DE4210943A1 - Verfahren zur Herstellung von Alkylencarbonaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkylencarbonaten

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Hans-Josef Dipl Chem Dr Buysch
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkylencarbo­ naten durch Umsetzung von Alkylenoxiden mit Kohlendioxid in Gegenwart von Ka­ talysatoren. Als Katalysatoren werden Mischkatalysatoren der Formel
a[MX]/b[ZnY₂] (III)
eingesetzt, die Mischkatalysatoren aus Alkalimetallhalogeniden und Zinkhalogeni­ den darstellen. Diese Katalysatoren sind durch Halogenverbindungen zusätzlich aktivierbar.
Alkylencarbonate, beispielsweise Ethylencarbonat oder Propylencarbonat, sind wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Kunststoffen, wie beispielswei­ se Polycarbonaten, oder sie dienen als Oxalkylierungsmittel zur Synthese von Farb­ stoffen, Pflanzenschutzmitteln oder Pharmazeutika. Außerdem können sie als Lö­ sungsmittel, beispielsweise in der Faserproduktion, dienen.
Es ist bereits bekannt, Alkylenoxide in Gegenwart von Katalysatoren mit Kohlendi­ oxid zu den cyclischen Alkylencarbonaten umzusetzen. Dazu sind allerdings, um technisch ausreichende Reaktionsgeschwindigkeiten zu erzielen, hohe Temperaturen und hohe Drücke erforderlich. Dies ist insofern problematisch, da einerseits beson­ ders die niedermolekularen Alkylencarbonate technisches Interesse beanspruchen, andererseits aber die zu ihrer Herstellung erforderlichen Alkylenoxide zur Zerset­ zung neigen und daher bei hohen Temperaturen und hohen Drücken besondere si­ cherheitstechnische Einrichtung erfordern. Hohe Temperaturen und hohe Drücke bedingen weiterhin einen hohen apparativen Aufwand, um die gewünschten Reak­ tionsbedingungen aufrechterhalten zu können. Als Katalysatoren sind bisher eine Vielzahl von Verbindungen bekannt geworden.
Solche Katalysatoren umfassen Ammonium-, Phosphonium- und Sulfonium-Salze (US 2 773 070; US 2 994 705; DE-OS 32 44 456), eine Kombination aus protischen Verbindungen und stickstoffhaltigen Basen (DE-OS 26 11 087), Arsoniumhalogeni­ de (EP 1 80 387), tertiäre Phosphine (WO 84/03701), Stickstoffbasen (US 3.535 341; US 3 535 342) und Alkalihalogenide (BE 872 960). Aus der allgemeinen chemi­ schen Literatur ist die Umsetzung von Alkylenoxiden mit Kohlendioxid in Gegen­ wart eines Katalysatorsystems aus einem Metallchlorid und Tetraalkylammonium­ iodiden bekannt (Chem. Ber. 119 (1986), 1090, und Chem. Ber. 123 (1990), 277). Weiterhin ist die Umsetzung von Alkylenoxiden mit Kohlendioxid in Gegenwart von Katalysatorsystemen, bestehend aus einem Organozinnhalogenid und einem quartären Phosphoniumhalogenid, bekannt (Bull. Chem. Soc. Japan 60 (1987), 1552). Die in diesen Publikationen vorgeschlagene Verfahrensweise besteht darin, eine Lösung des Katalysators in dem AIkylenoxid mit Kohlendioxid zu sättigen und so bei Normaldruck und wenig erhöhter Temperatur die Umsetzung zum Alkylen­ carbonat durchzuführen. Wegen der beschriebenen Zersetzungsgefahr der Alkylenoxide ist diese Verfahrensweise aus sicherheitstechnischen Gründen bedenklich. Weiterhin sind die lange Reaktionszeit (5 Stunden und darüber) und die relativ hohe Aufwandmenge an Katalysator ungünstig. Ferner ist es ungünstig, daß diese Kataly­ satoren im allgemeinen, wie eigene Versuche zeigten (Vergleichsbeispiele 3 und 7), bei einer technisch anzustrebenden Rückführung bald ihre Aktivität verlieren und somit eine Entsorgung des inaktiven Altkatalysators in großer Menge notwendig wird.
Es wurde nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von Alkylencarbonaten der For­ mel
durch Umsetzung von Alkylenoxiden der Formel
wobei in den Formeln
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff, substituiertes oder nicht substituiertes C1-C4-Alkyl, substituiertes oder nicht substituiertes C2-C4-Alkenyl oder substituiertes oder nicht substituiertes C6-C12-Aryl bedeuten und
R1 und R2 gemeinsam mit den beiden Dreiring-C-Atomen einen gesättigten carbo­ cyclischen Ring mit 5-8 Ringgliedern bedeuten können,
mit Kohlendioxid in Gegenwart von Katalysatoren gefunden, das dadurch gekenn­ zeichnet ist, daß man aktivierbare Katalysatoren der Formel
a[MX]/b[ZnY₂] (III)
einsetzt, worin
M ein Alkalimetall, bevorzugt Li, Na oder K, besonders bevorzugt Na oder K, bedeutet,
X und Y unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Iod bedeuten und
a und b gebrochene oder ganze Zahlen in einem Bereich von 0,001-2 bedeuten,
wobei die Aktivierung durchgeführt werden kann durch Zusatz einer Halogenverbindung der Formel
R³-Z (IV)
worin
Z für Chlor, Brom oder Iod steht und
R3 Wasserstoff, Chlor, Brom oder Iod, den Rest eines anorganischen oder organischen Säurehalogenids, den Rest eines Benzyl-, Benzal- oder Benzotrihalogenids, C4-C8-tert.-Alkyl, Phenacyl, (Meth)Allyl oder -CHR1-CHR2-OH, worin R1 und R2 die gegebene Bedeutung haben, bedeu­ tet und für den Fall, daß Z für Iod steht, auch Cl3 oder Br3 bedeuten kann,
und daß man bei einer Reaktionstemperatur von 40 bis 250°C und einem molaren Verhältnis von Alkylenoxid zu CO2 von 1:1-10 arbeitet.
C1-C4-Alkylreste können geradkettig oder verzweigt sein, sowie durch Halogen, Aryl oder Alkoxy substituiert sein, beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Methoxymethyl, Chlormethyl, Benzyl und andere; bevorzugt ist nicht substituiertes C1-C4-Alkyl.
C2-C4-Alkenyl kann geradkettig oder verzweigt, sowie durch Halogen, Alkyl oder Aryl substituiert sein, beispielsweise Vinyl, Propenyl, 2-Phenyl-vinyl, 2-Chlor-vinyl und andere; bevorzugt ist Vinyl.
C6-C12-Aryl kann beispielsweise Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl, bevorzugt Phe­ nyl, sein. Solche Arylreste können durch Alkyl, Alkoxy, Halogen oder Nitro substi­ tuiert sein. Beispiele für substituiertes Aryl sind: p-Tolyl, o-Tolyl, p-Methoxy­ phenyl, p-Nitrophenyl, p-Chlorphenyl.
Als carbocyclischer Ring mit 5-8 Ringgliedern, der von R1 und R2 gemeinsam mit den beiden Dreiring-C-Atomen gebildet werden kann, sei beispielsweise genannt: der Cyclopentanring, der Cyclohexanring oder der Cyclooctanring.
In bevorzugter Weise werden im erfindungsgemäßen Verfahren Alkylenoxide einge­ setzt, in denen die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Propyl, Phenyl oder Chlormethyl bedeuten.
Als Alkalimetall M sei Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und Caesium, bevor­ zugt Lithium, Natrium und Kalium, besonders bevorzugt Natrium und Kalium, genannt.
Als Halogene X, Y und Z stehen unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Iod. Bevorzugt steht für X und Z Brom, oder Iod, besonders bevorzugt Brom.
Bevorzugt steht für Y Chlor oder Brom, besonders bevorzugt Brom.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, daß mindestens eines der Halogene X und Y Brom bedeutet; in besonders bevorzugter Weise bedeuten sowohl X als auch Y Brom. In einer ganz besonders bevorzugten Weise bedeuten alle drei Halogene X, Y und Z Brom.
Als Halogenverbindung der Formel (IV) können grundsätzlich in erfindungsge­ mäßer Weise solche eingesetzt werden, die ein bewegliches Halogenatom oder Ha­ logenidion enthalten und die nicht unter die Bestandteile der Formel (III) fallen. Für den Fall, daß R3 Wasserstoff bedeutet, sind dies Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Iodwasserstoff und ihre Salze mit Stickstoff- oder Phosphorbasen, wie beispielswei­ se Ammoniumhalogenid, Phosphoniumhalogenid, Pyridiniumhalogenid. Für den Fall, daß R3 Chlor, Brom oder Iod, Cl3 oder Br3 bedeutet, sind die Halogenverbin­ dungen die Halogene Cl2, Br2 oder J2 sowie die Interhalogenverbindungen, wie Bromchlorid, Iodtrichlorid, Iodtribromid. Für den Fall, daß R3 den Rest eines anor­ ganischen oder organischen Säurehalogenids einschließlich Phenacyl darstellt, umfaßt die Halogenverbindung (W) Verbindungen, wie Thionylhalogenide, Sulfurylhalogenide, Phosphortrihalogenide, Phosphorpentahalogenide, Phosphoroxi­ trihalogenide als wichtige Vertreter anorganischer Säurehalogenide und Acetylhalo­ genide, Propionylhalogenide, Butyrylhalogenide, Benzoylhalogenide und durch Methyl, Chlor, Brom oder Hydroxy substituierte Benzoylhalogenide als wichtige Vertreter organischer Säurehalogenide und z. B. 2-Haloethanol als wichtiges Beispiel eines β-Halogenalkanols.
Weitere Halohydrine sind beispielsweise:
2-Chlorethanol, 2-Bromethanol, 2-Iodethanol, 1-Chlor-2-propanol, 2-Chlor- 1-pro­ panol, 1-Brom-2-propanol, 2-Brom-1-propanol, 1-Iod-2-propanol, 2-Iod-1-propanol, 3-Chlor-2-butanol, 3-Brom-2-butanol, 3-Iod-2-butanol, 1-Brom-2-butanol, 3-Iod- 2-butanol, 1-Brom-2-butanol, 2-Brom-1-butanol, 2-Chlor-2-phenylethanol, 2- Brom-2-phenyl-ethanol, 2-Iod-2-phenylethanol, 2-Chlor-1-phenylethanol, 2-Brom- 1-phenylethanol, 2-Iod-1-phenylethanol, 1,3-Dichlor-2-propanol, 2,3-Dichlor­ propanol, 1-Brom-3-chlor-2-propanol, 2-Brom-3-chlorpropanol, 1-Iod-3-chlor- 2-propanol, 2-Iod-3-chlorpropanol, usw.
Für den Fall, daß R3 C4-C8-tert.-Alkyl bedeutet, stellt die Halogenverbindung (IV) tert.-Butylhalogenid oder tert.-Amylhalogenid dar. R3 kann ferner (Meth)Allyl bedeuten.
In bevorzugter Weise werden zur Aktivierung Halogenverbindungen der Formel
R¹³-Z (V)
eingesetzt, in der
R13 Wasserstoff, C4-C6-tert.-Alkyl, -CHR11-CHR12-OH bedeutet, worin R11 und
R12 unabhängig voneinander für H, CH3, C2H5 oder Phenyl stehen, und
Z den oben angegebenen Bedeutungsumfang hat.
Besonders bevorzugte Aktivatoren sind Halogenverbindungen der Formel
R²³-Br (VI)
in der
R23 Wasserstoff oder -CHR11-CHR12-OH bedeutet, worin R11 und R12 die obige Bedeutung annehmen.
In den Katalysatoren der Formel (III) liegt das Verhältnis der gebrochenen oder ganzen Zahlen a und b bevorzugt in einem Bereich für a:b = 20:1-1:5, besonders bevorzugt 10:1-1:2, ganz besonders bevorzugt 3:1-1:1.
Eine bevorzugte Form des Katalysators ist auch eine solche, bei der man Alkalihalo­ genid und Zinkhalogenid im Molverhältnis 2:1 oder separat hergestellte Komplexe aus Alkalihalogenid und Zinkhalogenid einsetzt.
Das einzusetzende Kohlendioxid kann mit inerten Gasen, wie mit Stickstoff, Was­ serstoff, Kohlenmonoxid, niederen Kohlenwasserstoffen verunreinigt sein oder aus natürlichen Quellen oder industriellen Abgasen stammen.
Das einzusetzende Alkylenoxid kann entweder technisch übliches reines Alkylen­ oxid sein oder ein Alkylenoxid enthaltendes Rohprodukt sein, wie es beispielsweise bei der Sauerstoffoxidation von Alkenen an metallhaltigen Katalysatoren, wie bei­ spielsweise Silberkatalysatoren, anfällt.
Der Reaktionsdruck im erfindungsgemäßen Verfahren liegt im allgemeinen bei einem absoluten Reaktionsdruck von unter 30 bar, bevorzugt von unter 20 bar, be­ sonders bevorzugt von unter 15 bar.
Die Reaktionstemperatur liegt bei 40-250°C, bevorzugt 50-200°C, besonders bevor­ zugt bei 70-170°C.
Das Molverhältnis von Alkylenoxid und Kohlendioxid liegt im Prinzip bei 1:1, ein Überschuß an Kohlendioxid ist jedoch möglich. Das Molverhältnis AIkylenoxid zu Kohlendioxid liegt demnach erfindungsgemaß im Bereich von 1:1-10, bevorzugt bei 1:1-3 und besonders bevorzugt bei 1:1-1,5.
Die Menge des Katalysators der Formel (III) liegt, bezogen auf das im Reaktionssy­ stem befindliche Alkylenoxid, bei 0,001-10 Gew.-%, bevorzugt bei 0,005-5 Gew.-%, besonders bevorzugt bei 0,01-2 Gew.-%, ganz besonders bevor­ zugt bei 0,02-1 Gew.-%.
Die Umsetzung wird in dem jeweils herzustellenden Alkylencarbonat als Reaktions­ medium durchgeführt, also in Ethylencarbonat, wenn Ethylenoxid mit Kohlendioxid umgesetzt werden soll, bzw. in Propylencarbonat, wenn Propylenoxid mit Kohlendi­ oxid umgesetzt werden soll. Es ist selbstverständlich auch möglich, beispielsweise Ethylenoxid mit Kohlendioxid in Propylencarbonat zur Reaktion zu bringen; diese Variante ist jedoch nicht bevorzugt.
Es ist weiterhin möglich, das Reaktionsmedium durch unter den Reaktionsbedingun­ gen inerte Stoffe zu verdünnen. Dies sind beispielsweise die dem Fachmann be­ kannten Lösungsmittel, wie beispielsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe (Decan, Octadecan, Decalin und andere), aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol, Xylol, Mesitylen, Tetrahydronaphthalin und andere), cyclische Amide (N-Methyl­ pyrrolidon, N-Methyl-caprolactam und andere), Harnstoffe (N,N′-Dimethyl-imida­ zolidin-2-on); des weiteren können inerte Gase, wie Stickstoff, Wasserstoff, Argon und andere mitverwendet werden. In bevorzugter Weise ist die Fahrweise ohne Zu­ satz solcher inerter Stoffe.
Falls eine Verdünnung des Reaktionsmediums mit einem dieser Lösungsmittel gewählt wird, ist es weiterhin möglich, zum Start der Umsetzung dieses Lösungs­ mittel und den Katalysator ohne Zusatz des herzustellenden Alkylencarbonats als Reaktionsmedium vorzulegen. Im Verlaufe der Umsetzung entsteht dann durch die Bildung von Alkylencarbonat ein Reaktionsmedium, das ein Gemisch aus diesem Lösungsmittel und dem Alkylencarbonat darstellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist grundsätzlich ohne aktivierende Halogen­ verbindung durchführbar. Es ist jedoch bevorzugt, daß der bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches anfallende Katalysator vor seinem Wiedereinsatz durch Behandlung mit einer Halogenverbindung (IV) aktiviert wird. Eine solche Aktivierung kann auch bereits vor dem ersten Einsatz des Katalysators erfolgen. Dies gilt besonders für die Aktivierung mit Halogenverbindung der Formel
Z-CHR1-CHR2-OH,
worin Z, R1 und R2 die obige Bedeutung haben, und besonders für Halohydrin­ verbindungen, die unter die Formel (VI) fallen.
Die Halohydrine können als solche dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden. Sie können aber auch im Reaktionsgemisch durch Umsetzung des erfindungsgemäß eingesetzten Alkylenoxids der Formel (I) mit Halogenwasserstoff H-Z oder mit Halogenwasserstoff abspaltenden Stoffen oder Stoffgemischen erzeugt werden. Es ist bevorzugt, die Halohydrine als solche zuzusetzen oder sie durch Einleiten von Halogenwasserstoff in dem Reaktionsgemisch zu erzeugen.
Die Menge des in dem Reaktionsgemisch befindlichen Halohydrins ist im Prinzip beliebig, auch ein sehr hoher Überschuß an Halohydrin stört die erfindungsgemäße Umsetzung nicht. Im allgemeinen liegt die in dem Halohydrin enthaltende Halogen­ menge, bezogen auf die Halogenmenge in der eingesetzten Verbindung der Formel (III), in einem Molverhältnis Z zu X+Y von 0,001 zu 10, bevorzugt bei 0,01 zu 5, besonders bevorzugt bei 0,05 bis 1, ganz besonders bevorzugt bei 0,1 bis 0,5.
Die Menge der weiteren erfindungsgemäß zur Aktivierung einzusetzenden Halogenverbindung (W) beträgt, bezogen auf die Summe der im Reaktionsgemisch vorliegenden Verbindungen der Formel (III), das 0,0001- bis 100fache, bevorzugt das 0,0002- bis 75fache, besonders bevorzugt das 0,0005- bis 50fache, ganz besonders bevorzugt das 0,001- bis 25fache dieser Menge.
Etwa in das Reaktionsmedium eingebrachtes Wasser stört die erfindungsgemäße Umsetzung nicht; es reagiert mit dem Alkylencarbonat unter Bildung von Kohlendioxid und dem zugehörigen Glykolderivat. Es ist jedoch bevorzugt, alle Einsatzstoffe mit demjenigen niedrigen Wassergehalt einzusetzen, mit dem sie üblicherweise in der chemischen Technik vorliegen.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, daß bei dem Reaktionsgemisch die Verbindun­ gen der Formeln (I), (W), (V) und (VI) die gleichen Reste R1 und die gleichen Reste R2 tragen, d. h. wenn z. B. der Einsatzstoff der Formel (I) Ethylenoxid bedeutet, daß beispielsweise 2-Bromethanol eingesetzt wird, oder wenn beispielsweise der Stoff der Formel (I) Propylenoxid bedeutet, daß (W) ein 2-Halo-1-propanol oder ein 1-Halo-2-propanol bedeutet.
Es ist jedoch erfindungsgemäß ebenfalls möglich, daß die Einsatzstoffe der Formel (I) und die der Formeln (IV), (V) und (VI) untereinander verschiedene Reste R1 und untereinander verschiedene Reste R2 tragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in verschiedenen Ausführungsvarianten ausgeübt werden:
Eine Möglichkeit besteht in der diskontinuierlichen Durchführung in üblichen Rühr­ gemäßen oder Blasensäulen. Dabei können solange Alkylenoxid und Kohlendioxid zugegeben werden, bis das Gefäß gefüllt ist. Dann wird das gebildete Alkylencarbo­ nat abdestilliert. In den zurückbleibenden Sumpf gibt man erneut Alkylenoxid und Kohlendioxid. Bei nachlassender Katalysatoraktivität gibt man entweder vor, während oder nach dem Abdestillieren des gebildeten Alkylencarbonats die zur Aktivierung vorgesehene Halogenverbindung (IV) zu. Es ist gleichermaßen möglich, die Aktivierung des Katalysators (III) mit der Halogenverbindung (IV) auch nur in einem Teil des Reaktionsmediums bzw. in einem Teil des nach dem Abdestillieren des Alkylencarbonats erhaltenen Sumpfes vorzunehmen. Alle Sümpfe werden danach vereinigt und wieder dem Reaktionsgefäß zum erneuten Einsatz zugeführt.
Eine weitere Reaktionsvariante betrifft die bevorzugte kontinuierliche Reaktionsfüh­ rung. Als Reaktionsgefäß kommen dabei übliche Rührkessel, Blasensäulen oder Kessel- oder Blasensäulenkaskaden in Frage, die wiederum in verschiedenen Schal­ tungen, beispielsweise in Serie und/oder parallel zueinander angelegt werden können. Kohlendioxid und Alkylenoxid werden kontinuierlich eindosiert, und das Alkylencarbonat wird zusammen mit dem darin enthaltenen Katalysator abgeführt. Aus diesem abgeführten Strom wird, entsprechend der neu gebildeten Menge, Alky­ lencarbonat vom Katalysatorsystem abgetrennt, beispielsweise durch Membranen oder durch Destillation; der katalysatorhaltige Rest wird sodann ganz oder teilweise dem Reaktionsgefäß zugeführt oder ganz oder teilweise zur Aktivierung mit der vor­ gesehenen Halogenverbindung (IV) versetzt.
Bei diskontinuierlicher oder kontinuierlicher Ausführung wird beispielsweise zunächst zu Beginn der Reaktion eine kleine Menge des herzustellenden Alkylencarbonats zusammen mit dem Katalysator der Formel (III) ohne Zugabe von Halogenverbindung, beispielsweise von Halohydrin oder Halohydrin erzeugenden Stoffen vorgelegt. Dann wird die Zugabe von Alkylenoxid und Kohlendioxid begonnen. Nach dem Ende der diskontinuierlichen Zugabe oder bei kontinuierlich abgeführtem Strom wird von dem Reaktionsgemisch eine Leichtsiederfraktion abgenommen, die während der Umsetzung durch Nebenreaktion des Katalysators mit Alkylencarbonat und vorhandenen oder in dem zudosierten AIkylenoxid oder Kohlendioxid enthaltenen, protischen Verbindungen gebildetes Halohydrin enthält. Diese Leichtsiederfraktion wird gemeinsam mit dem Sumpf, der den Katalysator (III) enthält, in die diskontinuierliche oder kontinuierliche Umsetzung zurück­ geführt.
Es ist ebenfalls erfindungsgemäß bevorzugt, bei diskontinuierlicher oder konti­ nuierlicher Fahrweise und nach Zusatz eines Halohydrins zu dem Startgemisch aus einer kleinen Menge Alkylencarbonat und dem Katalysator der Formel (III) und nach Durchführung der Umsetzung von Alkylenoxid und Kohlendioxid bei der Abdestillation des neu gebildeten Alkylencarbonats eine Leichtersiederfraktion zu entnehmen, die das ursprünglich eingesetzte und evtl. neu gebildetes Halohydrin enthält, und diese Leichtsiederfraktion zurückzuführen.
Ebenfalls bevorzugt ist eine kontinuierliche Zudosierung von Halohydrin in eine kontinuierliche Umsetzung von Alkylenoxid mit CO2, wobei das Halohydrin sowohl vor der Einspeisung als auch nach der Einspeisung im Reaktionssystem aus Halo­ genwasserstoff und Alkylenoxid bzw. Alkylencarbonat in situ erzeugt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in verschiedener Hinsicht ausgesprochen über­ raschend. In der genannten allgemeinen chemischen Literatur werden ausdrücklich iodidhaltige Katalysatoren als essentiell für gute katalytische Wirkung genannt. So ist völlig unerwartet, daß ein auch Brom enthaltendes Gemisch aus einfachen Alka­ lihalogeniden und Zinkhalogenid eine ausgezeichnete und eine die übrigen bereits beschriebenen Systeme übertreffende katalytische Aktivität zeigt, so daß selbst bei Normaldruck die Umsetzung in kurzer Zeit abläuft. Weiterhin überraschend ist, daß gerade dieses Brom enthaltende Gemisch mehrfach rückführbar ist und dann nach etwaigem Aktivitätsverlust durch Zugabe von beispielsweise Bromverbindungen, die nicht zu dem Katalysatorsystem selbst gehören, aktivierbar ist. Solche Reaktivierungen von desaktivierten Katalysatoren zur Umsetzung von Alkylen­ oxiden mit Kohlendioxid sind bisher nicht beschrieben worden.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen das erfindungsgemäße Verfahren, ohne es jedoch auf diese einzuschränken.
Beispiel 1
In ein senkrecht stehendes Rohr von 100 cm Länge und 3 cm Durchmesser, das mit einem Ölheizmantel und am unteren Ende mit einer Gaseinleitefritte versehen ist, wurden 700 g Ethylencarbonat, das 1,30 g Zinkbromid und 2,50 g Kaliumiodid als Katalysatoren gelöst enthielt, eingefüllt und auf 120°C vorgeheizt. Bei dieser Temperatur wurden in 4 h 74 g Ethylenoxid und 82 g Kohlendioxid als Gasgemisch gleichmäßig durch die Bodenfritte eingeleitet. Das Gasgemisch wurde weitgehend absorbiert. Nach dem Ende der Gaseinleitung wurde das Gemisch in einen Kolben abgelassen und ausgewogen. Die so auswiegbare Gewichtszunahme betrug 146 g. Dies entspricht unter Berücksichtigung des Umfüllverlustes einer fast quantitativen Umwandlung des Ethylenoxids. Die gaschromatographische Analyse des Endpro­ duktes ergab, daß keine Nebenprodukte gebildet wurden. Anschließend wurden bei 18-22 mbar 160 g an Ethylencarbonat von diesem Ansatz abdestilliert. Der zurück­ bleibende Sumpf wurde wieder in die Blasensäule eingefüllt und in 4 h gleichmäßig mit 75 g Ethylenoxid und 83 g CO2 begast. Die Gewichtszunahme war 148 g.
Beispiel 2
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, nur daß hier 2,14 g Zinkbromid und 1,97 g Natriumbromid als Katalysatoren eingesetzt wurden. Die in 4 h bei 120°C eingeleiteten Gasmengen waren 72 g Ethylenoxid und 82 g Kohlendioxid. Die nach dem Ablassen auswiegbare Gewichtszunahme betrug 142 g. Wie in Bei­ spiel 1 wurden 173 g Ethylencarbonat abdestilliert und der Sumpf rückgeführt. Die erneut eingeleitete Menge betrug 75 g Ethylenoxid und 85 g CO2. Die erneute Gewichtszunahme betrug 146 g.
Vergleichsbeispiel 3
Das Verfahrens des Beispiels 1 wurde wiederholt, nur daß man hier 1,3 g Zinkchlo­ rid und 5,0 g Tetrabutylammoniumiodid einsetzte. In 4 h bei 120°C wurden 73 g Ethylenoxid und 77 g CO2 eingeleitet. Die Zunahme betrug 122 g. Nach dem Abde­ stillieren von 155 g Ethylencarbonat bei 20-22 mbar wurde der Sumpf erneut bei 120°C mit 70 g Ethylenoxid und 77 g CO2 begast. Die Zunahme betrug nur noch 33g.
Beispiel 4
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, nur daß hier die halbe Menge an beiden Katalysatoren, d. h. 1,07 g Zinkbromid und 0,98 g Natriumbromid, eingesetzt wurde. Gleichzeitig wurde die in 4 h eingeleitete Gasmenge so stark erhöht, daß aufgrund der kurzen (ca. 70-80 cm) überstehenden Flüssigkeitssäule keine vollstän­ dige Absorption des Ethylenoxids mehr möglich war. Die eingeleiteten Gasmengen sind in der Tabelle zum Beispiel 4 angegeben. Nach der Bestimmung der Auswaage wurde in einem Vakuum von 20-25 mbar die gebildete Menge (ca. 150-250 g) an Ethylencarbonat abdestilliert und der zurückbleibende Sumpf zur Rückführung der Katalysatoren erneut in das senkrecht stehende Rohr eingefüllt. Nachdem die Katalysatoren auf diese Art fünfmal rückgeführt worden waren, wurde nach der Destillation bei 20-25 mbar und vor dem Wiedereinsatz in das Reaktionsrohr in den ca. 120°C warmen Destillationssumpf 4 g HBr in 15 min gleichmäßig zur Reaktivie­ rung eingeblasen. Danach wurde der aktivierte Sumpf erneut in das Reaktionsrohr vorgelegt und weitere dreimal rückgeführt. Danach wurden wiederum 4 g HBr in den Sumpf nach der Destillation und vor dem erneuten Einfüllen eingeleitet. Anschließend wurde der Sumpf zur neunten Rückführung, d. h. insgesamten zehnten Verwendung, in die Blasensäule eingefüllt Die Ergebnisse befinden sich in der Tabelle zum Beispiel 4.
Tabelle zum Beispiel 4
Beispiel 5
Das Verfahren des Beispiels 4 wurde wiederholt, nur daß hier 1,07 g Zinkbromid und statt 0,98 g Natriumbromid 0,70 g Natriumbromid eingesetzt wurden. Das nach der Auswaage durchgeführte Abdestillieren des gebildeten Anteils an Ethylencarbonat erfolgte in gleicher Weise wie bei Beispiel 4. Anstelle von HBr wurden nach der 4. Rückführung 4 g 2-Bromethanol in den ca. 100°C warmen Sumpf zugegeben. Die Ergebnisse finden sich in der Tabelle zum Beispiel 5.
Tabelle zum Beispiel 5
Beispiel 6
Das Verfahren des Beispiels 4 wurde wiederholt, nur daß statt Zinkbromid hier 0,65 g Zinkchlorid und 0,98 g Natriumbromid eingesetzt wurden. Nach der 1. Rückführung wurde durch Einleiten von 2 g HBr in den ca. 120°C heißen Sumpf reaktiviert. Die Ergebnisse finden sich in der Tabelle zum Beispiel 6.
Tabelle zum Beispiel 6
Vergleichsbeispiel 7
Das Verfahren des Beispiels 4 wurde wiederholt, nur daß statt der dortigen Katalysatoren 0,67 g Zinkchlorid und 2,55 g Tetrabutylammoniumiodid eingesetzt wurden. Nach der ersten Rückführung wurden 3 g HBr in den ca. 110-120°C heißen Sumpf eingeleitet. Das Ergebnis findet sich in der Tabelle zum Vergleichsbeispiel 7.
Tabelle zum Vergleichsbeispiel 7
Beispiel 8
Das Verfahren des Beispiels 4 wurde wiederholt, nur daß statt der dortigen Katalysatoren 1,07 g Zinkbromid und 1,12 g Kaliumiodid eingesetzt wurden. Nach der zweiten Rückführung wurden in die ausgewogene zum Abdestillieren des gebildeten Ethylencarbonats eingesetzte Reaktionsmischung 2,5 g 2-Iodethanol gegeben, dann bei 20 mbar der gebildete Teil abdestilliert (ca. 100-200 g) und der zurückbleibende Sumpf wie üblich in die Blasensäule zur Rückführung eingefüllt. Das Ergebnis findet man in der Tabelle zum Beispiel 8.
Tabelle zum Beispiel 8
Beispiel 9
Das Verfahren des Beispiels 4 wurde wiederholt, nur wurde hier nach jedem Abdestillieren des gebildeten Ethylencarbonats ca. 1-2 g HBr in 2-3 min gasförmig in den 100-120°C heißen Sumpf eingeleitet und der zurückbleibende Sumpf in die Blasensäule rückgeführt. Das Ergebnis findet sich in der Tabelle zum Beispiel 9.
Tabelle zum Beispiel 9
Beispiel 10
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, nur daß man statt der dortigen Katalysatoren 2,05 g an Na2(ZnBr4) einsetzte. Bei 120°C wurden 68 g EOX und 80 g CO2 in 4 h eingeleitet. Die Zunahme betrug 133 g. Nach dem Abdestillieren von 149 g Ethylencarbonat bei 20-25 mbar wurde der Sumpf erneut eingesetzt. Man leitete bei 120°C 75 g EOX und 82 g CO2 ein. Die Gewichtszunahme betrug 147 g.
Beispiel 11
In ein senkrecht stehendes Rohr von 110 cm Länge und 3 cm Durchmesser, das mit einem Ölheizmantel und am unteren Ende mit einer Gaseinleitefritte versehen ist, wurden 700 g Ethylencarbonat, 1,96 g Natriumbromid, 2,16 g Zinkbromid und 0,93 g 2-Bromethanol eingefüllt und auf 120°C vorgeheizt. Bei dieser Temperatur wurden in 4 Stunden 78 g Ethylenoxid und 86 g Kohlendioxid als Gasgemisch gleichmäßig durch die Bodenfritte eingeleitet. Das Gasgemisch wurde weitgehend absorbiert. Nach dem Ende der Gaseinleitung wurde das Gemisch in einen Kolben abgelassen und ausgewogen. Die so auswiegbare Gewichtszunahme betrug 153,5 g. Dies entsprach unter Berücksichtigung des Umfüllverlustes einer quantitativen Umsetzung des Ethylenoxids.
Das Reaktionsprodukt wurde in eine Vakuumdestillationsapparatur umgefüllt, und bei 20 bis 22 mbar wurde über eine verspiegelte 50 cm-Vigreux-Kolonne bis zu einer Kopftemperatur von 122°C ein Vorlauf (15,3 g) abgenommen. Dieser Vorlauf enthielt das 2-Bromethanol.
Beispiel 12
Das Verfahren des Beispiels 11 wurde wiederholt, nur daß hier 0,46 g 2-Brom­ ethanol, 1,07 g Zinkbromid und 0,98 g Natriumbromid eingesetzt wurden. Gleich­ zeitig wurde die in 4 Stunden eingeleitete Gasmenge so stark erhöht, daß aufgrund der kurzen (ca. 70 bis 80 cm) überstehenden Flüssigkeitssäule keine vollständige Absorption des Ethylenoxids mehr möglich war. Die eingeleiteten Gasmengen befinden sich in der Tabelle zum Beispiel 12. Nach der Bestimmung der Auswaage wurde bei einem Vakuum von ca. 40 mbar die gebildete Menge (ca. 200 g) an Ethylenglykolcarbonat abdestilliert und der zurückbleibende Sumpf nach Zugabe von 0,45 bis 0,47 g 2-Bromethanol erneut zur Rückführung der Katalysatoren in das senkrecht stehende Rohr eingefüllt. Das Ergebnis findet man in der Tabelle zum Beispiel 12.
Tabelle zum Beispiel 12
Beispiel 13
Das Verfahren des Beispiels 12 wurde wiederholt, nur daß vor der Rückführung des zurückbleibenden Sumpfes kein 2-Bromethanol zugegeben wurde. Das Ergebnis findet man in der Tabelle zum Beispiel 13.
Tabelle zum Beispiel 13
Beispiel 14
Das Verfahren des Beispiels 12 wurde wiederholt, nur daß statt einer einfachen Vakuumdestillation nun über eine 50 cm-Vigreux-Kolonne bei 40 mbar bis 136°C Kopftemperatur ein Leichtsiedervorlauf entnommen wurde (ca. 20 g). Anschließend wurde die restliche neugebildete Menge Ethylencarbonat bei 40 mbar ebenfalls über diese Kolonne destilliert. Der zurückbleibende Sumpf und der Leichtsiedervorlauf wurden zur Rückführung des Halohydrins und der Katalysatoren in das senkrecht stehende Rohr eingefüllt. Das Ergebnis findet man in der Tabelle zum Beispiel 14.
Tabelle zum Beispiel 14
Beispiel 15
Das Verfahren des Beispiels 12 wurde wiederholt, nur daß hier 0,23 g 2-Brom­ ethanol, 0,41 g 2-Iodethanol, 1,07 g Zinkbromid und 1,58 g Kaliumiodid eingesetzt wurden.
Nach dem Abdestillieren des gebildeten Ethylencarbonats wurde vor der Rückfüh­ rung des zurückbleibenden Sumpfes jeweils 0,22 bis 0,25 g 2-Bromethanol und 0,40 bis 0,43 g 2-Iodethanol zugegeben. Das Ergebnis findet man in der Tabelle zum Beispiel 15.
Tabelle zum Beispiel 15
Beispiel 16
Das Verfahren des Beispiels 12 wurde wiederholt, nur daß hier 0,45 g 2-Brom­ ethanol, 0,65 g Zinkchlorid und 0,99 g Natriumbromid eingesetzt wurden. Nach dem Abdestillieren des gebildeten Ethylencarbonats wurde vor der Rückführung des zurückbleibenden Sumpfes jeweils 0,43 bis 0,46 g 2-Bromethanol zugegeben. Das Ergebnis findet man in der Tabelle zum Beispiel 16.
Tabelle zum Beispiel 16

Claims (10)

1. Verfahren zur Herstellung von Alkylencarbonaten der Formel durch Umsetzung von Alkylenoxiden der Formel wobei in den Formeln
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff, substituiertes oder nicht substituiertes C1-C4-Alkyl, substituiertes oder nicht substituiertes C2-C4-Alkenyl oder substituiertes oder nicht substituiertes C6-C12- Aryl bedeuten und
R1 und R2 gemeinsam mit den beiden Dreiring-C-Atomen einen gesättigten carbocyclischen Ring mit 5-8 Ringgliedern bedeuten können,
mit Kohlendioxid in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man aktivierbare Katalysatoren der Formel a[MX]/b[ZnY2]einsetzt, worin
M ein Alkalimetall, bevorzugt Li, Na oder K, besonders bevorzugt Na oder K, bedeutet,
X und Y unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Iod bedeuten und
a und b gebrochene oder ganze Zahlen in einem Bereich von 0,001-2 be­ deuten,
wobei die Aktivierung durchgeführt werden kann durch Zusatz einer Halogenverbindung der FormelR3-Zworin
Z für Chlor, Brom oder Iod steht und
R3 Wasserstoff, Chlor, Brom oder Iod, den Rest eines anorganischen oder organischen Säurehalogenids, den Rest eines Benzyl-, Benzal- oder Benzotrihalogenids, C4-C8-tert.-Alkyl, Phenacyl, (Meth)Allyl oder -CHR1-CHR2-OH, worin R1 und R2 die gegebene Bedeutung haben, bedeutet und für den Fall, daß Z für Iod steht, auch Cl3 oder Br3 bedeuten kann,
und bei einer Reaktionstemperatur von 40 bis 250°C, bevorzugt 50 bis 200°C, besonders bevorzugt 70 bis 170°C, und einem molaren Verhältnis von Alkylenoxid zu CO2 von 1:1-10, bevorzugt 1:1-3, besonders bevorzugt 1:1-1,5, arbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aktivierung eine Halogenverbindung der Formel R13-Zeingesetzt wird, in der
R13 Wasserstoff, C4-C6-tert.-Alkyl oder -CHR11-CHR12-OH bedeutet, worin R11 und R12 unabhängig voneinander für H, CH3, C2H5 oder Phenyl stehen, und
Z für Chlor, Brom oder Iod steht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Halogene X und Y Brom bedeutet, daß bevorzugt beide Halogene X und Y Brom bedeuten und daß besonders bevorzugt alle Halogene X, Y und Z Brom bedeuten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierung des Katalysators durch Zusatz der Halogenverbindung R3-Z vor seiner Rückführung zur erneuten Verwendung oder bereits vor seinem ersten Einsatz erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierung des Katalysators vor seinem ersten Einsatz und vor seiner Rückführung eine Halogenverbindung der Formel R23-Breingesetzt wird, in der
R23 Wasserstoff oder -CHR11-CHR12-OH bedeutet, worin R11 und R12 unabhängig voneinander für H, CH3, C2H5 oder Phenyl stehen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß als Halogenverbindung ein Halohydrin der Formel Z-CHR1 -CHR2-OHeingesetzt wird, worin
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff, substituiertes oder nicht substituiertes C1-C4-Alkyl, substituiertes oder nicht substituiertes C2-C4-Alkenyl oder substituiertes oder nicht substituiertes C6-C12-Aryl bedeuten,
dieses Halohydrin als solches eingesetzt wird oder als Vorstufe, aus der durch Zugabe von Halogenwasserstoff ein solches Halohydrin in situ erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der ganzen oder gebrochenen Zahlen a und b in einem Bereich für a:b von 20:1 bis 1:5, bevorzugt 10:1 bis 1:2, besonders bevorzugt von 3:1 bis 1:1, liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem absoluten Reaktionsdruck von unter 30 bar, bevorzugt von unter 20 bar, besonders bevorzugt von unter 15 bar, arbeitet.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Umsetzung und vor oder nach der Abtrennung des gebildeten Alkylencarbo­ nats die den Katalysator aktivierende Verbindung R3-Z in den gesamten Sumpf der in einen Teil davon gibt, bei Zugabe von R3-Z vor der Ab­ trennung des gebildeten Alkylencarbonats diese Abtrennung vornimmt und die Sümpfe dann zurückführt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall des Einsatzes einer aktivierenden Verbindung der Formel R23-Br,in der
R23 Wasserstoff oder -CHR11-CHR12-OH bedeutet, worin R11 und R12 unabhängig voneinander für H, CH3, C2H5 oder Phenyl stehen,
bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches vor dem Abdestillieren des Alkylencarbonats eine Leichtsiederfraktion mit der darin enthaltenen aktivierenden Verbindung R23-Br entnimmt und diese Leichtsiederfraktion und den Destillationssumpf gemeinsam in die Reaktion zurückführt.
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US5489696A (en) * 1994-04-22 1996-02-06 Bayer Aktiengesellschaft Process for purifying ethylene glycol carbonate (EGC) by adsorption on activated carbon

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