DE4033233A1 - Verfahren zur herstellung eines mikrostrukturkoerpers, insbesondere eines mikrostrukturierten abformwerkzeugs - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines mikrostrukturkoerpers, insbesondere eines mikrostrukturierten abformwerkzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mi
krostrukturkörpers, insbesondere eines mikrostrukturierten Ab
formwerkzeugs, mit gratfreien Mikrostrukturen, mittels Form
diamanten gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Aus der DE 37 09 278 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Feinstrukturkörpern bekannt, bei dem in die Oberfläche zer
spanbarer, vorzugsweise metallischer Folien Nuten hoher Form
genauigkeit mit Formdiamanten eingearbeitet werden. Dabei be
trägt die Formgenauigkeit bei Nutlängen von mehr als 1000 µm
hinsichtlich der Nutbreite ca. ± 1 µm bei kleinsten lateralen
Abmessungen von ca. 15 µm.
In der DE 38 42 610 C1 ist die Herstellung eines mikrostruktu
rierten Abformwerkzeugs beschrieben und dargestellt. Dabei
wird als zerspanbares Substrat eine Platte aus AlMg₃ verwen
det, in deren Oberfläche durch kreuzweises Bearbeiten mit
keilförmigen Mikro-Formdiamanten Nuten eingearbeitet werden.
Dadurch entstehen eng benachbarte, pyramidenstumpfförmige
Mikrostrukturen, die galvanisch oder mit einem Kunststoff ab
geformt werden können. Beim Einarbeiten der Nuten in der zwei
ten Bearbeitungsrichtung, die senkrecht zu den zuvor einge
arbeiteten Nuten verläuft, besteht die Gefahr einer un
erwünschten Gratbildung. Die Grate entstehen gewöhnlich ent
lang denjenigen Kanten der Mikropyramiden, entlang denen der
Formdiamant in die zuvor hergestellte Nut der ersten Bearbei
tungsrichtung einläuft. Diese Grate, die sich mit konventio
nellen Methoden, z. B. Ultraschallbehandlung oder Thermo
schocks, nicht oder nicht vollständig entfernen lassen, beein
trächtigen die Formgenauigkeit der Mikrostrukturen und stören
insbesondere das nachfolgende Abformen mit Kunststoff.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, das gattungsgemäße Verfahren so
zu verbessern, daß die Gratbildung an den Kanten der Mi
krostrukturen wirksam verhindert wird.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Maßnahmen des An
spruchs 1 gelöst. Die hierauf bezogenen Unteransprüche be
inhalten vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Lösung. Da der
Formdiamant nunmehr stets in volles Material einschneidet,
wird die Gratbildung vollständig unterdrückt; eine Nachbehand
lung ist nicht erforderlich. Vorteilhafterweise wird die
Paarung Substrat/Kunststoff so gewählt, daß beide Werkstoffe
eine vergleichbare Zerspanbarkeit aufweisen bei gutem gegen
seitigem Haftungsvermögen, z. B. Messing und ein Schnellkleber
wie Cyanacrylat. Cyanacrylat, aber auch "Zaponlack" lassen
sich mit gebräuchlichen Lösungsmitteln, z. B. mit Aceton, rück
standsfrei von der metallischen Mikrostruktur entfernen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen erläutert:
Die Fig. 1 bis 4 zeigen schematisch und in stark vergrößer
tem Maßstab die Herstellung gratfreier, pyramidenstumpfförmi
ger Mikrostrukturen.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen die Herstellung eng benachbarter,
paralleler Stege, die von einem niedrigeren Rand umschlossen
sind.
Fig. 1 zeigt ein metallisches Substrat 1, das über eine ge
schliffene Sintermetallplatte 2 und eine Vakuumspannvorrich
tung 3, an die eine Vakuumleitung 4 angeschlossen ist, auf ei
nem Bearbeitungstisch 5 aufgespannt ist. Der Bearbeitungstisch
5 kann in zwei zueinander senkrechten Richtungen X und Y ver
stellt und in S-Richtung gegenüber einer Frässpindel 6 ver
schwenkt werden. Die Frässpindel 6, die höhenverstellbar ist
(Pfeile Z), trägt an ihrem freien Ende einen oder mehrere
Formdiamanten 7 mit keilförmigem Profil.
Wie aus Fig. 1 weiter zu ersehen ist, werden in die Oberflä
che 1b des Substrats 1 zunächst in der ersten Bearbeitungs
richtung Y mit den Formdiamanten 7 eine Vielzahl paralleler
Nuten 1a eingearbeitet, die eine Tiefe von etwa 250 µm haben.
Der gegenseitige Abstand der Nuten (Raster) beträgt ca.
100 µm. Sodann wird die so genutete Substratoberfläche mit
einem fließfähigen, aushärtbaren Kunststoff 8 übergossen, der
in die Nuten 1a eindringt und fest an der Substratoberfläche
haftet (Fig. 2). Nach dem Aushärten des Kunststoffs 8 und
Verschwenken des Substrats um 90° werden in die kunststoff
bedeckte Substratoberfläche in der zweiten, zur ersten senk
recht verlaufenden Bearbeitungsrichtung X parallele Nuten 1c
mit den Formdiamanten 7 eingearbeitet (Fig. 3).
Dabei schneidet der Formdiamant 7 stets durch festes Material,
wodurch sich an den Kanten der metallischen Mikrostrukturen
keine unerwünschten Grate ausbilden. Sodann wird der restliche
Kunststoff 8a mit einem Lösungsmittel entfernt. Den fertigen
Mikrostrukturkörper 9 mit den pyramidenstumpfförmigen Mikro
strukturen 9a zeigt Fig. 4.
Fig. 5 zeigt ein Substrat 10, in dessen einander gegenüber
liegende Randbereiche zunächst in Y-Richtung je eine stufen
förmige Ausnehmung 10a und 10b eingearbeitet wurde. Nach dem
Überschichten des Substrats mit einem aushärtenden, fließ
fähigen Kunststoff 12 werden in den erhabenen Teil 10c des
Substrats 10 in X-Richtung parallel zueinander verlaufende,
rechteckförmige Nuten 10d und zwei Randausnehmungen 10e, 10f
eingearbeitet (Fig. 6). Sodann wird der restliche Kunststoff
mit einem Lösungsmittel entfernt. Den fertig strukturierten
Mikrostrukturkörper 11 mit parallel verlaufenden Stegen 11a
und einem umlaufenden Rand 11b zeigt Fig. 7. Auch in diesem
Fall schneiden die Formdiamanten beim Bearbeiten in der X-
Richtung stets in festes Material, so daß sich keine Grate an
den Stirnkanten der Stege 11a ausbilden.
Bezugszeichenliste
1 Substrat
1a Nuten in Y-Richtung im Substrat 1
1b Oberfläche des Substrats
1c Nuten in X-Richtung im Substrat 1
2 Sintermetallplatte
3 Vakuumspannvorrichtung
4 Vakuumleitung
5 Bearbeitungstisch
6 Frässpindel
7 Formdiamant
8 Kunststoff
8a restlicher Kunststoff
9 Mikrostrukturkörper
9a Mikrostrukturen des Mikrostrukturkörpers
10 Substrat
10a stufenförmige Randausnehmung
10b stufenförmige Randausnehmung
10c erhabener Teil des Substrats 10
10d rechteckförmige Nuten im Substrat 10
10e Randausnehmung
10f Randausnehmung
11 Mikrostrukturkörper
11a erhabene Stege des Mikrostrukturkörpers 11
11b umlaufender Rand des Mikrostrukturkörpers 11
12 Kunststoff
1a Nuten in Y-Richtung im Substrat 1
1b Oberfläche des Substrats
1c Nuten in X-Richtung im Substrat 1
2 Sintermetallplatte
3 Vakuumspannvorrichtung
4 Vakuumleitung
5 Bearbeitungstisch
6 Frässpindel
7 Formdiamant
8 Kunststoff
8a restlicher Kunststoff
9 Mikrostrukturkörper
9a Mikrostrukturen des Mikrostrukturkörpers
10 Substrat
10a stufenförmige Randausnehmung
10b stufenförmige Randausnehmung
10c erhabener Teil des Substrats 10
10d rechteckförmige Nuten im Substrat 10
10e Randausnehmung
10f Randausnehmung
11 Mikrostrukturkörper
11a erhabene Stege des Mikrostrukturkörpers 11
11b umlaufender Rand des Mikrostrukturkörpers 11
12 Kunststoff
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Mikrostrukturkörpers, ins
besondere eines mikrostrukturierten Abformwerkzeugs, mit
gratfreien Mikrostrukturen, bei dem in die Oberfläche eines
zerspanbaren Substrats, insbesondere eines metallischen
Substrats, mit Formdiamanten in zwei Bearbeitungsrichtungen
verlaufende, sich überkreuzende Nuten oder sich überkreu
zende Nuten und Ausnehmungen eingearbeitet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Strukturierung (Nuten 1a) in der ersten Bearbei tungsrichtung (Y) das Substrat (1) mit einem fließfähigen, aushärtbaren Kunststoff (8) überschichtet wird,
daß nach dem Aushärten des Kunststoffs (8) die Strukturierung (Nuten 1c) in der zweiten Bearbeitungsrichtung (X) erfolgt und
danach der restliche Kunststoff (8a) mit einem Lösungs mittel entfernt wird.
daß nach der Strukturierung (Nuten 1a) in der ersten Bearbei tungsrichtung (Y) das Substrat (1) mit einem fließfähigen, aushärtbaren Kunststoff (8) überschichtet wird,
daß nach dem Aushärten des Kunststoffs (8) die Strukturierung (Nuten 1c) in der zweiten Bearbeitungsrichtung (X) erfolgt und
danach der restliche Kunststoff (8a) mit einem Lösungs mittel entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kunststoff (8) ein Schnellkleber, z. B. Cyanacrylat, verwen
det wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kunststoff (8) ein Material verwendet wird, das nach dem
Aushärten eine vergleichbare Zerspanbarkeit aufweist wie
das Substrat (1).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033233 DE4033233A1 (de) | 1990-10-19 | 1990-10-19 | Verfahren zur herstellung eines mikrostrukturkoerpers, insbesondere eines mikrostrukturierten abformwerkzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033233 DE4033233A1 (de) | 1990-10-19 | 1990-10-19 | Verfahren zur herstellung eines mikrostrukturkoerpers, insbesondere eines mikrostrukturierten abformwerkzeugs |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033233A1 true DE4033233A1 (de) | 1992-04-23 |
DE4033233C2 DE4033233C2 (de) | 1993-06-03 |
Family
ID=6416629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904033233 Granted DE4033233A1 (de) | 1990-10-19 | 1990-10-19 | Verfahren zur herstellung eines mikrostrukturkoerpers, insbesondere eines mikrostrukturierten abformwerkzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033233A1 (de) |
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CN110814660A (zh) * | 2019-11-18 | 2020-02-21 | 江苏米孚自动化科技有限公司 | 一种机电一体化板材无刺边处理切割工艺 |
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- 1990-10-19 DE DE19904033233 patent/DE4033233A1/de active Granted
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CN110814660B (zh) * | 2019-11-18 | 2021-04-30 | 九江市振宏安装工程有限公司 | 一种机电一体化板材无刺边处理切割工艺 |
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DE4033233C2 (de) | 1993-06-03 |
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