DE4212944A1 - Verfahren zur Herstellung einer Glasfläche - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer GlasflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Glasfläche hoher geometrischer Genauigkeit, die insbesondere
als Spiegelfläche bzw. als eine die Verspiegelung tragende
Fläche verwendbar ist und eine gute Stabilität gegen Ver
formung, Verwindung und ähnliche Deformierungen besitzt.
Zur Herstellung von Glasflächen, Linsenflächen etc. hoher
Genauigkeit ist es bekannt, die Flächen zu fräsen, danach
zu schleifen und dann entsprechend der geforderten Präzision
in einem oder mehreren Arbeitsgängen zu polieren.
Diese Fabrikationsgänge sind sehr arbeitsintensiv und zeit
aufwendig und demgemäß teuer.
Außerdem muß bei derartigen Bauelementen ein bestimmtes
Flächen/Dicken-Verhältnis gewahrt sein, damit die Flächen
ausreichend stabil sind, d. h. die Glaskörper müssen immer
verhältnismäßig dick sein, damit keine geometrische Ver
formung eintritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungs
verfahren zur Erzeugung derartiger Glasflächen anzugeben,
das ohne das teure Schleifen und Polieren auskommt, und mit
dem trotzdem eine Glasoberfläche hoher Genauigkeit erzielbar
ist.
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe durch ein Verfahren
gelöst, das die in Anspruch 1 angegebenen Verfahrensschritte
aufweist.
Diese Schritte bestehen im wesentlichen darin, daß zunächst
eine plane Glasscheibe gegen eine Fläche (Masterfläche) ge
drückt wird, die vorzugsweise an einem Glasblock, gegebe
nenfalls auch an einem Metallblock in komplementärer Form
vorgearbeitet ist, und daß danach die plane Glasscheibe mit
einer weiteren Glasscheibe zu einer Verbundscheibe
verkittet wird.
Das Verfahren eignet sich vorzugsweise zur Herstellung von
planen Glasflächen und von zylindrischen Glasflächen, die
konvex oder konkav gewölbt sind.
In seiner ersten Stufe (= Herandrücken der Planglasscheibe
an die vorgeformte Masterfläche) ist das Verfahren deshalb
möglich, weil Glas in der entsprechenden Dimensionierung hoch
gradig elastisch ist. Es ist daher zu fordern, daß die Glas
scheibe nicht derart dick ist, daß die Elastizität verloren
geht. Die Scheibe muß vielmehr ausreichend dünn sein, um
der äußeren Kraft soweit zu folgen, daß sie sich voll an
die Masterfläche anlegt.
Letztere soll gemäß der Erfindung vorzugsweise an einem
Glasblock angeformt sein. Es kann aber auch jedes andere
geeignete Material verwendet werden, z. B. ein Metallblock.
Die Elastizität der Glasscheibe kann für diesen Vorgang noch
dadurch erhöht werden, daß die Scheibe vorgewärmt wird.
Allerdings ist es dann erforderlich, daß auch der die Master
fläche tragende Block auf die gleiche Temperatur gebracht
wird, um Spannungen in der Glasscheibe zu vermeiden.
Weil im zweiten Verfahrensschritt die Glasscheibe auf ihrer
Rückseite mit einer zweiten Scheibe verkittet wird, bereitet
es gewisse Schwierigkeiten, die äußere Kraft auf die Rück
seite der Glasscheibe einwirken zu lassen, obwohl dies nicht
gänzlich unmöglich ist, z. B. durch einen Kraftangriff an
den Rändern der Scheibe.
Deswegen wird insbesondere vorgeschlagen, die Glasscheibe
durch ein Vakuum an ihrer Vorderseite an die Masterfläche
heranzusaugen. Dies kann durch Absaugen der Luft an den Rän
dern der Masterfläche geschehen, vornehmlich aber durch
Bohrungen und Schlitze, die von der Rückseite des die Master
fläche tragenden Blockes bis hin zur Masterfläche durchgebohrt
oder durchgefräst sind.
Die auf diese Weise mit ihrer Vorderseite hochgradig plan
oder zylindrisch konkav oder konvex geformte Glasscheibe
wird dann in dem zweiten Verfahrensschritt gemäß der Er
findung in der erlangten geometrischen Form stabilisiert, und
zwar dadurch, daß die Scheibe mit einer etwa gleich dicken
Scheibe zu einem Verbundglas verkittet wird.
Solche verkitteten Verbundglasscheiben sind bekanntermaßen
außerordentlich formtreu, so daß nach Aushärten des Kittes
und Abnahme des Verbundglases von der Masterfläche die Vor
derseite des nunmehrigen Verbundglases in ihrer hochgenauen
planen oder zylindrischen Gestalt erhalten bleibt.
Diese Vorderseite kann für exakte Reflexionszwecke verwendet
werden, wozu sie vorher noch mit einer Spiegelschicht be
dampft werden kann.
Nach dem gleichen Verfahren lassen sich auch planparallele
Glasplatten hoher Genauigkeit herstellen. Zu diesem Zwecke
werden einander zwei plane Masterflächen mit hoher Paralle
lität gegenübergestellt, und zwar in einem Abstand, der um
ein Geringes größer ist, als die Dicke zweier planer Glas
scheiben. Dann werden zwei Glasscheiben in den zwischen den
Masterflächen bestehenden Spalt eingeführt, und jede Scheibe
an eine der Masterflächen gedrückt. Der danach zwischen den
Glasscheiben noch existierende Spalt wird mit einem Kitt
ausgefüllt, der den gleichen Brechungsindex besitzt, wie
die Glasscheiben.
Falls es bei diesem Herstellungsverfahren erwünscht ist,
eine planparallele Platte zu gewinnen, deren Gesamtdicke
genau vorbestimmt ist, so läßt sich dies dadurch erreichen,
daß die Masterflächen genau in dem Abstand der gewünschten
Dicke positioniert werden, z. B. dadurch, daß zwischen die
Flächen Endmaße eingeschoben werden. Die Glasplatten müssen
dann, wie bereits beschrieben, nach außen gedrückt werden.
Falls es jedoch erwünscht ist, eine planparallele Platte
zu gewinnen, deren Dicke nicht kritisch ist, die aber eine
möglichst dünne Kittschicht aufweisen soll, so wird vorge
schlagen, mindestens einen der die Masterflächen tragenden
Blöcke beweglich anzuordnen und mit ihm die beiden Glas
scheiben mit der dazwischen befindlichen Kittschicht gegen
die andere Masterfläche zusammenzudrücken.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbei
spiel dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung
einer konvexen Zylinderfläche nach dem erfundenen
Verfahren,
Fig. 2 schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung einer
planparallelen Platte von genau vorgegebener Dicke,
Fig. 3 schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung
einer planparallelen Platte mit möglichst geringer
Kittschicht.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Glasblock bezeichnet, an dem eine
zylindrische Masterfläche 2 konkav angearbeitet ist.
Der Glasblock 1 ist mit mehreren Bohrungen 3 versehen,
die aber nur einen Durchmesser im Zehntelmillimeter-Bereich
besitzen. Auf der Rückseite des Blockes 1 sind die Bohrungen 3
räumlich verbunden, z. B. durch eine Abdeckkappe 4, an die
ein Rohr 5 angesetzt ist, das zum Absaugen der Luft dient.
Gegenüber der Masterfläche 2 ist eine Glasscheibe 6 einge
setzt, die im ersten Schritt des Verfahrens gegen die Ma
sterfläche 2 gesaugt wurde.
Eine zweite Glasscheibe 7 wurde hinter die Glasscheibe 6
gesetzt und zwischen beide Scheiben wurde ein Kitt 8 einge
fügt. Die zweite Glasscheibe 7 wurde dann durch einen
Stempel 9 mit konvex-zylindrischer Vorderwand gegen die
Glasscheibe 6 gedrückt.
Nach Aushärten des Kittes 8 kann die Vorrichtung geöffnet
und die auf diese Weise geschaffene Verbundscheibe entnommen
werden, wobei die Frontseite 6a der Glasscheibe 6 die genaue
zylindrische Form beibehält, die ihr durch das Ansaugen gegen
die Masterfläche 2 aufgeprägt wurde.
Die Fig. 2 u. 3 stellen schematisch die Herstellung von zwei
planparallelen Platten dar, wobei es sich bei der in Fig. 2
gezeigten Platte um eine solche handelt, bei der die Dicke
der Platte einem genau vorgegebenen Maß entsprechen soll,
während es bei der Platte nach Fig. 3 darauf ankommt, eine
Kittschicht von möglichst geringer Dicke zwischen den beiden
Glasscheiben zu haben.
In beiden Ausführungsbeispielen werden zwei Glasblöcke
10; 11 verwendet, die einander mit ihren Masterflächen 10a; 11a
parallel gegenüber stehen.
In Fig. 2 sind die Blöcke 10; 11 gegen zwei gleiche Distanz
stücke 12; 13 vom gleichen Maß "D" gedrückt, z. B. gegen zwei
Endmaße.
Die Glasscheiben 14; 15 wurden von der Seite her zwischen
die Masterfläche 10a; 11a eingeführt und gegen letztere ge
drückt, z. B. mittels zwischen sie eingeleiteter Druckluft.
Danach wurde der Spalt zwischen den Scheiben 14; 15 mit einem
Kitt 16 gleichen Brechungsindexes aufgefüllt. Nach dessen
Aushärtung erhält man eine planparallele Verbundglasscheibe
exakter Dicke und Parallelität.
In Fig. 3 sind wiederum die Blöcke 10; 11 vorhanden, zwischen
welche die Glasscheiben 14; 15 eingefügt sind. Jedoch ist
in diesem Beispiel nur der Block 10 stationär, während der
Block 11 in Richtung des Doppelpfeiles A verschiebbar ist.
Nach Einfügung der Kittschicht 16 kann daher der Block 11
gegen die Glasscheiben und den stationären Block 10 gedrückt
werden. Dabei wird die Schicht 16 auf ein Minimum zusammen
gedrückt.
Man erhält auf diese Weise eine planparallele Verbundglas
scheibe, deren Dicke, und die Dicke der zwischengefügten
Kittschicht, wesentlich von der Kraft abhängt, mit welcher
der Block 11 gegen den Block 10 geschoben wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Glasfläche hoher
Genauigkeit und Stabilität, dadurch gekennzeichnet,
daß eine plane Glasscheibe (6) durch äußere Krafteinwirkung
gegen einen Glasblock (1) oder einen metallischen Block
gedrückt wird, an dem in komplementärer Form die gewünschte
Fläche (2 = Masterfläche) vorgeformt ist, und
daß danach die plane Glasscheibe (6) auf ihrer Rückseite mit
einer Glasscheibe (7) etwa gleicher Dicke zu einem Verbund
glas verkittet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der planen Glasscheibe (6) und der Masterfläche (2)
ein Vakuum erzeugt wird, so daß die äußere Kraft vom Luftdruck
auf der Rückseite der Glasscheibe (6) geliefert wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasscheibe (6) und der die Master
fläche (2) tragende Block (1) gleichmäßig vortemperiert sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung zweier
Glasflächen hoher Genauigkeit, die einander in einer gemein
samen Verbundglasscheibe mit hoher Parallelität zugeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei plane Glasscheiben (14;
15) durch äußere Krafteinwirkung gegen je eine Masterfläche
(10a; 11a) gedrückt werden, die hochgenau plan vorgeformt
und in einem Abstand D parallel zueinander angeordnet sind,
der etwas größer als die Dicke der beiden Glasscheiben (14; 15)
ist, und daß danach die beiden Scheiben durch einen Kitt (16)
gleichen Brechungsindexes zu einem Verbundglas verkittet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden die Masterfläche tragenden Blöcke (10; 11)
stationär und der andere in einer Richtung (A) senkrecht zu
den Masterflächen verschiebbar ist, so daß nach Einbringung
des Kittes (16) die beiden Glasscheiben (14; 15) durch den
verschiebbaren Block (11) gegen den stationären Block (10)
drückbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924212944 DE4212944A1 (de) | 1992-04-18 | 1992-04-18 | Verfahren zur Herstellung einer Glasfläche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924212944 DE4212944A1 (de) | 1992-04-18 | 1992-04-18 | Verfahren zur Herstellung einer Glasfläche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4212944A1 true DE4212944A1 (de) | 1993-10-21 |
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ID=6457064
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924212944 Withdrawn DE4212944A1 (de) | 1992-04-18 | 1992-04-18 | Verfahren zur Herstellung einer Glasfläche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4212944A1 (de) |
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- 1992-04-18 DE DE19924212944 patent/DE4212944A1/de not_active Withdrawn
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