DE4209622C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sichtfenster für ein
Gerät mit erhöhter Innenraumtemperatur, insbesondere
für einen Haushaltsgar- oder -backofen, mit einer
allgemein von einem gemeinsamen Rahmen gehaltenen
Anordnung von mindestens zwei im Abstand voneinander
positionierten Scheiben aus Glas, Glaskeramik oder
einem entsprechenden durchsichtigen und
temperaturbeständigen Werkstoff.
Sichtfenster der betroffenen Art sind allgemein
geläufig, sie sind in der Regel in den frontseitigen
Türen von Backöfen oder dergl. angeordnet. Die
folgende Beschreibung erfolgt für Haushaltsbacköfen,
obwohl die Erfindung auch für jedes andere Gerät
verwendbar ist, welches ein Sichtfenster aufweist,
welches einen temperaturerhöhten Innenraum von der
äußeren Umgebung trennt und durch welches der
Einblick von außen in diesen Raum erhöhter
Temperatur möglich ist.
Im Falle von Sichtfenstern ist es im Gegensatz zu
den übrigen einen temperaturerhöhten Innenraum
umgebenden Wänden nicht möglich, eine effektive
Wärmeisolierung, beispielsweise auf der Basis von
Mineralwolle und dergl. anzubringen. Deswegen sind
es gerade solche Sichtfenster, bei denen das Problem
besteht, daß sie sich an ihrer Außenseite zu stark
aufheizen. Um die Außentemperatur eines
Sichtfensters zu vermindern, werden allgemein schon
Mehrscheibenanordnungen verwendet, deren
Außenscheibe mit ihrer Innenseite nicht mehr direkt
an den temperaturerhöhten Raum grenzt, so daß
bereits eine Aufheizung der Außenscheibe durch
direkten Wärmeübergang vermieden wird. Dennoch
erfolgt auch bei mehreren beabstandeten Scheiben mit
Luftzwischenraum eine Aufheizung der Außenscheibe
durch Strahlung aus dem temperaturerhöhten
Innenraum, wobei diese Strahlung zum Teil die
inneren Scheiben passiert und direkt von der
Außenscheibe absorbiert wird, teilweise aber auch
von den inneren Scheiben absorbiert wird, die dann
ihrerseits wieder eine Wärmestrahlung zur nächst
äußeren Scheibe aus senden oder die nächst äußere
Scheibe über den luftgefüllten Zwischenraum durch
Wärmeleitung und Konvektion aufheizen.
Es sind auch schon Ausführungen von Sichtfenstern
bekannt, bei denen eine Außenscheibe derart im
Abstand vor den übrigen Scheiben gehalten ist, daß
der Rahmen der Anordnung zwischen der Außenscheibe
und der nächst inneren Scheibe zumindest oben und
unten offen ist, so daß zwischen dieser vorgesetzten
Außenscheibe und der nächst inneren Scheibe eine
Luftkonvektion im Umgebungsraum außerhalb des
Gerätes stattfinden kann, wobei zum einen ständig
die sich erwärmende Luft zwischen den beiden äußeren
Scheiben durch Umwälzung der Umgebungsluft
ausgetauscht und zum anderen durch diesen Luftstrom
auch die vorgesetzte Außenscheibe ständig gekühlt
wird.
Es besteht auch die Möglichkeit, innen thermochrome
Scheiben zu verwenden, deren
Strahlungsdurchlässigkeit bei Temperaturerhöhung
reduziert wird. Dies beeinträchtigt jedoch die Sicht
durch das Fenster.
Es ist ferner bekannt, eine oder mehrere der
Scheiben einer Mehrscheibenanordnung mit einer
Beschichtung zu versehen, die entweder
Infrarotstrahlung reflektiert oder die Emission von
Infrarotstrahlung vermindert. Eine diese beiden
Eigenschaften aufweisende Beschichtung ist
beispielsweise eine solche aus Zinndioxid. Wird sie
an der dem temperaturerhöhten Raum zugewandten
Innenseite einer Scheibe angebracht, reflektiert sie
einen Teil der Infrarotstrahlung in den Innenraum
zurück, wird sie an der Außenseite einer Scheibe
angebracht, vermindert sie die Infrarotabstrahlung
nach außen zur nächst äußeren Scheibe hin. Die
Scheiben können auch zweiseitig beschichtet sein.
Trotz der vorstehend erläuterten Vorkehrungen ist es
nicht selten, daß bei Haushaltsbacköfen, die
insbesondere bei Selbstreinigung durch Pyrolyse
durchaus mit Temperaturen von 400°C bis 450°C und
darüber betrieben werden, die Außenscheiben eines
Sichtfensters auf eine Temperatur bis etwa 150°C
ansteigen. Es besteht eine Bestrebung, zwecks
Berührungssicherheit der Sichtfenster durch eine
Bedienungsperson die höchst zulässige
Außentemperatur von solchen Sichtfenstern in den
einschlägigen Normen auf 80°C zu begrenzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
Mittel vorzuschlagen, mit denen eine weitere
Herabsetzung der Außentemperatur von Sichtfenstern,
beispielsweise bei Haushaltsbacköfen, im Betrieb
möglich ist.
Bei eingehenden Untersuchungen wurde
überraschenderweise festgestellt, daß nennenswert
zur Reduzierung der Außentemperatur von
Sichtfenstern für einen Ofenraum oder dergl.
beigetragen werden kann, wenn man bei einer
Mehrscheibenanordnung des Sichtfensters zumindest
zwei der Scheiben unter einem spitzen Winkel schräg
zueinander stellt. Diese Maßnahme kann mit den
bekannten Maßnahmen zum Teil wirksam kombiniert
werden.
Zweischeiben-Anordnungen für wärmeisolierende
Sichtfenster sind zwar nicht die optimale Lösung, in
einfachster Form kann die Erfindung aber bereits
dadurch verwirklicht werden, daß die beiden Scheiben
schräg zueinander gestellt werden, unabhängig davon,
ob eine der beiden Scheiben in der gedachten Ebene
des Fensters liegt, also im allgemeinen senkrecht
steht und die andere Scheibe gegenüber dieser
senkrechten Scheibe geneigt ist, oder ob beide
Scheiben leicht gegenüber der gedachten Ebene des
Sichtfensters geneigt sind und einen spitzen Winkel
miteinander bilden. Der Neigungswinkel ist natürlich
baulich durch eine sinnvolle Gesamtdicke der
Sichtscheibenanordnung begrenzt und liegt
zweckmäßigerweise zwischen 0,5° und 10°, bevorzugt
in einem Bereich zwischen 2° und 6°.
Bevorzugt sind die den Neigungswinkel miteinander
einschließenden Scheiben derart angeordnet, daß die
Neigung der Scheiben gegeneinander in senkrechter
Richtung verläuft. Die Scheiben können je nach
Anwendungsfall nach oben konvergieren wie auch nach
oben divergieren.
Die temperaturreduzierende Wirkung der
Schrägstellung erfolgt je nach Ausführungsform des
Sichtfensters vermutlich durch bestimmten
Strahlungsverlauf, wie möglicherweise auch durch
verbesserte Konvektion.
Im Gegensatz zu parallelen Scheiben, zwischen denen
eine Hin- und Herstrahlung von Wärme im allgemeinen
senkrecht zur Scheibenoberfläche verläuft, scheint
sich zwischen zwei schräggestellten Scheiben eine
Hin- und Herstrahlung einzustellen, die dem
Reflexionsgesetz folgend zum divergenten Bereich
zwischen den Scheiben fortschreitet, bis sie vom
Rahmen der Scheibenanordnung an der divergenten
Seite der Scheiben aufgenommen wird. Die
Wärmeableitung im Sichtfensterrahmen ist
beherrschbar. Bei der Erfindung kommt es einzig und
allein darauf an, daß die äußere Scheibe einer
Mehrscheibenanordnung in ihrer äußeren
Oberflächentemperatur reduziert wird.
Sind die zwei schräg zueinander gestellten Scheiben
in einem festen Rahmen gefaßt, ist es zweckmäßig,
die Scheiben in nach oben divergenter Stellung
anzuordnen, weil dabei die Wärmeableitung in den
Sichtfensterrahmen an der divergenten Seite der
Scheiben eventuell durch Konvektion der Luft im
geschlossenen Raum zwischen den Scheiben noch
unterstützt werden kann. Wird jedoch von einer
Anordnung Gebrauch gemacht, bei der, wie eingangs
zum Stand der Technik beschrieben, eine Außenscheibe
der übrigen Scheibenanordnung in einer Weise
vorgesetzt ist, daß zwischen dieser Außenscheibe und
der übrigen Scheibenanordnung eine Luftkonvektion im
Umgebungsraum stattfinden kann, dann kann es
zweckmäßig sein, die vorgesetzte Außenscheibe und
die zu ihr schräggestellte nächst innere Scheibe so
anzuordnen, daß beide Scheiben nach oben
konvergieren, wobei durch die Abstandsverminderung
der Scheiben nach oben eine beschleunigte
Konvektionsströmung erzeugt werden kann.
Bei der Scheibenanordnung ist eventuell auch darauf
zu achten, daß nicht bereits die innerste, dem
temperaturerhöhten Raum zugewandte Scheibe zu stark
gekühlt wird, wenn eine bestimmte Temperatur der
Innenwand des Sichtfensters aufrechterhalten bleiben
soll. Eine zu starke Kühlung der Innenscheibe kann
auch nachteilig sein, wenn eine Reinigung des
Backofens durch Pyrolyse stattfinden soll, die im
allgemeinen zwischen 400 und 450°C erfolgt.
Bei einer üblichen Dreischeibenanordnung, bei der
alle drei Scheiben in einem gemeinsamen Rahmen fest
gefaßt sind, wird die erfindungsgemäße Anordnung der
Scheiben zweckmäßigerweise so ausgeführt, daß die
äußere und innere Scheibe parallel zueinander in
Richtung einer gedachten Sichtfensterebene verlaufen
und die zwischen diesen parallelen Scheiben
angeordnete mittlere Scheibe derart angeordnet ist,
daß sie zur inneren Scheibe nach oben konvergiert.
Bei konvektionsdurchlüftetem Zwischenraum zwischen
äußerer und schräggestellter mittlerer Scheibe wird
die Anordnung dagegen zweckmäßigerweise umgekehrt
ausgeführt, indem die mittlere, schräggestellte
Scheibe zur äußeren Scheibe nach oben konvergiert.
Ein Sichtfenster mit vier in einem festen Rahmen
angeordneten Scheiben ist zweckmäßigerweise so
ausgeführt, daß die innerste und die äußerste
Scheibe wie bei der dreischeibigen Anordnung
parallel zueinander verlaufen und die beiden
mittleren Scheiben beide zu den Außenscheiben und
zueinander schräggestellt sind und nach oben
divergieren.
Es ist zweckmäßig, zumindest einige der Scheiben mit
einer Infrarotstrahlung reflektierenden bzw.
Infrarotstrahlung reduziert emittierenden
Beschichtung zu versehen. An welcher Seite einer
Scheibe die Beschichtung anzubringen ist, hängt von
der Anordnung ab und kann nach
Zweckmäßigkeitsgründen ermittelt werden. So kann es
bei einer Dreischeibenanordnung, bei der die beiden
äußeren Scheiben nach oben divergieren, sinnvoll
sein, die schräggestellte mittlere Scheibe außen mit
einer entsprechenden Beschichtung zu versehen, damit
sie in den Zwischenraum zur äußersten Scheibe hin
weniger Wärme abstrahlt, die dann durch Hin- und
Herreflexion in diesem Zwischenraum nach oben in den
Rahmen zu leiten ist. Die äußerste Scheibe außen zu
beschichten, ist nicht sinnvoll. Ist sie innen
beschichtet, reflektiert sie einen höheren Anteil an
Wärmestrahlung in den Zwischenraum auf die mittlere,
schräggestellte Scheibe zurück, wodurch sie sich
selbst weniger aufheizt, ist sie außen beschichtet,
strahlt sie selbst weniger Wärme nach außen ab,
wodurch ein höherer Anteil an Wärme nach innen
zurückgestrahlt wird. Die innerste Scheibe sollte,
wenn sie eine bestimmte Temperatur nicht
unterschreiten soll, bestenfalls nur außen
beschichtet sein, damit zur nächst äußeren Scheibe
hin weniger Wärme nach außen abgestrahlt wird.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf
die Zeichnungen anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es
stellt dar
Fig. 1 den schematischen Querschnitt durch einen
Backofen mit einer Fronttür mit einem
Sichtfenster mit Dreischeibenanordnung, bei
der die mittlere Scheibe zur äußeren hin nach
oben divergiert,
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch eine
abgewandelte Anordnung eines
Dreischeiben-Sichtfensters, bei dem eine
schräggestellte mittlere Scheibe zur äußeren
Scheibe hin nach oben konvergiert und bei der
der Zwischenraum zwischen diesen Scheiben zur
Umgebung hin durchlüftet ist, und
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch eine
Vierscheibenanordnung.
In Fig. 1 ist schematisch der Querschnitt durch ein
beispielsweise Backofengehäuse 1 dargestellt,
welches an seiner in der Zeichnung rechts
befindlichen vorderen Öffnung durch eine Klapptür 2
verschließbar ist, die im wesentlichen als
Sichtfenster 4 ausgebildet ist. Das Sichtfenster 4
weist eine Dreischeibenanordnung auf, die aus einer
äußeren Scheibe 6, einer mittleren Scheibe 8 und
einer inneren Scheibe 10 besteht, die zum
temperaturerhöhten Raum 12 innerhalb des
Backofengehäuses 1 hinweist. Die Scheiben 6, 8 und
10 sind in einem gemeinsamen Rahmen 14 gefaßt, in
den sie mittels eines wärmebeständigen oder auch
wärmeisolierenden Materials 16 eingebettet sein
können. Auch das Backofengehäuse 1 ist, wie üblich,
mittels eines wärmeisolierenden Materials 18,
beispielsweise einer Mineralwolle, gegen
Wärmeverlust nach außen isoliert.
Wie der zeichnerischen Darstellung zu entnehmen ist,
ist die mittlere Scheibe 8 gegenüber den im übrigen
parallel zueinander verlaufenden übrigen Scheiben 6
und 10 in einer Weise unter einem spitzen Winkel
geneigt, daß die mittlere Scheibe 8 zur äußeren
Scheibe 6 nach oben hin divergiert. Der
Neigungswinkel beträgt im Ausführungsbeispiel etwa
4,5°. Die mittlere Scheibe 8 ist an ihrer Außenseite
mit einer fluordotierten Zinndioxidbeschichtung 20
versehen, während die äußerste Scheibe 6 eine solche
Beschichtung 22 an ihrer Innenseite aufweist.
Die durch den temperaturerhöhten Raum 12 aufgeheizte
Innenscheibe 10 strahlt ihrerseits Wärme auch in
Richtung der mittleren Scheibe 8 ab, die sich
dadurch aufheizt. Da die mittlere Scheibe 8 an ihrer
Außenseite eine Zinndioxidschicht 20 aufweist,
strahlt sie ihrerseits bevorzugt wieder Wärme in den
Zwischenraum zur Innenscheibe 10 hin ab. Zwischen
der schräggestellten Mittelscheibe 8 und der
Innenscheibe 10 findet eine Mehrfachreflexion von
Wärme statt, die schließlich in den unteren Teil des
Rahmens 14/16 geleitet wird, wie dies durch den
beispielhaft dargestellten Strahlengang 24 angedeutet ist.
Zusätzlich findet natürlich auch zwischen den
Scheiben 10 und 8 ein Wärmeübergang durch Konvektion
und Wärmeleitung durch die Luft im Zwischenraum
statt.
Die teilweise aufgeheizte mittlere Scheibe 8 strahlt
ihrerseits einen Teil Wärme in den äußeren
Zwischenraum zur äußeren Scheibe 6 hin ab. Da die
äußere Scheibe 6 eine Innenbeschichtung 22 aus
Zinndioxid aufweist, wird der größte Teil der
Wärmestrahlung in den Zwischenraum zwischen der
äußeren und der mittleren Scheibe zurückgestrahlt.
Auch in diesem Zwischenraum findet durch die
Schrägstellung der mittleren Scheibe 8 eine
Mehrfachreflexion statt, die durch den
beispielhaft dargestellten Strahlengang 26 angedeutet ist.
Dadurch, daß die mittlere und äußere Scheibe nach
oben hin konvergieren, findet hier eine
Wärmeweiterleitung durch Mehrfachreflektion in den
oberen Teil des Rahmens 14/16 statt. Außerdem
begünstigt die Erweiterung dieses Zwischenraumes
nach oben eine Wärmeableitung in den oberen Teil des
Rahmens auch durch Konvektion. Durch diese Anordnung
erfährt die äußere Scheibe 6 nur eine verminderte
Erwärmung.
Es sei besonders darauf hingewiesen, daß die nicht
senkrechte Mehrfachreflexion nicht nur den Vorteil
hat, daß insgesamt Wärme seitlich in den
Sichtfensterrahmen abgeleitet wird, sondern auch den
Vorteil, daß punktförmige Überhitzungen der
Scheiben, die sich durch senkrechte
Mehrfachreflexion hochschaukeln können, vermieden
werden, und somit eine gleichmäßigere
Temperaturverteilung über die Scheiben und
insbesondere die Außenscheibe erreicht werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung eines
Dreischeibensichtfensters, bei dem die innere
Scheibe 10 und eine mittlere Scheibe 28 gemeinsam in
einem Rahmen 30 gefaßt sind, während eine äußere
Scheibe 32 mittels einer Halterung in gewissem
Abstand von dem Rahmen 30 angeordnet ist, so daß
zumindest oben und unten Durchbrüche 36 entstehen,
durch die die Außenluft zirkulieren kann, was durch
die Pfeile 38 angedeutet ist. Die mittlere Scheibe
28 ist in einer Weise schräggestellt, daß sie zur
äußeren Scheibe 32 hin nach oben konvergiert.
Dadurch verengt sich der Zwischenraum zwischen
diesen Scheiben nach oben und die Luftzirkulation
wird durch die hierdurch erzeugte Kaminwirkung
verbessert. Auch bei dieser Ausführungsform können
die Scheiben mit infrarotreflektierenden
Beschichtungen versehen sein, was jedoch in der
Zeichnung nicht angedeutet ist.
Fig. 3 zeigt schließlich den Querschnitt durch eine
Vierscheibenanordnung mit einer Innenscheibe 10,
einer Außenscheibe 32 und zwei mittleren Scheiben 40
und 42, die nach oben hin divergieren. Die äußere
Scheibe 32 ist wieder wie bei der Anordnung gemäß
Fig. 2 der mittleren Scheibe 40 mittels Halterungen
34 im Abstand vorgesetzt, um eine Zirkulation der
Außenluft durch den Zwischenraum zwischen diesen
beiden Scheiben zu ermöglichen. Im Unterschied zur
Anordnung der Fig. 2 sind jedoch hier zwei
schräggestellte mittlere Scheiben 40 und 42
vorgesehen, die nach oben divergieren und damit eine
Wärmeableitung durch Mehrfachreflexion in den oberen
Teil des Rahmens ermöglichen, wie dies durch den
beispielhaft dargestellten Strahlengang 44 angedeutet ist. Die
Erweiterung des Raumes zwischen den beiden mittleren
Scheiben 40 und 42 nach oben fördert zusätzlich die
Wärmeableitung durch Konvektion.
Im folgenden werden noch zwei Ausführungsbeispiele
mit tatsächlich erreichten Meßdaten wiedergegeben:
In einem Labortestofen wurde ein Sichtfenster mit
einer Dreischeibenanordnung und einer Scheibenfläche
von ca. 500 × 500 mm gemäß Fig. 1 verwendet. Der
Abstand zwischen der äußeren Scheibe 6 und der
inneren Scheibe 10 betrug 40 mm. Zwischen der Innen-
und der Außenscheibe war im Versuch mit etwa 4,5°
Neigung eine mittlere Scheibe angeordnet, die zur
Außenscheibe nach oben divergierte. Als Blindversuch
wurde eine entsprechende Anordnung getestet, bei der
die mittlere Scheibe mittig zur Innen- und
Außenscheibe parallel zu diesen angeordnet war. Alle
Scheiben bestanden aus transparenter Glaskeramik
Robax, die Innenscheibe hatte eine Dicke von 3 mm,
die mittlere Scheibe und die Außenscheibe je eine
Dicke von 4 mm. Die Innenscheibe war nicht
beschichtet, die mittlere Scheibe wies eine nach
außen gerichtete fluordotierte
Zinndioxidbeschichtung auf und die äußere Scheibe
eine entsprechende nach innen gerichtete
Beschichtung.
Bei einer Temperatur im Ofeninnenraum wurde bei der
Testanordnung mit schräggestellter Mittelscheibe
eine Außentemperatur an der Außenscheibe von 30°C
gemessen, während die Außentemperatur an der
Außenscheibe unter sonst gleichen Bedingungen bei
parallelen Scheiben 57°C betrug.
Bei 400°C Ofenraumtemperatur betrug die Temperatur
der Außenscheibe bei Verwendung einer Schrägscheibe
90°C, bei parallelen Scheiben 110°C.
In diesem Versuch wurde ein handelsüblicher
Haushaltsbackofen verwendet, der mit einem
Sichtfenster mit einer Dreischeibenanordnung
versehen war, wobei der Abstand zwischen der inneren
und der äußeren Scheibe 20 mm betrug. Die
Scheibengröße betrug ca. 175 mm×350 mm. Die innere
Scheibe bestand aus dem Material Stopsol mit einer
Dicke von 4 mm, die beiden äußeren Scheiben aus
Thermax 32, ebenfalls beide mit einer Dicke von
4 mm. Die mittlere Scheibe war mit einer nach außen
gerichteten IR-reflektierenden Beschichtung
versehen. Im Vergleich zur Standardanordnung wurden
die mittlere Scheibe unter einem Winkel von etwa
6,5° schräg entsprechend der Ausführungsform der
Fig. 1 eingebaut.
Bei einer Backraumtemperatur von 300°C, die mit dem
am Backofen vorgesehenen Regler eingestellt wurde,
ergab sich bei parallelen Scheiben eine Temperatur
der Außenscheibe von 95°C, bei Anordnung mit
schräggestellter Mittelscheibe eine Temperatur der
Außenscheibe von 90°C.
Bei Einstellung des Backofens auf die Stellung
"Pyrolyse" wurde bei paralleler Scheibenanordnung
eine Temperatur an der Außenscheibe von 175°C, bei
Anordnung mit schräggestellter Mittelscheibe eine
Temperatur an der Außenscheibe von 150°C gemessen.
Aus den Beispielen ergibt sich, daß sich je nach
Ausführung und sonstigen Bedingungen durch die
beschriebene Ausbildung der Sichtfenster
Temperaturverminderungen an der Außenscheibe
zwischen 5 und 27° erzielen ließen, ein wesentlicher
Beitrag, um in Verbindung mit weiteren Maßnahmen zu
berührungssicheren Außentemperaturen von
Ofensichtfenstern zu gelangen.
Claims (12)
1. Sichtfenster für ein Gerät mit erhöhter
Innenraumtemperatur, insbesondere für einen
Haushaltsgar- oder -backofen, mit einer
allgemein von einem gemeinsamen Rahmen
gehaltenen Anordnung von mindenstens zwei im
Abstand voneinander positionierten Scheiben aus
Glas, Glaskeramik oder einem entsprechenden
durchsichtigen und temperaturbeständigen
Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens zwei Scheiben (6, 8) einen spitzen
Winkel miteinander bilden.
2. Sichtfenster nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die mindestens zwei Scheiben
(6, 8) in senkrechter Richtung den spitzen
Winkel miteinander bilden.
3. Sichtfenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der spitze Winkel zwischen
0,5° und 10° beträgt.
4. Sichtfenster nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der spitze Winkel zwischen
2° und 6° beträgt.
5. Sichtfenster nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß von den
mindestens zwei Scheiben eine als Basisscheibe
(6) die Ebene des Sichtfensters (4) bestimmt und
mindestens eine weitere (8) dieser mindestens
zwei Scheiben unter dem spitzen Winkel
gegenüber der Basisscheibe (6) geneigt ist.
6. Sichtfenster nach Anspruch 5 mit zwei Scheiben,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem
temperaturerhöhten Innenraum (12) abgewandte
Außenscheibe (6) die Basisscheibe und die innere
Scheibe (8) die geneigte Scheibe ist.
7. Sichtfenster nach Anspruch 5 mit drei Scheiben,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem
temperaturerhöhten Innenraum (12) abgewandte
Außenscheibe (6, 32) als Basisscheibe und eine
innenliegende Innenscheibe (10) im wesentlichen
parallel zueinander verlaufen, und daß die
zwischen der Innenscheibe (10) und der
Außenscheibe (6, 32) befindliche Mittelscheibe
(8, 28) die geneigte Scheibe ist.
8. Sichtfenster nach einem der Ansprüche
5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigte
Scheibe (28) zur Basisscheibe (32) nach oben
konvergiert.
9. Sichtfenster nach einem der Ansprüche
5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigte
Scheibe (8) zur Basisscheibe (6) nach oben
divergiert.
10. Sichtfenster nach Anspruch 5 mit vier oder mehr
Scheiben, dadurch gekennzeichnet, daß es zwei
geneigte Scheiben (40, 42) aufweist, deren
Neigungsrichtungen einander entgegengesetzt sind.
11. Sichtfenster nach einem der Ansprüche 2 bis 7, bei
dem die dem temperaturerhöhten Raum (12)
abgewandte Außenscheibe und die nächst innere
Scheibe nach oben konvergieren, dadurch
gekennzeichnet, daß der gemeinsame Rahmen (16,
34) zumindest im Bereich zwischen diesen beiden
Scheiben (32, 28) an seiner Unterseite und an
seiner Oberseite Öffnungen (36) aufweist, die
eine Luftkonvektion zwischen diesen beiden
Scheiben (32, 28) im Umgebungsraum außerhalb des
temperaturerhöhten Raumes (12) gestatten.
12. Sichtfenster nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine der Scheiben mit einer Wärmestrahlung
verstärkt reflektierenden bzw. Wärmestrahlung
reduziert emittierenden Beschichtung (20, 22)
versehen ist.
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