DE4212611A1 - Einrichtung zum Beschichten laufender Bahnen aus Papier oder Karton - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Einrich­ tung ist bekannt aus der deutschen Offenlegungsschrift 41 00 771. Mittels einer Stützrolle relativ kleinen Durch­ messers wird mit einem diese umschlingenden Band in einem Spalt, der an einer die Bahn führenden Gegenwalze gebil­ det ist, Streichmasse auf dieselbe übertragen. Dabei ist es günstig, wenn die Stützrolle einen relativ kleinen Durchmesser haben kann, um so das Band mit relativ kleinem Krümmungsradius am bzw. durch den Auftragsspalt zu führen. Es sind natürlich gewisse Stützeinrichtungen für die Stützrolle nötig, um den Beschichtungsspalt relativ genau einstellen zu können. Er soll etwa eine Weite zwischen 0,1 und 1,5 mm aufweisen.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, geeignete Stützeinrich­ tungen für die Stützrolle vorzusehen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1 gelöst.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläu­ tert; dabei stellt im einzelnen dar (jeweils prinzip­ mäßig);

Fig. 1 und Fig. 2 - jeweils eine Ansicht von zwei Ausbildungsformen einer ersten prinzipiellen Ausge­ staltung der Erfindung,

Fig. 3 eine Ansicht einer zweiten prinzipiellen Ausbildung der Erfindung und

Fig. 4 und 5 jeweils Varianten zu Fig. 3 in Ansicht.

Gemäß Fig. 1 wird die Papierbahn B im Bereich der Auf­ tragseinrichtung von einer Stützwalze 5 geführt. Die Auftragseinrichtung weist ein flexibles Band 2 aus Kunst­ stoff oder Gummi oder gummiartigem Kunststoff auf, das über zwei Leitrollen 4 und 4′ geführt ist, die in einer Lage angeordnet sind, daß ihr höchster Punkt sich ober­ halb des Spiegels einer die Beschichtungsmasse aufnehmen­ den Wanne 12 befindet. Das Band 2 ist ferner über eine Stützrolle 6 geführt, wo der Beschichtungsspalt 7 zur Gegenwalze bzw. laufenden Bahn gebildet ist. Zum Abstützen der Stützrolle 6 dient eine weitere Rolle 10 mit einem im Verhältnis zur Stützrolle 6 relativ großen Durchmesser, der im Bereich der Durchmesser der Leit­ rollen 4 und 4′ sich befindet. Dabei ist mindestens eine der Leitrollen 4 angetrieben und dient zum Antrieb des Bandes 2 mit der entsprechenden Geschwindigkeit, die im Beschichtungsspalt vorliegen soll. Die Bahngeschwindig­ keit soll vorzugsweise über 1000 m/min liegen. Die Geschwindigkeit des Bandes 2 soll regulierbar sein und zwischen 5 und 100 vorzugsweise zwischen 5 und 30% der Bahngeschwindigkeit bei gleicher Bewegungsrichtung oder zwischen 5 und 30% der Bahngeschwindigkeit bei gegen­ läufiger Bewegungsrichtung sein. Vorzugsweise sollte hier auch die weitere, die Stützrolle 6 stützende Rolle 10 angetrieben sein mit einer der Umfangsgeschwindigkeit der Stützrolle entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit (also bei gleichem Durchmesser der großen, vom Band 2 um­ schlungenen Rollen mit der Antriebszahl der Antriebsrolle 4).

Gemäß Fig. 2 ist vorgesehen, daß die weitere Stützrolle 10 von den Leitrollen 4 und 4′ abgestützt ist. In diesem Fall kann natürlich die weitere Stützrolle 10 einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser erhalten, da sie ja wiederum von den Leitrollen abgestützt ist. Hätte man zum Beispiel nach Fig. 1 einen Durchmesser der zusätzlichen Stützrolle zwischen 300 und 500 mm, kann er jetzt ent­ sprechend kleiner gewählt werden. Der Durchmesser der Stützrolle 6 kann zwischen 10 und 150 mm, vorzugsweise zwischen 20 und 100 mm betragen. Man kann die zusätzliche Stützrolle 10 im Fall von Fig. 1 in bezug auf die Rota­ tionsachsen von Gegenwalze 5, Stützrolle 6 und die beiden Leitrollen gegebene Symmetrieachse in Bahnlaufrichtung etwas versetzt anordnen, um somit eine Gegenkraft in horizontaler Richtung zu der hydrodynamischen Kraft beim Einlauf des Bandes und der Bahn in den Beschichtungsspalt zu haben.

An den Enden der Leitrollen 4 und 4′ sind Dichtvorrich­ tungen 21 vorgesehen, die sich im Bereich der Kanten des Schlauchs 2 befinden. Diese Dichtvorrichtungen bestehen z. B. aus einem Träger 22, der über eine Halterung 24 an den Stirnwänden der Wanne 12 befestigt ist. Sie weisen an ihren Kanten gegenüber den Leitrollen und dem Schlauch 2 Dichtleisten 23 auf. Diese können aus einem sehr gleit­ fähigen Kunststoff, wie z. B. Teflon bestehen. Da es zu erwarten ist, daß eine absolute Dichtheit nicht zu errei­ chen ist, kann der Raum zwischen den Dichtvorrichtungen 21, den Leitrollen 4 und 41 und dem unteren Teil des Schlauchs 2 durch Wasser ausgefüllt sein. Es kann erreicht werden, daß eine nur sehr geringe Leckmenge Wasser austritt, so daß die Konsistenz und Zusammen­ setzung der Streichmasse nicht erheblich beeinträchtigt wird.

In Fig. 3 ist eine einzige Antriebsrolle 4 vorhanden, über die sowie die Stützrolle 6 das flexible Band 2′ geführt ist. In diesem Fall ist die die Beschichtungs­ masse aufnehmende Wanne, in welcher praktisch die Antriebsrolle 4 watet, sowie die Gegenwalze, die die Bahn führt, nicht dargestellt. Die Stützrolle 6 ist über weitere Rollen 9, 9′ relativ kleinen Durchmessers auf der Leitrolle 4 abgestützt. Die Rollen relativ kleinen Durch­ messers sind von seitlichen Trägern 13, 13′ über Leisten 14, 14′ und Druckschläuche 15, 15′ jeweils seitlich abgestützt. Die beiden kleinen Stützrollen haben einen Durchmesser etwa zwischen 20 und 40 mm. Sie sind natür­ lich auch vorzugsweise mit der Umfangsgeschwindigkeit der Stützrolle 6 anzutreiben, ebenso wie die Leitrolle 4. Man kann durch diese kleinen Rollen erreichen, daß die Stütz­ rolle 6 eine bestimmte Krümmung ihrer Rotationsachse erhält, die auch gleich Null sein kann.

In Fig. 4 ist eine Variante dieser Ausbildungsform dar­ gestellt, bei welcher die durch die Rotationsachsen von Stützrolle 6 und Antriebsrolle 4 sowie zwischen den beiden kleinen Rollen gezogene Symmetrieachse zur Verti­ kalen einen gewissen Winkel bildet, so daß die überschüs­ sige Streichmasse leicht am Auftragsspalt in die Wanne 12′ ablaufen kann.

Gemäß Fig. 5 bildet die durch die Rotationsachsen von Stützrolle 6 und Antriebsrolle 4 gezogene Symmetrieachse einen Winkel zwischen 15 und 450° zur im Beschichtungs­ spalt an die Gegenwalze 5 gezogene Tangente. Man kann dadurch vorteilhaft - insbesondere für Tiefdruckpapiere - eine Vorentwässerung und ein Verreiben der Streichmasse (Farbe) erreichen.

Es ist hier nicht dargestellt, daß man bei den Varianten nach Fig. 3-5 auch das kleine Rollenpaar weglassen kann und die Stützrolle 6 z. B. als die bekannte Breitstreck­ walze nach der deutschen Patentschrift 14 25 060 ausbilden kann. Diese Walze kann einen Kunststoff- oder Gummimantel haben.

Der Schlauch 2 kann vorzugsweise aus mehreren Schichten bestehen, wobei er innen glatt und fest, z. B. aus einem Kunststoff oder Edelstahl ausgebildet ist und außen ein filzähnliches Gewebe aufweist. Man kann dadurch besser und gleichmäßiger die Streichmasse zum Beschichtungsspalt führen.

Claims (12)

1. Auftragseinrichtung für das Beschichten von Bahnen, insbesondere aus Papier oder Karton, mit einem Band oder Schlauch (2), der um ein Stützglied (3) und eine Antriebsrolle (4) geführt ist und mit einer bahn­ führenden Gegenwalze (5), wobei ein Beschichtungs­ spalt (7) zwischen Gegenwalze (5) und Schlauch (2) zum Auftrag der Beschichtungsmasse auf die Bahn gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Stütz­ glied (3) eine Rolle (6) relativ kleinen Durchmessers im Verhältnis zur Führungsrolle (4) und mindestens eine weitere Rolle (9, 9′, 10) ist, über die die Stützrolle (6) abgestützt ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Rolle (10) zur Stützung der Stütz­ rolle (6) vorgesehen ist, die im Verhältnis zu dieser einen relativ großen Durchmesser hat, wobei symme­ trisch zur Gegenwalze (5), Stützwalze (6) und diese stützenden Walze (10) zu beiden Seiten derselben je eine Leitrolle (4, 41) für das Band (2) vorgesehen ist, wovon mindestens eine eine Antriebsrolle für das Band (2) ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die die Stützrolle (6) stützende Rolle (10) auf den beiden Leitrollen (4, 4′) abstützt und deren Drehbewegung auf die Stützrolle (6) überträgt.

4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch Dichtvorrichtungen (21) an den Enden der Leit­ rollen (4, 4′) im Bereich der Kanten des Schlauchs (2), deren Oberkante oberhalb des Flüssigkeitsniveaus in der Wanne (12) sich befindet.

5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen den Dichtvorrichtungen (21) und den Leitrollen (4, 4′) mit Wasser ausgefüllt ist.

6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stützung der Stützrolle (6) symmetrisch zur durch die Rotationsachsen von Gegenwalze (5) und Stützrolle (6) gelegten Ebene angeordnete Rollen (9, 9′) von im Verhältnis zur Stützrolle (6) kleinem Durchmesser vorgesehen sind.

7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die symmetrisch angeordneten Rollen (9, 9′) kleinen Durchmessers auf der Antriebsrolle (4) spiegelsymmetrisch im Verhältnis zum Übertragungs­ spalt (7) für die Streichmasse abstützen.

8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (9′) relativ kleinen Durchmessers in ihrer seitlichen Lage in bezug auf die Stützrolle (6) einstellbar oder einstellbar gehalten sind.

9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Stützrolle (6) zwischen 20 und 250, vorzugsweise zwischen 40 und 150 mm beträgt.

10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Drehachsen von Stützwalze (6), Antriebsrolle (4) und zwischen den Rollen relativ kleinen Durchmessers gezogene Symmetrieebene zur Vertikalen zwischen 15 und 45° geneigt ist.

11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7-10, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Rotationsachsen von Stützrolle (6) und Antriebsrolle (4) sowie zwischen den Rollen (9, 9′) relativ kleinen Durchmessers gezo­ gene Symmetrieebene einen Winkel zu dem zur Bahnein­ laufseite hin liegenden Teil der im Bereich des Auftragsspalts zwischen Band (2) und Gegenwalze (5) gezogenen Tangente einen Winkel zwischen 15 und 45° bildet.

12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (2) mehrschichtig ausgebildet ist, und zwar an der Innenseite glatt und fest (z. B. ein Kunststoff oder Edelstahl) und außen aus einem filzähnlichen Gewebe bestehend.