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Vorrichtung zum Abklopfen der Elektroden elektrischer Gasreiniger.
Zusatz zum Patent 344210. Gegenstand der Erfindung ist die weitere Ausgestaltung
der elektromagnetisch angetriebenen Vorrichtung zum Abklopfen der Elektroden, insbesondere
der Sammele:ektroden bei Einrichtungen zur elektrischen Abscheidung von Schwebekörpern
aus Gasen oder Dämpfen nach Patent 344210. In der Hauptpatentschrift ist bereits
angegeben, daß die Schlagvorrichtung mit einer selbsttätigen Schaltvorrichtung ausgerüstet
sein kann, die für eine Umsteuerung des Schlagwerkzeuges sorgt, wobei, als mittel-
oder unmittelbar wirkendes Schlagwerkzeug der verschiebbare Eisenkern eines oder
zweier Solenoide benutzt werden kann. Diese Selbststeuerung der Schlagvorrichtung
besteht aus einem bekannten Quecksilberkippschalter, der in Abhängigkeit von der
Bewegung des verschiebbaren Eisenkerns an dessen Hubende umgesteuert wird. Um nun
einen periodischen, also in Zeitzwischenräumen aussetzenden Betrieb der elektromagnetischen
Schlagvorrichtung zu erzielen, erhält der Quecksilberkippschalter gemäß der Erfindung
eine Drosselvorrichtung, die beim Kippen das überfließen des Quecksilbers von der
bisherigen in die neue Stromschlußlage verzögert. Die Umsteuerung des Kippschalters
kann von dem beweglichen Solenoidkern mechanisch oder elektromagnetisch ausgelöst
werden.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Einrichtung mit elektromagnetisch und Abb.2
eine Anlage mit mechanisch umsteuerbarem Quecksilberkippschalter.
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Bei dem Beispiel nach Abb. i sind i und 2 die beiden Solenoide, deren-
gemeinsamer verschiebbarer Eisenkern 3 im Sinne des Hauptpatentes als Schlagwerkzeug
für die abzuklopfenden Elektroden dient. Statt der in der Hauptpatentschrift beschriebenen
unmittelbaren Einwirkung des Solenoidkernes 3 auf die Elektroden, z. B. die Rohrelektroden
4, eines oder mehrerer elektrischer Gasreiniger ist bei der dargestellten Ausführungsform
angenommen, daß der Kern 3 mittelbar zur Wirkung kommt. Zu diesem Zweck überträgt
der Eisenkern 3 seine Bewegung mittels des Gestänges 5, 6, 7 auf besondere Klopfhebel
8, die sich zwischen den abzureinigenden Elektroden 4 befinden.
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Die Stromschlußvorrichtung für die beiden Elektromagnete 1, 2 besteht
aus dem bekannten, um die Achse 9 kippbaren zweiarmigen Quecksilberschalter i o,
dessen aus Isoliermaterial hergestellte Arme mit in das Innere hineinragenden Kontakten
i i, 12 versehen sind und au beiden Enden die Kontaktmesser 13, 14 tragen, die in-
der einen oder anderen Kippstellung mit dem Quecksilberinhalt 15 in leitende Verbindung
gelangen. Die Kontaktmesser 13, 14 passen auf oder in die festen Kontakte 16, 17,
die an dem einen Pol des Stromnetzes liegen. An die Kippschalterkontakte i i, i--
ist das eine Ende der Erregerwicklung der beiden Elektromagnete i, 2 angeschlossen.
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Der Teil 5 des Übertragungsgestänges des Eisenkernes 3 bildet das
Verbindungsstück für die Kontaktpaare 18, i9, die zu der an das Netz angeschlossenen
Erregerleitung von zwei Elektromagneten. 2o, 21 gehören. Der verschiebbare Eisenkern
2o', 21' dieser beiden Elektromagnete dient dazu, den Kippschalter i o aus der einen
in die andere Stromschlußlage umzulegen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Sobald das Quecksilber 15 des Kippschalters
den Kontakt i i berührt, erhält der Hubmagnet 2 Strom. Der Kern 3 wird infolgedessen
nach rechts verschoben und überträgt diese Bewegung auf die Klopfhämmer B. Am Hubende
dieser Bewegung des Kernes 3 werden die Kontakte i 9 durch das Verbindungsstück
5 geschlossen, so daß der Elektromagnet 2o erregt wird und sein Eisenkern 2o' nach
einwärts gezogen wird. Dabei stößt der Kern 2o' gegen die Kippröhre i o und entfernt
sie aus der auf der Zeichnung dargestellten Lage mit dem Ergebnis, daß sie nach
der andern Seite umgelegt wird, die Kontakte 13, 16 getrennt und nach dem Umkippen
der Röhre die Kontakte 14, 17 miteinander verbunden werden. Sobald in dieser neuen
Lage des Kippschalters das Quecksilber bis zu dem Kontakt 12 gestiegen ist, erhält
der Elektromagnet i Strom, so daß der Eisenkern 3 nach Links angezogen wird. Am
Hubende des Kernes 3 werden wieder die Kontakte 18 geschlossen,
die
den Umsteuermagnet 2 i in Gang setzen und durch dessen Eisenkern 21' das Zurückkippen
des Quecksilberschalters in die auf der Zeichnung dargestellte Lage veranlassen.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die beiden Elektromagnete i und 2 abwechselnd
erregt und ihr Eisenkern 3 nach beiden Seiten hin und her geschoben wird.
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Der Stromschluß erfolgt nach einer beliebig einzustellenden Zeit,
die durch das Ansteigen des Quecksilbers 15 in der Kippröhre io bedingt ist. Der
Hohlraum der Kippröhre i o ist erfindungsgemäß zwischen den beiden Armen mit einer
Scheidewand 22 versehen, die für das Leberfließen des Quecksilbers 15 aus der einen
in die andere Stromschlußlage nur eine kleine Durchflußöffnung 23 offen läßt, deren
Querschnitt mittels einer Stellvorrichtung 24 beliebig einreguliert werden kann.
Soll der Betrieb der elektromagnetischen. Klopfvorrichtung kurze Zeit aussetzen,
so kann man vor die ganze Anlage z. B. eine Schaltuhr schalten, die dafür sorgt,
daß der Netzstrom nur während der Betriebszeit des elektrischen Gasreinigers eingeschaltet
bleibt.
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Die Einrichtung nach Abb. 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach Abb. i nur dadurch, daß zum Kippen des Kippschalters eine mechanische Anschlagvorrichtung
vorgesehen ist. Der Gestängeteil 5 des Solenoidkernes 3 greift an dem bei 25 drehbar
gelagerten Hebel 26 an, an we'.chem die verstellbaren Auslöseanschläge 27 für die
Sperrhebel 28 sitzen. Diese Sperrhebel 28 stehen unter der Wirkung von Federn
29 und werden durch diese gegen die Anschläge 30 gezogen.
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Der Hebel 26 trägt ferner eine versteilbare Antriebsstange 31 für
die Spannhebel 32 der Federn 33, die den Kippschalter aus der einen in die andere
Stromschluß?age zu ziehen haben.
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Mit den Arretierungshebeln 28 wirken die in dem Gehäuse 34 untergebrachten
unter der Wirkung von Federn 35 stehenden Sperrnasen 36 an den beiden Armen des
Kippschalters i o zusammen.
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Auf der Zeichnung ist die Lage d, -r Teile kurz vor der Auslösung
dargestellt. Durch die Antriebsstange 31 ist mittels des Hebels 32 die rechte Kippfeder
33 gespannt, während die linke Feder 33 entlastet ist. Die Arretierungsvorrichtung
28, 36 des linken Armes des Kippschalters ist eingeschaltet. Sobald der Eisenkern
3 das linke Hubende erreicht hat, schlägt der Anschlag 27 den Arretierungshebel
28 entgegen der Wirkung der Feder 29 heraus und gibt so den Kipp-Schalter
frei. Die gespannte rechts befIndliche Feder 33 kann nunmehr den Kippschalter in
die andere Stromschlußlage umlegen, d. h. die Kontakte 14 und 17 miteinander verbinden.
Die Arretierung der Kippröhre in dieser neuen Stromschlußlage erfolgt selbsttätig
durch Einschnappen des rechten Arretierungshebels 28 über die Anschlagnase 36.
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Die Einrichtung kann in den Einzelheiten noch beliebig abgeändert
ausgeführt sein; beispielsweise ist es möglich, einen der beiden Elektromagnete
i und 2 durch eine Feder oder sonst eine aufspeicherbare Kraftquelle zu ersetzen.
-Ferner können an Stelle eines zweiarmigen- Kippschalters zwei einarmige Einzelschalter
vorgesehen sein.
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Selbstverständlich kann die Erfindung auch oder nur beim Abreinigen
der Ausströmerelektroden benutzt werden.