnis mit einem profilierten flexiblen Hüllmantel (12) aus den in einem alkalischen Medium löslichen Polymer und einem Kern (11) aus dem einen Bentonitzusatz aufweisenden flexiblen Strangmaterial gefertigt wird.