DE4206646A1 - Verfahren zur reinigung von abwasser und adsorptionsmittel - Google Patents
Verfahren zur reinigung von abwasser und adsorptionsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung
von industriellem und kommunalem Abwasser mit Hilfe eines
Adsorptionsmittels, das dem Abwasser zugegeben wird, insbe
sondere ergänzend zu biologischen und/oder mechanischen
Reinigungsstufen. Die Erfindung betrifft außerdem ein Ad
sorptionsmittel zur Reinigung oder Nachreinigung indu
striellen und/oder kommunalen, organische und anorganische
Verbindungen aufweisenden Abwassers, bestehend aus anorga
nischem Material, das dem Abwasser zugemischt wird.
Zur Abwasserreinigung sind viele mechanisch oder biolo
gisch arbeitende Reinigungsverfahren oder auch kombinierte
Verfahren bekannt. Die DE-PS 26 40 875 beschreibt ein zwei
stufiges belebtes Schlammverfahren zur Reinigung von Ab
wasser, bei dem das Abwasser mit Umgebungsluft belebt, dann
einer Zwischenklärung zugeführt und erneut in einer zweiten
Stufe mit Umgebungsluft belebt wird, bevor das Wasser
weiteren Nachreinigungsstufen zugeführt wird. Durch entspre
chende Teilrückführung von Schlamm wird eine besonders gün
stige Reinigungswirkung bei verringertem Energieaufwand
erreicht. Dennoch enthält mechanisch oder biologisch gerei
nigtes Abwasser häufig schädliche Stoffe, die entfernt werden
müssen, um das Abwasser den Vorflutern zuführen zu können,
da nur so die behördlichen Auflagen zu erfüllen sind. Bei
diesen Stoffen handelt es sich beispielsweise um Phosphate
oder Stickstoffverbindungen sowie biologisch nicht oder
nur schlecht abbaubare Rückstände stabiler organischer Ver
bindungen. Durch Zugabe bestimmter anorganischer Fällungs-,
Flockungs-, Trennungs- und Adsorptionsmitteln wird versucht,
auch diese noch enthaltenen schädlichen oder unerwünschten
Stoffe aus dem Abwasser herauszuholen. Als solche anorga
nischen Adsorptionsmittel ist u. a. Bentonit und Aktivkohle
bekannt. Diese werden u. a. in Form von Filtern mit dem Ab
wasser in Kontakt gebracht, so daß die geschilderten Schad
stoffe aufgefangen und adsorbiert werden können.
Nachteilig dabei ist, daß die Reinigungseffekte je nach
Zusammensetzung des Abwassers unbefriedigend sind oder aber
eine vorherige weitgehende biologische oder mechanische
Klärung erforderlich ist, bevor überhaupt die anorganischen
Adsorptionsmittel zum Einsatz kommen können, wobei sie eben
wiederum nur gewisse Reinigungseffekte erbringen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Reinigungsverfahren für Abwasser und ein Adsorptionsmittel
zu schaffen, die eine einfache optische Reinigung mit
sicherer Abtrennung aller schädlichen oder belastenden Stoffe
von der Wasserphase ermöglichen, ohne daß umfangreiche me
chanische oder biologische Reinigungsstufen zwangsweise
erforderlich sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß und zwar verfahrens
gemäß dadurch gelöst, daß das Adsorptionsmittel aus mehreren,
unterschiedliche Wasserreinigungsfunktionen erfüllenden
Mitteln zusammengemischt und in Pulverform auf das bewegte
Abwasser dosiert aufgestreut wird, daß nach einer vorge
gebenen Verweilzeit die Phasen Klarwasser und Hydroxidschlamm
getrennt werden und daß anschließend der Hydroxidschlamm
getrocknet und/oder gepreßt und einer Verwertung zugeführt
wird.
Bei Anwendung eines derartigen Verfahrens ergibt sich
überraschend ein vollständiger Reinigungseffekt für das
Abwasser, weil die verschiedenen in Mischung zugegebenen
Adsorptionsmittel nunmehr sich gegenseitig unterstützend
und entlastend tätig werden, so daß man anschließend einen
Schlamm erhält, der alle im Abwasser enthaltenden schädlichen
Stoffe enthält. Durch die Verbindung mit dem Kombi-Adsorp
tionsmittel werden diese schädlichen Stoffe vorteilhaft
so adsorbiert, daß sie die Eigenschaften des Schlamms nicht
negativ beeinflussen. Vielmehr kann der Hydroxidschlamm
vorteilhaft weiterverarbeitet, vorzugsweise getrocknet und
gepreßt werden kann, um dann in der Regel einer thermischen
Ausnutzung oder einer Endablagerung zugeführt werden kann.
Nach einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist
vorgesehen, daß ein den pH-Wert beeinflussendes, ein orga
nische Verbindungen bindendes, ein Metallionen bindendes
und ein oberflächenaktive Stoffe einbindendes Mittel zusam
mengemischt und als pulverförmiges Produkt dem Abwasser
zugegeben werden. Bei einem derartigen Kombi-Adsorptions
mittel ist der weiter oben beschriebene Effekt zu erzielen,
nämlich eine gegenseitige Unterstützung beim Adsorbieren
der schädlichen Bestandteile im Abwasser. Durch diese gegen
seitige Unterstützung sind die einzelnen hier als Kombi-
Adsorptionsmittel zugegebenen Mittel in der Lage, ihre Reini
gungsfunktion voll zu erfüllen und alle schädlichen Bestand
teile aus dem Abwasser "herauszufiltern".
Als besonders vorteilhaft anzusehen ist ein entspre
chendes Verfahren, bei dem Kalkhydrat, neutraler und alka
lisch aktivierter Bentonit sowie Aktivkohle in Pulverform
zusammengemischt und als Kombi-Adsorptionsmittel eingesetzt
werden. Kalkhydrat dient zur Beeinflussung des pH-Wertes,
wobei vor allem ultraleichtes Kalkhydrat zum Einsatz kommt.
Der Bentonit und dabei insbesondere der neutrale Bentonit
ist ein ionentauschfähiges Mineralprodukt, das vor allem
zur Bindung organischer Verbindungen dient, während der
alkalische aktivierte Bentonit vor allem zur Metallionenbin
dung dient und die Aktivkohle zur Bindung oberflächenaktiver
Stoffe.
Mengenmäßig sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor,
daß etwa 400 kg Kalkhydrat (93 bis 95% Ca (OH)2), 200 kg
neutraler Bentonit, 300 kg alkalisch aktivierter Bentonit
und 100 kg Aktivkohle mit rd. 1000 m2/g zusammengemischt
und als Kombi-Adsorptionsmittel dem Abwasser zugegeben
werden. Je nach Abwasserzusammensetzung kann es dabei zweck
mäßig sein, die einzelnen Anteile der Kombi-Adsorptionsmittel--
Komponenten zu variieren, ohne daß man auf eines der Kompo
nenten verzichten sollte.
Das beschriebene Kombi-Adsorptionsmittel zeichnet sich
u. a. durch vorteilhaft große Flocken und durch gut zu ent
wässernde Flocken aus. Dabei kann dieser Effekt gemäß der
Erfindung noch dadurch verbessert werden, daß dem Kombi-Ad
sorptionsmittel ein Polyelektrolyt und/oder Aluminiumsulfat
zugemischt wird bzw. daß das Kombi-Mittel aus Kalkhydrat,
Bentonit und Aktivkohle sowie geringen Mengen Polyelektrolyt
und/oder Aluminiumsulfat zusammengemischt wird. Durch diese
Zugabe kann sowohl die Flockungseigenschaft wie auch die
Trocknungseigenschaft verbessert werden, wobei dazu ausge
sprochen geringe Mengen ausreichend sind.
Je nach Verschmutzungsgrad des Abwassers wird das Ad
sorptionsmittel mit 0,01 bis 8 g/l zugegeben, um den ange
strebten vollständigen Reinigungseffekt zu erreichen.
Die heute im Einsatz befindlichen Kläranlagen sind
verfahrensmäßig nicht nur den zu erwartenden Abwassermengen
sondern auch vor allem der Abwasserzusammensetzung entspre
chend ausgelegt. Zur Verwirklichung des Verfahrens ist es
dabei zweckmäßig, Menge und Zugabeort je nach Kläranlage
und nach vorherigen Versuchen vorzugeben. Dabei können die
weiteren Reinigungsstufen durch Zugabe des Kombi-Adsorptions
mittel gezielt beeinflußt werden bzw. entlastet werden,
wodurch wiederum der gesamte Reinigungserfolg einer der
artigen Kläranlage positiv beeinflußt werden kann.
Für den Reinigungseffekt insgesamt ist eine gleich
mäßige Mischung des Kombi-Adsorptionsmittels wichtig. Eine
gleichmäßige Mischung wird insbesondere dadurch erreicht,
daß die vier Mittel vor der Vermahlung gemischt und dann
gemeinsam gemahlen, also zerkleinert werden. Vorteilhaft
ist dabei, daß alle Komponenten die gleiche Korngröße er
reichen, so daß ein sehr gleichmäßiges Adsorptionsmittel
für die Verarbeitung in Kläranlagen zur Verfügung gestellt
werden kann.
Das Adsorptionsmittel zur Reinigung oder Nachreinigung
von industriellem und/oder kommunalem Abwasser besteht aus
anorganischem Material, wobei das Hauptträgermaterial ge
mahlenes Kalkhydrat ist, dem etwa gleiche Mengen von ge
mahlenem, neutralem und alkalisch aktiviertem Bentonit sowie
Aktivkohle zugemischt sind. Ein derartiges, als "Kombi-Ad
sorptionsmittel" zu bezeichnendes Material ist bestens ge
eignet, um auch schwieriges Abwasser soweit zu reinigen,
daß es ohne weitere Behandlung dem Vorfluter zugeführt werden
kann. Vorteilhafterweise ist es sogar möglich, mit einem
derartigen Kombi-Adsorptionsmittel auch Trinkwasser zu
reinigen und zwar von abbauresistenten Substanzen aus dem
früheren Abwasser bzw. Oberflächenwasser. Somit kann dieses
Kombi-Adsorptionsmittel auch für die Trinkwasseraufbereitung
eine wesentliche Rolle übernehmen. Vorteilhaft ist weiter,
daß dieses Adsorptionsmittel günstig gelagert, transportiert
und verarbeitet werden kann, weil es eine pulvrige Form
hat und als anorganisches Material von ihm eine Gefährdung
nicht ausgeht.
Als besonders günstige Zusammensetzung für ein der
artiges Kombi-Adsorptionsmittel hat sich eine Mischung
herausgestellt, bei der die Gewichtsanteile mit rd. 400 kg
Kalkhydrat (93 bis 95% Ca (OH)2), 200 kg Bentonit neutral,
300 kg Bentonit alkalisch aktiviert und 100 kg Aktivkohle
(rd. 1000 m2/g) im Kombi-Adsorptionsmittel vorgegeben sind.
Diese Mischung wird, wie bereits weiter vorn erläutert,
durch Zusammenbringen der einzelnen Komponenten hergestellt,
wobei eine gleichmäßige Mischung zweckmäßig ist, um die
gewünschte Wirkung sicherzustellen.
Zur Verbesserung der Flockungseigenschaften
sieht die Erfindung vor, daß das Kombi-Adsorptionsmittel
zusätzlich geringe Mengen als Polyelektrolyt und/oder
Aluminiumsulfat enthält, wobei diese Komponenten auch im
nachhinein zugemischt werden können oder aber zusammen mit
dem pulverförmigen Kombi-Adsorptionsmittel.
Zur weiteren Optimierung sieht die Erfindung vor, daß
das Kombi-Adsorptionsmittel mit weiteren die Entwässerbarkeit
und die Schlammeigenschaften verbessernden bzw. neutrali
sierenden Stoffen angereichert ist, um beispielsweise das
Ablagern eines derartigen Schlammes in der Landwirtschaft
zu ermöglichen, ohne daß dort die Gefahr besteht, daß durch
den Schlamm nachteilige Schadstoffe sich vom Schlamm trennen
und in das Trinkwasser gelangen.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und des Kombi-
Adsorptionsmittel Lösungen vorgegeben werden, die ein ein
wandfreies Behandeln des Abwassers ermöglichen und zwar
überraschend auch durch Verzicht auf die biologische Reini
gung. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des
Kombi-Adsorptionsmittels wird quasi eine physiko-chemische
Abwasserbehandlung erreicht, wobei vorteilhaft auch eine
vollständige optische Reinigung gelingt, so daß insgesamt
ein Abwasser in den Vorfluter abgegeben wird, das frei von
jeglichen Schadstoffen ist. Dabei kann das Verfahren und
kann das Adsorptionsmittel ergänzend oder auch zusätzlich
zu konventionellen Reinigungsverfahren eingesetzt werden,
letzteres insbesondere, wenn die konventionellen Reinigungs
verfahren allein keinen ausreichenden Behandlungseffekt
ergeben. Durch einen kombinierten Einsatz mit biologischen
und mechanischen Verfahren können die Kosten dieser Verfahren
durch zusätzlichen Einsatz bzw. Verwirklichung des Verfahrens
erzielt werden. Selbst schwierige Emulsionen können mit
Hilfe des Verfahrens bzw. des Adsorptionsmittels behandelt
werden. Kurze Sedimentations- und Filtrationszeiten, verbun
den mit einer leichten mechanischen Entwässerbarkeit der
Flocke sind weitere vorteilhafte Ergebnisse. Ein Einsatz
des Adsorptionsmittels als Schlammkonditionierungsmittel
bei der mechanischen Schlammentwässerung ist wegen seiner
ausgeprägten Koagulierungswirkung ebenfalls gegeben.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer Zeichnung mit einer vorteilhaften Anwendung des Ver
fahrens bzw. des Adsorptionsmittels, wobei die für das Ver
fahren notwendigen Einzelheiten und Einzelteile dargestellt
sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Wiedergabe einer Klär
anlage und
Fig. 2 die für die Verwirklichung des Verfahrens
notwendigen Teile der Kläranlage im Einzel
schema.
Fig. 1 zeigt eine Kläranlage in schematischer Darstel
lung, wobei die Kläranlage allgemein mit (1) bezeichnet
ist. Das Abwasser wird über den Abwasserzulauf (2) zunächst
einer ersten Biostufe zugeführt, wo ein Belebtschlammver
fahren beispielsweise angewendet wird. Hier wird Umgebungs
luft zugeführt, so daß der Schlamm in eine Biomasse umge
wandelt werden kann.
Mit (4) ist eine Zwischenklärung bezeichnet, wo ein
Teil des Schlammes bereits abgezogen wird, während das übrige
Abwasser einer zweiten Biostufe (5) zugeführt wird. Denkbar
ist es, einen Teil des Belebtschlammes in der Biostufe (5)
jeweils im Kreislauf zu führen oder aber in Kombination
mit der Biostufe (3).
Das entsprechend behandelte Abwasser gelangt dann in
die Nachklärung (6), wo eine Zugabe des Kombi-Adsorptions
mittels erfolgen kann. Der abgesetzte Schlamm wird über
die Schlammschleuse (14), die jeder Nachklärung bzw.
Zwischenklärung (4, 6, 7) zugeordnet ist, der Schlammleitung
(15) übergeben, von wo der Schlamm zur Weiterverarbeitung
vorzugsweise gepumpt wird.
Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Ausführung ist der
Nachklärung (6) eine zweite Nachklärung (7) angeschlossen,
wo hier das aus den Bunkern (8, 9, 10, 11) gemischt zuge
führte Adsorptionsmittel gleichmäßig dosiert dem Abwasser
zugegeben wird. Hierzu dient ein Verteilerteller (12), der
das Kombi-Adsorptionsmittel gleichmäßig auf die Oberfläche
des in der Nachklärung (7) gesammelten Abwassers aufgibt.
über die Schlammschleuse (14) und die Reinwasserschleuse
(13) kann die Verweilzeit in der Nachklärung (7) genau einge
stellt und eingehalten werden.
Weiter vorn ist bereits erläutert worden, daß über
die Schlammschleusen (14) der Schlamm in die Schlammleitung
(15) gegeben wird, von wo er auf den Filter (16) gepumpt
wird. Hier wird dem entwässerungsfreudigen Schlamm das Wasser
entzogen, so daß dann der getrocknete und vorzugsweise auch
gepreßte Schlamm dann der Schlammverwertung (17) zugeführt
werden kann. Aufgrund der gepreßten Form kann der getrocknete
Schlamm vorteilhaft zwischengelagert werden, ohne daß die
Gefahr besteht, daß dieses Material die Umwelt beeinträcht
tigt. Vielmehr ist es durch die Zusammensetzung und die
Bearbeitung so zusammengepreßt, daß auch längere Zwischen
lagerungen durchaus denkbar sind. Der getrocknete bzw. ent
wässerte Schlamm kann dann für die verschiedensten Einsatz
zwecke beispielsweise auch für eine Verwertung in der Land
wirtschaft vorgesehen werden.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Kläranlage
nach Fig. 1, wobei hier ergänzend zu den Bunkern (8, 9,
10, 11) für Kalkhydrat, die beiden Bentonite und die Aktiv
kohle zusätzlich noch ein für Polyelektrolyt oder Aluminium
sulfat vorgesehener Zusatzbunker vorgesehen ist. Nach der
Darstellung in Fig. 2 werden die einzelnen Komponenten vor
zugsweise einer Mischtrommel (20) zugeführt, wo sie intensiv
miteinander vermischt werden, so daß sich ein gleichmäßig
zusammengesetztes Kombi-Adsorptionsmittel ergibt.
Das entsprechend gemischte Kombi-Adsorptionsmittel
kann gemäß Fig. 2 einer Befeuchtungstrommel (21) zugeführt
werden, um insbesondere die Bentonite vorzubefeuchten, so
daß sie ihre Funktion anschließend nach dem Zumischen zum
Abwasser noch besser erfüllen können. über (22) erfolgt
ein Wasserzulauf, der so dosiert sein kann, daß eine gezielte
Befeuchtung des Kombi-Adsorptionsmittels vorgenommen werden
kann.
Aus der Mischtrommel (20) direkt oder der Befeuchtungs
trommel (21) gelangt das Kombi-Adsorptionsmittel dann in
die Nachklärung (7), die hier mit einem Krälwerk (23) ver
sehen ist, um eine gleichmäßige Durchmischung zu erreichen.
Gelangt das Kombi-Adsorptionsmittel direkt aus der Misch
trommel (20) in die Nachklärung (7), so ist der in Fig. 1
wiedergebene Verteilerteller (12) zweckmäßig einzusetzen.
Das Abwasser erreicht bei der aus Fig. 2 ersichtlichen
Ausführung über den Abwasserzulauf (24) die Nachklärung
(7), wobei auch hier die Abtrennung der festen Phase, d. h.
des Schlamms durch die Schlammschleuse (14) geregelt wird.
In den Bunkern (8 bis 11) kann auch grobstückigeres
Material vorgehalten werden, das dann gemeinsam einer Kombi-
Trommel (25) zugeführt wird, um es in die vorgesehene Pulver
form zu bringen. Ggfs. kann über (22′) auch eine Befeuchtung
des Materials vorgenommen werden, wobei dieses Material
dann wie weiter oben geschildert etwa trocken oder als
Suspension der Nachklärung (7) zugeführt wird.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein
zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfin
dungswesentlich angesehen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Reinigung von industriellem und kommu
nalem Abwasser mit Hilfe eines Adsorptionsmittels, das dem
Abwasser zugegeben wird, insbesondere ergänzend zu biolo
gischen und/oder mechanischen Reinigungsstufen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Adsorptionsmittel aus mehreren, unterschiedliche
Wasserreinigungsfunktionen erfüllenden Mitteln zusammenge
mischt und in Pulverform auf das bewegte Abwasser dosiert
aufgestreut wird, daß nach einer vorgegebenen Verweilzeit
die Phasen Klarwasser und Hydroxidschlamm getrennt werden
und daß anschließend der Hydroxidschlamm getrocknet und/oder
gepreßt und einer Verwertung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein den pH-Wert beeinflussendes, ein organische Verbin
dungen bindendes, ein Metallionen bindendes und ein ober
flächenaktive Stoffe einbindendes Mittel zusammengemischt
und als pulverförmiges Produkt dem Abwasser zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kalkhydrat, neutraler und alkalisch aktivierter Bentonit
sowie Aktivkohle in Pulverform zusammengemischt und als
Kombi-Adsorptionsmittel eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß 400 kg Kalkhydrat (93 bis 95% Ca (OH)2), 200 kg neu
traler Bentonit, 300 kg alkalisch aktivierter Bentonit und
100 kg Aktivkohle mit rd. 1000 m2/g zusammengemischt und
als Kombi-Adsorptionsmittel dem Abwasser zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kombi-Adsorptionsmittel ein Polyelektrolyt und/oder
Aluminiumsulfat zugemischt wird bzw. daß das Kombi-Mittel
aus Kalkhydrat, Bentonit und Aktivkohle sowie geringen Mengen
Polyelektrolyt und/oder Aluminiumsulfat zusammengemischt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Adsorptionsmittel je nach Verschmutzungsgrad des
Abwassers mengenmäßig mit 0,01 bis 8 g/l zugegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Menge und Zugabeort je nach Kläranlage und nach vor
herigen Versuchen vorgegeben werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vier Mittel vor der Vermahlung gemischt und dann
gemeinsam gemahlen werden.
9. Adsorptionsmittel zur Reinigung oder Nachreinigung
industriellen und/oder kommunalen, organische und anorga
nische Verbindungen aufweisenden Abwassers, bestehend aus
anorganischem Material, das dem Abwasser zugemischt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptträgermaterial gemahlenes Kalkhydrat ist, dem
etwa gleiche Mengen von gemahlenem neutralem und alkalisch
aktiviertem Bentonit sowie Aktivkohle zugemischt sind.
10. Adsorptionsmittel nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewichtsanteile mit
rd. 400 kg Kalkhydrat (93 bis 95% Ca (OH)2)
rd. 200 kg Bentonit neutral
rd. 300 kg Bentonit alkalisch aktiviert und
rd. 100 kg Aktivkohle (rd. 1000 m2/g)
im Kombi-Adorptionsmittel vorgegeben sind.
rd. 400 kg Kalkhydrat (93 bis 95% Ca (OH)2)
rd. 200 kg Bentonit neutral
rd. 300 kg Bentonit alkalisch aktiviert und
rd. 100 kg Aktivkohle (rd. 1000 m2/g)
im Kombi-Adorptionsmittel vorgegeben sind.
11. Adsorptionsmittel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kombi-Adsorptionsmittel zusätzlich geringe Mengen
an Polyelektrolyt und/oder Aluminiumsulfat enthält.
12. Adsorptionsmittel nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kombi-Adsorptionsmittel mit weiteren, die Entwässer
barkeit und die Schlammeigenschaften verbessernden bzw.
neutralisierenden Stoffen angereichert ist.
Priority Applications (1)
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DE19924206646 DE4206646C2 (de) | 1992-03-03 | 1992-03-03 | Verfahren zur Reinigung von Abwasser und Adsorptionsmittel |
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ID=6453103
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- 1992-03-03 DE DE19924206646 patent/DE4206646C2/de not_active Expired - Fee Related
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