DE417254C

DE417254C - Verfahren zur Enteisenung eisenhaltiger Waesser

Info

Publication number: DE417254C
Application number: DEG59098D
Authority: DE
Original assignee: CHEMISCHE PRODUKTION M B H GES
Current assignee: CHEMISCHE PRODUKTION M B H GES
Priority date: 1923-05-15
Filing date: 1923-05-15
Publication date: 1925-08-08

Description

Verfahren zur Enteisenung eisenhaltiger Wässer. Die Enteisenung von Brunnen- oder Flußwässern wird zumeist so durchgeführt, daß das Wasser z. B. in offenen Rieselapparaten stark belüftet oder in geschlossenen Behältern, die mit porösem Material gefüllt sind, behandelt wird. Die Entfernung des Eisens ist dabei immer eine mehr oder weniger unvollständige. Insbesondere werden huminhaltige Wässer durch einfache Belüftung meist nur ganz ungenügend gereinigt.
Es wurde nun gefunden, daß der Eisengehalt des Wassers leicht und vollkommen beseitigt werden kann durch Behandlung mit aktiver Kohle.
Die Anwendung aktiver Kohle zur Wasserreinigung beschränkte sich bisher auf die Trinkwasserreinigung, wo es sich darum handelt, Farbstoffe, Mikroorganismen, Fäulnisprodukte aller Art, giftige und übelriechende Gase usw. zu entfernen. Dagegen kam es hierbei nicht darauf an, auch das Eisen zu entfernen, da Eisen nicht zu den gesundheitsschädlichen Bestandteilen eines Trinkwassers gehört (im Gegenteil werden stark eisenhaltige Wässer als Heilquellen gegen Blutarmut u. dgl. empfohlen). Auch Abwässer mittels aktiver Kohle zu entfärben, zu entgiften und zu desodorieren wurde bereis vorgeschlagen.
Demgegenüber beruht die Erfindung auf der neuen Erkenntnis, daß aktive Kohle gelöste Eisensalze aus dem Wasser vollkommen quantitativ zu entfernen vermag. Dieses spezifische Verhalten dieser Kohle gegenüber Eisensalzen war bisher unbekannt und auch in keiner Weise vorauszusehen, zumal andere Salze, wie z. B. Kochsalz oder Kalksalze, nicht adsorbiert werden. Auf diese Erkenntnis gründet sich das neue Verfahren, welches die aktive Kohle einem ganz neuen Zwecke, nämlich der völligen Enteisenung von Wasser, insbesondere von technischem Gebrauchswasser, dienstbar macht.
Eine Belüftung ist in der Regel nicht erforderlich. Nötigenfalls kann sie in bekannter Weise angewendet werden. Das Verfahren hat außerdem noch den großen Vorteil, daß nebenher auch andere gelöste oder fein suspendierte Verunreinigungen von der Kohle absorbiert und somit aus dem Wasser entfernt werden. Man erhält infolgedessen schon durch einfaches inniges Mischen des eisenhaltigen Rohwassers mit der aktiven Kohle und darauffolgendes Filtrieren ein praktisch vollkommen eisenfreies, klares und helles Wasser.
Das Verfahren kann beispielsweise folgendermaßen ausgeführt werden: Dem Rohwasser wird durch eine Zweigleitung die angeschlämmte aktive Kohle zugeführt. Rohwasser und Kohleschlamm gelangen dann in einen Mischkessel, worin sie durch ein Rührwerk gehörig durchgemischt werden. Darauf gelangt das Wasser samt der Kohle in einen geschlossenen größeren Kessel mit geeigneten Filtern, z. B. Sandfiltern, wo das Wasser durch Filtration unter Druck von der Kohle und allen ausgeschiedenen Verunreinigungen getrennt wird. Die Mischung von Kohle und Wasser kann natürlich auch auf beliebige andere Weise, z. B. durch Preßluft u. dgl., bewerkstelligt werden.

Claims

PATENT-ANS#PRÜCHE: -i. Verfahren zur Enteisenung eisenhaltiger Wässer, insbesondere technischen Gebrauchswassers, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe mit aktiver Kohle behandelt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des Wassers mit der aktiven Kohle unter gleichzeitiger Belüftung ausgeführt wird.