DE4217043A1 - Verbesserte gehoerschutzvorrichtung - Google Patents
Verbesserte gehoerschutzvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gehörschutzvorrichtung, bestehend
aus Teilen für die selektive Dämpfung der von außen kommenden Töne,
sowie aus Teilen für die maximale, nichtselektive Dämpfung dieser
Töne, wobei die Betriebsweise der selektiven Dämpfung oder der
maximalen Dämpfung mit Hilfe eines handbetriebenen Verschlusses
gewählt werden kann.
Eine solche Vorrichtung, mit der eine rasche Wahl zwischen
zwei Betriebsbedingungen für den Gehörschutz getroffen werden kann,
ist besonders vorteilhaft, wenn der Benutzer durch Lärmeinflüsse
von hoher Intensität belastet wird, die abwechselnd kontinuierlich
oder impulsförmig sind. Dies trifft zum Beispiel auf die Besatzungen
von Militärflugzeugen oder von im Übungseinsatz befindlichen
Gefechtsfahrzeugen zu, betrifft aber auch Infanteristen, die durch
den kontinuierlichen Lärm von manchmal hohen Pegeln (120 oder 140 dB
SPL) der Motoren sowie durch den gelegentlichen oder diskontinuierlicher
Lärm von hohen oder von sehr hohen Pegeln (bis zu 190 dB SPL)
belastet werden, wie dies zum Beispiel beim Waffenknall der Fall ist.
Dies trifft auch auf diejenigen Personen zu, die mit Arbeiten
in Steinbrüchen oder mit sprengstoffinduzierten Tunneldurchstichen
beauftragt sind. Der kontinuierliche Lärm der Schrämmaschinen und
anderer Förderungsmaschinen, sowie die bei Explosionen induzierten
impulsartigen Knallbelastungen können das Tragen einer
Gehörschutzvorrichtung des erfindungsgemäß verbesserten Typs
erforderlich machen.
In Abhängigkeit von den Belastungsbedingungen, wählt der
Benutzer einer Gehörschutzvorrichtung des oben genannten Typs durch
eine sehr einfache Bewegung und ohne die Schutzvorrichtung zu
wechseln, zwischen zwei Betriebsarten: die eine ist die selektive
Dämpfung, durch die eine Filterung der im Ohr ankommenden Töne
erfolgt, und zwar in Abhängigkeit von deren Intensität und Frequenz
sowie je nachdem, ob es sich um impulsförmige oder kontinuierliche
Lärmbelastungen handelt; die andere Betriebsweise ist die maximale
Dämpfung, durch die sämtliche Tone gedämpft werden.
Bei der selektiven Dämpfungsweise ist die Dämpfung der
Töne innerhalb eines definierten Frequenzbereiches schwach. Die
Dämpfung nimmt bei Tönen zu, deren Frequenz über dem definierten
Frequenzbereich liegt. Wenn es sich um impulsartige Töne handelt,
setzt die Dämpfung sofort ein, wenn die Töne eine ausreichende
Intensität erreicht haben. Eine praktische Anwendung einer
Gehörschutzvorrichtung mit der Betriebsweise der selektiven
Dämpfung ist die Übermittlung des gesprochenen Wortes und die damit
zusammenhängende Sprachverständlichkeit in einer Umgebung, die durch
impulsartige Knallvorgänge, wie zum Beispiel der Waffenknall,
gestört ist. In diesem Falle ist der für eine schwache Dämpfung
vorgegebene Frequenzbereich derjenige, der für die verständliche
Sprechverbindung charakteristisch ist (obere Grenze: 1000 bis 3000 Hz).
Im Gegensatz zu der selektiven Dämpfung, die als Filter
wirkt und um so wirksamer ist, je stärker der impulsförmige Lärm
ist, blockiert die maximale Dämpfung sämtliche Töne im gesamten
Frequenzbereich, und zwar unabhängig von deren Art und Pegel.
Eine Gehörschutzvorrichtung mit diesen beiden Dämpfungsarten
ist in der Schrift FR-A-20 14 846 als angepaßte Gehörschutzmuschel
beschrieben, die das Ohr des Benutzers bedeckt. Diese Muschel
besteht aus einem akustischen Filter mit selektiver Dämpfungswirkung
und einer akustischen Verschlußklappe, die dazu bestimmt ist, das
Ohr von dem Außenlärm zu isolieren. Bei der Betriebsweise der
selektiven Dämpfung wird das Luftvolumen, das zwischen dem Ohr des
Benutzers und der Muschel vorhanden ist, als kapazitives Element
verwendet. Ein weiteres Element wird als akustische Impedanz
verwendet. Aufgrund ihrer Betriebsweise ist diese Gehörschutzvorrichtung
räumlich relativ aufwendig und mit dem Tragen eines Schutzhelmes
nicht vereinbar, außer sie ist schon vorher in diesen Helm integriert
worden. Infolge des Vorhandenseins von Zentrierungsstücken sowie
aufgrund der Positionierung der Filter, treten außerdem
Schwierigkeiten bei der Dichtigkeit und Funktionsweise der
Gehörschutzmuschel auf.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gehörschutzvorrichtung,
die zuverlässig arbeitet, mit keinen Risiken im Hinblick auf einen
störungsfreien Betrieb der Teile behaftet ist, räumlich nicht
aufwendig ist und somit das zusätzliche Tragen eines Schutzhelmes
oder einer Schutzmaske ermöglicht, und schließlich kostengünstig
für die Herstellung ist.
Erfindungsgemäß ist die Gehörschutzvorrichtung des Typs,
wie er in der Einleitung beschrieben ist, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einem flexiblen, gestreckten Körper besteht, der einen
dichten, peripheren Kontakt mit den Wänden des Gehörganges herstellt,
wobei innerhalb des flexiblen Körpers ein Kanal in Richtung der
Längsachse angeordnet ist, in dem sich die Teile für die selektive
Dämpfung befinden. Weiterhin ist die Gehörschutzvorrichtung dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschluß fest mit dem flexiblen Körper
verbunden ist.
Da sie in den Gehörgang des Benutzers eingeführt wird, ist
diese Gehörschutzvorrichtung äußerst raumsparend und läßt deshalb
ohne Schwierigkeiten das zusätzliche Tragen einer Maske oder eines
Helmes zu, und zwar vorzugsweise bei der Betriebsart der maximalen
Dämpfung. Sie verbindet die Vorteile einer Gehörschutzvorrichtung
vom Typ "Ohrstöpsel" mit denjenigen ein er verbesserten
Gehörschutzvorrichtung, bei der die Töne in Abhängigkeit von einem
definierten Frequenzbereich und in Abhängigkeit von ihrer Intensität
gefiltert werden.
Der flexible Körper ist vorteilhafterweise kegelstumpfförmig
und weist auf seiner Außenfläche flexible Flansche auf, deren
Durchmesser von dem im Inneren des Ohrs befindlichen Körperende
bis zu dem in der äußeren Ohrhälfte befindlichen Körperende zunimmt.
Die Dichtigkeit zwischen dem flexiblen Körper und den
Wänden des Gehörganges ist somit gewährleistet, wobei sich der
Körper den Wänden sehr gut anpaßt und in einer einzigen Größe
hergestellt werden kann, die für die meisten Gehörgänge geeignet
ist.
Die Teile für die selektive Dämpfung sind vorzugsweise
passive Teile, die in dem Verbindungskanal eine akustische,
nichtlineare Übertragung gewährleisten.
Eine derartige Übertragung wird vorteilhafterweise dann
erreicht, wenn der Kanal auf der Seite seines im Inneren des Ohrs
befindlichen Endes mit einer quer verlaufenden Trennwand versehen
ist, die einen dichten, peripheren Kontakt mit den Wänden des Kanals
bewirkt, wobei diese Trennwand mindestens eine Öffnung für die
Gewährleistung der Kontinuität des Kanals aufweist, der die beiden
Enden des flexiblen Körpers miteinander verbindet, und wobei die
Öffnungen geeicht sind, um einen definierten Frequenzbereich
hindurchzulassen.
Die Töne mit schwachen Pegeln, die diesem Frequenzbereich
entsprechen, haben deshalb eine laminare, durch die geeichten
Öffnungen hindurchfließende Strömung. Sie sind nur sehr schwach
gedämpft, wenn sie vor dem Trommelfell des Benutzers ankommen. Töne
von hohen oder von sehr hohen Pegeln haben dagegen eine turbulente
Strömung und sind deshalb gedämpft. Die impulsartigen Töne werden
stark gedämpft, sobald ihre Intensität ausreichend ist, um das
Durchlaufen der Töne durch die geeichten Öffnungen der Trennwand
zu verhindern.
Die Wirkung der akustischen, nichtlinearen Übertragung, die
durch die quer verlaufende Trennwand mit geeichten Öffnungen
induziert wird, kann vorteilhafterweise verstärkt werden, wenn der
Kanal, der die beiden Enden des flexiblen Körpers miteinander
verbindet, aus mehreren Kanalabschnitten besteht, die koaxial zu dem
flexiblen Körper verlaufen.
Bei einer besonders einfachen und wirtschaftlichen
Ausgestaltung der Erfindung ist der Verschluß ein Stöpsel, der
aufgrund seiner Konzipierung mit einer guten Dichtigkeit in das in
der äußeren Ohrhälfte befindliche Ende des flexiblen Körpers
eingeführt werden kann.
Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung sind in
der nachstehenden Beschreibung näher erläutert.
Die als Anlagen beigefügten Zeichnungen sind als nicht
begrenzende Beispiele zu betrachten.
Die Fig. 1 ist die Teilansicht des Längsschnittes einer
erfindungsgemäßen Gehörschutzvorrichtung, die in der Betriebsweise
einer maximalen Dämpfung in dem Gehörgang eines Benutzers angeordnet
ist.
Die Fig. 2 ist die Teilansicht eines Längsschnittes im
vergrößerten Maßstab der in der Fig. 1 gezeigten Gehörschutzvorrichtung.
Die Fig. 3 ist die Teilansicht eines der Fig. 2
entsprechenden Längsschnittes, wobei aber die Gehörschutzvorrichtung
in der selektiven Arbeitsweise dargestellt ist.
Die Fig. 4 ist die Teilansicht des Längsschnittes einer
Gehörschutzvorrichtung entsprechend einer erfindungsgemäßen
Ausführungsart in der Betriebsweise der selektiven Dämpfung.
Bei den Ausführungsarten entsprechend den Fig. 1 bis 3
besteht die Gehörschutzvorrichtung aus einem gestreckten Körper 1,
der eine Länge von ungefähr 1,5 cm aufweist, eine kegelstumpfartige
Form hat und aus einem flexiblen Material gefertigt ist, wie zum
Beispiel Silikongummi, Polyester oder Polyäthylen. Innerhalb des
Körpers ist in Richtung der Längsachse ein Kanal 2 angeordnet, der
mit einem Stöpsel 3 mit guter Dichtigkeit verschlossen werden kann.
Der Stöpsel 3, der mit Hilfe einer flexiblen Schnur 4 mit dem
breitesten Ende des Körpers 1 in Verbindung steht, ist aus Kunststoff
gefertigt, dessen Steifigkeit zumindest derjenigen des Körpers 1
entspricht. Neben den für die Herstellung des Körpers vorgenannten
Materialien, kann der Stöpsel 3 auch aus Acrylglas oder aus
Epoxid-Kunstharz gefertigt werden.
Die Fig. 1 zeigt den Körper 1, der in dem Gehörgang 5 eines
Benutzers angeordnet ist, wobei sich das Ende mit der geringsten
Breite oder Ende im Inneren des Ohrs in der Nähe des Trommelfells
befindet, während das Ende mit der größten Breite oder Ende in der
äußeren Ohrhälfte von der Ohrmuschel aus nach außen führt. Der
Stöpsel 3 ist in den Kanal 2 eingeführt und unterbricht somit die
Verbindung zwischen den in der äußeren Ohrhälfte und im Inneren
des Ohrs befindlichen Enden des flexiblen Körpers 1, so daß sich
die Schutzvorrichtung in der Betriebsweise einer maximalen Dämpfung
der von außen kommenden Töne befindet. Die Schnur 4 des Stöpsels 3
kann als Anschlag für das Einführen der Schutzvorrichtung in den
Gehörgang 5 dienen, aber auch als Abgriffstelle für das Herausziehen
der Schutzvorrichtung verwendet werden.
Ringförmige, flexible Flansche 6, gefertigt aus dem gleichen
Material wie der flexible Körper 1 und fest mit dessen Außenfläche
verbunden, gewährleisten die Dichtigkeit zwischen dem Körper 1 und
den Wänden des Gehörganges 5. Diese Flansche haben Durchmesser,
die vom Inneren des Ohrs zur äußeren Ohrhälfte an Größe zunehmen.
Zusammen mit der kegelstumpfartigen Form des Körpers 1 kann dadurch
die Schutzvorrichtung in Abhängigkeit von der Form des Gehörganges
mehr oder weniger tief in diesen eingeführt werden, wobei der Flansch,
der sich am weitesten vorne innerhalb des Gehörganges 5 befindet,
die periphere Dichtigkeit gewährleistet, indem er sich auf die Wände
dieses Ganges stützt.
Nachstehend werden jetzt die Teile für die selektive
Dämpfung beschrieben, die für die erfindungsgemäße Gehörschutzvorrichtung
charakteristisch sind. Unabhängig von der betreffenden Ausführungsart,
ob es sich um die Ausführungsart der Fig. 1 bis 3, oder um die
Variante der Fig. 4 handelt, befinden sich die Teile für die
selektive Dämpfung immer in dem Kanal, der die in der äußeren
Ohrhälfte und im Inneren des Ohrs befindlichen Enden des flexiblen
Körpers 1 miteinander verbindet.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 besteht der Kanal 2
aus zwei Hauptabschnitten 7 und 8, die sich hauptsächlich durch ihre
unterschiedlichen Querschnitte voneinander unterscheiden. Die beiden
Abschnitte 7 und 8 haben jeweils einen konstanten, zylindrischen
Querschnitt, aber das im Inneren des Ohrs befindliche Ende des
Abschnittes 7 wird sprungartig durch einen ringförmigen Ansatz 9
verjüngt, dessen Innendurchmesser den Querschnitt des
Kanalabschnittes 8 bestimmt. In der Wand 8a des Kanals 2, auf der
Seite des im Inneren des Ohrs befindlichen Endes des flexiblen
Körpers 1, ist eine ringförmige Auskehlung 10 vorhanden, in der
ein in Querrichtung verlaufendes Plättchen 11 angeordnet ist, das
einen dichten, peripheren Kontakt mit der Wand 8a des Kanals 2
herstellt. Das Plättchen 11 besteht aus einem Material, das steifer
ist als dasjenige des Körpers 1, denn es ist wichtig, daß sich das
Plättchen bei seinem Einführen in das Ohr nicht verformt. Es kann
aus einem nicht oxydierenden Metall (zum Beispiel nichtrostender
Stahl, Chrommessing, vergoldetes Messing) oder aus einem steifen
Kunststoff (zum Beispiel Acrylglas oder Teflon) gefertigt sein.
Das Plättchen 11 hat einen Außendurchmesser von 2 bis 5 mm, der
von dem Anbringungsort in dem flexiblen Körper 1 und von der Größe
dieses Körpers abhängig ist.
Das Plättchen 11 weist ein geeichtes Mittelloch 12 auf, um
Frequenzen eines definierten Bereiches durchzulassen. Die Eichung
des Loches kann so erfolgen, daß nur Frequenzen durchgelassen
werden, die nicht über 3000 Hz liegen, wenn der Wunsch besteht, daß
die charakteristischen Frequenzen für die Sprechverbindung (obere
Grenze: von 1000 bis 3000 Hz) und die
damit zusammenhängende Sprachverständlichkeit ohne starke Dämpfung
das innere Ohr des Benutzers der Schutzvorrichtung erreichen sollen.
Die Eichung des Mittelloches für einen bestimmten Frequenzbereich
bewirkt bei dem Vorhandensein von impulsartigen Tönen von hohen
Pegeln (mehr als 120 oder 140 dB SPL) die Bildung von Turbulenzen,
die zu einer Störung der Übertragung führen und dadurch für den
Träger der Schutzvorrichtung eine starke Dämpfung bewirken. Die
impulsartigen Töne von hoher oder sogar von sehr hoher Intensität
(bis zu 190 dB SPL) werden besonders stark gedämpft, denn sie treffen
auf das Plättchen 11 und werden bei ihrem Durchlaufen durch die
geeichte Öffnung 12 stark gedämpft.
Die Versuche haben gezeigt, daß für eine verständliche
Sprechverbindung, zum Beispiel die Übermittlung von Befehlen an den
Benutzer der Schutzvorrichtung, und für die Fähigkeit dieses
Benutzers, die Schallquellen zu identifizieren und zu orten, das
Loch 12 einen Durchmesser von 0,1 bis 0,7 mm haben muß, wobei das
Plättchen eine axiale Dicke zwischen 0,1 und 5 mm aufweist. Der
Schwellenwert der Frequenzen, bei dessen Unterschreitung praktisch
keine Dämpfung mehr erfolgt, ist um so höher, je größer das geeichte
Loch 12 ist. Die Eichung des Loches 12, die axiale Dicke des
Plättchens 11, dessen Anbringungsort im Kanal 2 und der Querschnitt
der Kanalabschnitte 7 und 8 können so bestimmt werden, daß
vorzugsweise der eine oder der andere, als schädlich erachtete
Frequenzbereich, dem der Benutzer ausgesetzt werden kann, gedämpft
wird unter gleichzeitiger Optimierung der Verständlichkeit der
Sprechverbindung.
Wenn der Kanal 2 nicht mit dem Stöpsel 3 verschlossen ist,
stellt er zwischen dem Trommelfell des Benutzers und dem Außenlärm
die Verbindung her. Die Struktur des Kanals gewährleistet zwischen
den beiden Enden des flexiblen Körpers 1 eine akustische, nichtlineare
Übertragung, die sich durch eine selektive Dämpfung der Töne in
Abhängigkeit von deren Frequenz, deren Intensität und deren Art
(kontinuierliche oder impulsartige Töne) auswirkt. Im Falle von
praktischen Anwendungen, bei denen die Übermittlung des gesprochenen
Wortes bevorzugt wird, empfängt der Benutzer die Mitteilungen im
Sprechverkehr und ist gleichzeitig vor den impulsartigen Beschallungen
von hohen oder von sehr hohen Pegeln, wie zum Beispiel der
Waffenknall oder der Knall von Detonationen, geschützt.
Die Teile für die selektive Dämpfung dämpfen ebenfalls
kontinuierliche Lärmeinwirkungen, deren Frequenzen den festgelegten
Schwellenwert überschreiten, sowie kontinuierliche Lärmbelastungen
von hoher Intensität, indem sie die laminare Strömung dieser
Belastungen verhindern. Es bilden sich Turbulenzen, die zwar eine
Übertragung dieser Töne dämpfen, aber die dämpfende Wirkung ist nicht
ausreichend, um den Benutzer vor einer Gehörermüdung zu schützen,
sobald diese kontinuierlichen Lärmeinwirkungen von hoher Intensität
und von langer Dauer sind, wie dies bei Transportbewegungen der
Fall ist. In solchen Fällen führt der Benutzer mittels einer
einfachen Handbewegung den Stöpsel 3 in den Kanal 2 ein. Durch
dieses Verschließen (Fig. 1 und 2) wird bei der Gehörschutzvorrichtung
die Betriebsweise der maximalen Dämpfung ausgelöst: der gesamte
Gehörgang wird innerhalb des gesamten Frequenzbereiches mit einer
guten Dichtigkeit von dem Außenlärm isoliert.
Der ringförmige Ansatz 9, durch den der Querschnitt des
Kanals 2 am hinteren Ende des Abschnittes 7 verjüngt wird, dient
als Anschlag für das Einführen des Stöpsels 3. Sobald sich dieser
Stöpsel im Kanalabschnitt 7 an seinem Platz befindet, steht er soweit
vor, daß er herausgezogen werden kann, ohne daß hierbei die
Schutzvorrichtung abgenommen werden muß, falls der Benutzer wieder
auf die Betriebsweise der selektiven Dämpfung übergehen will.
Nachstehend wird jetzt unter Bezugnahme auf die Fig. 4 eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung beschrieben.
Der flexible Körper 1 weist in Richtung der Längsachse einen
Kanal 20 auf, der aus aufeinanderfolgenden zylindrischen Abschnitten
mit unterschiedlichen Querschnitten besteht. Diese Kanalabschnitte
gewährleisten eine akustische, nichtlineare Übertragung. Der
flexible Körper 1 ist in seinem mittleren Teil mit einer quer
verlaufenden Trennwand 21 versehen, die aus dem gleichen Material
und einstückig mit dem flexiblen Körper 1 ausgebildet ist und die
gleiche Achse YY′ wie der Körper 1 aufweist. Die Trennwand 21
enthält mehrere Öffnungen 23, von denen aber nur zwei aus dem
Schnittbild der Fig. 4 ersichtlich sind. Vorzugsweise enthält aber
die Trennwand 21 sechs oder acht Öffnungen, deren Achsen parallel
zu der Achse YY′ verlaufen. Die Öffnungen 23 befinden sich alle
auf dem gleichen ringförmigen Kranz, der den Bereich 24 der Trennwand 2
begrenzt. In dem Bereich 24 ist auf der Seite der Fläche 25, die
sich in Richtung des in der äußeren Ohrhälfte befindlichen Endes
des flexiblen Körpers erstreckt, zentriert ein Stift 26 angeordnet.
Der Stift 26 mit einem zylindrischen Querschnitt und der
Achsenrichtung YY′ ist aus dem gleichen Material und einstückig
mit dem flexiblen Körper 1 und der in Querrichtung verlaufenden
Trennwand 24 ausgebildet, reicht über das in der äußeren Ohrhälfte
befindliche Ende des flexiblen Körpers 1 hinaus und endet an einem
Anschlag 27. Auf diesem Stift 26 ist gleitend ein Stöpsel 35 in der
Achsenrichtung YY′ angeordnet, der aus einem der Kunststoffe
gefertigt ist, die auch für die Herstellung des Stöpsels 3 der oben
beschriebenen Ausführungsart verwendet worden sind.
Die Öffnungen 23 münden auf der vorderen Seite in einen
ringförmigen Raum 22, der sich zwischen der Innenwand 28 des flexiblen
Körpers 1, vor der,Trennwand 21 und dem Stift 26 befindet. Auf der
hinteren Seite münden die Öffnungen 23 in einen Kanalabschnitt 29,
der die gleiche Achsenrichtung YY′ aufweist wie der flexible
Körper 1. Das hintere Ende des Kanalabschnittes 29 wird sprungartig
durch einen ringförmigen Ansatz 30 verjüngt, der den Querschnitt
des Kanalabschnittes 31 am hinteren Ende des Kanals 20 bestimmt.
In der Wand des Kanalabschnittes 31 befindet sich eine ringförmige
Auskehlung 39, in der ein Plättchen 33 mit einem geeichten Mittelloch 34
angeordnet ist. Das Plättchen 33 mit einem dichten peripheren Kontakt
entspricht dem Plättchen 11 in der Ausgestaltung der Erfindung in
den Fig. 1 bis 3.
Die aufeinanderfolgenden Kanalabschnitte 22, 23, 29 und 31,
wobei in dem Abschnitt 31 die Trennwand 33 mit der geeichten Öffnung
eingefügt ist, gewährleisten, wie bei der Ausführungsart der
Fig. 1 bis 3, eine akustische, nichtlineare Übertragung, die sich
durch eine selektive Dämpfung der Töne in Abhängigkeit von dem
gewählten Frequenzbereich auswirkt, dessen Frequenzen in diesem
Falle laminar die geeichte Öffnung 34 durchlaufen. Das Durchlaufen
der Töne von hoher Intensität wird durch Turbulenzen beeinflußt,
die eine dämpfende Wirkung haben. Impulsartige Töne von hoher oder
von sehr hoher Intensität werden blockiert, so daß sie von dem
Benutzer der Gehörschutzvorrichtung nur äußerst stark gedämpft
empfangen werden.
Wie aus der Fig. 4 ersichtlich ist, münden die Kanäle 23
mit parallel er Achsenrichtung über einen ringförmigen
Verbreiterungsansatz 32 in den Kanalabschnitt 29 mit der
Achsenrichtung YY′, während diese Kanalabschnitte mit ihrem hinteren
Ende grundsätzlich in einen Kanalabschnitt mit kleinerem Querschnitt
einmünden. Durch die Erweiterung des Querschnittes am Ausgang der
Kanäle 23 kann vermieden werden, daß durch die Nähe des
Verjüngungsansatzes 30 sich ebenfalls Turbulenzen bei dem Durchlaufen
derjenigen Frequenzen bilden, die zu dem für eine Mindestdämpfung
gewählten Frequenzbereich gehören. Der Kanalabschnitt 22 mit der
Achsenrichtung YY′ mündet dagegen in einen koaxialen Kanalabschnitt 29
mit kleinerem Querschnitt, wobei die Verjüngung durch den
ringförmigen Ansatz 25 der in Querrichtung verlaufenden Trennwand 24
bis zu dem ringförmigen Kranz 23 mit seinen Öffnungen erreicht wird.
Der Stöpsel 35 gleitet frei auf einer Stiftlänge a zwischen
zwei Verbreiterungen 40 und 41 des Querschnittes des Stiftes 26,
wobei, über diese beiden Verbreiterungen hinausgehend, die
Gleitbewegung des Stöpsels 35 nach hinten und nach vorne mit Reibung
erfolgt. Die Erweiterung 40, die auf demjenigen Teil des Stiftes,
der sich innerhalb des flexiblen Körpers 1 befindet, eine Zone b
mit größerem Querschnitt begrenzt, gewährleistet somit die
periphere Dichtigkeit zwischen der Zone b des Stiftes 26 und der
Wand der Zentralöffnung 36 des Stöpsels 35, wenn dieser in dem
ringförmigen Raum 22 eingeführt ist. Die Verbreiterung 41 gewährleistet
bis zu dem Anschlag 27 die Blockierung des Stöpsels 30 auf dem
Stiftteil c, der eine von dem in der vorderen Ohrhälfte befindlichen
Ende des flexiblen Körpers 1 entfernte Lage einnimmt, so daß die
Übertragung der von außen kommenden Töne nicht gestört wird.
Der Stöpsel 35 hat auf seinem rückwärtigen Teil einen
zylindrischen Körper 37, dessen Durchmesser durchaus demjenigen
des Raumes 22 entspricht oder diesen Durchmesser so gut wie nicht
überschreitet, um ein dichtes Verschließen zu gewährleisten. Auf
dem vorderen Teil des Stöpsels 35 befindet sich ein zylindrisches
Plättchen 38, das auf den Körper 37 zentriert ist und einen
Durchmesser aufweist, der größer als derjenige des Körpers 37
ist. Das Plättchen 38 dient als Anschlag für das Einführen des
Stöpsels 35 und trägt dazu bei, die periphere Dichtigkeit zwischen
dem Stöpsel und der Innenwand 28 des flexiblen Körpers 1
sicherzustellen.
Zwischen dem Anschlag 27 und der dichten Verschlußlage,
die das Plättchen 38 im Anschlag gegen das in der vorderen
Ohrhälfte befindliche Ende des flexiblen Körpers 1 einnimmt, kann
der Stöpsel 35 auf dem Stift 26 nach Wunsch des Benutzers verschoben
werden, um den von außen kommenden Lärm mehr oder weniger stark
zu dämpfen. Die Ausführungsvariante gemäß der Fig. 4 bietet somit
die Möglichkeit einer zusätzlichen schrittweisen Dämpfung zwischen
den Betriebsarten der selektiven Dämpfung und der maximalen
Dämpfung.
Die erfindungsgemäße Gehörschutzvorrichtung gibt dem
Benutzer die Möglichkeit, in Abhängigkeit von den Belastungsbedingungen
schnell eine Betriebsweise für den Schutz des Gehörs zu wählen.
Die Vorrichtung ist besonders gut den operativen Bedingungen
angepaßt, wie sie in einem militärischen Umfeld auftreten. Die
erfindungsgemäße Gehörschutzvorrichtung weist die folgenden
Vorzüge auf: sie hat ein geringes Gewicht, ist kostengünstig, hat
eine große Materialfestigkeit und kann zusammen mit anderen
Ausrüstungen eingesetzt werden, wie zum Beispiel Helme,
Gehörschutzmuscheln, Masken, usw.
Die Erfindung ist natürlich nicht auf die beschriebenen
Ausführungsarten beschränkt, an denen zahlreiche Änderungen
vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
So kann zum Beispiel die Trennwand, anstelle einer einzigen,
geeichten Öffnung, mehrere Öffnungen in Form von Löchern oder Spalten
aufweisen, deren Querschnitt um so kleiner ist, als die Anzahl der
Öffnungen groß ist.
Der Verschluß für die Betriebsweise der maximalen Dämpfung
könnte zum Beispiel aus einer rotierenden Klappe oder aus einem
beliebigen anderen Komponenten bestehen, mit deren oder dessen Hilfe
die Verbindung zwischen den beiden Enden des flexiblen Körpers
unterbrochen werden kann.
Claims (15)
1. Gehörschutzvorrichtung, bestehend aus Teilen für die
selektive Dämpfung der von außen kommenden Töne, sowie aus Teilen
für die maximale, nichtselektive Dämpfung dieser Töne, wobei die
Betriebsweise für die selektive Dämpfung oder für die maximale
Dämpfung mit Hilfe eines handbetriebenen Verschlusses gewählt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem flexiblen, gestreckten
Körper (1) besteht, der dazu bestimmt ist, einen dichten, peripheren
Kontakt mit den Wänden des Gehörganges (5) herzustellen, wobei
innerhalb des flexiblen Körpers (1) in Richtung der Längsachse ein
Kanal (2, 20) angeordnet ist, in dem sich die Teile für die selektive
Dämpfung befinden, und daß der Verschluß (3, 35) fest mit dem
flexiblen Körper (1) verbunden ist.
2. Gehörschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der flexible Körper (1) kegelstumpfförmig ist
und auf seiner Außenfläche flexible Flansche (6) aufweist, deren
Durchmesser von dem im Innern des Ohrs befindlichen Körperende bis
zu dem in der äußeren Ohrhälfte befindlichen Körperende zunimmt.
3. Gehörschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teile für die selektive Dämpfung passive
Teile sind, die in dem Verbindungskanal (2, 20) eine akustische,
nichtlineare Übertragung gewährleisten.
4. Gehörschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (2) auf der Seite seines im
Inneren des Ohrs befindlichen Endes mit einer quer verlaufenden
Trennwand (11, 33) versehen ist, die einen dichten, peripheren
Kontakt mit den Wänden des Kanals (2, 20) herstellt, wobei diese
Trennwand (11, 33) mindestens eine Öffnung (12, 34) für die
Gewährleistung der Kontinuität des Kanals hat, der die beiden Enden
des flexiblen Körpers (1) miteinander verbindet, und wobei die
Öffnungen (12, 34) geeicht sind, um einen definierten Frequenzbereich
hindurchzulassen.
5. Gehörschutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Querrichtung verlaufende Trennwand (11, 13)
aus einem Material besteht, das steifer ist als dasjenige des
Körpers (1).
6. Gehörschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (11, 33) eine axiale
Dicke zwischen 0,1 und 5 mm aufweist und mit einem oder mit mehreren
Löchern (12, 34) mit einem Durchmesser zwischen 0,1 und 0,7 mm
versehen ist.
7. Gehörschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die in Querrichtung verlaufende
Trennwand (11, 33) einen Außendurchmesser von 2 bis 5 mm aufweist.
8. Gehörschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (2, 20) aus mehreren
Kanalabschnitten (7, 8; 22, 29, 31) besteht, die koaxial zu dem
flexiblen Körper (1) angeordnet sind, wobei der vordere Abschnitt
(7; 22, 29) über einen ringförmigen Ansatz (9; 25, 30) in einen
hinteren Abschnitt (8; 29, 31) übergeht, der einen kleineren
Querschnitt hat.
9. Gehörschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (20) in paralleler
Achsenrichtung verlaufende Kanalabschnitte (23) aufweist, deren
hintere Enden über einen ringförmigen Verbreiterungsansatz (32)
in einen Kanalabschnitt (29) münden, der koaxial zu dem flexiblen
Körper (1) verläuft.
10. Gehörschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß ein Stöpsel (3, 35)
ist, der so konzipiert wurde, daß er mit guter Dichtigkeit in das
vordere Ende des flexiblen Körpers (1) eingeführt werden kann.
11. Gehörschutzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stöpsel (3) mit dem vorderen Ende des
flexiblen Körpers (1) durch eine Schnur (4) hergestellt aus dem gleichen
Material, verbunden ist.
12. Gehörschutzvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kanal (2) aus Kanalabschnitten (7, 8)
besteht, von denen der erste Abschnitt (7), ausgehend von dem
vorderen Ende, über einen ringförmigen Ansatz (9) in einen koaxialen
Abschnitt (8) mit kleinerem Querschnitt einmündet, und daß der
besagte ringförmige Ansatz (9) einen Anschlag für das Einführen des
Stöpsels (3) bildet.
13. Gehörschutzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stöpsel (35) gleitend längs eines Stiftes (26)
montiert ist, der zentriert innerhalb des flexiblen Körpers (1)
angeordnet ist und auf der Vorderseite herausragt.
14. Gehörschutzvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stift (26) innerhalb des flexiblen Körpers (1)
einen ausreichend breiten Querschnitt (40) aufweist, und somit einen
dichten Kontakt zwischen dem Stift (26) und dem Stöpsel (35)
herstellt, wenn dieser den flexiblen Körper (1) verschließt.
15. Gehörschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (26) zwischen seinen beiden
Enden (24, 27) eine Zone (a) aufweist, entlang der der Stöpsel (35)
frei gleitet, wobei sich diese Zone (a) zwischen zwei Zonen (b, c)
befindet, entlang denen der Stöpsel (35) mit Reibung gleitet.
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